Seit der ersten Episode der ersten Staffel bin ich ein sehr großer Fan der Serie "24" und habe sämtliche Staffeln mir mehrmals angeschaut. Mittlerweile sind wir in Deutschland bei Jacks sechstem Tag angekommen, und die Wartezeit bis dahin war sehr lang. Immer wenn ich auf die Veröffentlichung bzw. Ausstrahlung eines bestimmten Films oder einer Serie warte, werde ich hinterher von der Qualität dessen, worauf ich mich so sehr gefreut hatte, enttäuscht. Und dann wurde in TV-Spielfilm die komplette Season 6 von "24" zerrissen - eine solch schlechte Kritik hatte ich bislang zu meiner Lieblingsserie noch nie gelesen. Dann kaufte ich die zweite Staffel von "Prison Break" auf DVD, die als Bonusmaterial die Pilotfolge der sechsten "24"-Season enthielt. Ich konnte es kaum erwarten mir die erste Folge anzuschauen und wurde bitter enttäuscht...Sollten dies alles die Anzeichen für das Ende von "24" sein, sollte sich das schlechte Omen tatsächlich bestätigen?
Ich bin und bleibe einer der größten Fans dieser Serie und ich bin gerade bei Folge 18 angetroffen und zu dem Entschluss gekommen, dass hier mit Abstand wirklich die schlechteste Season vorliegt - aber deshalb würde ich noch nicht vom Ende der Serie sprechen.
Auch "CSI: Miami" hat mit der fünften Staffel ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht und ich bleibe Horatio und seinem Team weiterhin treu.
Aber zurück zu "24": Bislang galt die erste Season dieser Serie für mich als die schlechteste - und ich fand sie sehr gut! Jack Bauer in seinen Anfangsjahren - nicht alles war damals so ausgereift wie die nachfolgenden Seasons. Die Synchronisation, die man der Serie allerdings nicht anlasten kann, war teilweise sehr schlecht, der Soundtrack wurde auch in den Folgejahren immer besser und die Story mit ihren vielen Nebenhandlungen war teilweise unüberschaubar. Trotzdem wusste sie zu gefallen, auch wenn hier der Anfang etwas schleppend war. Aber das Echtzeit-Prinzip, die Handlung innerhalb der CTU, der Regierungseinheit, die von mehreren Maulwürfen infiltriert worden war und die Verschwörungen innerhalb des Politapparates waren neu und unverbraucht. Hinzu kamen charismatische Gegenspieler und sehr gut inszenierte Action. Das alles lenkte schon sehr von den beiden nervigsten Minuspunkten der ersten Staffel ab: Das Mutter/Tochtergespann Bauer und die sich immer wieder wiederholenden Fettnäpfchen, in die die beiden in 24 Stunden zu treten hatten. Wie gesagt: Mittlerweile sind Jahre vergangen: nach Atombombenanschlägen, Giftgas-Attacken, Angriffe auf Atomkraftwerke, Amtsenthebungen von Präsidenten, Mordanschläge und geglückte Attentate auf Präsidenten, nach Präsidenten als Verbrecher, unzähligen Liebschaften und Maulwürfen in der CTU und Folterungen mit allem, was der Haushalt so hergibt unterhält die sechste Staffel überraschungsfrei und vermischt alle bisher dagewesenen Storylines zu einer faden, langweilig schmeckenden Suppe.
Die Story aus der fünften Staffel rund um die Verschwörergruppe um Präsident Logan wird weitergesponnen, Jack Bauers Vater und Bruder als Hauptdrahtzieher entlarvt und auch der undurchsichtige Cheng hat wieder seine Finger im Spiel. Zugegeben: es sind interessante Ansatzpunkte vorhanden, die aber einer ansonsten sich immer wiederkäuernden Handlung geopfert werden. Jack Bauer hat fast zwei Jahre chinesische Folter hinter sich und geht es entsprechend langsam an - zu langsam. In manchen Episoden dieser Season taucht er kaum auf oder hält sich schmerzverzehrt die geprellten Rippen. Erst weit nach der zweiten Hälfte läuft er wieder zur alten Hochform auf, doch da ist es bereits viel zu spät! Die Kofferbomben werden zwar von Bauer sichergestellt, der Terrorist wirkungsvoll und mit einem coolen Spruch ins Paradies befördert. Es gibt ein paar wirklich gute Szenen und Ansätze, aber die tauchen meistens mit einem Abstand von jeweils zwei Folgen auf. Dazwischen dominieren arg dialoglastige Szenen das Geschehen, die man zudem aus den vorausgegangenen Staffeln kennt. Tempo? Fast kaum vorhanden! Spannung? Wie soll denn Spannung aufkommen, wenn in der ersten Episode Bauer geopfert werden soll und dem Zuschauer doch klar sein muss, dass Bauer einen Weg finden wird, aus der Situation heil herauszukommen. Zugegeben, es ist schon interessant zu sehen, wie es Bauer dann letzten Endes schaffen wird - doch das reicht alles einfach nicht mehr aus! Ob arabische oder türkische Terroristen, ob russische Separatisten oder ein skrupelloser Präsident bzw. Vizepräsident - das alles ändert nichts an der Tatsache, dass hier zum sechsten Mal mehr oder weniger dieselbe Story aufgetischt wird. Wenn dann kein Tempo vorhanden ist, mehr Feuer in den Dialogen als in der Action steckt, der Haupt-Protagonist teilweise die Arbeit den Technikern von der CTU oder einem gewissen Mike Doyle überlässt und auch der Soundtrack kaum zu einer spannenden, temporeichen Atmosphäre beiträgt kann diese sechste Staffel nur zum Scheitern verurteilt sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass all die Defizite und die Langeweile der ersten 18 Folgen durch die letzten 6 noch ausgeglichen werden können. Dass den Autoren bei ihrer Terroristenhatz sehr schnell neue Ideen ausgegangen sind, erkennt man daran, dass die Terrorjagd bereits in Folge 17 beendet ist und mit dem Dampfhammer eine weitere Storyline aus dem Boden gehauen wird. Bauers Vater taucht auch wieder auf, aber wofür? Um für eine an den Haaren herbeigezogene Storyline undankbar die letzten 6 Episoden zu füllen? Wie gesagt: verschenktes Potential. Die Vater/Sohn-Beziehung, die Konfrontation zwischen den beiden Bauers hätte vorab mehr ausgebaut werden sollen anstatt den Zuschauer aufkeimende Gefühle zwischen CTU-Angestellten oder Morris Alkoholproblem zu präsentieren. Davon abgesehen: Milos Lippenbekenntnis zu Nadia war doch exakt nachgestellt aus Staffel 2 (Tony Almeida und Michelle Dessler). Ebenso aus Staffel 2 ist die Storyline entnommen mit der Atombombe, einer Verschwörung gegen den amtierenden Präsidenten und einer geplanten Amtsenthebung durch den Vizepräsidenten. Auch das Atomkraftwerk als Ziel der Terroristen ist aus Staffel 4 bekannt. Und wie viele real existierende Maulwürfe oder Hackerangriffe soll die CTU denn noch verkraften? Ich bin ehrlich gespannt wie es in dieser Staffel weitergehen soll. Ich weiss es ja, aber ob es genauso langweilig umgesetzt wird wie es sich liest ist fraglich. Auch wenn ich jetzt hier schon ein Gesamturteil abgegebe und Staffel 6 als die mit Abstand schlechteste aller Staffeln bezeichne, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Aber es erscheint mir kaum vorstellbar, dass das Niveau der bisherigen Episoden einen solchen Aufschwung widerfährt, dass man über alles vorherige den Mantel des Schweigens legen könnte. Danke für Eure Geduld und Euer Interesse.
Ich bin und bleibe einer der größten Fans dieser Serie und ich bin gerade bei Folge 18 angetroffen und zu dem Entschluss gekommen, dass hier mit Abstand wirklich die schlechteste Season vorliegt - aber deshalb würde ich noch nicht vom Ende der Serie sprechen.
Auch "CSI: Miami" hat mit der fünften Staffel ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht und ich bleibe Horatio und seinem Team weiterhin treu.
Aber zurück zu "24": Bislang galt die erste Season dieser Serie für mich als die schlechteste - und ich fand sie sehr gut! Jack Bauer in seinen Anfangsjahren - nicht alles war damals so ausgereift wie die nachfolgenden Seasons. Die Synchronisation, die man der Serie allerdings nicht anlasten kann, war teilweise sehr schlecht, der Soundtrack wurde auch in den Folgejahren immer besser und die Story mit ihren vielen Nebenhandlungen war teilweise unüberschaubar. Trotzdem wusste sie zu gefallen, auch wenn hier der Anfang etwas schleppend war. Aber das Echtzeit-Prinzip, die Handlung innerhalb der CTU, der Regierungseinheit, die von mehreren Maulwürfen infiltriert worden war und die Verschwörungen innerhalb des Politapparates waren neu und unverbraucht. Hinzu kamen charismatische Gegenspieler und sehr gut inszenierte Action. Das alles lenkte schon sehr von den beiden nervigsten Minuspunkten der ersten Staffel ab: Das Mutter/Tochtergespann Bauer und die sich immer wieder wiederholenden Fettnäpfchen, in die die beiden in 24 Stunden zu treten hatten. Wie gesagt: Mittlerweile sind Jahre vergangen: nach Atombombenanschlägen, Giftgas-Attacken, Angriffe auf Atomkraftwerke, Amtsenthebungen von Präsidenten, Mordanschläge und geglückte Attentate auf Präsidenten, nach Präsidenten als Verbrecher, unzähligen Liebschaften und Maulwürfen in der CTU und Folterungen mit allem, was der Haushalt so hergibt unterhält die sechste Staffel überraschungsfrei und vermischt alle bisher dagewesenen Storylines zu einer faden, langweilig schmeckenden Suppe.
Die Story aus der fünften Staffel rund um die Verschwörergruppe um Präsident Logan wird weitergesponnen, Jack Bauers Vater und Bruder als Hauptdrahtzieher entlarvt und auch der undurchsichtige Cheng hat wieder seine Finger im Spiel. Zugegeben: es sind interessante Ansatzpunkte vorhanden, die aber einer ansonsten sich immer wiederkäuernden Handlung geopfert werden. Jack Bauer hat fast zwei Jahre chinesische Folter hinter sich und geht es entsprechend langsam an - zu langsam. In manchen Episoden dieser Season taucht er kaum auf oder hält sich schmerzverzehrt die geprellten Rippen. Erst weit nach der zweiten Hälfte läuft er wieder zur alten Hochform auf, doch da ist es bereits viel zu spät! Die Kofferbomben werden zwar von Bauer sichergestellt, der Terrorist wirkungsvoll und mit einem coolen Spruch ins Paradies befördert. Es gibt ein paar wirklich gute Szenen und Ansätze, aber die tauchen meistens mit einem Abstand von jeweils zwei Folgen auf. Dazwischen dominieren arg dialoglastige Szenen das Geschehen, die man zudem aus den vorausgegangenen Staffeln kennt. Tempo? Fast kaum vorhanden! Spannung? Wie soll denn Spannung aufkommen, wenn in der ersten Episode Bauer geopfert werden soll und dem Zuschauer doch klar sein muss, dass Bauer einen Weg finden wird, aus der Situation heil herauszukommen. Zugegeben, es ist schon interessant zu sehen, wie es Bauer dann letzten Endes schaffen wird - doch das reicht alles einfach nicht mehr aus! Ob arabische oder türkische Terroristen, ob russische Separatisten oder ein skrupelloser Präsident bzw. Vizepräsident - das alles ändert nichts an der Tatsache, dass hier zum sechsten Mal mehr oder weniger dieselbe Story aufgetischt wird. Wenn dann kein Tempo vorhanden ist, mehr Feuer in den Dialogen als in der Action steckt, der Haupt-Protagonist teilweise die Arbeit den Technikern von der CTU oder einem gewissen Mike Doyle überlässt und auch der Soundtrack kaum zu einer spannenden, temporeichen Atmosphäre beiträgt kann diese sechste Staffel nur zum Scheitern verurteilt sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass all die Defizite und die Langeweile der ersten 18 Folgen durch die letzten 6 noch ausgeglichen werden können. Dass den Autoren bei ihrer Terroristenhatz sehr schnell neue Ideen ausgegangen sind, erkennt man daran, dass die Terrorjagd bereits in Folge 17 beendet ist und mit dem Dampfhammer eine weitere Storyline aus dem Boden gehauen wird. Bauers Vater taucht auch wieder auf, aber wofür? Um für eine an den Haaren herbeigezogene Storyline undankbar die letzten 6 Episoden zu füllen? Wie gesagt: verschenktes Potential. Die Vater/Sohn-Beziehung, die Konfrontation zwischen den beiden Bauers hätte vorab mehr ausgebaut werden sollen anstatt den Zuschauer aufkeimende Gefühle zwischen CTU-Angestellten oder Morris Alkoholproblem zu präsentieren. Davon abgesehen: Milos Lippenbekenntnis zu Nadia war doch exakt nachgestellt aus Staffel 2 (Tony Almeida und Michelle Dessler). Ebenso aus Staffel 2 ist die Storyline entnommen mit der Atombombe, einer Verschwörung gegen den amtierenden Präsidenten und einer geplanten Amtsenthebung durch den Vizepräsidenten. Auch das Atomkraftwerk als Ziel der Terroristen ist aus Staffel 4 bekannt. Und wie viele real existierende Maulwürfe oder Hackerangriffe soll die CTU denn noch verkraften? Ich bin ehrlich gespannt wie es in dieser Staffel weitergehen soll. Ich weiss es ja, aber ob es genauso langweilig umgesetzt wird wie es sich liest ist fraglich. Auch wenn ich jetzt hier schon ein Gesamturteil abgegebe und Staffel 6 als die mit Abstand schlechteste aller Staffeln bezeichne, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Aber es erscheint mir kaum vorstellbar, dass das Niveau der bisherigen Episoden einen solchen Aufschwung widerfährt, dass man über alles vorherige den Mantel des Schweigens legen könnte. Danke für Eure Geduld und Euer Interesse.