Da ich leider keinen allgemeinen Chatbereich gefunden habe, wo man einfach Zeugs posten kann, was nichts mit "24" an sich, aber am Rande damit zu tun hat, poste ich es hier. Bitte verschieben, falls nötig.
Story (ist mir so heute wirklich passiert):
Es hat gestern begonnen mit der ganzen Geschichte. Eine knapp zwanzigjährige US-Bürgerin (Pass gültig) sucht verzweifelt jemanden, der ihr ein Zugticket nach München besorgen kann für sich und ihre jüngere Schwester. Ich war zum guten Glück (für sie) zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe mich entschieden, im Austausch für die Informationen auf ihrem Pass das Ticket zu kaufen (kein Bargeld, nur das Ticket). Sie würde mich wieder anrufen, wenn sie München erreicht hat. Für ihre Schwester braucht sie auch ein Ticket nach München, aber die ist nicht da, weil sie sich getrennt haben, um nach Leuten zu suchen, die helfen.
Alles bestens, der heutige Tag ist angebrochen, ich gehe zur Arbeit, bin aber eher fertig als erwartet. Die längste Stunde meines Lebens beginnt. Um 13:00 Uhr will ich die US-Botschaft in Zürich (Konsulat) anrufen und mich über die Person erkundigen, weshalb die Botschaft ihr und ihrer Schwester keine Hilfe anbietet, wenn sie schon extra dort von der Polizei hingebracht worden war am Tag zuvor. Die Botschaft kennt keine solche Person, die in Zürich lebt, und auch keine Schwester davon. Der erste Punkt, der also nicht stimmig ist. Na schön, vielleicht ist sie ja illegal hier, was mich nicht weiter stört, aber sie hatte mir versprochen das Geld zurückzugeben, also ermittle ich weiter, ganz im Stil von Jack Bauer. *lol*
Tick --- tack --- tick --- tack (13:09:41 ... 13:09:42 ...)
Gegen 13:10 Uhr erhalte ich einen Anruf einer unbekannten Zürcher Telefonnummer; die Vorwahl jedenfalls ist eindeutig Zürich und nicht etwa Deutschland (bzw. München in Deutschland). Es ist aber ganz klar ihre Stimme. Sie will zu mir ziehen und mit mir zusammen leben, und dann heiraten und Kinder kriegen und dafür ihre eigene geliebte Schwester in München zurücklassen ... wow. Na toll, ich beruhige sie erstmal, denn sie ist völlig aufgeregt, etc. Naja, ich frage, wo ihre Schwester ist, und die ist natürlich wieder nicht dabei, sie sei auf dem Klo. Na gut, weiter geht's mit ermitteln. Ich habe zum Glück ein Münztelefon gesichtet und bleibe am Händi dran. Ich sage ihr, sie soll ja nicht weglaufen, ich müsse sie unter der Nummer, unter der sie angerufen hat, erreichen, falls was ist. Die wollte doch tatsächlich nochmals 100 Franken für das Zugticket zurück nach Zürich und ZWEITAUSEND (2'000) Euro (!!) für ihre Schwester in München, die keine Miete bezahlen kann und Schulmaterial benötigt. Naja, wenn sie ihre Schwester schon alleine zurücklässt, dann doch mit zwei Riesen im Gepäck ... wenn schon, denn schon.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:15:34 ... 13:15:35 ...)
Ich habe inzwischen endlich die Swisskomm an der Strippe - während ich am Händi die liebe Dame unter Kontrolle halte - und die sagen mir den exakten Standort des Münztelefons, von welchem die süsse zukünftige Ehefrau von mir telefoniert. Ich bedanke mich freundlich und mache mich auf den Weg zum Polizeiposten, aber zwei Offiziere kreuzen glücklicherweise fast meinen Weg, also stoppe ich sie und erzähle ihnen, was los ist. Ich bin auch noch mit Glück beschert gewesen, da ich die Uniform der Verkehrsbetriebe anhabe zu dem Zeitpunkt, sonst hätten die Polizisten eventuell die Mitarbeit an diesem Fall verweigert und mich an den Posten verwiesen (Anzeige zuerst und dann eine Fahndung). Sie entschliessen sich also zum Glück spontan mich zu begleiten und sich der Zielperson aus drei Richtungen langsam zu nähern, einer links und einer rechts, ich in der Mitte mit dem Ziel sie anzusprechen und seelisch auf die kommende Festnahme vorzubereiten. Ich kann sie nun sehen und gebe den Polizisten das Zeichen verdeckt zu bleiben. Sie nicken mir beide bestätigend zu und ich schreite langsam auf ihre Position zu.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:18:00 ... 13:18:01 ...)
Als sie mich entdeckt, sagt sie mir sofort (auf englisch, andere Sprachen beherrscht sie nicht): "Ich muss dir unbedingt was erzählen, bitte hör zu (I have to tell you something, please listen to me)." Ich erwidere mit einem sanften Lächeln: "Es ist alles in Ordnung, du bist jetzt in Gewahrsam der Stadtpolizei Zürich (It's all right, you're now under custody of the Zurich City Police)." Während ich beiden Seiten das Zeichen zum Zugriff gebe mit einem leichten Nicken, versucht sie bereits vor mir davonzulaufen ... und rennt in die Arme des von links schräg herannahenden Offiziers, der sie kurz festhält, sie dann aber wieder loslässt und bestimmt auffordert uns drei zum Posten in der Nähe zu begleiten. Der andere Offizier schliesst rasch auf und geht rechts von ihr, während ich hinter den dreien hergehe.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:20:20 ... 13:20:21 ...)
Sie will nicht aussagen, möchte ihren Anwalt sprechen ... dummerweise gibt's keine amerikanischen Anwälte in der Schweiz, jedenfalls nicht so plötzlich, und wie kann eine illegale Aufenthalterin einen Anwalt nehmen? Gar nicht. Schliesslich mache ich ihr zusätzlich Druck und sage ihr, falls sie nicht aussagt, werde ich den Dialog, den sie und ich auf dem Händi von mir haben, via Sunrise der Polizei zur Verfügung stellen als Beweismaterial der versuchten Betrugs um einen vierstelligen Geldbetrag, zusätzlich die Anzeige des begangenen leichten Betrugs von zweihundert Schweizer Franken. Ein Polizist und ich gehen in ein anderes Büro und er befragt mich zu den Geschehnissen, wir nehmen also eine formale Anzeige wegen leichten Betruges auf. Inzwischen gibt die Tatverdächtige der Polizistin im anderen Raum zu, dass sie gar keine kleinere Schwester hat, sondern einen Cousin. Der wird von ihr und zwei Offizieren schliesslich innerhalb von zehn Minuten gefunden am Hauptbahnhof und ebenfalls auf den Posten gebracht.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:33:46 ... 13:33:47 ...)
Als der Cousin eintrifft, schüttelt er nur den Kopf und sagt, seine Cousine sei behindert und psychisch gestört (was aber auch geschauspielert sein kann seinerseits, damit man ihm nicht anmerkt, dass er mitten in die Sache verstrickt ist ... mich stört das aber nicht im geringsten, ich will ja nur mein Geld wieder haben). Er zahlt mir sofort den geschuldeten Geldbetrag und ich lasse die Anzeige fallen im Gegenzug. Die Polizisten erlauben mir mich kurz mit der Täterin zu unterhalten im Nebenzimmer. Meine "Angebetete" ist plötzlich ruhig wie ein Lamm und sagt mir schliesslich sogar, sie kann mich verstehen, dass ich sie zur Anzeige gebracht habe ... so süss. Danke für deinen Segen, Lady, aber auf dem Posten bleiben darfst du trotzdem.
Sie ist wohl jetzt noch in Polizeigewahrsam oder den Behörden / der Botschaft / dem Konsulat überstellt worden und wird bei Gelegenheit abgeschoben in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie hoffentlich bald einen McDonalds-Job findet und ihr Geld selbst verdienen kann, ohne solch illegalen Machenschaften zu betreiben. Ich durfte dann natürlich sofort gehen und ging nach Hause ... was für eine Stunde ... die längste Stunde meines Lebens ... *lol*.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:59:59 ... 14:00:00 ...)
Story (ist mir so heute wirklich passiert):
Es hat gestern begonnen mit der ganzen Geschichte. Eine knapp zwanzigjährige US-Bürgerin (Pass gültig) sucht verzweifelt jemanden, der ihr ein Zugticket nach München besorgen kann für sich und ihre jüngere Schwester. Ich war zum guten Glück (für sie) zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe mich entschieden, im Austausch für die Informationen auf ihrem Pass das Ticket zu kaufen (kein Bargeld, nur das Ticket). Sie würde mich wieder anrufen, wenn sie München erreicht hat. Für ihre Schwester braucht sie auch ein Ticket nach München, aber die ist nicht da, weil sie sich getrennt haben, um nach Leuten zu suchen, die helfen.
Alles bestens, der heutige Tag ist angebrochen, ich gehe zur Arbeit, bin aber eher fertig als erwartet. Die längste Stunde meines Lebens beginnt. Um 13:00 Uhr will ich die US-Botschaft in Zürich (Konsulat) anrufen und mich über die Person erkundigen, weshalb die Botschaft ihr und ihrer Schwester keine Hilfe anbietet, wenn sie schon extra dort von der Polizei hingebracht worden war am Tag zuvor. Die Botschaft kennt keine solche Person, die in Zürich lebt, und auch keine Schwester davon. Der erste Punkt, der also nicht stimmig ist. Na schön, vielleicht ist sie ja illegal hier, was mich nicht weiter stört, aber sie hatte mir versprochen das Geld zurückzugeben, also ermittle ich weiter, ganz im Stil von Jack Bauer. *lol*
Tick --- tack --- tick --- tack (13:09:41 ... 13:09:42 ...)
Gegen 13:10 Uhr erhalte ich einen Anruf einer unbekannten Zürcher Telefonnummer; die Vorwahl jedenfalls ist eindeutig Zürich und nicht etwa Deutschland (bzw. München in Deutschland). Es ist aber ganz klar ihre Stimme. Sie will zu mir ziehen und mit mir zusammen leben, und dann heiraten und Kinder kriegen und dafür ihre eigene geliebte Schwester in München zurücklassen ... wow. Na toll, ich beruhige sie erstmal, denn sie ist völlig aufgeregt, etc. Naja, ich frage, wo ihre Schwester ist, und die ist natürlich wieder nicht dabei, sie sei auf dem Klo. Na gut, weiter geht's mit ermitteln. Ich habe zum Glück ein Münztelefon gesichtet und bleibe am Händi dran. Ich sage ihr, sie soll ja nicht weglaufen, ich müsse sie unter der Nummer, unter der sie angerufen hat, erreichen, falls was ist. Die wollte doch tatsächlich nochmals 100 Franken für das Zugticket zurück nach Zürich und ZWEITAUSEND (2'000) Euro (!!) für ihre Schwester in München, die keine Miete bezahlen kann und Schulmaterial benötigt. Naja, wenn sie ihre Schwester schon alleine zurücklässt, dann doch mit zwei Riesen im Gepäck ... wenn schon, denn schon.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:15:34 ... 13:15:35 ...)
Ich habe inzwischen endlich die Swisskomm an der Strippe - während ich am Händi die liebe Dame unter Kontrolle halte - und die sagen mir den exakten Standort des Münztelefons, von welchem die süsse zukünftige Ehefrau von mir telefoniert. Ich bedanke mich freundlich und mache mich auf den Weg zum Polizeiposten, aber zwei Offiziere kreuzen glücklicherweise fast meinen Weg, also stoppe ich sie und erzähle ihnen, was los ist. Ich bin auch noch mit Glück beschert gewesen, da ich die Uniform der Verkehrsbetriebe anhabe zu dem Zeitpunkt, sonst hätten die Polizisten eventuell die Mitarbeit an diesem Fall verweigert und mich an den Posten verwiesen (Anzeige zuerst und dann eine Fahndung). Sie entschliessen sich also zum Glück spontan mich zu begleiten und sich der Zielperson aus drei Richtungen langsam zu nähern, einer links und einer rechts, ich in der Mitte mit dem Ziel sie anzusprechen und seelisch auf die kommende Festnahme vorzubereiten. Ich kann sie nun sehen und gebe den Polizisten das Zeichen verdeckt zu bleiben. Sie nicken mir beide bestätigend zu und ich schreite langsam auf ihre Position zu.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:18:00 ... 13:18:01 ...)
Als sie mich entdeckt, sagt sie mir sofort (auf englisch, andere Sprachen beherrscht sie nicht): "Ich muss dir unbedingt was erzählen, bitte hör zu (I have to tell you something, please listen to me)." Ich erwidere mit einem sanften Lächeln: "Es ist alles in Ordnung, du bist jetzt in Gewahrsam der Stadtpolizei Zürich (It's all right, you're now under custody of the Zurich City Police)." Während ich beiden Seiten das Zeichen zum Zugriff gebe mit einem leichten Nicken, versucht sie bereits vor mir davonzulaufen ... und rennt in die Arme des von links schräg herannahenden Offiziers, der sie kurz festhält, sie dann aber wieder loslässt und bestimmt auffordert uns drei zum Posten in der Nähe zu begleiten. Der andere Offizier schliesst rasch auf und geht rechts von ihr, während ich hinter den dreien hergehe.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:20:20 ... 13:20:21 ...)
Sie will nicht aussagen, möchte ihren Anwalt sprechen ... dummerweise gibt's keine amerikanischen Anwälte in der Schweiz, jedenfalls nicht so plötzlich, und wie kann eine illegale Aufenthalterin einen Anwalt nehmen? Gar nicht. Schliesslich mache ich ihr zusätzlich Druck und sage ihr, falls sie nicht aussagt, werde ich den Dialog, den sie und ich auf dem Händi von mir haben, via Sunrise der Polizei zur Verfügung stellen als Beweismaterial der versuchten Betrugs um einen vierstelligen Geldbetrag, zusätzlich die Anzeige des begangenen leichten Betrugs von zweihundert Schweizer Franken. Ein Polizist und ich gehen in ein anderes Büro und er befragt mich zu den Geschehnissen, wir nehmen also eine formale Anzeige wegen leichten Betruges auf. Inzwischen gibt die Tatverdächtige der Polizistin im anderen Raum zu, dass sie gar keine kleinere Schwester hat, sondern einen Cousin. Der wird von ihr und zwei Offizieren schliesslich innerhalb von zehn Minuten gefunden am Hauptbahnhof und ebenfalls auf den Posten gebracht.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:33:46 ... 13:33:47 ...)
Als der Cousin eintrifft, schüttelt er nur den Kopf und sagt, seine Cousine sei behindert und psychisch gestört (was aber auch geschauspielert sein kann seinerseits, damit man ihm nicht anmerkt, dass er mitten in die Sache verstrickt ist ... mich stört das aber nicht im geringsten, ich will ja nur mein Geld wieder haben). Er zahlt mir sofort den geschuldeten Geldbetrag und ich lasse die Anzeige fallen im Gegenzug. Die Polizisten erlauben mir mich kurz mit der Täterin zu unterhalten im Nebenzimmer. Meine "Angebetete" ist plötzlich ruhig wie ein Lamm und sagt mir schliesslich sogar, sie kann mich verstehen, dass ich sie zur Anzeige gebracht habe ... so süss. Danke für deinen Segen, Lady, aber auf dem Posten bleiben darfst du trotzdem.
Sie ist wohl jetzt noch in Polizeigewahrsam oder den Behörden / der Botschaft / dem Konsulat überstellt worden und wird bei Gelegenheit abgeschoben in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo sie hoffentlich bald einen McDonalds-Job findet und ihr Geld selbst verdienen kann, ohne solch illegalen Machenschaften zu betreiben. Ich durfte dann natürlich sofort gehen und ging nach Hause ... was für eine Stunde ... die längste Stunde meines Lebens ... *lol*.
Tick --- tack --- tick --- tack (13:59:59 ... 14:00:00 ...)