Titel: Verloren
Autor: callisto24
Fandoms: 24, Renegades
Charaktere: Jack Bauer, Hank Storm
Genre: Drama, möglicherweise m/m slash in Andeutungen... wird sich zeigen worauf Jack hinaus will..
Rating: R
Thema: Jack nach Season6, Crossover
Warnungen: Depressionen, Drogen, Alkohol, Gewalt, Tod, etc...
Anmerkungen: Nichts davon gehört mir, kein Geld wird verdient.
* * * * *
Ich war so frei den Lou Diamond Phillips Charakter, Hank Storm aus ‘Renegades’ in das 24 Universum aufzunehmen. Die Beiden harmonieren so wunderbar, dass einfach mal getestet werden musste, wie sich Hank mit Jack verstehen würde.
Forumstopic zu Renegades hier: Renegades :):
* * * * *
An dieser Stelle meinen allerherzlichsten Dank an NJPAX von KieferLouFic , die mir Nachhilfe in Geschichte und Kultur der Lakota gibt und geduldig all meine dummen Fragen beantwortet. Sie hat mir nicht nur versichert, dass unser kalifornischer Junge tatsächlich in Süd Dakota fürchterlich frieren würde, sondern auch, dass Teile des Kommenden durchaus denkbar wären. Alle Fehler und Irrtümer sind die meinen, absolut unabsichtlich und begründet auf meinem Unwillen Recherchen zu betreiben, oder das Geschriebene zu kontrollieren.
Falls irgendjemand auf den Gedanken kommen sollte, sich etwas in das Renegades - Universum zu vertiefen, dies hier ist die einzige Geschichte online, die aber wunderbar zeigt, in welche Richtung der Film die Autoren geführt hat. Adults only!! Slash!!! zu finden hier, wenn du älter als 18 Jahre bist - ansonsten WEGBLEIBEN!!!![:]](http://24tv-forum.de/wcf/images/smilies/pleased.gif)
* * * * *
South Dakota
* * * * *
Die Bar war mäßig gut besucht, nicht ungewöhnlich an einem normalen Wochentag. Der Qualm in der Luft verhinderte klare Sicht, hüllte die Welt in grauen Dunst, ermöglichte es dem einsamen Besucher in ihren Schatten zu verschwinden.
Er hielt sich nicht oft für längere Zeit in ein und derselben Gegend auf, war zu lange gefangen gewesen, gezwungen an einem Ort, den er verabscheut hatte, auszuharren, nichts mehr vermochte ihn zu binden, nichts konnte ihm einen Grund geben zu verweilen. Und dann war da noch die Angst, die niemals vollkommen verschwinden würde, die Sorge, dass es wieder losgehen könnte, dass sich doch jemand an ihn erinnerte.
Wer oder warum, diese Frage hatte mittlerweile ihre Bedeutung verloren, es würde immer etwas in der Dunkelheit auf ihn lauern, das Unheil würde nicht aufhören ihn zu verfolgen, der Schrecken kein Ende haben bis ... ja, bis ein gnädiges Schicksal ihn erlösen, ihm den Frieden schenken würde, den er ersehnte.
Obwohl es nichts mehr gab, das er zu fürchten hatte, nichts, das ihm noch genommen werden, das ihn oder die Ruinen seiner Selbst erschüttern konnte, blieb der bittere Geschmack in seinem Mund, das Wissen, dass er den Weg weitergehen musste, so sehr er sich auch dagegen sträuben mochte. Was es war, das ihn verstockt, beinahe störrisch, an seinem Leben festhalten ließ, das es ihm verbot, ihm stets - auch in seinen schwersten Stunden - verboten hatte, aufzugeben, ihm unermüdlich befahl zu kämpfen, ihn mit starker Hand daran hinderte der Trägheit nachzugeben, die ihn verlockte, die ihm zurief - ob laut - oder leise -, dass es an der Zeit wäre, die Schlacht zu beenden, das Duell mit der dunklen Macht, die ihn in ihren Klauen hielt, solange er denken konnte, unwiderruflich zu verlassen, - er wusste es nicht, hatte es nie verstanden.
Er wusste nur noch das Eine, dass er den Kampf nicht mehr wollte, dass es keinen Sinn mehr ergab zu wünschen, zu hoffen... keinen Sinn mehr für ihn.
Er schloss die Augen und öffnete sie gleich darauf wieder, obwohl der Rauch sie tränen ließ. Oder es waren die Bilder seiner Tochter, die Bilder der wenigen Menschen, die ihm noch geblieben waren, die er noch nicht auf seinem Gewissen hatte, die ihm den Schmerz bewusst machten, der niemals zu enden schien.
Er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr zurück, es gab nichts mehr, nichts mehr für ihn, nichts mehr, das er riskieren würde, in Gefahr zu bringen.
Die klare Flüssigkeit aus seinem Glas brannte in seiner Kehle, doch die Trauer konnte sie ihm nicht nehmen, seine Hoffnungslosigkeit hatte jene Grenze erreicht, die in baldige Verzweiflung übergehen würde, die sich nicht mehr betäuben lassen würde, nicht mehr auf eine Art, die ihm erlaubt war.
Er starrte auf die zerdrückte Packung Zigaretten, die vor ihm, auf dem rohen Holztisch lag, auf das Etikett der Flasche, die er bereits halb geleert hatte, und deren Inhalt keine Wirkung mehr auf ihn zu haben schien.
Zumindest nicht die Wirkung, die er sich erhoffte, die er mit jeder Faser seines Körpers ersehnte, und die ihm dennoch versagt blieb.
Er hatte sich daran gewöhnt. Seit seinem Entzug war das Verlangen nach der Droge sein ständiger Begleiter geworden, einer der Dämonen, die ihn jagten, eine der Herausforderungen, denen er begegnen musste, jeden Tag aufs Neue. Es war ein Feind, den er kannte, den er akzeptierte, als das, was er war - eine Notwendigkeit, ein Preis, den er bewusst bereit gewesen war zu bezahlen, ohne die Entscheidung auch nur eine Sekunde lang bereut zu haben.
Es war notwendig gewesen sich seiner Schwäche hinzugeben, unvermeidlich, um sein Ziel zu erreichen, das Vertrauen zu erringen, das er benötigt hatte.
Aber er hatte nicht mit der Wucht der Empfindungen gerechnet, die ihn durchströmten, als er zum ersten Mal die Nadel in seinen Arm senkte. Als er zum ersten Mal diese Reise antrat, zum ersten Mal spürte, wie es sein konnte, alles um sich herum zu vergessen, nicht mehr vorhanden zu sein, nicht mehr er selbst, nicht mehr der Jack, den er hasste, der Jack, der er nicht mehr sein wollte. Er war in diesem Moment eins mit der Welt geworden, im Einklang, geborgen in dem unbeschreiblichen Frieden, den er von diesem Augenblick an nicht aufhören konnte zu ersehnen, nicht in Mexico, nicht danach, nicht in Gefangenschaft und nicht in Freiheit.
Und er war es müde dieses Verlangen zu verleugnen, müde Tag für Tag, Nacht für Nacht die Kraft zu sammeln, den Schrei seines Körpers nach Entspannung, den seiner Seele nach Erlösung
wieder und wieder zu überhören, sich taub zu stellen, ebenso wie er sich taub gegenüber seinen anderen Bedürfnissen zu stellen gewohnt war.
Er hob sein Glas, betrachtete den silbernen Spiegel, der das schummrige Licht des Raumes fing , und stürzte den Inhalt entschlossen die Kehle hinunter.
Das Feuer, das er in seinem Magen entfachen, das ihm wenigsten die Illusion von etwas Wärme schenken sollte, war erloschen noch ehe es seine Lippen erreichen konnte, war außerstande die Kälte zu verhindern, die in ihm emporkroch.
Jack fröstelte.
Er zog die ausgeleierte Lederjacke vorne zusammen und beugte sich nach vorne, als wollte er auf diese Weise versuchen, zumindest seine Körpertemperatur zu bewahren.
Normalerweise war er nicht empfindlich, doch der Tatsache, dass er sich nicht mehr im Süden der USA befand, musste letztendlich Rechnung getragen werden.
Wieder erschauerte er leicht, trotz oder gerade wegen des Alkohols, den er konsumiert hatte. Die Luft war dick, beinahe unerträglich in ihrer Schwere, und Jack fiel es mit einem Mal schwer Atem zu holen.
Er musste hier heraus, konnte diesen Raum nicht mehr ertragen, konnte nicht bleiben.
Es war Zeit zu gehen, Zeit seinen Entschluss in die Tat umzusetzen, Zeit zu kapitulieren.
Seine Hand umklammerte die Ecke des Tisches, bis die Knöchel unter den schrecklichen Narben weiß hervortraten. Der Anblick lähmte ihn zusätzlich, machte den Versuch aufzustehen zunichte.
Hilflos blickte er auf, ohne etwas zu sehen. Die wabernden Rauchschwaden vernebelten seinen Blick, der Boden wankte unter ihm. Noch fester klammerte er sich an das grobe Möbelstück, biss die Zähne zusammen bis sie schmerzten.
Er konzentrierte seine Gedanken auf das, was er zu tun beabsichtigte, schloss die Welt davon aus. Übrig blieb nur die schmale Tasche, die in der Innenseite seiner Jacke verborgen war, das schwarze Päckchen, das er mit sich trug, das er bei sich hatte in dem Wissen, dass er es eines Tages brauchen würde.
Und dieser Tag war gekommen. Seine Nerven spannten sich in Erwartung, sein Atem ging stoßweise, als er das zur greifbaren, fassbaren Form gewordene Geheimnis sich an seinen Körper schmiegen spürte, fühlte wie es sich in sein Fleisch brannte.
Es war falsch ihm nachzugeben, er wusste es, es war ihm nicht erlaubt.
Doch gab es nichts, das ihn jetzt noch davon abhalten, dass imstande wäre ihn daran zu hindern zu tun, was er tun wollte. Er konnte das Gift erahnen, es schmecken, es durch seine Venen rasen fühlen, spüren wie es ihn befreite, wie es ihm schenkte, was er sich ersehnte.
Es war Zeit zu gehen.
Jack löste den Blick und sah hoch.
Schwarz glänzende Augen hypnotisierten ihn, bannten seine Bewegungen, lähmten seine Muskeln.
Nur einen Augenblick, nur für eine Sekunde trafen sich ihre Blicke durch den Raum, lösten sich gleichzeitig voneinander, nur um wieder zu ihrem Ziel zurückzukehren.
Jack spürte einen Stich, einen Schmerz, den er nicht einordnen konnte, den er nicht einordnen wollte.
Mit einem leisen Stöhnen wandte er sich ab, verbannte den Eindruck aus seinem Geist, stützte sich schwer auf die Tischplatte, bevor es ihm gelang sich nach oben zu ziehen. Unsichere Finger suchten einen verknüllten Geldschein hervor, warfen ihn achtlos auf den Tisch.
Es war an der Zeit aufzugeben, den Kampf zu beenden, der Droge den Sieg zu überlassen.
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Autor: callisto24
Fandoms: 24, Renegades
Charaktere: Jack Bauer, Hank Storm
Genre: Drama, möglicherweise m/m slash in Andeutungen... wird sich zeigen worauf Jack hinaus will..

Rating: R
Thema: Jack nach Season6, Crossover
Warnungen: Depressionen, Drogen, Alkohol, Gewalt, Tod, etc...
Anmerkungen: Nichts davon gehört mir, kein Geld wird verdient.
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Ich war so frei den Lou Diamond Phillips Charakter, Hank Storm aus ‘Renegades’ in das 24 Universum aufzunehmen. Die Beiden harmonieren so wunderbar, dass einfach mal getestet werden musste, wie sich Hank mit Jack verstehen würde.
Forumstopic zu Renegades hier: Renegades :):
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An dieser Stelle meinen allerherzlichsten Dank an NJPAX von KieferLouFic , die mir Nachhilfe in Geschichte und Kultur der Lakota gibt und geduldig all meine dummen Fragen beantwortet. Sie hat mir nicht nur versichert, dass unser kalifornischer Junge tatsächlich in Süd Dakota fürchterlich frieren würde, sondern auch, dass Teile des Kommenden durchaus denkbar wären. Alle Fehler und Irrtümer sind die meinen, absolut unabsichtlich und begründet auf meinem Unwillen Recherchen zu betreiben, oder das Geschriebene zu kontrollieren.
Falls irgendjemand auf den Gedanken kommen sollte, sich etwas in das Renegades - Universum zu vertiefen, dies hier ist die einzige Geschichte online, die aber wunderbar zeigt, in welche Richtung der Film die Autoren geführt hat. Adults only!! Slash!!! zu finden hier, wenn du älter als 18 Jahre bist - ansonsten WEGBLEIBEN!!!
![:]](http://24tv-forum.de/wcf/images/smilies/pleased.gif)
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South Dakota
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Die Bar war mäßig gut besucht, nicht ungewöhnlich an einem normalen Wochentag. Der Qualm in der Luft verhinderte klare Sicht, hüllte die Welt in grauen Dunst, ermöglichte es dem einsamen Besucher in ihren Schatten zu verschwinden.
Er hielt sich nicht oft für längere Zeit in ein und derselben Gegend auf, war zu lange gefangen gewesen, gezwungen an einem Ort, den er verabscheut hatte, auszuharren, nichts mehr vermochte ihn zu binden, nichts konnte ihm einen Grund geben zu verweilen. Und dann war da noch die Angst, die niemals vollkommen verschwinden würde, die Sorge, dass es wieder losgehen könnte, dass sich doch jemand an ihn erinnerte.
Wer oder warum, diese Frage hatte mittlerweile ihre Bedeutung verloren, es würde immer etwas in der Dunkelheit auf ihn lauern, das Unheil würde nicht aufhören ihn zu verfolgen, der Schrecken kein Ende haben bis ... ja, bis ein gnädiges Schicksal ihn erlösen, ihm den Frieden schenken würde, den er ersehnte.
Obwohl es nichts mehr gab, das er zu fürchten hatte, nichts, das ihm noch genommen werden, das ihn oder die Ruinen seiner Selbst erschüttern konnte, blieb der bittere Geschmack in seinem Mund, das Wissen, dass er den Weg weitergehen musste, so sehr er sich auch dagegen sträuben mochte. Was es war, das ihn verstockt, beinahe störrisch, an seinem Leben festhalten ließ, das es ihm verbot, ihm stets - auch in seinen schwersten Stunden - verboten hatte, aufzugeben, ihm unermüdlich befahl zu kämpfen, ihn mit starker Hand daran hinderte der Trägheit nachzugeben, die ihn verlockte, die ihm zurief - ob laut - oder leise -, dass es an der Zeit wäre, die Schlacht zu beenden, das Duell mit der dunklen Macht, die ihn in ihren Klauen hielt, solange er denken konnte, unwiderruflich zu verlassen, - er wusste es nicht, hatte es nie verstanden.
Er wusste nur noch das Eine, dass er den Kampf nicht mehr wollte, dass es keinen Sinn mehr ergab zu wünschen, zu hoffen... keinen Sinn mehr für ihn.
Er schloss die Augen und öffnete sie gleich darauf wieder, obwohl der Rauch sie tränen ließ. Oder es waren die Bilder seiner Tochter, die Bilder der wenigen Menschen, die ihm noch geblieben waren, die er noch nicht auf seinem Gewissen hatte, die ihm den Schmerz bewusst machten, der niemals zu enden schien.
Er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr zurück, es gab nichts mehr, nichts mehr für ihn, nichts mehr, das er riskieren würde, in Gefahr zu bringen.
Die klare Flüssigkeit aus seinem Glas brannte in seiner Kehle, doch die Trauer konnte sie ihm nicht nehmen, seine Hoffnungslosigkeit hatte jene Grenze erreicht, die in baldige Verzweiflung übergehen würde, die sich nicht mehr betäuben lassen würde, nicht mehr auf eine Art, die ihm erlaubt war.
Er starrte auf die zerdrückte Packung Zigaretten, die vor ihm, auf dem rohen Holztisch lag, auf das Etikett der Flasche, die er bereits halb geleert hatte, und deren Inhalt keine Wirkung mehr auf ihn zu haben schien.
Zumindest nicht die Wirkung, die er sich erhoffte, die er mit jeder Faser seines Körpers ersehnte, und die ihm dennoch versagt blieb.
Er hatte sich daran gewöhnt. Seit seinem Entzug war das Verlangen nach der Droge sein ständiger Begleiter geworden, einer der Dämonen, die ihn jagten, eine der Herausforderungen, denen er begegnen musste, jeden Tag aufs Neue. Es war ein Feind, den er kannte, den er akzeptierte, als das, was er war - eine Notwendigkeit, ein Preis, den er bewusst bereit gewesen war zu bezahlen, ohne die Entscheidung auch nur eine Sekunde lang bereut zu haben.
Es war notwendig gewesen sich seiner Schwäche hinzugeben, unvermeidlich, um sein Ziel zu erreichen, das Vertrauen zu erringen, das er benötigt hatte.
Aber er hatte nicht mit der Wucht der Empfindungen gerechnet, die ihn durchströmten, als er zum ersten Mal die Nadel in seinen Arm senkte. Als er zum ersten Mal diese Reise antrat, zum ersten Mal spürte, wie es sein konnte, alles um sich herum zu vergessen, nicht mehr vorhanden zu sein, nicht mehr er selbst, nicht mehr der Jack, den er hasste, der Jack, der er nicht mehr sein wollte. Er war in diesem Moment eins mit der Welt geworden, im Einklang, geborgen in dem unbeschreiblichen Frieden, den er von diesem Augenblick an nicht aufhören konnte zu ersehnen, nicht in Mexico, nicht danach, nicht in Gefangenschaft und nicht in Freiheit.
Und er war es müde dieses Verlangen zu verleugnen, müde Tag für Tag, Nacht für Nacht die Kraft zu sammeln, den Schrei seines Körpers nach Entspannung, den seiner Seele nach Erlösung
wieder und wieder zu überhören, sich taub zu stellen, ebenso wie er sich taub gegenüber seinen anderen Bedürfnissen zu stellen gewohnt war.
Er hob sein Glas, betrachtete den silbernen Spiegel, der das schummrige Licht des Raumes fing , und stürzte den Inhalt entschlossen die Kehle hinunter.
Das Feuer, das er in seinem Magen entfachen, das ihm wenigsten die Illusion von etwas Wärme schenken sollte, war erloschen noch ehe es seine Lippen erreichen konnte, war außerstande die Kälte zu verhindern, die in ihm emporkroch.
Jack fröstelte.
Er zog die ausgeleierte Lederjacke vorne zusammen und beugte sich nach vorne, als wollte er auf diese Weise versuchen, zumindest seine Körpertemperatur zu bewahren.
Normalerweise war er nicht empfindlich, doch der Tatsache, dass er sich nicht mehr im Süden der USA befand, musste letztendlich Rechnung getragen werden.
Wieder erschauerte er leicht, trotz oder gerade wegen des Alkohols, den er konsumiert hatte. Die Luft war dick, beinahe unerträglich in ihrer Schwere, und Jack fiel es mit einem Mal schwer Atem zu holen.
Er musste hier heraus, konnte diesen Raum nicht mehr ertragen, konnte nicht bleiben.
Es war Zeit zu gehen, Zeit seinen Entschluss in die Tat umzusetzen, Zeit zu kapitulieren.
Seine Hand umklammerte die Ecke des Tisches, bis die Knöchel unter den schrecklichen Narben weiß hervortraten. Der Anblick lähmte ihn zusätzlich, machte den Versuch aufzustehen zunichte.
Hilflos blickte er auf, ohne etwas zu sehen. Die wabernden Rauchschwaden vernebelten seinen Blick, der Boden wankte unter ihm. Noch fester klammerte er sich an das grobe Möbelstück, biss die Zähne zusammen bis sie schmerzten.
Er konzentrierte seine Gedanken auf das, was er zu tun beabsichtigte, schloss die Welt davon aus. Übrig blieb nur die schmale Tasche, die in der Innenseite seiner Jacke verborgen war, das schwarze Päckchen, das er mit sich trug, das er bei sich hatte in dem Wissen, dass er es eines Tages brauchen würde.
Und dieser Tag war gekommen. Seine Nerven spannten sich in Erwartung, sein Atem ging stoßweise, als er das zur greifbaren, fassbaren Form gewordene Geheimnis sich an seinen Körper schmiegen spürte, fühlte wie es sich in sein Fleisch brannte.
Es war falsch ihm nachzugeben, er wusste es, es war ihm nicht erlaubt.
Doch gab es nichts, das ihn jetzt noch davon abhalten, dass imstande wäre ihn daran zu hindern zu tun, was er tun wollte. Er konnte das Gift erahnen, es schmecken, es durch seine Venen rasen fühlen, spüren wie es ihn befreite, wie es ihm schenkte, was er sich ersehnte.
Es war Zeit zu gehen.
Jack löste den Blick und sah hoch.
Schwarz glänzende Augen hypnotisierten ihn, bannten seine Bewegungen, lähmten seine Muskeln.
Nur einen Augenblick, nur für eine Sekunde trafen sich ihre Blicke durch den Raum, lösten sich gleichzeitig voneinander, nur um wieder zu ihrem Ziel zurückzukehren.
Jack spürte einen Stich, einen Schmerz, den er nicht einordnen konnte, den er nicht einordnen wollte.
Mit einem leisen Stöhnen wandte er sich ab, verbannte den Eindruck aus seinem Geist, stützte sich schwer auf die Tischplatte, bevor es ihm gelang sich nach oben zu ziehen. Unsichere Finger suchten einen verknüllten Geldschein hervor, warfen ihn achtlos auf den Tisch.
Es war an der Zeit aufzugeben, den Kampf zu beenden, der Droge den Sieg zu überlassen.
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