Politisch fragwürdig?

    • Also ich denke nicht, das die Bevölkerung Angst vor der Regierung hat - es ist die Angst vor Anschlägen, die durch "24" geschührt werden könnte - nur das.

      Vielleicht regen die Folterszenen den einen oder anderen US Bürger zum nachdenken an, was die Regierung da verdeckt für Dinge treibt in Guanatamo und andernorts in der Welt, aber davon hat doch die Bevölkerung nicht Angst?!?
    • Original von Dr. Schreberdie versuchte Amtsenthebung von Nixon durch die Demokraten in den 70ern


      Die (in Folge der Watergate-Affäre) wohl gelungen wäre, hätte sich Nixon dem nicht durch Rücktritt entzogen.
      Craig Ferguson: "What about real spies, do they watch it, do you know? Would they tell you?"
      Kiefer Sutherland: "They might get together and have a larf."
    • Original von Daewoo
      Original von Dr. Schreberdie versuchte Amtsenthebung von Nixon durch die Demokraten in den 70ern


      Die (in Folge der Watergate-Affäre) wohl gelungen wäre, hätte sich Nixon dem nicht durch Rücktritt entzogen.


      Jo, das war quasi der Deal mit Ford. Nixon tritt zurück, dafür wurde er begnadigt und sämtliche Ermittlungserfahren gegen ihn eingestellt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dr. Schreber ()

    • Ich finde es so gut, das 24 in Staffel zwei und vier muslime als ganster darstellt, da dies realer ist. in Staffel zwei wwurde zugegeben dass Palmers Leute die bombe ins Land schmuggelten, obwohl dies nicht so schien!
      Und in Staffel 3 das Gespräch mit Sounders "Die welt hasst Amerika"
    • Original von Bela
      Ich finde es so gut, das 24 in Staffel zwei und vier muslime als ganster darstellt, da dies realer ist. in Staffel zwei wwurde zugegeben dass Palmers Leute die bombe ins Land schmuggelten, obwohl dies nicht so schien!
      Und in Staffel 3 das Gespräch mit Sounders "Die welt hasst Amerika"


      Ja, das stimmt irgendwie... Season 2 und 4 sind wohl aufgrund der Herkunft der Terroristen "realistischer". Wieviele serbische Kriegsverbrecher oder ehemalige britische Geheimagenten haben denn schon einmal versucht in den USA einen Terroranschlag zu verüben? ;)

      Man muss nur aufpassen, dass man Muslime nicht nur als Schurken darstellt. Gefallen hat mir da zum Beispiel in Season 2 dieser arabische "Austauschagent", der in der CTU tätig gewesen war und dann von ein paar rassistischen Schlägern umgebracht worden ist, als er gerade versucht hat den Ausbruch dieses Krieges in Nahost zu verhindern.
    • Man muss nur aufpassen, dass man Muslime nicht nur als Schurken darstellt. Gefallen hat mir da zum Beispiel in Season 2 dieser arabische "Austauschagent", der in der CTU tätig gewesen war und dann von ein paar rassistischen Schlägern umgebracht worden ist, als er gerade versucht hat den Ausbruch dieses Krieges in Nahost zu verhindern


      Ja, das Einbringen dieses Agenten, Auda (oder so ähnlich), fand ich genial. Seine Antwort:...und damit gilt er auch in unserem Land als Verbrecher (sinngemäß) war meiner Meinung nach zwar ein schwacher Versuch die "Bälle etwas flach zu halten", jedoch absolut notwendig.

      Gruß
      Blacklady
    • Kritische Töne

      Genau aber gerade diese kritischen Töne die in den vorangegangenen Seasons zu hören waren hoben die Serie wohltuend von der Masse ab.
      Zumindest in den vorangegangenen Seasons.

      Alles was bis jetzt zu sehen war wirkt dagegen eher wie eine absolute Propagandaveranstaltung für die republikanische Partei :haemmern:

      Man kann nur hoffen das sich das spätestens zur Halbzeit ein wenig gibt da gabs ja immer noch nen kleinen Twist in ne andere Richtung.

      Greetz

      Swordfish

      8)
    • Finde ich gar nicht. Lässt das eine Partei gut dastehen, wenn sie ihren eigenen Verteidigungsminister mit Raketen exekutiert? Finde ich zumindest nicht.
      Ich finde es gut, dass solche Diskussionen, z.B. zwischen Keeler und seinem Stabschef(?) gezeigt werden. Das zeigt wie hart dieses Geschäft wahrscheinlich wirklich ist. Es wird hier auch keine Wertung vorgenommen. Das überlassen die Macher meiner Meinung nach bewusst den Zuschauer.
      Dem Präsidenten wäre bestimmt nichts passiert, sprich Amtsenthebung. Die hätten das vertuscht. Die Öffentlichkeit hätte bestimmt nur am Rande was davon mitbekommen. In Echt würde das meiner Meinung nach auch so ablaufen. Da muss man sich schon wirklich gegen die Mächtigen auflehnen
      (und wird dann wie John F. Kennedy erschossen) um abgestraft zu werden.

      Keiner von denen, die in 24 Folter anwenden, sagt, dass es gut ist. Es ist nur Mittel zum Zweck. Es ist grausam, aber meiner Meinung nach real. Ich fände es schlimmer, wenn sie keine Folter zeigen würden. Das wäre nämlich meiner Meinung nach einfach unrealistisch, wegen eben Guantanamo, Irak etc. Meiner Meinung nach hat sich da nichts geändert im Vergleich zu den Seasons vorher.
      In Season 1 gab es ja keinen, den die CTU oder Regierung hätte foltern müssen um irgendetwas zu erreichen. Dies fing halt in Season 2 an und war situationsbedingt. Genauso sehe ich das auch an Tag 4.
      Genauso gut fand ich die Grundsatzdiskussion zwischen Heller und seinem Sohn. In vielen amerikanischen Serien wären niemals solche kritischen Töne, wie die von Heller, jr. gefallen.
    • Ich sehe das Problem nicht.

      Früher hat Bond gegen die Russen "gekämpft", weil die "Bedorhung" einigermassen real war.

      Wer soll dann in 24 den Bösewicht spielen? Militante Vegetarier?


      Und die Sache mit Michael Moore:
      Da sehe ich das Problem auch nicht wirklich.
      Moore kriegt auch in anderen Serien sein Fett weg
    • Hallo


      abgeschoben
      Wer soll dann in 24 den Bösewicht spielen? Militante Vegetarier?



      Na vielleicht amerikanische Terroristen so wie früher (70er Jahre) bei uns die Rote Armee Fraktion (RAF) .
      aAber ,Geht natürlich nicht die Amerikaner sind ja nur gute Menschen !

      Meickel5561

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Meickel5561 ()

    • Original von Jack007
      Ich finde es gut, dass solche Diskussionen, z.B. zwischen Keeler und seinem Stabschef(?) gezeigt werden. Das zeigt wie hart dieses Geschäft wahrscheinlich wirklich ist.

      Ja, das sind harte Entscheidungen - neben der Erschiessung von Ryan in S3 die zweite Entscheidung eines US Präsis wo ich mich frage ob sie real so ablaufen würde. Ich kann's nicht einschätzen - tippe eher auf nein - mir kommen keine real getroffenen Entscheidungen eines US Präsis mit ähnlicher oder noch grösserer Tragweite in den Sinn - höchstens ein Entscheid zum Kriegseintritt, wobei: sind diese Entscheide vergleichbar? Bei Entscheiden zum Kriegseintritt wird sicher gründlicher das Pro und Kontra abgewogen als es in 24 bisher der Fall war. Da kann man argumentieren es fehlt die Zeit dazu um es in der Serie authentisch wirken zu lassen - aber der Punkt ist wohl eher der, das sie keinen Wert darauf legen es authentisch wirken zu lassen - müssen sie ja auch nicht - das ist das Schöne am Filmschaffen.

      Genau so wenig kann man meiner Meinung nach sagen das so eine Entscheidung ohne Konsequenzen für den Präsi bleiben würde - Präsidenten müssen ja nicht aus dem Amt enthoben werden - sie können auch ihre Chancen auf eine Wiederwahl durch Fehlentscheide / Skandale gegen Null setzen. Das ist schon einige Male passiert.

      Mich würde ja interessieren, ob Plamer's Entscheidung Ryan töten zu lassen publik wurde. Vermutlich entging er dieser Veröffentlichung, indem er sich selber nicht zur Wiederwahl stellte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cooldown ()

    • Tja – was soll ich sagen...

      Bisher fand ich das alles nicht so dramatisch. OK: die Araber sind (mal wieder) die Bösen, aber irgendjemand muss die Rolle ja übernehmen. Früher waren es die Deutschen, dann die Russen oder Chinesen und jetzt sind es eben die Araber. Darüber rege ich mich nicht auf. Aus dem gleichen Grund rege ich mich auch nicht über „die Gegenseite“ auf, wenn z.B. der türkische (schon klar: Türkei ist nicht arabisch) Film „Tal der Wölfe“ Anti-Amerikanische Tendenzen aufweist (gesehen habe ich den Film nicht!).

      Auch das mit der Folter sehe ich nicht so dramatisch, da es doch nur eine Fernsehserie ist und sich die Erfahrungen der CTU mit „trivialen“ Verhörmethoden nur äußerst selten auf den Alltag des gemeinen Fernsehzuschauers übertragen lassen.

      Aber seit Folge 4x18 ist das anders: Jetzt bin ich der Meinung, dass die Serie nicht nur politisch fragwürdig sondern vielmehr politisch untragbar ist! Jetzt ist FOX zu weit gegangen:

      Es kann nicht sein, dass eine Menschenrechtsorganisation, die 1977 völlig zu Recht den Friedensnobelpreis bekommen hat, derart verunglimpft wird! Es wird so dargestellt, dass Amnesty Global/International ein Hindernis für die Terrorbekämpfung ist und ihre „eigenen“ Ideale rücksichtslos durchzusetzen versucht.
      Ja: es ist richtig, dass sich Amnesty International/Global gegen Folter und auch explizit gegen die Praktiken der USA (z.B. auf Guantánamo oder im Irak) wendet. Und womit? Mit Recht!
      Denn unabhängig von der Bedeutung der Folter für unser aller Lieblingsserie verstößt die Folter (wie auch die Todesstrafe) gegen die Menschenrechte und es ist richtig und wichtig, dass sich eine regierungsferne Organisation dagegen wendet. Leider trauen sich andere Staaten nicht den Finger in diese Wunde zu legen. Umso wichtiger also die Bedeutung von Amnesty International/Global.

      In 4x18 wird es so dargestellt, dass sich Amnesty Global/International von den Terroristen instrumentalisieren lässt. Ja, es ist richtig, dass Amnesty International/Global versucht die Rechte von Gefangenen zu stärken und auch Rechtsbeistand zur Verfügung stellt. Aber es ist falsch, dass Amnesty International/Global auf Zuruf handelt. Vielmehr wird jeder Einzelfall sorgfältig geprüft und mitnichten wird ein Anwalt innerhalb von fünf Minuten losgeschickt, nur weil sich ein anonymer Anrufer meldet.
      Abgesehen davon, dass Folter grundsätzlich nie erlaubt sein darf!

      Was also bezweckt das Erscheinen von Amnesty Global/International? AI veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht, indem alle bekannten Missstände in der Welt aufgelistet werden. Das ganze ist sortiert nach Staaten und die USA sind immer mit mehreren Seiten vertreten. Auch Deutschland war schon in dem Bericht vertreten, bspw. Wurden die Haftbedingungen der in Stammheim inhaftierten RAF-Mitglieder um Baader/Meinhof kritisiert. Ein Vermerk in diesem bericht wirft immer ein schlechtes Licht auf den jeweiligen Staat. Der Bericht ist weit verbreitet und findet hohe Beachtung.

      Da der AI-Anwalt für den Handlungsstrang nicht wichtig scheint bzw. die Folter nicht zwangsläufig im Auto hätte stattfinden müssen bzw. das ganze auch hätte anders gelöst werden können, werde ich daher das Gefühl nicht los, dass FOX gezielt Stimmung gegen AI machen möchte, um die Integrität zu untergraben und den Respekt, den AI genießt und verdient zu torpedieren. Dafür gibt es allerdings keinerlei Veranlassung. Insofern aus meiner Sicht ein echter Aufreger. :motz:

      Dennoch werde ich mir auch die nächsten sechs Folgen reinziehen und ich werde auch bei der nächsten Staffel mit an Bord sein.

      Trotzdem für diese Aktion an die Macher der Serie ein ganz lautes Pfui! brehmplatz.de/phpbb/images/smiles/arsch.gif
    • Original von Harti
      Tja – was soll ich sagen...

      Bisher fand ich das alles nicht so dramatisch. OK: die Araber sind (mal wieder) die Bösen, aber irgendjemand muss die Rolle ja übernehmen. Früher waren es die Deutschen, dann die Russen oder Chinesen und jetzt sind es eben die Araber. Darüber rege ich mich nicht auf. Aus dem gleichen Grund rege ich mich auch nicht über „die Gegenseite“ auf, wenn z.B. der türkische (schon klar: Türkei ist nicht arabisch) Film „Tal der Wölfe“ Anti-Amerikanische Tendenzen aufweist (gesehen habe ich den Film nicht!).

      Auch das mit der Folter sehe ich nicht so dramatisch, da es doch nur eine Fernsehserie ist und sich die Erfahrungen der CTU mit „trivialen“ Verhörmethoden nur äußerst selten auf den Alltag des gemeinen Fernsehzuschauers übertragen lassen.

      Aber seit Folge 4x18 ist das anders: Jetzt bin ich der Meinung, dass die Serie nicht nur politisch fragwürdig sondern vielmehr politisch untragbar ist! Jetzt ist FOX zu weit gegangen:

      Es kann nicht sein, dass eine Menschenrechtsorganisation, die 1977 völlig zu Recht den Friedensnobelpreis bekommen hat, derart verunglimpft wird! Es wird so dargestellt, dass Amnesty Global/International ein Hindernis für die Terrorbekämpfung ist und ihre „eigenen“ Ideale rücksichtslos durchzusetzen versucht.
      Ja: es ist richtig, dass sich Amnesty International/Global gegen Folter und auch explizit gegen die Praktiken der USA (z.B. auf Guantánamo oder im Irak) wendet. Und womit? Mit Recht!
      Denn unabhängig von der Bedeutung der Folter für unser aller Lieblingsserie verstößt die Folter (wie auch die Todesstrafe) gegen die Menschenrechte und es ist richtig und wichtig, dass sich eine regierungsferne Organisation dagegen wendet. Leider trauen sich andere Staaten nicht den Finger in diese Wunde zu legen. Umso wichtiger also die Bedeutung von Amnesty International/Global.

      In 4x18 wird es so dargestellt, dass sich Amnesty Global/International von den Terroristen instrumentalisieren lässt. Ja, es ist richtig, dass Amnesty International/Global versucht die Rechte von Gefangenen zu stärken und auch Rechtsbeistand zur Verfügung stellt. Aber es ist falsch, dass Amnesty International/Global auf Zuruf handelt. Vielmehr wird jeder Einzelfall sorgfältig geprüft und mitnichten wird ein Anwalt innerhalb von fünf Minuten losgeschickt, nur weil sich ein anonymer Anrufer meldet.
      Abgesehen davon, dass Folter grundsätzlich nie erlaubt sein darf!

      Was also bezweckt das Erscheinen von Amnesty Global/International? AI veröffentlicht jedes Jahr einen Bericht, indem alle bekannten Missstände in der Welt aufgelistet werden. Das ganze ist sortiert nach Staaten und die USA sind immer mit mehreren Seiten vertreten. Auch Deutschland war schon in dem Bericht vertreten, bspw. Wurden die Haftbedingungen der in Stammheim inhaftierten RAF-Mitglieder um Baader/Meinhof kritisiert. Ein Vermerk in diesem bericht wirft immer ein schlechtes Licht auf den jeweiligen Staat. Der Bericht ist weit verbreitet und findet hohe Beachtung.

      Da der AI-Anwalt für den Handlungsstrang nicht wichtig scheint bzw. die Folter nicht zwangsläufig im Auto hätte stattfinden müssen bzw. das ganze auch hätte anders gelöst werden können, werde ich daher das Gefühl nicht los, dass FOX gezielt Stimmung gegen AI machen möchte, um die Integrität zu untergraben und den Respekt, den AI genießt und verdient zu torpedieren. Dafür gibt es allerdings keinerlei Veranlassung. Insofern aus meiner Sicht ein echter Aufreger. :motz:

      Dennoch werde ich mir auch die nächsten sechs Folgen reinziehen und ich werde auch bei der nächsten Staffel mit an Bord sein.

      Trotzdem für diese Aktion an die Macher der Serie ein ganz lautes Pfui! brehmplatz.de/phpbb/images/smiles/arsch.gif


      Da muss ich zustimmen. Genau zu diesem Punkt hatte ich mich auch schon im Diskussion-Thread zu betreffenden Folge geäußert: Menschenrechte werden als lästiges Hindernis dargestellt und Leute, die sich dafür einsetzen, helfen (unbeabsichtigt) den Terroristen.

      Irgendwie kommt es mir aber so vor, als ob die Macher der Serie jetzt bemüht sind, nur ja keinem auf die Füsse zu treten. Erst kommt diese fast schon übertrieben politisch korrekte Folge, wo Jack rein zufällig auf zwei Moslems trifft, die ihm heldenhaft gegen die McLennen-Forster-Söldner zur Seite stehen und kurze Zeit später gibt es eine Episode, die fast reine Werbung für Guantanamo Bay ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dr. Schreber ()

    • Original von Dr. Schreber
      Irgendwie kommt es mir aber so vor, als ob die Macher der Serie jetzt bemüht sind, nur ja keinem auf die Füsse zu treten. Erst kommt diese fast schon übertrieben politisch korrekte Folge, wo Jack rein zufällig auf zwei Moslems trifft, die ihm heldenhaft gegen die McLennen-Forster-Söldner zur Seite stehen und kurze Zeit später gibt es eine Episode, die fast reine Werbung für Guantanamo Bay ist.

      Das ist mir auch aufgefallen. Als die beiden Moslems Jack und Paul helfen die McLennen-Forster-Söldner zu vertreiben,versuchten die Macher wohl eindeutig das Image der Serie, Islam-feindlich zu sein, wieder zu korrigieren.
      Als Islamisten anfangs der vierten Staffel wieder als Terroristen dargestellt wurden, ist es ja in den USA zu einigen Reklamationen gekommen.
    • Habe ich grade gefunden:

      Berliner Zeitung vom 22.02.06

      Zitat:

      Schuss ins Knie -
      In der US-Serie "24" auf RTL 2 werden Folter und Rechtsbruch legitimiert

      von Andreas Förster

      Ein rassistischer Hass-Film sei der Streifen, wettert Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber. Der Film leiste Ressentiments Vorschub, spalte Kulturen und radikalisiere vor allem Jugendliche, pflichtet ihm Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech bei. Und Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet verlangt eine "politische Debatte", weil der Film Hass schüre und die Religionen entfremde.

      Alles ist erlaubt

      Gegen welchen Film richtet sich die Politiker-Empörung? Klar, gegen den türkischen Kinofilm "Irak - Tal der Wölfe", in dem ein türkischer Geheimagent in Einzelkämpfermanier US-Soldaten und Juden abschlachtet, die als unmenschliche Killermaschinen dargestellt sind. Verdient hätte sie aber auch die US-Fernsehserie "24", in der ein amerikanischer Geheimagent in Einzelkämpfermanier nahöstliche Terroristen und Muslime abschlachtet, die als unmenschliche Killermaschinen dargestellt sind.

      Propagandafilme und rassistische Machwerke sind beide Streifen - weil der eine, das "Tal der Wölfe", aber antiwestlich ausgerichtet ist, trifft er hierzulande auf Protest. Die US-Fernsehserie dagegen, in der zur familienfreundlichen Primetime am Wochenende auf RTL 2 nahöstliche Mörderbanden massakriert und Verdächtige brutal gefoltert werden, findet stillschweigende Akzeptanz. Liefert doch der Krieg gegen den Terrorismus, wie er uns in "24" vorgespielt wird, genau die Argumente, mit denen seit den Anschlägen vom 11. September 2001 der Abbau von Bürgerrechten und Rechtsstaatlichkeit in westlichen Demokratien gerechtfertigt wird.

      In der gerade laufenden vierten Staffel von "24" geht es um muslimische Terroristen, die die USA von der Landkarte zu tilgen versuchen. Superagent Jack Bauer verhindert das quasi im Alleingang, indem er störrischen Verdächtigen ins Knie schießt, Fliehende abknallt oder sie wortlos im Vorübergehen absticht.

      Die Gewaltexzesse kann man als übliche Zutaten eines Actionfilms abtun. Was "24" - neben seiner rassistischen Attitüde - aber bedenklich macht, ist die darin propagierte Normalität des Rechtsbruchs. Im Kampf gegen Terroristen ist alles erlaubt, lautet die Botschaft der Serie.

      Danach handelt auch die Antiterroreinheit Counter Terrorism Unit (CTU), die zusammen mit Jack Bauer die Terroristen jagt. Die CTU ist in der Serie eine Art Superbehörde, die weitgehend außerhalb von Recht und Gesetz agieren darf. Sie kann ohne Genehmigung Telefongespräche abhören, hat direkten Zugriff auf alle Datenbanken (selbst die der Geheimdienste), auf Satelliten des US-Militärs und die Überwachungskameras im ganzen Land.

      Und sie darf "spezielle Verhörmethoden" anwenden. Wenn es so weit ist, kommt CTU-Experte Eric mit seinem Spritzenkoffer und injiziert "Neuro-Transmitter, die jedes Nervenende im Körper wie Feuer brennen lassen", wie es ein CTU-Agent in einer Folge beschreibt. Die mildere Foltervariante ist die "sensorische Desorientierung" - das Opfer wird mit verzerrten elektronischen Geräuschen malträtiert, bis es Zeit- und Orientierungsgefühl verliert. Diese Folterpraktiken sind US-Geheimdiensten tatsächlich erlaubt. Menschenrechtsorganisationen protestieren aber immer wieder dagegen.

      Die Macher von "24" stellen sich dieser Diskussion - allerdings auf ihre Weise. In der Folge am vergangenen Sonnabend verhinderte ein Vertreter von "Amnesty Global" (die Anspielung auf amnesty international ist deutlich) die Folterung eines Verdächtigen, indem er dem von der CTU festgehaltenen Mann einen Anwalt zur Seite stellte. Alarmiert worden war die Organisation zuvor vom Terrorchef, der von der Festnahme seines Kumpans erfahren hatte. Was "24" damit sagen will: Menschenrechtsgruppen, die sich für Bürgerrechte einsetzen, sind von Terroristen ferngesteuert.

      Genutzt hat der Einsatz von "Amnesty Global" in dem Film ohnehin nichts. Der Verdächtige wird zwar von der CTU freigelassen, doch anschließend von Jack Bauer in die Mangel genommen, der ihm genüsslich die Finger bricht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stylez ()

    • Ein interessanter Artikel!

      Mir geht die S4 mittlerweile auch gehörig auf den Geist, so schlimm war dieses patriotische Gehabe doch früher nicht, oder?
      Wer nicht foltert ist ein Weichei und unpatriotisch- soll das wirklich die Message sein?

      (Ok, Vizepräsident ist echt ein Weichei, aber trotzdem...)

      Hoffentlich wird das in S5 besser!
    • Original von Jiyuu
      Mir geht die S4 mittlerweile auch gehörig auf den Geist, so schlimm war dieses patriotische Gehabe doch früher nicht, oder?
      Wer nicht foltert ist ein Weichei und unpatriotisch- soll das wirklich die Message sein?


      Also "foltermäßig" haben mir noch die ersten beiden Season "gefallen".

      Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, aber ich hatte damals den Eindruck, dass da nur gefoltert wurde, wenn es als der allerletzte Ausweg erschien... und teilweise hat man es sich das mit der Entscheidung noch sehr schwer gemacht, jemanden foltern zu lassen (z.B. bei Palmer und seinem NSA-Chef in Season 2).

      In Season 4 ist es wirklich extrem. Praktisch jeder, der vielleicht etwas über irgendeinen Terroranschlag wissen könnte, wird jetzt sofort so brutal wie möglich rangenommen... und bei der Hälfte der Leute (Hellers Sohn, Sarah Gavin, Paul Raines) stellt sich dann am Ende sogar heraus, dass sie unschuldig gewesen sind. Wenn man Glück hat, bekommt man dann nur noch ein nettes "Ups, sorry, scheint so, als würden Sie die Wahrheit sagen, sie dürfen jetzt gehen" mit auf den Weg.

      Ganz krass empfand ich das bei Hellers Sohn. In Season 2 (oder 3) wurde noch gefoltert, wenn Millionen Menschenleben auf dem Spiel standen, jetzt reicht schon die Entführung des Verteidigungsministers aus. Und gefoltert wird nicht einmal ein richtiger Terrorist, sondern der Sohn der Ministers, der aus irgendwelchen persönlichen Gründen die Aussage verweigert. Hallo, gehts noch?

      Richtig realistisch ist das Ganze auch nicht. Ich weiß, in der realen Welt gibt es Guantanamo und CIA-Geheimtransporte etc. aber bei "24" ist das jetzt noch eine ganze Stufe krasser. Ich meine, was würde denn Hellers Sohn, Sarah Gavin oder Paul Raines daran hindern zur Presse oder zu dieser "Amnesty Global"-Organisation zu gehen und zu erzählen, was mit einem bei der CTU gemacht worden ist? Inbesondere bei den politischen Einstellungen von Hellers Sohn erscheint das plausibel. Eigentlich müsste das einen Riesenskandal geben (Schlagzeile: "BUNDESBEHÖRDE FOLTERTE STUNDENLANG SOHN DES VERTEIDIGUNGSMINISTERS" ;) ) und die CTU würde innerhalb eines Monats dichtgemacht werden. In der realen Welt gibt es ja schon US-Politiker, die Bushs Amtsenthebung fordern, weil er ohne richterliche Erlaubnis das geheime Abhören von US-Bürgern genehmigt hat.

      Außerdem stellt sich die Frage, wie es die CTU eigentlich noch schafft, neue Mitarbeiter anzuwerben. Also wenn ich bei der CTU wäre, würde ich schleunigst meine Kündigung einreichen, nachdem ich miterlebt habe, was mit Sarah Gavin passiert ist. Wer würde da jetzt noch arbeiten wollen?

      Und das jetzt Menschenrechtsorganisationen als Terroristenhelfer dargestellt werden, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Ich wünschte mir wirklich man würde zu Anfängen der Serie zurückkehren und das ganze Thema eher wie in Season 1 und 2 handhaben (in Season 3 hat es ja schon angefangen, denn da gab es ja schon diesen Eric mit seinen Folter-Spritzen, richtig extrem wurde es aber erst jetzt).

      Das Ganze ist eigentlich ziemlich schade, denn ansonsten ist es eine gute Serie. Außerdem war es afrüher irgendwie reizvoller, als Jack Bauer auf eigene Faust und vollkommen vorschriftswidrig irgendwelche Leute ziemlich hart vernahm. Das war eben sein Charakter: Er schert sich nicht um Gesetze, Regeln oder Befehle und geht bis zum Äußersten. Mittlerweile ist es aber volkommen "normal" und alltäglich, dass die CTU foltert... siehe Curtis Manning oder dieser Eric. Jetzt könnte man selbstverständlich einwenden, dass diese "Amnesty Global"-Geschichte dazu geführt hat, dass es wieder genauso geworden ist. Aber einmal war das mit einer ziemlich fragwürdigen Botschaft verbunden und außerdem ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis CTU wieder irgendjemanden foltert. Dieser Anwalt ist ja jetzt wieder nach Hause gefahren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Dr. Schreber ()

    • Also der Zeitungsartikel an sich ist ein Skandal. Jack Bauer, derjenige der einfach so Muslime abschlachtet...! Das ist doch nur Blödsinn.
      Die Sache mit Amnesty Global( als Anspielung). Da sieht man mal wie sehr das alles interpretiert werden kann. Ich fand es gut, dass dadurch Folter verhindert wurde und für mich wurde der Anwalt nicht in einem schlechten Licht dargestellt.
      Ich hab das so empfunden, dass sich eben auch die CTU normalerweise an Regeln halten muss, sprich keine Folter, bisher aber eben keinem auffiel, dass gefoltert wurde an diesem Tag.