Führt Jack Bauers Weg zur "dunklen Seite"?

    • Führt Jack Bauers Weg zur "dunklen Seite"?

      Zuerst einmal möchte ich erklären, wie ich zu diesem Topic gekommen bin.

      Ausgangspunkt ist die Folge 3x23 von "24" in der Jack Bauer Stephen Saunders fragt, was mit ihm in den letzten Jahren passiert sei, dass er jetzt glaubt, die vereinigten Staaten terrorisieren zu müssen. Die Antwort von Stephen Saunders auf diese Frage (frei aus dem englischen übersetzt):

      "Ich bin von den Leuten für die ich gearbeitet habe, im Stich gelassen worden. So wie es dir auch eines Tages ergehen wird."

      Seitdem habe ich die Idee im Hinterkopf, dass Jack Bauer am Ende auf die Seite der Terroristen wechselt. Ihm würde es also ganz genauso gehen, wie Anakin Skywalker in "Star Wars", der sich aufgrund vieler Schicksalsschläge (u.a. Tod der Mutter) auf die "dunkle [böse] Seite der Macht schlug. Diesen Vergleich stelle ich deshalb an, weil Jack Bauer auch einen Menschen der ihm nahestand, verloren hat. Sicherlich ist der Rest noch offen, aber imho besteht doch eigentlich noch die Möglichkeit ;).

      Was denkt ihr: Könnte "24" letztendlich die von den Autoren erdachte Geschichte eines Mannes sein, der sich am Ende für das Böse entscheidet und dafür auch stirbt, wenn es sein muss? ;)

      Achtung: Bitte bei euren Ausführungen etwaige Kommentare, die die 4. Season betreffen vermeiden, da ich (und auch einige andere) sie noch nicht gesehen habe.

      N.W.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelson ()

    • Ok, ohne irgendwelche Spoiler zu setzen:

      prinzipiell halte ich das eigentlich schon für möglich. Sieht man sich mal die Entwicklung von David Palmer an (vom absoluten Saubermann in Staffel eins zu einem Mann, der mit seinen Prinzipien bricht in Staffel drei), kann man sich schon denken, dass so etwas passieren könnte.

      Auf der anderen Seite verkörpert Jack Bauer in den bisherigen drei Staffeln das Gute, dass mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (die wiederum ab und an ins "Böse" abgleiten) das Böse bekämpft. Öfters riskiert er Represalien zu Gunsten eines höheren Zieles. Dieser Grad, auf dem er auf Grund seiner Handlungen wandelt, wird immer schmaler. Daher besteht ständig die Gefahr, dass er in der Überzeugung, Gutes zu tun, in Wirklichkeit auf die "dunkele" Seite abdriftet.
      Rein von den Intentionen der Autoren kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass er bewusst und vollständig die Seiten wechselt. Der Zuschauer verlöre den Halt in der Serie - denn auf eines kann man sich (bisher) immer verlassen: Jack Bauer ist der Held. Alle anderen konnten (oder können) die Seiten wechseln, Intrigen spinnen oder "böse" werden, ohne dass sich das Gesamtgefüge der Serie ändert - vielmehr ist das ja ein wichtiger Punkt der Serie, nie absolut sicher zu sein. Würde dies aber auch mit Jack passieren, wäre der letzte Anker der Serie verschwunden.

      Interessant in diesem Zusammenhang wäre allerdings die Überlegung, was passieren würde, wenn Jack einen "nahen" Charakter, wie zum Beispiel Tony oder Kim oder auch Palmer (halt jemanden, der eine enge Beziehung zu ihm hat) verlöre, und die Schuld bei einer im Grunde gut gesinnten Institution zu suchen wäre, zum Beispiel die CTU. Würde er sich dann in seinem Zorn gegen diese Institution stellen, auf der Suche nach Vergeltung und / oder Rache? Oder würde er wieder im Sinne eines größeren Zieles unterordnen? Schwer zu sagen.

      Gruß,
      ww
      Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit. (Mark Twain)

      >:/ 4 8 15 16 23 42

      Serienjunkie: Lost, 24, Desperate Housewives, Grey's Anatomy, Damages, Dexter, Flashforward, The Good Wife, Heroes, The IT Crowd, Stromberg, Pastewka - wann bleibt mir eigentlich Zeit zum Arbeiten
      :birthday:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von webwude ()

    • webwude schrieb:
      Interessant in diesem Zusammenhang wäre allerdings die Überlegung, was passieren würde, wenn Jack einen "nahen" Charakter, wie zum Beispiel Jack, Tony oder Kim verlöre, und die Schuld bei einer im Grunde gut gesinnten Institution zu suchen wäre, zum Beispiel die CTU.


      Also irgendwie raff ich das nicht :P

      Evil Jack wäre imho eine höchst interessante Option. Ich bin mir sicher, dass sich die Autoren dessen sehr bewusst sind.
    • Hehe, wenn er sich selbst verliert, würde ihm das wohl am meisten ausmachen :evil: ich habs aber mal abgeändert ...

      Gruß und danke,
      ww
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    • in der letzten zeit habe ich einen interessaten gedanken im kopf. ich glaube, bevor jack die seiten wirklich wechseln sollte, erwarte ich einen selbstmordversuch 8o, um vor all seinen problemen zu fliehen. da ihm dies misslingt, wird er sich auch einmal gegen den staat richten.

      aber: jack war erst einmal wirklich(!) tot (2. season), da hat er ja noch einiges vor sich ... siehe: meine signatur

      sverige

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sverige ()

    • Ich find die Idee klasse, sowas wäre Stoff für ein gigantisches Serienfinale 8) am Ende soll er als evil Jack sterben - naja... ich hab Vorlieben für fatalistische Enden :evil: das mag daran liegen, das mir diese allgegenwärtige "die-Guten-gewinnen-am-Ende-immer" Nummer im Film & Serienschaffen zuweilen auf den Wecker geht. Ist einfach auf Dauer langweilig und wird vorhersehbar. Gerade "24" hat sich ja einen guten Ruf erworben, stellenweise unvorhersehbar zu sein. Also: das würde passen!
    • Das Jack jemals bewußt auf "die dunkle Seite" wechselt und sein Land als Terrorist heimsucht, halte ich für unwahrscheinlich.
      Sollte Kim jemals durch Schuld der CTU o.ä. ihr Leben lassen, tötet er eher den Verantwortlichen und dann möglicherweise sich selbst... :sick:

      Interessant finde ich allerdings den Gedanken: Was passiert, wenn die Regierung sich evtl. mal so richtig gegen die Verfassung wendet und "böse" wird? Wird Jack dann zum Partisanen?
      Aber so eine Story würde Fox garantiert nie erlauben! :48:

      Im großen und ganzen sehe ich es ähnlich wie webwude:
      Jack wird bis zum Ende der Held bleiben, wird aber durch seine Methoden immer dunkler - sozusagen ein Regierungsbatman! :evil:
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    • "Evil Jack" wäre sicher ein interessantes Thema (allerdings wohl nur für eine einzige Staffel geeignet), aber nach allem, was ich bisher über Jack weiss, halte ich einen Seiteinwechsel für eher unwahrscheinlich bzw. unglaubwürdig. Aber wer weiss, was noch alles passiert.......




      Greetz, Agent Bauer
    • Ich würde sagen dass jeder Mensch geprägt ist vom Dualismus. Wir haben alle beide Seiten in uns und darum dreht sich das Leben.

      Wer wir sein wollen entscheiden wir selber und das trifft auch auf Jack zu, genauso wie auf einen Anakin Skywalker.

      MfG
      [CENTER]But it was so artistically done[/CENTER]
    • Origian von webwude
      Der Zuschauer verlöre den Halt in der Serie - denn auf eines kann man sich (bisher) immer verlassen: Jack Bauer ist der Held. Alle anderen konnten (oder können) die Seiten wechseln, Intrigen spinnen oder "böse" werden, ohne dass sich das Gesamtgefüge der Serie ändert - vielmehr ist das ja ein wichtiger Punkt der Serie, nie absolut sicher zu sein. Würde dies aber auch mit Jack passieren, wäre der letzte Anker der Serie verschwunden.


      Ich wäre völlig aus dem Häusschen und überrascht, wenn Jack die Seite wechseln würde, aber ich muss sagen die Idee ist nicht schlecht und ich würde wahrscheinlich zum Schluss dies sehr positiv aufnehmen. Wäre einfach ein cooler Zug, welches die Serie wieder ausmachen würde, nämlich was zu tun, womit niemand so richtig einverstanden ist. Möglich ist es bei diesen Autoren auf jeden Fall.

      Ein Rachezug würde ich weniger willkommen heissen als ein Seitenwechsel. Rachezug ist schon ziemlich oft in Filmen und Serien vorgekommen und somit ausgelutscht.

      Su
    • Glaub nicht, er wird als Patriot dargestellt. Ich könnte mir höchstens vorstellen das er mal wieder alleine Rache übt an irgendwem der Kim geschadet hat, aber ein Terrorist in einer Gruppe wird er nicht, kann ich mir nicht vorstellen. Er würde ja für sein land sterben ohne mit der Wimper zu zucken.
    • Ich finde die Idee total interessant, habe mich auch schon öfter gefragt, ob Jack nicht schon längst die Seiten gewechselt hat - irgendwo gibt es doch Grenzen dessen, was die "guten Jungs" einfach nicht tun.
      Andererseits ist die Situation in 24 auch oft herrlich eindeutig - die Gefahr ist sowas von extrem, dass ja eigentlich alles erlaubt ist, um sie abzuwenden. Und was zählt schon ein Mensch, wenn Millionen anderer bedroht sind? Darf man da überhaupt dabei bleiben, sich seine eigene weiße Weste erhalten zu wollen? Macht man sich da nicht viel schuldiger, wenn man - koste es, was es wolle - bei den Unschuldigen bleiben will?
      Was mich in Bezug auf Jack "beruhigt" ist, dass er bei weitem keine solch schwache Figur ist wie Anakin. Der ruht sich für meine Begriffe schon sehr darauf aus, dass ihm die Mutter weggemeuchelt wurde. Nicht, dass er kein Problem damit haben dürfte, aber er verliert schon in krassen Dimensionen Maß und Ziel als der nächste wichtige Mensch in seinem Leben bedroht ist.
      Zweiter beruhigender Punkt: Jack ließe sich niemals so leicht in ein Intrigen- und Manipulationsspiel hineinziehen. Die CTU ist denn doch um einiges weniger naiv als die Jedi - so sich diese "Organisationen" miteinander vergleichen lassen ;)
      Man darf gespannt bleiben...
    • Ich habe Jacks Aktionen selber im ersten Moment immer als sehr fragwürdig empfunden. Was am Ende dabei aber herausgekommen ist, weiss man ja. Bisher war zwar jede Abwendung der Gefahr in den Augen der Allgemeinheit erfolgreich, für sein persönliches Empfinden jedoch nicht unbedingt förderlich. Und deshalb glaube ich, dass er noch so patriotische Absichten haben kann. Wenn er die Härte seiner Aktionen nicht mindert, merkt er bald nicht mehr, dass er im Grunde genauso ist wie die, die er zu bekämpfen versucht. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelson ()

    • @NelsonWright Hast schon recht, er geht manchmal sehr heftig ab.
      Ich habe immer auch Babylon 5 geliebt und da ist mal der Satz gefallen "Fight them without becoming them" - da muss Jack denn doch ziemlich aufpassen, dass er nicht abrutscht.
      Mal davon abgesehen, dass meiner Meinung nach Patriotismus einer der schlechtesten Gründe dafür ist, Grenzen zu überschreiten. Solange man es für irgendwelche Menschen tut, kann ich ja noch einiges nachvollziehen - aber aus Patriotismus? Die Idee ist mir zu abstrakt und schon gar nicht wert, dafür zu töten oder zu foltern!!
    • Original von Sapna
      @NelsonWright Hast schon recht, er geht manchmal sehr heftig ab.
      Ich habe immer auch Babylon 5 geliebt und da ist mal der Satz gefallen "Fight them without becoming them" - da muss Jack denn doch ziemlich aufpassen, dass er nicht abrutscht.
      Mal davon abgesehen, dass meiner Meinung nach Patriotismus einer der schlechtesten Gründe dafür ist, Grenzen zu überschreiten. Solange man es für irgendwelche Menschen tut, kann ich ja noch einiges nachvollziehen - aber aus Patriotismus? Die Idee ist mir zu abstrakt und schon gar nicht wert, dafür zu töten oder zu foltern!!



      Jack hat bei jeder seiner Aktionen aber immer das Ziel vor Augen, das Land und deshalb auch alle (und nicht irgendwelche) Menschen zu retten. Dass er zumindest patriotische Tendenzen hat ,ist doch wohl logisch. Schliesslich arbeitet er für die Regierung. Da muss jeder eine gewisse Portion Patriotismus mitbringen, sonst hat man dort nichts verloren. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelson ()

    • @NelsonWright Glaube auch, dass Jack patriotisch ist. Spreche ja nur von mir.

      Aber es gibt auch zwei Arten von Patriotismus:

      In amerikanischen Filmen begegnet mir oft so ein nerviger "Wir Amerikaner sind die besten, weil wir Amerikaner sind."-Patriotismus.

      Achtung: Spoiler zu Season 4:
      Spoiler anzeigen
      Dieser Patriotismus wird in geradezu karrikierender Form von James Heller verkörpert. Brrrrrr.


      (Diese Form von Patriotismus rechtfertigt für mich keine krassen Aktionen.)

      Die sympathische Form von Patriotismus ist imho "Ich fühle mich für mein Land und was in ihm passiert verantwortlich. Ich liebe mein Land, weil mich mit ihm eine eigene Geschichte verbindet und Menschen, die mir nahe sind in ihm leben. Deshalb beschütze ich es vor undemokratischen, menschenverachtenden usw. Tendenzen."

      Wenn man aus diesem zweiten Patriotismus heraus aktiv wird, hat man sehr gute Gründe dafür. Und Menschen mit diesem Patriotismus tun sicher jeder Regierungsorganisation gut. Wenn man dies im Hinterkopf hat - und da schließt sich der Kreis wieder :) dann läuft man doch auch nicht Gefahr, zur "dunklen" Seite zu wechseln. Dann stellt sich eigentlich "nur" noch die Frage, wie undemokratisch du werden darfst, um die Demokratie zu retten - und da muss Jack echt vorsichtig sein.

      Original von NelsonWright
      ... das Land und deshalb auch alle (und nicht irgendwelche) Menschen zu retten...

      Diesen Unterschied zwischen alle und irgendwelche Menschen verstehe ich nicht - kann es nicht sein, dass wir beide das gleiche meinen?
    • Ich möchte euch DRINGEND darum bitten den Hide Button 24tv-forum.de/images_24/bbcode_hide.gif zu benutzen, wenn ihr über die Season 4 reden wollt. Ich habe das jetzt mal geändert in Sapnas Posting.

      Wer sich nicht dran hält und den Spoiler nicht wenigstens per Farb-Code unsichtbar macht, muss mit einer Verwarnung rechnen. Lest bitte die Spoiler-Regeln des Forums, bevor was schief läuft. :)

      Yvonne
      [Blockierte Grafik: http://24tv.de/banner_avatare/yvonne/long_day.jpg]
      Try to imagine that hope is our ship for the soul - Center of the Universe/Kamelot
      Die Regeln des Forums - Bitte vor dem Posten lesen!
    • Original von NelsonWright
      ... das Land und deshalb auch alle (und nicht irgendwelche) Menschen zu retten... ?
      Diesen Unterschied zwischen alle und irgendwelche Menschen verstehe ich nicht - kann es nicht sein, dass wir beide das gleiche meinen?


      Als ich "irgendwelche" gelesen habe, hab ich das als "auch die Menschen die weniger wert sind" interpretiert. Glaub aber nicht, dass du das so gemeint hast und hab nur eine imho passendere Formulierung genommen, um deutlich zu machen, dass alle Menschenleben gleich viel wert sind. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Nelson ()

    • ?( Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Jack überläuft. In den 3 Staffeln hat Jack so ziemlich alle Terroristenarten bekämpft(Entführer, Massenmörder, Staatsfeinde, Drogenbarone,Bioterroristen und dritte Weltkriegserpresser) :91: Welche Terroristische Vereinigung sollte Jack denn für sich gewinnen können, wenn er nahezu alles verhindert hat? :( Außerdem weiß keiner besser als Jack, wie man diese Typen erledigt und austrickst. Sollte so etwas wirklich passieren, zweifle ich ander Kritikfähigkeit der Autoren
    • Ich mache es kurz:

      Für mich steht gar nicht zur Diskussion, ob Jack "zur dunklen Seite" wechselt. Jack ist doch wohl intelligent genug, um so etwas erst gar nicht in Erwägung zu ziehen. Alles andere wäre doch einfach nur fern von der Figur Jack Bauer und der Serie 24!

      Und was hier als "Abdriften" bezeichnet wird, waren doch immer nur kontrollierte Aktionen, denn bis jetzt sind schließlich noch alle Missionen in den Seasons 1-3 erfolgreich beendet worden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von moviejack ()