zu viel Gewalt?

    • Also ich fand die Vielzahl an Foltereien in S2 auch etwas übertrieben. Ständig wird irgend jemand auf wieder andere Weise zum Reden gebracht - manchmal klappt es zumindest. Das war am Anfang beim Zuschauen schmerzvoll, dann aber stumpfte ich mehr und mehr ab und am Ende fand ich es eigentlich etwas ärgerlich, dass die Story irgendwie auf der Stelle trabte und ständig nur durch neue Foltereien vorangetrieben wurde.

      Wenn so etwas zum Selbstzweck wird, nur um einen gewissen Härteschnitt zu halten, kann ich das nicht gutheißen. Durch die ständigen (variierten) Wiederholungen in S2 hatte ich zuletzt eben diesen Eindruck, gerade weil die Story sich ansonsten etwas reduzierte.

      Bildliche Gewalt muss in meinen Augen nicht immer wirksamer sein, als akkustische. Viel wichtiger ist in meinen Augen, dass der Zuseher sich in die Person des Gefolterten hineinversetzen kann und so die (bevorstehenden) Schmerzen gedanklich am eigenen Leib nachvollzieht und mitfühlt. Wird das ganze auch visuell aufbereitet, schränkt das mE die Phantasie und damit die Idenifikation des Zuschauers etwas ein. Bei nicht umgesetzten Geräuschen fragt malt man sich innerlich die passenden Bilder vor Augen, wodurch das Mitfühlerlebnis imho noch steigt.
    • Naja, wenn ich mal meine Meinung abgeben darf:
      Ich fand das nicht sonderlich schokierend...
      Was ich dagegen etwas "makaber" fand, war als Jack dem Marshall Goran so ohne weitere absprache in die Brust schoss.
      Aber in Anbetracht der Tatsache dass dasn Kinderschänder war, ist das durchaus zu rechtfertigen und dazu noch dass er sogar freigekommen wäre.

      Die Folterszene mit Starck und O'Hara ist natürlich nicht nett aber wirklich
      so viel von der Tortur sieht man auch wieder nicht.

      Ich finde es aber gut und vorallem sehr authentisch dass auch mal ein "Held" wie Jack vollkommen hilflos dastehen bzw. bereits kurz vor dem Tod steht.
    • Original von Coky
      Bildliche Gewalt muss in meinen Augen nicht immer wirksamer sein, als akkustische. Viel wichtiger ist in meinen Augen, dass der Zuseher sich in die Person des Gefolterten hineinversetzen kann und so die (bevorstehenden) Schmerzen gedanklich am eigenen Leib nachvollzieht und mitfühlt. Wird das ganze auch visuell aufbereitet, schränkt das mE die Phantasie und damit die Idenifikation des Zuschauers etwas ein. Bei nicht umgesetzten Geräuschen fragt malt man sich innerlich die passenden Bilder vor Augen, wodurch das Mitfühlerlebnis imho noch steigt.


      Da gebe ich dir absolut recht. Dieses Stilmittel ist aber nicht beliebig übertragbar.
      Je nach allgemeiner Atmosphäre im Film, funktioniert es oder eben nicht.
      In einem Actionreißer wäre es beispielsweise fehl am Platz. Es mag auch dort Szenen geben, in denen nur die Akustik "gewaltiger" wirkt als das gezeigte Bild aber es verbraucht sich schneller als die bildliche Darstellung.
      24 ist nunmal ein TV Format und durch das Echtzeitelement in gewisser "hetze". Genau das ist es ja, was uns am Bildschrim kleben lässt.
      Die akustische Gewalt kann dabei nicht mehr als ein "Gag" wirken. Versetze ich mich in die Köpfe der Produzierenden, so bin ich auf jeden Fall dafür, Gewalt bildlich darzustellen.
      Natürlich ist es richtig, das sie nicht um ihrer selbst willen gezeigt werden soll aber davon ist 24 nun wirklich WEIT entfernt.
      Sie dient einem erzählerischen Zweck und sicherlich auch (in gewissem Masse) einem reißerischen. Schließlich möchte man, das die Serie viele Zuschauer hat, sprich ein breites Publikum anspricht.
      Es gibt bestimmt ein paar Dinge die man an 24 nicht gut finden kann oder an denen man sich stören mag, doch die Gewalt ist dosiert.
      WESENTLICH schlimmer empfinde ich da die "Gewalt" einer Serie wie JAG oder demnächst Navy Schießmichtot. Wenn man nun versteht was ich meine.
      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit ;)
      ...und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

      mitglied.lycos.de/lestat/greyhaven.jpg
    • Original von Inceler
      WESENTLICH schlimmer empfinde ich da die "Gewalt" einer Serie wie JAG oder demnächst Navy Schießmichtot. Wenn man nun versteht was ich meine.


      Nich' wirklich.
      Bei JAG wird doch eher mit dem Federkiel Gewalt ausgeübt? (Ich meine, wir sprechen hier von Anwälten :D ). Ansonsten ist da doch höchstens potentielle Gewalt vorhanden, in Form von Flugzeugträgern, Bombern und dem ein oder andern MG, das durchs Bild getragen wird? Aber ich bin auch keine regelmäßige JAG-Guckerin.
      Craig Ferguson: "What about real spies, do they watch it, do you know? Would they tell you?"
      Kiefer Sutherland: "They might get together and have a larf."
    • So in der Art meinte ich das schon, doch noch viel eher:

      Mit aller Gewalt Werbung für das US Militär machen. USA ist gut, USA ist Weise, USA verteidigt die Freiheit, USA hat immer recht.
      Das finde ich gewaltätig gegenüber meinem Hirn.

      Und um den Bogen zu 24 wieder zu bekommen:
      sicher, die Serie spielt auch in den USA und es soll eine US Behörde sein, doch die Bedrohung die dort besteht ist immer Global übertragbar. Vor allem werden dort keine Parolen in die Gegend geworfen.
      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit ;)
      ...und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

      mitglied.lycos.de/lestat/greyhaven.jpg
    • So in der Art meinte ich das schon, doch noch viel eher:Mit aller Gewalt Werbung für das US Militär machen. USA ist gut, USA ist Weise, USA verteidigt die Freiheit, USA hat immer recht.
      Das finde ich gewaltätig gegenüber meinem Hirn.

      Und um den Bogen zu 24 wieder zu bekommen:
      sicher, die Serie spielt auch in den USA und es soll eine US Behörde sein, doch die Bedrohung die dort besteht ist immer Global übertragbar. Vor allem werden dort keine Parolen in die Gegend geworfen.


      auch auf die gefahr hin, dass wir uns gerade mal ganz weit vom topic entfernen will ich trotzdem meinen senf dazu geben :D

      stimmt, muss ich zugeben. für uns deutsche im speziellen ist das eh schwer zu verstehen weil wir ein ziemlich gestörtes verhältnis zur vaterlandsliebe haben und als aufgeklärter durchschnittseuropäer merkt man hier auch sofort die propaganda, die dahinter steckt (noch interessanter fand ich dazu aber "pearl habour"). allerdings haben amerikaner ein ganz anderes verhältnis zu ihrer flagge als der rest der welt. das sollte man auch berücksichtigen. und ich entschuldige mich, dass ich mich kurz noch weiter entfernen muss: propaganda im fernsehen ist auch bei uns gang und gebe. wir machen keine werbung für den krieg (jedenfalls nicht das ich wüsste) aber dafür für eine steigerung der geburtenrate und das mit noch größeren schwachsinnssendungen als die amis mit jag: unsere hochzeit, unser baby, schnulleralarm etc. das ist doch auch sowas wie folter (wo wir wieder halbwegs beim thema wären ;) )

      äh, was wollte ich eigentlich sagen?????? ?( ach ja: propaganda ist ein problem, aber da es in europa nicht viele gibt, die auf den ami-patriotismus stehen, sehe ich da keine große gefahr von ausgehen. aber um wieder ganz aufs thema zu kommen - folter zu zeigen, wie sie da erzählt wurde, kann man damit nicht vergleichen ... vor allem nicht bei einem freizugänglichen medium wie dem fernsehen. das ist meines erachtens schon eine gefahr.
    • Solange die Gewalt realistisch wirkt, finde ich es in Ordnung. Bei 24 hatte ich nicht das Gefühl, dass irgendwas unrealistisch rübergekommen ist.
      Die Folterungen waren einfach zuviel (mengenmässig), man hätte sich einige sparen können. Sonst finde ich alle Gewaltszenen passend, man kann so viel besser mitfühlen und mitfiebern.