Der Nachteil an zwei Folgen ist, dass es ewig viel Zeit kostet eine umfassende Review zu schreiben. Von daher habe ich heute beim nochmaligen anschauen, einfach ein bißchen mitgeschrieben, was mir so eingefallen ist. Von daher sicher nicht umfassend, aber zeitnah.

Die letzten beiden Folgen haben von mir die Höchstwertung bekommen.

Nicht weil der Showdown so hervorragend inszeniert gewesen wäre, sondern weil es in den Folgen um das ging, was 24 so stark macht: Die Charaktere.

Die Spoiler die im Netz gestreut wurden, dass eventuell einer der Hauptcharaktere sterben würde, war keine schlechte Idee. Da es sich dabei nur um Tony handeln konnte, war bei mir die Panik groß. Nicht so sehr bei der Autoexplosion. Das war so offensichtlich inszeniert, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Zuschauer veräppelt werden sollte. Viel mehr diente es als Grundlage für die Charaktere zu reagieren. Und für den Zuschauer zu beobachten und gleichzeitig zu wissen, das Tony jetzt in noch größeren Schwierigkeiten steckt. In der Tiefgarage dachte ich aber, es wäre wirklich vorbei. *herzstillsteh*

Erleichtert war ich darüber, dass Michelle nicht auf Mandy eingegangen ist. In Season 3 war ich schon überzeugt davon, dass Michelle nie wie Tony gehandelt hätte, wäre sie in seiner Position gewesen. Wie schön zu sehen, dass ich damit recht hatte.

Ich fand es auch sehr passend, dass Aaron die Verbindung von Mandy zur Season 2 hergestellt hat. So weiß Palmer wenigstens wer Mandy ist. Aber hätte Aaron wirklich gedacht, dass sich dadurch was ändern könnte? Ich wäre von David ja schwer enttäuscht gewesen, wenn er auch nur etwas derartiges in Erwägung gezogen hätte. Einerseits gibt er Nina eine Begnadigung, aber bei Mandy hätte er was dagegen? War ja aber Gott sei Dank nicht so.

Die Tatsache das solche Begnadigungsschreiben in der Regel ohne Hintertürchen durchgezogen werden, halte ich übrigens eigentlich für nur logisch. Wenn es publik würde, dass diese Schreiben nur ein Trick sind um an Informationen zu kommen, dann würde das Mittel im Handumdrehen nicht mehr wirken.

Der CGI-Absturz von Marwan sah wirklich etwas sparsam aus, aber dafür waren die Helikopter-Szenen davor einfach genial. Gib Jon Cassar ein paar Helis zum spielen und ihm fällt immer was neues dazu ein. Helikopter über einem Helikopter? Wie geil.

Ich hatte ja gehofft das Washington das Ziel der Bombe wäre, obwohl mir natürlich klar war, dass das zu offensichtlich gewesen wäre. Von Marwans Standpunkt war L.A. als Wahl aber nicht schlecht. Wer glaubt schon das er den eigenen Aufenthaltsort als Ziel aussuchen würde?

Der Abschuss war zwar relativ unspektakulär, allerdings frage ich mich, wie man es hätte so viel spektakulärer machen sollen. Genau wie mit den Meltdowns ist die Bedrohung einfach nicht greifbar genug um sie wirklich spektakulär aufzuarbeiten. Von daher war es mir ganz recht, dass alles so schnell abgehakt war. Obwohl ich mich schon frage, ob der nukleare Sprengkopf bei dem Abschuss in Wirklichkeit auch keinen Schaden angerichtet hätte...

Die Diskussionen in Washington haben mir in diesen Folgen auch wieder sehr gut gefallen. Logan ist so ein Depp. Denkt ausschließlich zuerst daran nicht das Gesicht zu verlieren und dann an die Nation. Das er auch so schnell darauf angesprungen ist Jack auszuliefern und David's Bitte mit Cummings zu reden ignoriert hat, hat mich auch nicht gewundert. In seinen Augen hat Jack eh viel zu eigenmächtig gearbeitet und auch viel zu lange gebraucht um Marwan zu finden. Und er hat ihn bei der Amnsety Global Sache ziemlich blöd dastehen lassen. Sowas hat er doch gar nicht gern. Und wenn es hilft das Gesicht zu waren, dann ist die Auslieferung doch eine super bequeme und schnelle Lösung. Wenn doch alles so einfach wäre.

Jets über L.A.?

Tony & Michelle's Reunion Szene war, sehr, sehr schön gemacht. Wie sie sich aneinander geklammert haben. Aaaawww.

Und ich wünschte mir Audrey hätte sich mit ihrem Break-Up ein wenig mehr Zeit gelassen. Ein bisschen warten, ein bisschen reflektieren. Ich wäre mir nämlich gar nicht so sicher, ob sie es sich nicht vielleicht doch noch überlegt hätte. Mit etwas Abstand zum heutigen Tag. *schnief* Ich wünschte mir Jack würde sie anrufen. Die Szene im Gang, nach dem Gespräch mit Buchanan zerreißt einem ja schier das Herz. Ich weiß, dass viele Audrey nicht besonders mögen, aber ich hoffe inständig, dass sie nächste Season wieder dabei ist und das ganze hier jetzt nicht einfach im Nichts verläuft.

Prinzipiell kann ich Cummings Sorgen schon verstehen. Er kennt Jack nicht und die Gefahr das die Chinesen alles dafür tun werden um an Infos zu kommen, ist wohl auch nicht von der Hand zu weisen. Argh.

Egal wie der Schluß vielleicht an den Haaren herbeigezogen sein mag und am Ende nicht funktionieren würde (es kann mir keiner erzählen, dass die Chinesen die Leiche nicht sehen wollen. Die nehmen die Amis doch nicht beim Wort! ), es war so genial in Szene gesetzt, dass ich völlig begeistert bin. Definitiv der beste Schluß seit Season 1. Die Szene am Auto, als sich Jack von Tony und Michelle verabschiedet hat auch wieder SEHR deutlich gemacht, was für eine unglaubliche Chemistry zwischen den drei Schauspielern herrscht. Und es ist mir wieder klar geworden, dass die drei viel zu wenig Szenen zusammen haben. Allein deshalb hoffe ich das nächste Season wieder alle dabei sind. Und diesmal vielleicht nicht innerhalb der CTU. Hoffen darf man ja.

Von Anfang an hatte ich überlegt, wie sie wohl den abschließenden Sonnenaufgang am Ende einsetzen würden. So genial hatte ich es mir aber sicher nicht vorgestellt. Und ich würde zu gerne wissen, was Jack als nächstes macht. Er wollte doch immer einen Neuanfang, jetzt hat er die Chance. Und zwar richtig. :))

Zu einem abschließenden Season Fazit werde ich mich erst nach den DVDs äußern, dazu ist es jetzt noch zu früh. Aber trotz der üblichen Schwächen hat mir die Season ganz hervorragend gefallen. Wann ist endlich Januar?

Yvonne