Aussage? (Folter, etc.)

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    • @Frodo
      Hejhej Frodo! Brilliante Analyse und Du drückst Dich auch nicht um die entscheidenden Fragestellungen! Respekt.

      Ich habe diese Diskussion ja mal gestartet, weil ich wirklich Anregungen haben wollte, weil ich mir selbst bei dem Thema nicht sicher bin.

      Jetzt, wo ich Eure ganzen Beiträge gelesen habe, komme ich immer mehr zu dem Schluß, dass ich die ganze Folterei falsch finde. Abgesehen von dem Trick mit Alis Kindern, das finde ich vertretbar. Ich meine, ich möchte ja jetzt nicht hochtrabend wirken, aber ich habe mich mal ne Zeit ein bißchen mit Philosophie beschäftigt (der Nickname!) und Kant sagt, jeder Mensch ist Zweck in sich selbst und darf NIE als Mittel zum Zweck missbraucht werden. Darauf beruht unsere Rechtsordnung und das ist auch gut so.

      Wenn ich mir die Folter wegdenke, sterben in LA 2 Mio Menschen, weil Terroristen eine Bombe geworfen haben. Am 11. September 2001 sind 3000 Menschen gestorben, weil Terroristen Flugzeuge zu Bomben umfunktioniert haben. Es gab Anzeichen, dass das geschehen würde, die die Geheimdienste nicht ernst genommen haben. Das hatte mit Folter nichts zu tun, sondern mit Unachtsamkeit. Seltsam, dass die Reaktion auf diese Fehler Guantanamo ist.

      Findet eigentlich jeder hier Palmers Entscheidung, LA nicht zu evakuieren, richtig? Mit einer Armee, die so groß ist, wie die der USA muß das doch möglich sein, ohne dass eine Panik ausbricht. Frodo, ich teile Dein Unbehagen bei Palmer, aber richtig zu fassen bekomme ich es nicht.
    • Findet eigentlich jeder hier Palmers Entscheidung, LA nicht zu evakuieren, richtig? Mit einer Armee, die so groß ist, wie die der USA muß das doch möglich sein, ohne dass eine Panik ausbricht. Frodo, ich teile Dein Unbehagen bei Palmer, aber richtig zu fassen bekomme ich es nicht.


      Die Entscheidung war riskant, jedoch kann ich die Gründe auch sehr gut verstehen. Wie Lynne ja sagte dauert die Evakuierung einer Stadt wie Los Angeles um die zwei Wochen. So viel Zeit ist nicht. Wo also anfangen, wenn keiner weiß wo die Bombe ist? Was würden die Stadtteile machen, die erst später drankommen? Würden die Menschen brav warten bis es zu spät ist? Wäre es möglich einzelne Stadtteile unbemerkt zu evakuieren? Mit Sicherheit nicht.

      Sobald bekannt würde das Teile der Stadt evakuiert würden, würde sich die ganze Stadt in Bewegung setzen und das Chaos würde ausbrechen. Mit dem Resultat das alles zusammenbrechen würde. Allein die Vorstellung... 8o Schon mal was von Anrchie gehört? Und was sollte die Armee schon gegen eine Bevölkerung in Panik ausrichten? Alle verhaften? Niederschießen? Höflich bitten wieder nach Hause zu gehen?

      Man darf nicht vergessen das die Bombe in spätestens ein paar Stunden gezündet werden soll.

      Und die Chancen das am Ende die richtigen Stadtteile ausgewählt wurden (wer würde eigentlich entscheiden wo begonnen wird? Wie würde ausgewählt?), sind doch recht gering...

      Yvonne
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    • Irgendetwas sagt mir, dass im Falle einer Atomexplosion der Stadteil völlig egal ist.

      Ich weiß nicht, wie groß Hiroshima oder Nagasaki waren, aber diese Städte wurde komplett ausradiert und auch im näheren Umfeld sind alle gestorben (die Unglücklicheren erst etwas später)

      Also wäre es total egal gewesen, mit welchem Stadtteil begonnen worden wäre.

      Aber ich halte eine Evakuierung ohne Massenpanik auch für undurchführbar.
      Wenn erst mal die Leute mit aller (Waffen-) Gewalt versuchen, raus zu kommen oder alternativ alles für nen Trick halten und plündernd durch die Straßen ziehen....

      Das hätte nur die Suche nach der Bombe sehr stark behindert und kaum Leben gerettet. Vermutlich hätte es sogar dazu geführt, dass man die Bombe ganz sicher nicht rechtzeitig gefunden hätte.

      In dieser Hinsicht halte ich die Entscheidung Palmers für die einzig richtige.
    • Dann will ich mich nochmal hier einschalten.

      Ich denke, es ist "leicht", zu sagen, diese Letue zu foltern ist falsch. Unter einem gewissen moralischen Standpunkt, ja selbst dem rechtlichen Standpunkt aus, ist es das ja auch. Allerdings halte ich die völlige Ablehnung des "der Zweck heiligt die Mittel"-Motivs für blauäugig.

      Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin absoluter Bush-Gegner, und finde va. das Gefängnis bei Guatanamo absolut skandalös. Es kann nicht sein, dass ein Rechtsstaat sein Gefängnis nach Kuba verlegt, nur umd amit nicht an internationales Recht bzw. die Genfer Konventionen gebunden zu sein.

      Was jedoch den großen Unterschied zu "24" ausmacht, und was viele auch was unser Rechtssystem betrifft vergessen: Es gibt den Ausdruck "Gefahr im Verzug". Unter diesem Begriff versteckt sich eine Art Entschuldigung für rechtlich ansonsten fragwürdige Handlungen.

      Wenn die amerikanische Regierung Menschen in Guatanamo Bay festhält, diese verhört ev. sogar foltert, dann mag man damit u.U. Bin Laden zu fassen bekommen und weitere Anschläge verhindern... dennoch entschuldigt das eben dieses Handeln für mich nicht. Auch mir ist der Rechtsstaat und die Demokratie sehr wichtig. Dennoch muss es der Exekutive erlaubt sein, in extremen Situationen zu extremen Maßnahmen zu greifen.

      Natürlich ist es "schön" zu sagen: Jedes Menschenleben ist gleich viel wert, man kann nicht einen Menschen töten, um 100 zu retten, man darf so nicht argumentieren und Menschenleben gegeneinander aufrechnen. Nur... versetzt euch bitte mal in die Lage: Angenommen ihr tut es nicht, und diese 100 Menschen sterben... könntet ihr damit leben?

      Nein, tut mir leid... so sensibel ich in dieser Hinsicht auch bin, aber sowohl Jack als auch Palmer haben in dieser Situation IMHO keine andere Wahl.

      Stellt euch denn mal vor, die US-Regierung hätte gewusst, was die Terroristen am 11. September planen. Ihr könnt davon ausgehen, dass sie die Passagiermaschinen abgeschossen hätten. Ist das richtig? Moralisch gesehen nein. Aber denkt an die Menschenleben, die damit hätten gerettet werden können.

      So traurig es auch ist, aber ich denke, manchmal muss das Rechtssystem verbogen, müssen die moralischen Grenzen überschritten werden, um viele Menschenleben zu retten. Gefällt mir das? Nein... aber ich sehe und verstehe die Notwendigkeit, und kann diese akzeptieren.

      Ich merke gerade... der jugendliche Idealismus scheint langsam von mir zu weichen, um erwachsenem" Realismus Platz zu machen... eigentlich traurig, andererseits in der heutigen Zeit wohl wichtiger denn je...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von cornholio ()

    • Allerdings halte ich die völlige Ablehnung des "der Zweck heiligt die Mittel"-Motivs für blauäugig.

      die "völlige" ablehnung ist blauäugig? aber eine "teilweise" ablehung ist ok? das geht wohl schwer... entweder man ist der fragwürdigen meinung, dass der zweck die mittel heiligt, oder man ist dieser meinung nicht. wenn letzteres der fall ist, sind bestimmte prinzipien eben universell gültig und nicht je nach lage zu biegen oder zu verdrehen. für mich ist zum beispiel folter eindeutig ein verbrechen. der zweck heiligt eben nicht die mittel.

      Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin absoluter Bush-Gegner, und finde va. das Gefängnis bei Guatanamo absolut skandalös. Es kann nicht sein, dass ein Rechtsstaat sein Gefängnis nach Kuba verlegt, nur umd amit nicht an internationales Recht bzw. die Genfer Konventionen gebunden zu sein.

      genau dieser meinung bin ich auch.

      Was jedoch den großen Unterschied zu "24" ausmacht, und was viele auch was unser Rechtssystem betrifft vergessen: Es gibt den Ausdruck "Gefahr im Verzug". Unter diesem Begriff versteckt sich eine Art Entschuldigung für rechtlich ansonsten fragwürdige Handlungen. Wenn die amerikanische Regierung Menschen in Guatanamo Bay festhält, diese verhört ev. sogar foltert, dann mag man damit u.U. Bin Laden zu fassen bekommen und weitere Anschläge verhindern... dennoch entschuldigt das eben dieses Handeln für mich nicht. [...]

      auch einverstanden.

      Dennoch muss es der Exekutive erlaubt sein, in extremen Situationen zu extremen Maßnahmen zu greifen.

      aber doch nicht jene maßnahmen, die du gerade selbst zurecht angeprangert hast??? ?(

      Natürlich ist es "schön" zu sagen: Jedes Menschenleben ist gleich viel wert, man kann nicht einen Menschen töten, um 100 zu retten, man darf so nicht argumentieren und Menschenleben gegeneinander aufrechnen. Nur... versetzt euch bitte mal in die Lage: Angenommen ihr tut es nicht, und diese 100 Menschen sterben... könntet ihr damit leben?

      könntest du damit leben, jemanden zu foltern, um am ende vielleicht zu erkennen, dass er die informationen, auf die du aus warst, gar nicht hatte? wie weit würdest du bei der folter gehen? könntest du damit leben, deinem opfer das leben zu nehmen? wäre es "trost" genug, wenn die 100 menschen, denen damit vielleicht das leben gerettet werden könnte, sich danach bei dir für die folterung bedanken?

      Nein, tut mir leid... so sensibel ich in dieser Hinsicht auch bin, aber sowohl Jack als auch Palmer haben in dieser Situation IMHO keine andere Wahl.

      oh doch. man hat immer eine andere wahl. ich werde nie eine meiner entscheidungen als "alternativlos" hinstellen. ich kann es nicht mehr hören: "es gibt keine alternative zum krieg", "es gibt keine alternative zur agenda2010", "es gibt keine alternative zur haushaltssperre", "es gibt keine alternative... zur folter"? das kann es doch wohl nicht wahr sein! ich würde auch nicht behaupten, dass palmer "keine alternative" hatte: im gegenteil wird er doch wohl vor- und nachteile einer "folterung" stantons vorher abgewogen haben. oder sollten wir das nicht von einem besonnenen präsidenten erwarten?

      Stellt euch denn mal vor, die US-Regierung hätte gewusst, was die Terroristen am 11. September planen. Ihr könnt davon ausgehen, dass sie die Passagiermaschinen abgeschossen hätten. Ist das richtig? Moralisch gesehen nein. Aber denkt an die Menschenleben, die damit hätten gerettet werden können.


      über diese situation müssten wir mal getrennt diskutieren: sie unterscheidet sich in vielen wichtigen punkten von der folter, die z. b. palmer anordnet: gesetzt den fall, du hast als us-präsident eine chance, das flugzeug mit kurs auf das world trade center abzuschießen, dann hast du es ja mitnichten mit einem wehrlosen stanton zu tun, den du an seinen stuhl gefesselt mit elektroschocks quälst. die lage der dinge ist doch eine völlig andere. die parallele ist lediglich die: kannst du es moralisch vertreten, die 100 menschen im flugzeug umzubringen, um die 2000 menschen im wtc zu retten?

      und sieh mal einer an, wie schön wir hier schon am rumrechnen sind:
      1. eben (siehe oben!) waren wir dabei, zu analysieren, dass das foltern von einem menschen ok ist, wenn wir damit 100 menschen retten können.
      2. jetzt stellen wir fest, dass das töten von 100 menschen vertretbar ist, wenn wir damit 2000 retten können.
      3. um welchen preis töten wir diese 2000? wenn wir damit eine million retten? wo hört das auf?

      So traurig es auch ist, aber ich denke, manchmal muss das Rechtssystem verbogen, müssen die moralischen Grenzen überschritten werden, um viele Menschenleben zu retten. Gefällt mir das? Nein... aber ich sehe und verstehe die Notwendigkeit, und kann diese akzeptieren.

      und wie weit darf ich das rechtssystem verbiegen? wie weit kannst du die notwendigkeit akzeptieren, wenn die grenze einmal überschritten und die folter nicht mehr tabu ist? darfst du einen menschen foltern? wenn das nicht reicht, zwei? auf unsere serie "24" bezogen: wenn stanton nichts sagt, darf ich dann sherry foltern? dann vielleicht noch mike? und lynne war mir sowieso nicht geheuer... und was sind "viele menschenleben"? sind das millionen? oder schon 100? oder nur eine handvoll? wie weit dürfen "die moralischen grenzen überschritten werden"? bis zur folter? bis zum überwachungsstaat? bis zur todesstrafe? bis zur ausweisung aller ausländer? bis zur ausweitung der kompetenzen von armee und geheimdiensten, denn sie sollen uns ja nur beschützen? wie weit können wir gehen?

      diese frage wird, wenn die grenze einmal überschritten und die folter enttabuisiert ist, nicht mehr mit "bisher und nicht weiter" beantwortet werden können. auf einen tabubruch folgt der nächste. stück für stück opfern wir das, was wir verteidigen wollen, nämlich die demokratie und den rechtsstaat, auf dem altar der terroristenjagd.

      und das darf nicht passieren!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von frodo ()

    • es kommt ja noch ein weitere aspekt hinzu: was ist eine aussage unter folter wert? wenn ich jemanden folter, dann kann ich jedes noch so absurde geständnis erzielen - es geht also um die vorverurteilung. alte methoden aus dem mittelalter: du bist eine hexe! entweder du gibst das zu oder wir foltern dich solange, bis du es zugibst. diese methoden sollten wir aus unserer welt wirklich verbannen.

      aber da gab es doch mal die situation in deutschland mit so einem kleinen jungen. der entführer sollte sagen, wo er den jungen versteckt hält damit man ihn eventuell noch retten könne. da war ich emotional auch der ansicht, dass man diesem arschloch alles abschneiden muss, bis er endlich verrät wo er den jungen hat.

      es ist immer eine einzelfallentscheidung - und damit kein unfug damit getrieben wird (richter sind auch nur menschen - und was für welche...), hat man eben solche regeln wie "in dubio pro reo" eingeführt.
      no one can stop us now cause we are all made of stars
    • Original von James Bond
      es ist immer eine einzelfallentscheidung - und damit kein unfug damit getrieben wird (richter sind auch nur menschen - und was für welche...), hat man eben solche regeln wie "in dubio pro reo" eingeführt.

      Dem kann ich nur zustimmen und eben darauf wollte ich mit meinem Thread hinweisen. Man kann bzw. sollte Methoden wie Folter etc. nicht von vornherein ablehnen, man muss es immer im Kontext sehen... natürlich klingt das hart und unmenschlich... mein Gewissen schreit förmlich danach, Folter generell abzulehnen, weil sie unmenschlich und menschenunwürdig ist... aber ich denke halt, so einfach ist ads nun mal nicht. Und bei den bisherigen 24-Folgen wurde die Grenze des vertretbaren unter den gegebenen Umständen IMHO nicht überschritten. (Dazu mehr wenn ich mehr Zeit habe)

      Ich bedanke mich aber gleich mal bei frodo für die ausführliche Antwort. Ich werde mich bemühen, ähnlich ausführlich und konstruktiv zu antworten, allerdings kann dies noch ein paar Tage dauern, da ich momentan verzweifelt versuche, meine Diplomarbeit bis zur Deadline fertig zu bekommen... ;)

      Spätestens nächste Woche sollte ich dann aber Zeit finden, ausführlicher zu antworten...
    • nachtrag zur folter

      ... mittlerweile wird in "24" ja auch auf tragische weise deutlich, wie verhängnisvoll palmers folterbefehl war: die bilder des gefolterten stanton haben ihm bei der abstimmung unter den kabinettsmitgliedern das genick gebrochen.

      damit das keiner falsch versteht: mir ist präsident palmer natürlich tausendmal lieber als dieser größenwahnsinnige, kriegsgeile und verräterische prescott, aber fakt ist nun einmal, dass ausgerechnet der verräter prescott dem aufrichtigen palmer aus dessen folterbefehlen den strick drehen konnte.

      insofern hätte palmer die abstimmung - die so schon so knapp wie nur möglich war! - vermutlich überstanden, wenn er, so nachvollziehbar der "wunsch" nach folter auch gewesen sein mag, diese grenze nicht überschritten hätte.
    • RE: nachtrag zur folter

      nsofern hätte palmer die abstimmung - die so schon so knapp wie nur möglich war! - vermutlich überstanden, wenn er, so nachvollziehbar der "wunsch" nach folter auch gewesen sein mag, diese grenze nicht überschritten hätte.


      Das geniale an der Kabinettssitzung ist aber, dass damit Palmers Entscheidung, Stanton zu foltern, einer quasi-rechtsstaatlichen Prüfung unterzogen wurde. Auch wenn sie gegen ihn ausfiel und mit unvollständigen Informationen erfolgte. Letzteres ist wahrscheinlich der Dramaturgie der Serie geschuldet.

      Frodo, ich möchte Dich aber darauf hinweisen, dass ein Bruch in Deiner Argumentation liegt, wenn Du sagst, die Fleugzeuge, die auf das WTC steuern, abzuschießen ist okay, foltern wegen einer Atombombe aber nicht. Eine der beliebtesten Fragen, als es in den 80ern noch Gerichtsverhandlungen gegen Kriegsdienstverweigerer zur "Überprüfung deren Gewissensentscheidung" gab, war: Sie sind in einem Park mit einer MG (na sowas! :48:), als Sie zufällig sehen, wie Ihre Freundin (!!die natürlich auch gerade zufälllig in diesem Park ist) vergewaltigt wird. Was tun Sie? Was ich damit sagen will, auch Du (Frodo) entdeckst an 9/11 eine vertretbare Entscheidung/ Situation für Gewaltanwendung, oder? Denn der Tod ist doch auch Gewaltanwendung, oder? Auch wenn dem keine Folter vorausgeht. Bei den abgeschossenen Flugzeugen werden Menschen als Mittel zum Zweck der Rettung anderer getötet.

      Ich finde, diese Diskussion hier bestätigt, um wieviel genialer die zweite Staffel doch zur ersten ist! Mit dem Gähn-Plot in S1, dass die Verräterin die Ex-Geliebte ist, die Ehefrau am Ende stirbt, damit nicht alles Friede-Freude-EK ist, von Kim ganz zu schweigen usw. Und - Yvonne - ich habe Deinen Beitrag an anderer Stelle gelesen, ich wußte bei Staffel 1 nach längstens drei Stunden, dass Nina der Maulwurf war. Staffel 1 war unbestritten sehr spannend, aber in den wesentlichen Punkten auch recht einfach gestrickt. Schön, dass jetzt diese ganzen persönlichen Verwicklungen recht nebensächlich sind. Und die letzten beiden nahezu Kim-freien Folgen waren derartig genial, ich halte es kaum noch aus bis Dienstag!

      Und um nochmal aufs Thema zurückzukommen: Ich finde nicht, dass man es sich einfach macht, wenn man Folter auch in solchen Situationen wie in 24 ablehnt. Denn man muß sich mit der Frage beschäftigen und auseinandersetzen, im Falle von 24 z.B. mehr als 2 Mio Menschen auf dem "Gewissen" zu haben. Natürlich unter Verkennung der Tatsache, dass die Terroristen diese Menschen auf dem Gewissen haben und dass das möglicherweise auch seine Gründe hat. Ich finde das nicht einfach und würde es gut finden, dass diejenigen, die anderer Meinung sind, dennoch respektieren, dass es gute Gründe für ein weltweites Folterverbot in JEDER Situation gibt.
    • RE: nachtrag zur folter

      ... ich klink mich da mal kurz ein...

      Original von Hobbes
      Ich finde das nicht einfach und würde es gut finden, dass diejenigen, die anderer Meinung sind, dennoch respektieren, dass es gute Gründe für ein weltweites Folterverbot in JEDER Situation gibt.


      Dann wären wir doch ziemlich nahe am Weltfrieden, oder?
      Ich meine - natürlich bin ich gegen Gewalt und Folter jeglicher Form. Aber es wird immer ein paar kriminelle Idioten geben, die sich NICHT an solche Verbote halten! Und wie willste die bestrafen? Gefängnis ist doch auch eine Art von Folter...?

      Klar sollte eine Regierung nicht mit diesem Beispiel vorangehen (ich finde übrigens sehr interessant, daß 24 immer schön mit Parallelen ins echte Leben verbunden ist, sh. die Gewalt im Irak die Dabbaljuh nicht recht einsieht) - sollte doch ein Vorbild sein. Sollte - ich machen Gebieten ist sie das sicher nicht (sh. Schuldenberg und Arbeitslosigkeit hier...)

      Palmer war sich halt sicher daß er mit dieser Folter etwas erreicht. Er hätte auch einen anderen Weg gewählt wenn das möglich gewesen wäre! In dieser Situation (die Zeit drängt!!!) hat man nicht die Geduld, den Kerl ein paar Tage ohne Essen in ein Verlies zu stecken, nach dem Motto "Keine körperliche Gewalt, aber vielleicht wird er auch so mürbe".

      und zum Thema 9/11: ist nicht schon oft genug behauptet worden, daß USA von dem ganzen schon wußte bevors geschah? Das ist wohl wie mit der Mondlandung, da wirds immer andere Meinungen geben... Dann hat er wohl die Entscheidung getroffen, diese Flugzeug-Insassen nicht zu opfern für 2000 WTC-Opfer. Was aber die Frage aufwerfen würde, warum er nicht einfach eine Sperrung des WTC für den Tag veranlasst hat. Renovierung/ Urlaub, was weiß ich.

      Aber trotzdem, trotz aller Parallelen zum realen Leben:
      DIESE SERIE IST FIKTION!!!
      Und wenn Jack auf einmal mit Außerirdischen oder Yeti kämpfen müsste - es ist und bleibt eine Serie! Jack ist in wirlichkeit geschieder Vater eines Teenagers mit vielen Tattoos am Körper.

      Im Endeffekt aber, um das Thema Folter für mich in diesem Post abzuschließen, hat Palmer den Denkzettel dafür bekommen daß er eine Folter angeordnet hat. Und auch Jack hat erfahren müssen was es heißt in die Mangel genommen zu werden. Obwohl er die psychologischen Tricks anwendet und weniger körperliche Gewalt. Hm, wenn man von einem gebrochenen Kiefer absieht... Andere Story.

      Weiterhin viel Spaß an 24!
    • Original von Zebra
      Jack tötet ja nicht gerne, muss man mal dazu sagen. Es ist halt so, dass das ganze Thema der 2. Staffel sehr ernst ist, weshalb einige über Leichen gehen. Das müssen wir akzeptieren, ich finde, die Zahl der Toten ist noch nicht bedenklich.


      ähm, ab wann ist die Zahl der Toten denn für Dich bedenklich?
    • Hi!
      Mh also ich weiß nicht recht, aber ich denke, dass Jack Bauer und David Palmer keine grausamen oder gewaltgesteuerten Menschen sind! Es gibt so viele andere Charaktere in 24, die bei weitem schlimmer gehandelt hätten. Und wenn es um so eine ernste Angelegenheit geht (sogar eigentlich die "ernsteste" die man sich denken kann, nämlich die Anzettelung eines Weltkrieges), kann man einfach nicht drumherum, zu foltern oder töten, wenn man die Entscheidung treffen muss: 20 Tote, die schuldig sind und ohne die man den Krieg nicht verhindern könnte oder 10000000 unschuldige Tote, die im Krieg sterben müssen, weil jemand aus "moralischen" Gründen falsch gehandelt hat.
      Palmer hat so etwas Ähnliches doch selbst gesagt.
      Und sonst kann ich nur sagen - guckt euch die heutige Welt doch mal an! Da gibt es solche "Helden" wie Bauer oder Palmer nicht mehr..
    • Mh also ich weiß nicht recht, aber ich denke, dass Jack Bauer und David Palmer keine grausamen oder gewaltgesteuerten Menschen sind!


      Palmer ist es bestimmt nicht, bei Jack kann man darüber bestimmt lange und trefflich streiten. Man sollte der Figur - die ja FIKTION ist - nicht total kritiklos gegenüberstehen, finde ich. Die Bemerkung von Wallace, Jack wäre der geborene Killer, war schon irgendwo ein Treffer. :angel:

      guckt euch die heutige Welt doch mal an! Da gibt es solche "Helden" wie Bauer oder Palmer nicht mehr..


      Palmer wäre in den USA niemals Präsident geworden: schwarz, geschieden (auch noch im Wahlkampf), einen zwielichtigen Sohn und eine labile Tochter. Der hätte keine Charakterdebatte im Wahlkampf überlebt, da bin ich ganz sicher. Wie soll jemand, der nicht mal seine Familie im Griff hat, die Geschicke des mächtigsten Landes der Welt leiten. Außerdem ist Palmer politisch noch links von den Demokraten, das ist für sich schon ein Ausschlussgrund. Und so Typen wie Jack gibt es in der Realität sowenig wie James Bond oder Superman.

      Ich finde, die Serie hat schon erschreckende Parallelen zur Realität, unbedingt gewollte Kriege auf falschen Grundlagen und da war kein Präsident, der zur Vernunft gemahnt hat. Gerade jetzt, wo diese unglaublichen Folterbilder in der Welt sind, sollte man doch wirklich ein bißchen vorsichtiger mit dem Thema umgehen. Zumal die ja die Methoden auch mit der "Suche nach Massenvernichtungswaffen" begründen, soweit man solche sadistischen Methoden überhaupt erklären und rechtfertigen kann. Das große an 24 ist, dass die Macher den Mut hatten, in der 2. Staffel solche brisante Themen überhaupt aufzugreifen, ohne dass die Bösen nur die Araber sind, wie in den gängigen Actionmovies à la Stallone, Schwarzenegger etc.

      Das macht die 2. Staffel auch so ungleich besser zur 1. Staffel, über die mal ein Freund von mir gesagt hat (zu meinem Ärger hatte er Recht), der lange in Amiland war: Nur weiße, der einzige Schwarze ist Präsident -haha-, der Böse ist die Geliebte der Hauptfigur, die am Ende die Ehefrau tötet! Das ist banal. 8o Und bevor Ihr mich jetzt in der Luft zerreisst, ich habe das nicht gesagt, ich denke nur, da ist was dran.

      Ich persönlich gebe mich jetzt geschlagen und besorge mir die DVD zur 3. staffel. Ich mag nicht warten und außerdem möchte ich mal wissen, ob die ganzen Synchrongegner hier Recht haben. Ich habe jetzt mal Kiefers "nicht auflegen" im Original gesehen und mag die richtige Stimme :biglove:
    • Realismus: Bush darf Foltern lassen

      Erfahrene 24-Zuschauer konnten Meldungen und Bilder aus dem Irak kaum schocken. Nun ist es auch halbwegs offiziell, wie bei n-tv in einer Meldung zu lesen ist:
      Montag, 7. Juni 2004
      Gutachten für Pentagon
      "Bush darf foltern lassen"

      Das US-Verteidigungsministerium hat im vergangenen Jahr nach Presseinformationen ein Rechtsgutachten vorgelegt, demzufolge Präsident George W. Bush nicht an Gesetze und Verträge zum Verbot von Folter gebunden ist. Personen, die auf der Grundlage seiner Anordnungen folterten, könnten demnach auch nicht juristisch belangt werden.

      Das Gutachten sei von führenden Zivil- und Militärjuristen für Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erstellt worden, berichtete das "Wall Street Journal " am Montag. Sie hätten US-Gesetze und internationale Vereinbarungen gegen Folter aufgelistet und dargelegt, wie diese unter Hinweis auf die nationale Sicherheit und juristische Formalia umgangen werden könnten. Ob Bush jemals das Papier gesehen habe, sei unklar, berichtete die Zeitung.

      Das Gutachten wurde dem Blatt zufolge erstellt, nachdem Kommandeure auf dem US-Militärstützpunkt Guantanamo Bay sich beschwert hatten, dass sie mit den konventionellen Methoden nicht genügend Informationen von ihren Gefangenen erhielten. Die Juristen hätten ihr Ergebnis damit begründet, dass es nichts wichtigeres gäbe als "Geheimdienstinformationen zu erhalten, die für den Schutz von unzähligen amerikanischen Bürgern unerlässlich sind". Als Oberbefehlshaber sei der Präsident befugt, die Anwendung aller körperlichen und psychologischen Mittel zu genehmigen. Dies schließe die Folter ein.

      Der Zeitung lag nach eigenen Angaben ein Entwurf des Gutachtens vom 6. März 2003 vor, der sich nach Angaben aus Kreisen, die mit dem Vorgang vertraut sind, in seiner Argumentation nicht wesentlich von der endgültigen Version vom April 2003 unterscheidet. Unter Berufung auf Kreise des US-Verteidigungsministers hieß es, einige Militärjuristen hätten sich zwar gegen gewisse Verhörmethoden ausgesprochen, das Dokument jedoch schließlich unterzeichnet.

      Ranghohe US-Generäle haben Vorwürfe zurückgewiesen, bei Verhören von Gefangenen Methoden gebilligt zu haben, die gegen die Genfer Konventionen verstoßen. Im irakischen Gefängnis Abu Ghoreib hatten US-Soldaten Gefangene misshandelt und erniedrigt. Die US-Regierung hat dies als die Taten Einzelner bezeichnet.

      Die USA halten auf Guantanamo auf Kuba mehr als 600 Menschen fest, die im Zuge des von Bush ausgerufenen Kampfes gegen den Terror gefangen genommen wurden. Sie haben keinen Kontakt zu Anwälten und Angehörigen. Der Oberste Gerichtshof der USA befasst sich zurzeit mit ihrem Status.
    • Realismus: Amerikaner foltern Kinder

      Ich habe eben einen Bericht in 3 Sat gesehen (zu finden unter "Folter an den Schwächsten"), in dem berichtet wurde, dass UNICEF, AI, und das Rote Kreuz unabhängig voneinander angemerkt hätten, dass die USA im Irak Kinder Internieren würden und keine unabhängigen Beobachter zuließen, die deren Haftbedingungen prüfen könnten.
      Sie geben noch nicht einmal Auskunft über genaue Anzahl und Alter der Kinder.

      Mich hat der Bericht doch sehr erschüttert - zumal es mich an die Szene in 24 erinnert hat, als Jack die Kinder des Terroristen hat foltern lassen, um diesen zu einer Aussage zu bewegen. Halten das die meisten jetzt immer noch für ok ?

      Denn - machen die US Soldaten im Irak nicht gerade genau dasselbe ?
      Und es geschehen immer noch viele Anschläge - also ist auch hier Gefahr im Verzug.
      Wenn diese Väter jetzt z.B. im Verdacht stehen, von geplanten größeren Anschlägen zu wissen - ist das Vorgehen der USA vor diesem Hintergrund gerechtfertigt ?

      blick.ch/PB2G/PB2GA/pb2ga.htm?snr=73215

      spiegel.de/politik/ausland/0,1518,307200,00.html

      Quelle - Bild.de 8.5.2004 Auszug aus dem Bericht:"Wurden im Irak auch Kinder gefoltert ?"
      Im britischen Fernsehsender ITV schilderte ein Ex-Häftling von Abu Ghraib, er habe gesehen, wie ein 12 oder 13 Jahre altes Mädchen nackt ausgezogen und geschlagen worden sei. Ihr Bruder habe ihre Schreie in einer anderen Zelle anhören müssen. US-Soldaten hätten einen 15-jährigen kranken Iraker gezwungen, mit schweren Kanistern in den Händen auf und ab zu rennen. Wenn er stehen blieb, sei er mit einem Stock geschlagen worden. Als der Junge zusammenbrach, hätten ihn Soldaten ausgezogen und mit kaltem Wasser übergossen.
    • RE: Realismus: Amerikaner foltern Kinder

      Original von Senova
      Mich hat der Bericht doch sehr erschüttert - zumal es mich an die Szene in 24 erinnert hat, als Jack die Kinder des Terroristen hat foltern lassen, um diesen zu einer Aussage zu bewegen.....
      [/quote]

      er hat nur so getan
    • RE: Realismus: Amerikaner foltern Kinder

      Er hat sie nicht erschießen lassen - aber ich bin durchaus der Ansicht, dass die Kinder in 24 gefoltert wurden.

      Plötzlich dringen bewaffnete Männer in ihr Zuhause ein und verschleppen sie samt ihrer Mutter, fesseln sie unter ständigen Drohungen in einem dunklen Raum auf Stühle, während sie ihnen Schußwaffen unter die Nase halten.
      Dann tritt einer der Entführer gegen den Stuhl und feuert eine Kugel direkt neben den Kopf des Jungen.

      So ein Erlebnis würde ich echt nicht mehr unter "ist ja nix passiert" einordnen. Im realen Leben hätten sowohl der Junge, der zusehen musste, wie auf seinen Bruder geschossen wurde, als auch der Junge, der "beinahe" erschossen wurde ein schweres Trauma davon getragen.

      Deshalb sage ich - Jack hat diese Kinder foltern lassen. Und die Parallele zur Vorgehensweise der amerikanischen Armee finde ich bedenklich.

      Denn für diese Kinder im Irak ist das Realität - nicht bloß ne Rolle in einer TV Serie.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Senova ()

    • ich stimme deiner Meinung zur Realität und Folterung im Irak zu, aber so wie ich das in 24 verstanden habe, wurde gar nicht geschossen, also keine Kugel "neben" den Kopf der Kinder geschossen
      wie dem auch sei ist es natürlich schrecklich vor allem Kinder zu foltern
      nur in 24 wird nichts davon gezeigt, und das, was du oben genannt hast, hast du dir selbst dazu ausgedacht
    • Gesehen hat man, wie sie gefesselt und weinend dasaßen, während sie von Männern bedroht wurden.

      Es wurde zwar nicht gezeigt, wie genau sie dahin gekommen sind, aber ich bezweifle, dass das freiwillig geschah. Und ich bezweifle auch, dass die Familie eingeweiht war.

      Nach meiner Interpretation hat es sich für die 3 Gefangenen schon so dargestellt, als würden sie vermutlich alle erschossen werden.
      Die haben sicher auch nicht aus purer Langeweile geweint.
      Und auch wenn nur Platzpatronen verwendet wurden - der Schock bleibt der gleiche.

      Mag sein, dass ich mich irre - aber solange die Kinder Angst um ihr Leben hatten, solange war das Folter.
      Wie gesagt - ich glaube nicht, dass die Familie eingeweiht war - woraus schließt Du das ?
    • ich interpretiere es mir selber, genau so wie du
      aber über Interpretationen könnten wir uns ja jetzt noch stundenlang unterhalten
      jedenfalls denk ich mir, dass die Kinder eingeweiht waren und ihnen befohlen wurde zu weinen, sonst hätte ja auch evtl. was schief gehen können, wenn sie plötzlich gemerkt hätten, dass sie gar nicht erschossen wurden.. also damit mein ich, dass es Syed Ali vielleicht gemerkt hätte, dass es nur "gespielt" war