Mündliche und schriftliche Leistungsbeurteilung in der Oberstufe des Gmynasiums

    • Mündliche und schriftliche Leistungsbeurteilung in der Oberstufe des Gmynasiums

      Hallo,
      ein Topic zum Thema Schulsystem gab es bereits, nicht jedoch zu obigem Thema:

      Aus gegebenem Anlass möchte mal eure Meinungen und auch eigenen Erfahrungen in Sachen Benotung - sowohl schriftlich als auch mündlich - im Gymnasium (Oberstufe) hören.

      Ich bin ja der Meinung, dass das 15 Punkte-Bewertungssystem mehr Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit mit sich bringt und allgemein das Reglement nicht ganz fair ist.

      Zu meiner Situation:
      Ich bin 18 Jahre und bin befinde mich jetzt im 2. Halbjahr (12.2) der Oberstufe des Gymnasiums. Ich hatte in 11 einen Zeugnisschnitt von etwa 1,6, war also sehr zufrieden.
      Und von jeher war es immer schon so, dass ich zwar nicht zu den überbegabten Genies, aber zumindest zu den besseren Schüern zählte.
      Das hat sich jetzt in 12.2 nicht groß geändert, weil ich jetzt immer noch einen Schnitt von 11,5 habe (entspricht also einer 1,8 ungefähr) aber ich spüre trotzdem Ungerechtigkeiten:

      - Dadurch, dass man pro Halbjahr max. nur 2 Klausuren schreibt, und diese auch nur für das Halbjahr zählen, hat man kiene Möglichkeit, verpatzte Klausuren im 2. Halbjahr aufzuholen.
      => Bsp: Ich habe in Erdkunde erst 9 Punkte (3+) und dann 10 Punkte (2-) geschrieben. D.h. ich habe jetzt im1. HJ 9 oder 10 P und habe keine Möglichkeit im 2. HJ daran was zu ändern.
      - Alle Halbjahrs-Endnoten zählen ins Abiturszeugnis (abgesehen von dem, was man klammern kann, also nciht werten muss) Das bedeutet, dass verpatzte Klausuren deutlich stärker ins Gewicht fallen, also sonst.
      - Die 15-Punkte-Skala in Bezug auf mündliche Noten:
      Beim 6-Noten-System hat man 6 Teilschritte, in die man die mündliche Leistung unterteilen kann. Manche Lehrer machen dann ggf. ein (+) oder ein (-) als Tendenz dahinter, was ich aber auch schon für grenzwertig halte.
      Jeztzt beim 15P-System hat man 15 Teilschritte, und mir soll doch bitte kein Lehrer sagen , dass er bei 25-30 Schülern bei jedem gerecht und verhältnismäßig in 15-Teilschritten beurteilen kann, wie der jeweilige Schüler abgeschnitten hat.

      Allg., unabhängig vom Notenssystem:

      Wie haben im deutsch Schulsystem, wie in jedem anderem Bereich auch, ziemlich viel Bürokratie, sodass man den Eindruck erhält, es wäre alles streng regelemntiert.
      Auf der anderen Seite stehen wiederum viele Entscheidungen im Ermessen des Lehrers. In meinen Augen ist das bezüglich der Fairness ein Fehler.
      Bsp: Mündliche Noten: Jede Lehrer (unabhängig vom Fach) kann festlegen, wie er Schriftlich zu Mündlich gewichtet. Von 2/3 : 1/3 über 70% : 30% über 50:50 bis zu gar keine Berücksichtigung gibt es alles.

      Das Problem nur:

      - Ich habe in Bio 13 Punkte geschrieben, mündlich hat der Lehrer mich auf 11-12 Pgeschätzt. Würde er, wie in Bio üblich Mündlich 1/3 schriftlich 2/3 bewerten, würde ich am Ende auch 13P im Halbjahrszeugnis stehen haben. Da er aber 50:50 macht, zieht es mich auf 12 runter.
      - Ein Kumpel hat in Politik 6 Punkte geschrieben. Mündlich beteiligt er sich nach seinen Angaben nicht häufig. Er bekommt dennoch mündlich 14-15 Punkte und dazu auch noch in der 50:50
      Gewichtung. D.h. was bei mir in Politik nie möglich wäre, ist bei ihm möglich, nämlich dass er aus seinen schriftlichen 6 Punken insg. 9-10 P rausholt.
      - In Erdkunde gibt es 2-3 Personen die den Unterricht eigentlich leiten, weil sie einfach die meisten mündlichen Beiträge liefern. Nichts destotrotz erhalten diese Leute nur 10-12 Punkte im mündlichen und das mnit der Begründung, dass 15P eigentlich nciht möglich sind, da man dafür gleich viel wie der Lehrer wissen müsste.
      Dazu kommt noch, dass Leute, die um sich fast nie beteiligen, 9 Punkte kriegen, also grad mal 2-3 P schlechter, wie die "Besten". In meinem Augen total unverhältnismäßig.

      => Am liebsten würde ich mich bei den betreffen Lehrkräften beschweren, das Problem besteht nur darin, dass man nie wissen kann, in wie weit sich das dann in späteren mündlichen und schriftlichen Leistungen (aufgrund der Verärgerung des Lehrers) niederschlägt.

      Was meint ihr dazu ? kennt ihr das ?

      ... bin gespannt,

      mfg
      V.D.
    • Ja, da kann ich mitmischen. Ich hab mein Abitur zwar jetzt seit ein paar Monaten in der Tasche, aber ich hatte auch ein bisschen Probleme damit, auf einmal von der 10. auf die 11. ein anderes Benotungssystem vorgesetzt zu bekommen. Man muss dazu sagen, ich musste mich nicht nur in der Beziehung umstellen, sondern auch noch von deutschem G9-Gymnasium auf G8-Gymnasium, dazu noch eine Fremdsprache in Form von Spanisch.

      Spanisch und Spanische Geschichte wurden nach spanischem Notensystem (1=schlechteste Note, 10=beste Note) benotet, ab 5 und darunter war man durchgefallen. Der Rest der Fächer wurde auch nach Punkten beurteilt, wobei ich sagen muss, dass ich die Frechheit immer darin gesehen habe, dass den Lehrkräften gerade im Mündlichen im Grunde genommen Narrenfreiheit gewährt wird. Jeder gewichtet wie er will, beim einen sind Hausaufgaben der alleinige Teil der Note, in anderen Fächern habe ich mich gefragt, warum ich überhaupt noch Hausaufgaben bekommen habe - schließlich hat sie eh keiner gemacht. Was mir außerdem immer aufgefallen ist: Lehrer bewerten einen in der Oberstufe nur selten gemessen an der Klasse, sondern legen die Messlatte da an, wo man sich in der 11. drauf eingependelt hat. Irgendwie auch unfair, denn in der 11 hat man sowieso noch den Himmel auf Erden verglichen zum Abi-Jahr.

      Bei mir war es beispielsweise so, dass nur 11.2 und der Zwölferjahrgang gewertet wurden, 11.1 war also egal, obwohl uns damit im Vergleich zu "normalen" deutschen G9-Gymnasien eine Halbjahresleistung abgeht. Deshalb haben sie dann auch alles als Unterstufen-Noten und Punkte angegeben. In den sprachlichen Fächern hatte ich auch kein Problem damit, da ich dort sowieso immer zwischen 13 und 15 Punkten hatte und mir somit keine Sorgen machen musste. In Mathe allerdings stand ich zwischen 3 und 4 - ich hatte im ersten Halbjahr der 11. eine glatte, umgerechnete 3, in der 12 dann in den zwei gewerteten Klausuren einmal 7 Punkte und einmal 6 Punkte, also Durchschnitt 6,5 Punkte, genau zwischendrin. Mein Lehrer wollte mir eine 4 geben, weil das angeblich bei der Berechnung mit irgendeiner Formel rausgekommen sei, aber nachdem das auf der Abschlusskonferenz wohl kein anderer Lehrer nachvollziehen konnte, gab's dann doch die 3, weil die Note aus 11.1 dann entschied. ?(

      Also gebe ich dir da völlig Recht... ne verwirrende Sache, das Ganze. Und das Beste war dann beim ersten Gespräch mit dem Uni-Direktor: "Was sind'n das für komische Noten?" :D

      Liebe Grüße und viel Glück schonmal fürs Abi...
      Jim
    • Victor Drazen schrieb:

      - Alle Halbjahrs-Endnoten zählen ins Abiturszeugnis (abgesehen von dem, was man klammern kann, also nciht werten muss) Das bedeutet, dass verpatzte Klausuren deutlich stärker ins Gewicht fallen, also sonst.
      Tja, das Leben wird härter... Später kommt's im Job oftmals immer drauf an - da kannst du auch nicht immer ausgleichen... Leb damit! ;)

      Victor Drazen schrieb:

      Beim 6-Noten-System hat man 6 Teilschritte, in die man die mündliche Leistung unterteilen kann. Manche Lehrer machen dann ggf. ein (+) oder ein (-) als Tendenz dahinter, was ich aber auch schon für grenzwertig halte.
      Jeztzt beim 15P-System hat man 15 Teilschritte, und mir soll doch bitte kein Lehrer sagen , dass er bei 25-30 Schülern bei jedem gerecht und verhältnismäßig in 15-Teilschritten beurteilen kann, wie der jeweilige Schüler abgeschnitten hat.
      Naja,... Deine 6 sind anders gesehen auch 15 Teilschritte. ;) Ist nichts anderes als die 0-15, nur halt mit weniger hohen Ziffen und Zusatzzeichen. Das Argument gilt nicht. ;)

      Victor Drazen schrieb:

      Bsp: Mündliche Noten: Jede Lehrer (unabhängig vom Fach) kann festlegen, wie er Schriftlich zu Mündlich gewichtet. Von 2/3 : 1/3 über 70% : 30% über 50:50 bis zu gar keine Berücksichtigung gibt es alles.
      Legt das nicht die Schule fest? Bei uns läuft das immer mit dem 60/40-Prinzip. Der Lehrer kann aber davon abweichen, wenn er das gut begründet oder Lust drauf hat und sich kein anderer bei der Konferenz beschwert. :)

      Gruß,
      sailscape
    • Hallo,
      @sailscape

      ja, das Leben wird härter... Später kommt's im Job oftmals immer drauf an - da kannst du auch nicht immer ausgleichen... Leb damit! ;)
      Das stimmt, aber vorerst bin ich noch nicht im Job und ich will eine Bewertung, die alles berücksichtigt. Aber ok, ich kann dir da noch beipflichten ;)


      Naja,... Deine 6 sind anders gesehen auch 15 Teilschritte. ;) Ist nichts anderes als die 0-15, nur halt mit weniger hohen Ziffen und Zusatzzeichen. Das Argument gilt nicht. ;)
      Naja, das ist so nicht richtig: Weil als Grundgerüst dienen die Noten 1-6. Und so habens die meisten Lehrer auch gehandhabt. Viertel-Noten á la (+) oder (-) waren extrem selten im Mündlichen.
      Aber bei dem 15P-System kann man gar nicht anders, als in solch vielen Teilschritten bewerten, weil es fest vorgegeben ist. Und wenn wir schonmal dabei sind: Gerade in Fächern wie Kunst oder auch in Deutsch-Erörterungen, die die subjektive Einschätzung des Lehrers widerspiegeln, finde ich 15P-System oder auch 6-Noten-System mit (+), (-) und halben Noten Unsinn, weil ich denke, dass kein Lehrer wirklich sicher auf so genaue Einheiten bewerten kann. Ist wie in Physik: Wenn man weiß, dass das Spannnungs-Messgerät Gerät Messfehler enthält, warum dann das Ergebnis auf 15 Stellen nach dem KOmma genau angeben ? In meinem Fall ist eben der Lehrer das Messgerät mit Messfehler und das Notensystem die 15 Stellen nach dem Komma ;)

      Legt das nicht die Schule fest? Bei uns läuft das immer mit dem 60/40-Prinzip. Der Lehrer kann aber davon abweichen, wenn er das gut begründet oder Lust drauf hat und sich kein anderer bei der Konferenz beschwert. :)
      Da befindest du dich schwer im Irrtum. ;) Wie oben beshcrieben, legt das jeder Lehrer individuell , ohne irgendeine Begründung, selbst fest.


      mfg,
      V .D.
    • Victor Drazen schrieb:

      Am liebsten würde ich mich bei den betreffen Lehrkräften beschweren, das Problem besteht nur darin, dass man nie wissen kann, in wie weit sich das dann in späteren mündlichen und schriftlichen Leistungen (aufgrund der Verärgerung des Lehrers) niederschlägt.
      Ich würd's tun oder mit deinem Tutor/Klassenlehrer/Vertrauenslehrer drüber sprechen... Einige Lehrer finden es gut, wenn man ehrlich ist - ich würd' da keine Angst haben.

      Victor Drazen schrieb:

      Weil als Grundgerüst dienen die Noten 1-6. Und so habens die meisten Lehrer auch gehandhabt. Viertel-Noten á la (+) oder (-) waren extrem selten.
      Naja,... ;) Naja,... ;) Dass +/- selten ist, bezweifle ich - zumindest ist mir dies noch nie aufgefallen. Dies wird eigentlich immer mit einbezogen.

      Gruß,
      sailscape