3. FanFiction Wettbewerb (Stichtag: 19.01.2008)

  • Geniale Story, Hoppel. :) Normalerweise lese ich ja eher weniger Fanfics, aber irgendwas hat mich doch dabeigehalten. Besonders toll fand ich, dass du mal nicht - wie die meisten Fanfic-Schreiber - davon ausgegangen bist, dass Tony schon irgendwie das "the best you can hope for", also die 20 Jahre bekommen hat, sondern er tatsächlich auf seine Hinrichtung wartet. Nicht, dass die 20 Jahre nicht Dramatik genug hätten. :D
  • @ Hoppel

    Wow ... was für eine Story. :victory: Ich konnte einfach nicht aufhören, bevor ich die letzte Zeile gelesen hatte. Du beschreibst das alles so schön bildlich und toll ausformuliert, dass man sich wirklich in die Szenen versetzt fühlt. Auch wie du die beiden Szenen miteinander verknüpft hast, ist einfach klasse. :daumen:

    @ all

    Ich hatte ja keine Ahnung, dass wir soooo viele geniale Schriftsteller hier im Forum haben. :thumbs02:

    Gruß
    Schusy
  • @Hoppel

    Wahnsinn, was für eine super Geschichte. :thumbs02: Ich bin noch ganz beeindruckt. Denn wie Schusy schon schrieb, man fühlt sich wirklich in die Szenen hineinversetzt. :zwinker:

    @all

    Ich hatte auch keine Ahnung wieviele tolle Schrifsteller wir doch im Forum haben :daumen:

    Gruß

    Saxi :)
    "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
  • WOW!!!! - mehr fällt mir dazu nicht ein. Mir fehlen glatt die Worte.
    (aber es bleiben noch einige Fragen offen, insbesondere im ersten Teil - da möchte man doch gerne noch eine Fortsetzung lesen.... :71: )
    ;)



    Gruß, claudia
    Weihnachten: "Euch ist heute der Retter geboren, Christus der Herr." die Bibel in Lukas 2,11
  • Moin, moin, so hier ist mein Beitrag. Hat leider etwas länger gedauert. Viel Spass beim Lesen und ich hoffe, die Story gefällt euch.

    Schusy: Tony möchte Michelle mit etwas ganz Besonderem überraschen. Sie soll davon einfach überwältigt sein und er überlegt, was er da am Besten tun könnte. Ein Geschenk, oder mit ihr etwas ganz Ausgefallenes unternehmen? Wofür wird er sich wohl entscheiden und was fällt ihm für ein außergewöhnliches Geschenk ein.
    TonysGirl: Tony und Michelle heiraten.

    Die Traumhochzeit
    ‚Hoffentlich war das wirklich eine gute Idee’ fragte ich mich nun zum vielleicht hundertsten Mal, seit ich in das Flugzeug nach New York gestiegen bin. Es ist der erste Adventssamstag und der Flug ist natürlich ausgebucht. Mit viel Glück hatte ich noch einen Platz in dieser Maschine sowie der anderen ergattert. In New York angekommen, fuhr ich mit dem Taxi erstmal ins Hotel zum Einchecken. Als ich dort vor stand, war ich erst der Meinung, dass mich der Fahrer zum falschen Hotel gebracht hat und sagte ihm dies. „Nein, das ist schon das richtige, es gibt nur ein Whitmore Palace in New York“, und brauste davon. ‚Jack hätte ruhig erwähnen können, dass es sich um ein 4-Sterne-Hotel handelt. Zum Glück bleiben wir nur eine Nacht hier.’ Das Einchecken ging relativ schnell und ohne Probleme vonstatten. Nachdem ich meine Tasche aufs Zimmer und einen kurzen Blick auf den Central Park geworfen habe, nahm ich wieder ein Taxi und fuhr zu Tiffany’s.

    „Guten Tag, darf ich Ihnen ein Schmuckstück zeigen? An was haben Sie gedacht, eine Kette, ein Armband oder vielleicht ein Ring?“ Die freundliche Stimme gehört zu einer sehr hübschen blonden jungen Frau. „Nun, ich suche nach einem Ring, einem ganz besonderen, zur Verlobung.“ „Nun, da hätte ich hier ein paar sehr schöne.“ Sie holte aus einer Vitrine, fünf sehr schöne Ringe, alle mit einem sehr großen Stein besetzt. „Nun, ich fürchte, die liegen außerhalb meiner Preisklasse.“ „Natürlich.“ Sie sah mich kurz mit einem verschmitzten Lächeln an, räumte die ersten Ringe wieder weg und ging zu einer anderen Vitrine. Dann kam sie mit vier anderen Ringen, mit wesentlich kleineren Steinen, zurück. „Ich denke, die werden eher für Sie interessant sein.“ Etwa eine Viertelstunde später verließ ich zufrieden Tiffany’s. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass es Zeit für den Anruf ist. „O’Brian!“ „Chloe, hier ist Tony. Ich muss sofort Michelle sprechen, es ist dringend.“ „Okay, ganz ruhig.“ Ich konnte mir genau vorstellen, wie Chloe genervt die Augen verdrehte bevor sie mich durchstellte. „Tony, was ist denn los?“ „Ich habe nicht viel Zeit. Es gab hier einen Zwischenfall und du musst sofort kommen. Ein Ticket ist bereits am Flughafen hinterlegt. Ich warte dann am La Guardia.“ „Was denn für ein Zwischenfall? Wir haben hier noch keine Meldung erhalten.“ „Liebling, ich erkläre dir alles, wenn du hier bist. Du musst jetzt los, sonst verpasst du noch deinen Flug.“

    Wenige Stunden später warte ich am Flughafen auf Michelle. Sie ist eine der ersten, die das Flugzeug verlassen. Mit einem sehr gehetzt wirkendem Gesicht und mit einer Aktentasche in der Hand stürzt sie mir beinahe entgegen. Ich nehme sie in den Arm und gebe ihr erst mal einen dicken Kuss. Sie reißt sich los und sagt: „Tony, so schön das auch ist, ich denke dass wir keine Zeit verlieren sollten. Also, was ist los?“ ‚Mann, selbst wenn sie wütend ist, sieht sie wunderschön aus.’ „Nun beruhige dich erst mal. Ich muss dir etwas gestehen. Es gab keinen Zwischenfall. Das habe ich nur gesagt, damit du nach New York kommst.“ „Was? Warum das denn?“ „Weil ich mit dir hier zwei schöne Tage verbringen möchte. Und als erstes werden wir eine Kleinigkeit essen und heute Abend gehen wir ins Musical.“ „Musical? Aber ich habe gar nichts zum Anziehen mit.“ „Doch hast du. Ich habe alles eingepackt.“ Dann nehme ich ihren Arm und gehe mit ihr nach draußen zu den Taxis. Widerstandslos, aber perplex und etwas überrascht geht sie mit. „Zum Central Park“, sage ich zum Fahrer, nachdem wir eingestiegen sind. „Ich habe das alles schon seit Wochen geplant. Jetzt werden wir erst mal eine Kutschfahrt machen, dann ein wenig Schlittschuhlaufen, bevor wir zum Abendessen gehen. Anschließend dann das Musical.“ „Tony, ich hätte nie gedacht, dass du sooo romantisch sein kannst.“ Dann küssen wir uns lange.

    Während ich darauf warte, dass Michelle aus dem Badezimmer kommt, probe ich in Gedanken meine Rede. Und dann geht die Tür auf und sie steht vor mir. Ich hätte nicht erwartet, dass sie noch wunderschöner aussehen kann. „Können wir gehen?“ „Ja, wo werden wir denn essen?“ „Das Musical-Theater ist nur ein paar Blocks von hier. Also habe ich einen Tisch hier im Restaurant reserviert. Später, bevor das Dessert serviert wird, fasse ich mir endlich ein Herz. Nehme Michelles Hand und sage: „Michelle, ich kann nicht mehr ohne dich sein. Du bereicherst mein Leben. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Willst du meine Frau werden?“ Sprachlos und mit weit aufgerissenen Augen guckt mich Michelle an. „Ja, ich will.“ Ein wenig später unterbricht der Kellner mit dem Dessert unseren Kuss. Ich hole den Ring aus der Tasche und stecke ihn ihr auf den Finger.

    Zwei Monate später ist es dann soweit. Prüfend stehe ich vor dem großen Spiegel in einem Nebenraum und betrachte mich von oben nach unten. ‚Ist leider nichts zu machen, ich sehe aus wie ein Sahnebaiser.’ Hinter mir geht die Tür auf und meine Mutter kommt mit einem Karton herein. Sie macht die Tür zu und schaut mich an. „Du siehst wunderschön aus, Michelle.“ Dabei glitzern Tränen in ihren Augen. „Wohl eher wie ein Sahnebaiser.“ Sie lacht und packt den Inhalt des Kartons aus. Es ist ein Schleier. Vorsichtig setzt sie ihn mir auf. „Perfekt. Den habe ich auch bei meiner Hochzeit getragen. Bist du bereit?“ „Ich weiß nicht. Bin ich dass?“ „Aber natürlich. Ich gehe eben Bescheid sagen und schicke deinen Vater her.“ Ich drehe mich wieder zum Spiegel. ‚Hoffnungslos. Es bleibt ein Baiser.’ Dann muss ich grinsen. Ich bin furchtbar aufgeregt. Gleich werde ich Tony mein Ja-Wort geben. Ich hoffe nur, dass ich mich nicht versehentlich Nein sage oder zu leise spreche.’ Wieder ging die Tür. Diesmal ist es mein Vater. „Na mein Kleines, bereit für den großen Auftritt?“ Ich atmetete tief durch. „Ja, es kann losgehen.“ Ich lege den Schleier über mein Gesicht, nehme meinen Brautstrauß und gehe dann am Arm meines Vaters hinaus. Als wir vor der großen Doppeltür angelangt sind, erklang auch schon der Hochzeitsmarsch von drinnen. Dann wurden die Türen geöffnet und wir gehen langsam nach vorne zum Altar. Vereinzelt werfe ich Blicke nach rechts und links. Ich sehe ganz viele Leute, nehme sie aber nicht wirklich wahr. Als wir näher an den Altar gelangen, entdecke ich Jack und Kate. Und es waren noch mehr von CTU anwesen, sogar die beiden neuen Kollegen sind gekommen. ’Wie sind doch gleich ihre Namen? Ach ja, Chase Edmunds und Chloe O’Brian.’ Dann sind wir endlich da und ich stehe vor einem ebenso aufgeregten Tony. Mein Vater nickt Tony zu. Dann hebt er kurz meinen Schleier und gibt mir einen Kuss auf die Wange und setzt sich dann neben meiner Mutter in die erste Reihe.

    „Guten Morgen Mrs. Almeida.“ Ein wenig verwirrt öffne ich meine Augen. Vor mir steht Tony mit einem Frühstückstablett in der Hand. „Guten Morgen Mr. Almeida.“ Und so beginnt unser erster Tag als Ehepaar.
    Janina

    I'm getting real tired of your personality
  • :80:

    @ Hoppel und Janina ... da habt ihr ja zwei zauberhaufte stories gepostet ... zum einen lustig und zum anderen romantisch :cheer:

    vielen, vielen dank :daumen:

    l.G.

    skinhunter
    [Blockierte Grafik: http://i228.photobucket.com/albums/ee220/skinhunter2007/11.jpg]
    Mit einem freundlichen Wort und einer Kanone kommt man viel weiter als nur mit einem freundlichen Wort. (Capone)
  • WOW! Seid ihr alle fleißig!
    Da freu ich mich schon riesig darauf, das alles lesen zu dürfen. :)
    Und da ich das mit den Smileys wieder nicht hinbekomme, schicke ich einen Link für all die hoffnungsvollen Autoren:

    community.livejournal.com/fanfic_de/profile

    Vielleicht möchte der ein oder andere dort auch posten? Es gibt nicht sehr viele comments... eigentlich gar keine, weil noch kaum jemand das Fandom kennt... ist das zu fassen?
    Aber das lässt sich ja ändern, oder...
    (... es lebe die 24 Fanfiction... gewissermaßen... )
    p.s. ... stellt euch viele bunte, begeisterte Smileys vor... *gg*
  • Danke Janina - Tochelle-Storys sind eben doch Mangelware. :(

    Also der Aufruf an unsere fleißigen Schreiberlinge - tut doch den hungernden Michony-Shippern einen Gefallen und denkt euch noch was Hübsches aus. Ideen gibt's genug. :) Und wenn ihr es nicht tut, dann kommt es noch so weit, dass ich das Schreiben anfange. :D

    Nochmal ein Riesenlob an alle, die bis jetzt ihre Geschichten gepostet haben - es sind wirklich alles tolle Beiträge!
  • @ Janina

    Danke für deine tolle Tony-Michelle Fanfic. :thumbs02:

    Leider gibt es davon ja wirklich nicht all zu viele :13: , um so schöner ist es dann, wenn sich doch einer diese Szenen aussucht. Ich habe auch nichts daran auszusetzen und du hast die Aufgabenstellung voll und ganz erfüllt. :daumen: Ein wirklich außergewöhnlicher Plan von Tony. :victory:

    Gruß
    Schusy
  • @Janina:
    Dein Fanfic hat mir riesig gefallen. Mehr als sonst, weil Michelle und Tony vorhanden waren. :squint:

    . . . und was Tony alles für Michelle tut, damit sie einen schönen Abend erhält. Einfach nur Klasse!
    Selbst CTU-kollegen waren dabei! :dance2:

    Sehr schön ausformuliert und verständlich hingeschrieben. Ich bin immer noch begeistert, dass viele User von uns solche schönen Geschichten entwerfen können. Da kann man klatt denken, dass wären treffen von Autoren! :D

    Liebe Grüße
    Guy-rescuer

  • Oooooch, das fasse ich jetzt nicht als Drohung auf! :grin_still: :thumbsup:


    :P Glaub mir, das solltest du. :D Wenn ich das anfange, dann hör ich wahrscheinlich so schnell nicht mehr auf... Vielleicht werde ich nach dem Wettbewerb mal die restlichen Tochelle-Ideen aufgreifen...
  • Hoppel schrieb:

    Jimmi24 schrieb:

    Und wenn ihr es nicht tut, dann kommt es noch so weit, dass ich das Schreiben anfange.

    Oooooch, das fasse ich jetzt nicht als Drohung auf!

    Tja, ganz im Gegenteil! Jetzt bin ich erstmal ganz gespannt auf Jimmi's Werk! Und wenn ich noch nicht völlig überzeugt war, diesen Wettbewerb mal auszulassen, jetzt hat mich Jimmi's "Drohung" erst recht dazu verleitet! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: GO JIMMI GO!
    [Blockierte Grafik: http://www.sven1421.de/SL24Werbebanner2013.png]
    Exklusiver Ort all meiner neuen Autor-(isierten) Hirngespinnste: SchreiberLink24.de
  • Okay, hier ist endlich meine Fanfic für den Wettbewerb. Es hat mal wieder ein bisschen länger gedauert :12: , aber ihr hattet ja in der Zwischenzeit genügend tollen Lesestoff hier. :daumen: Und jetzt wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen.

    Verwendete Szenen:

    Skinhunter
    • (zwischen der Season 1 und 5)
      Jacks Vorgesetzte haben die Nase voll von seinen unkonventionellen Ermittlungsmethoden und schicken ihn nach New Mexico, wo er einen wichtigen Zeugen abholen und nach Washington überführen soll ... Jack ist alles andere als begeistert und als er den Zeugen im Auto hat, kleben ihnen auch schon die Verfolger an den Fersen

    SiriBauer
    • (Pre-Season 1)
      Kim bringt ihren ersten Boyfriend mit nach Hause, der gar nicht den Vorstellungen ihres Vaters und ihre Mutter entspricht. Das Alter von Kim sollte 14/15 Jahre sein.

    Sven1421
    • (kurz nach Season 1)
      Teris Beerdigung. Jack muss endgültig von seiner geliebten Frau Abschied nehmen. All der Schmerz über den Verlust, der in unserem Helden hochkocht. Wie Kim mit der Situation umgeht. Jacks Bruch mit der CTU. Jede Menge Tränen, Wut und Hoffnungslosigkeit ...

    Strafversetzt

    Jack fluchte und schaute sich suchend um. Wo steckte dieser Typ nur? Es war bereits weit nach 14 Uhr und er hätte längst auftauchen müssen. Laut seinen Informationen sollte er diesen Kerl um Punkt 14 Uhr hier abholen und sich dann mit ihm unverzüglich auf den Weg nach DC machen. Jetzt stand er schon seit über 15 Minuten in dieser Tiefgarage am Oakey Blvd. und kein Mensch ließ sich blicken. Am liebsten hätte er den Motor gestartet und sich auf den Weg zurück nach L.A. gemacht. Dieser ganze Auftrag war doch die reinste Schikane eines Vorgesetzen, der ihm damit nur seine Macht demonstrieren wollte. Jack hatte sich mal wieder ein paar Extratouren erlaubt, die nicht so ganz in das Konzept einer nach außen so sauber erscheinenden Organisation passte und sofort hatte man ihm diese Strafarbeit aufgehalst, nur um ihn für eine Weile aus der Schusslinie zu haben. Einen Zeugen abzuholen und ihn nach Washington zu bringen, damit hätten sie nicht extra ihn beauftragen müssen. So sehr er auch versucht hatte aus dieser Sache rauszukommen, es hatte keine Möglichkeit gegeben, sich diesem Befehl zu widersetzen. Jetzt saß er hier in Las Vegas in einem tristen Parkhaus, während draußen das aufregende Leben dieser interessanten Stadt pulsierte und wartete auf einen Typ, von dem er lediglich den Namen wusste. Alexis Cordes.

    Wieder ein Blick auf die Uhr, während Jacks Finger ungeduldig auf das Lenkrad trommelten. Falls es hier zu keinem Treffen kommen sollte, hatte er die Anweisung zur Balboa Avenue 24 zu fahren und dort eine bestimmte Wohnung aufzusuchen. Wie es aussah, würde ihm das wohl nicht erspart bleiben. Er verließ die Tiefgarage und fuhr in Richtung Las Vegas Blvd, folgte diesem ein Stück und bog dann links in die Sahara Avenue ab. Über den Maryland Parkway und die Laguna Avenue erreichte er schließlich die Balboa Avenue. Nummer 24 erwies sich als ein solide aussehendes Wohnhaus mit einer Pizzeria im Erdgeschoss. Jack parkte seinen Wagen und begab sich ohne große Umschweife in das Gebäude. Besagte Wohnung befand sich in der 2.Etage und als auf sein Klopfen niemand reagierte, war es für ihn ein leichtes sich unbemerkt Zutritt zu verschaffen. Vorsichtig und jederzeit bereit seine Waffe zu ziehen, durchsuchte er die Wohnung – erfolglos. Nichts deutete darauf hin, dass sich hier vor kurzem jemand aufgehalten haben könnte. Nach einem letzten Blick verließ Jack die Wohnung und begab sich zu seinem Wagen. Er wollte gerade starten, als die Beifahrertür geöffnet wurde, sich jemand hastig auf den Sitz fallen ließ und sofort die Tür wieder schloss. Noch bevor diese Person wusste wie ihr geschah, hatte Jack bereits seine Waffe in der Hand und zielte mit dieser auf seinen ungebetenen Gast.

    „Hände hinter den Kopf und keine falsche Bewegung.“ Bellte er die Person neben sich an.

    Diese drückte sich ängstlich noch tiefer in die Polster und wand ihm endlich ihr Gesicht zu. Jack staunte nicht schlecht, als er die unverkennbaren weiblichen Züge erkannte.

    „Wer zum Teufel sind sie“ fragte er mit verwunderter Stimme.
    „Alexis … Alexis Cordes, Mr. Bauer. Sie sind doch Jack Bauer, oder?“ fragte ihn die Frau zögernd.
    „Sie … sie sind Alexis Cordes?“ Jack starrte die junge Frau verblüfft an. Sie konnte kaum älter als 20 Jahre sein und er bemerkte erst jetzt, dass die Frau sich ihre rechte Schulter hielt und offenbar Schmerzen hatte.
    „Bitte Mr. Bauer, wir müssen hier schnellsten verschwinden, bevor die uns finden.“ Flehte ihn die junge Frau an.

    Gewohnt in außergewöhnlichen Situationen schnell zu reagieren, steckte Jack seine Waffe ein und startete den Wagen. Aufmerksam beobachtete er die Umgebung, konnte jedoch nichts Verdächtiges entdecken. Zügig reihte er sich in den fließenden Verkehr ein und steuerte den Wagen gen Osten. Erst nach einigen Minuten wandte er sich wieder der jungen Frau zu.

    „Sind Sie verletzt?“ Fragte er, seiner Beifahrerin einen kurzen Blick zuwerfend.
    „Ja, aber es ist nur eine kleine Schürfwunde, nicht weiter schlimm.“ Erwiderte sie.
    „Okay, dann erzählen Sie mir jetzt zunächst einmal wer DIE sind und warum sie hinter Ihnen her sind.“
    „Hat man Ihnen das nicht erzählt?“ Fragte sie verwundert.
    „Nein!“ Antwortete ihr Jack mit verkniffenem Gesicht. „Für ausführliche Details fehlte die Zeit.“

    Während Alexis ihm ihre Story erzählte, blieb er weiterhin wachsam und schaute des Öfteren in den Rückspiegel. Sie entstammte demnach einer reichen Unternehmersfamilie, war 21 Jahre alt und hatte vor ca. einem Jahr die Bekanntschaft eines Mann gemacht, der ihren Eltern offenbar nicht passte. Bei diesen Worten musste er schmunzeln und er dachte an eine ähnliche Situation die Kim und ihren ersten Freund betraf.

    Kim war damals gerade 14 gewesen und präsentierte ihren Eltern voller Stolz ihren ersten Freund. Dieser war für Teri und ihn jedoch der reinste Schock gewesen. Nicht nur, dass er um einiges älter war als Kim, er gehörte auch ganz gewiss nicht den gesellschaftlichen Kreisen an, die sie sich für ihre Tochter wünschten und seine Ausdrucksweise war mehr als nur locker zu bezeichnen. Teri und er hatten damals wohl ein ziemlich abweisendes Verhalten ihm gegenüber an den Tag gelegt, was wiederum den Trotz ihrer Tochter hervor gerufen hatte. Es war zu einigen unschönen Szenen zwischen Tochter und Eltern gekommen, an die sich Jack lieber nicht so genau erinnern wollte. Auch er hatte sich damals nicht ganz korrekt verhalten und diesem Vincent keine Chance gegeben, aber das entsprang wohl einzig und allein dem Wunsch, seine Tochter zu beschützen. Kim hatte das allerdings keineswegs so gesehen und die Geduld ihrer Eltern damit ganz schön strapaziert. Erst als für sie andere Dinge in den Vordergrund rückten, ließ ihr Interesse an diesen jungen Mann langsam nach, was Teri und ihn mit großer Erleichterung erfüllte.

    Jetzt, aus dem Mund seiner jungen Beifahrerin zu vernehmen, dass ihre Eltern offenbar vor ähnlichen Problemen gestanden hatten, entlockte ihm unweigerlich ein Schmunzeln. Allerdings lagen in ihrem Fall die Dinge ganz anders. Zum einen war sie bereist eine erwachsene, junge Frau und zum anderen hatten ihre Eltern mit ihrem harten Urteil über diesen Mann offenbar Recht. Dieser Mann schien bewusst ihre Bekanntschaft gesucht zu haben, weil sie als Tochter aus reichem Hause über ein beträchtliches Eigenkapital verfügen konnte. Jetzt hatte sich herausgestellt, dass dieser Mann Mitglied eines internationalen Waffenhändlerringes war, die ihre Ware unter anderem auch an berüchtigte Terroristengruppen im Nahen Osten verkauften und er seiner Freundin im Rausch versehentlich Informationen geliefert hatte, die seine Bosse in arge Bedrängnis bringen könnten.

    Alexis, der sofort klar gewesen war, in welcher Gefahr sie sich befand, hatte sich unverzüglich an die Polizei gewandt. Daraufhin hatte man sie unter Polizeischutz gestellt, da sie nun als wichtige Zeugin gegen diese Waffenhändler galt. Aber auch diese waren nicht untätig geblieben, hatten das Versteck der jungen Frau herausgefunden und ihre Beschützer ausgeschaltet. Ein glücklicher Umstand ermöglichte ihr jedoch das Entkommen, doch jetzt jagte man sie natürlich – daher war es ihr auch unmöglich gewesen, den Treffpunkt in der Tiefgarage aufzusuchen und sie hatte sich auch nicht getraut, diese Wohnung in der Balboa Avenue zu betreten. Jack zollte ihr für diese Umsicht seinen Respekt, dennoch blieben noch einige Fragen offen.

    „Woher waren Sie sich eigentlich so sicher, dass ich Jack Bauer war, oder steigen sie öfters in fremde Wagen ein?“

    Trotz der ernsten Umstände musste Alexis bei dieser Frage lächeln.

    „Nein, natürlich nicht. Man schickte mir per Handy ein Foto von ihnen, sowie eine genaue Beschreibung von Ihnen und Ihrem Wagen.“
    „Verstehe, wer hat Ihnen diese Informationen und Instruktionen zukommen lassen?“
    FBI, CIA … ich weiß es nicht mehr genau. Hören Sie M. Bauer, ich war in Panik, hatte furchtbare Angst und habe nicht so genau auf diese Details geachtet. Ich wollte einfach nur, dass man mir hilft und mich in Sicherheit bringt. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen ihre Frage nicht genau beantworten.“

    Man merkte Alexis an, dass ihr das alles noch immer furchtbar zu schaffen machte.

    „Okay, schon gut.“ Versuchte Jack sie zu beruhigen.

    Inzwischen hatten sie die Stadtgrenze längst passiert und Las Vegas in östlicher Richtung verlassen. Jack hatte die strickte Anweisung alle öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden und war darum gezwungen die Strecke nach Washington mit Wagen zu bewältigen, was nicht gerade dazu beitrug, seine Stimmung zu verbessern. Jetzt entpuppte sich dieser ominöse Alexis Cordes auch noch als junge, attraktive Frau, für die er jetzt gezwungener Maßen mehrere Tage den Beschützer spielen musste.

    Ein erneuter Blick in den Rückspiegel ließ ihn stutzen. Diese schwarze Limousine klebte jetzt schon eine ganze Weile hinter ihnen und immer im gleichen Abstand. Jack war Profi genug, um diese Situation richtig einschätzen zu können. Sie waren also nicht mehr allein. Jetzt war die Frage, wie diese Typen ihnen auf die Spur kommen konnten.

    „Nehmen Sie die Karte und schauen Sie nach, wann die nächste Raststätte kommt.“ Wendete er sich an Alexis.
    „Haben Sie etwa schon Hunger?“ Fragte sie ihn verwundert.
    „Nein, aber wir haben Gesellschaft.“ Lautete Jacks kurze Antwort.

    Erschrocken fuhr Alexis zusammen und schaute sofort nach hinten.

    „Und was tun wir jetzt?“ Fragte sie ängstlich.
    „Wir versuchen sie los zu werden. Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe und schauen Sie in die Karte.“ Antwortete Jack während er die Verfolger genau im Auge behielt.
    „Okay.“

    Mit fahrigen, zittrigen Händen griff Alexis nach der Karte im Seitenfach und schlug diese auf. Jack, dem ihre Nervosität keineswegs entging, versuchte sie zu beruhigen.

    „Keine Sorge. Wenn Sie genau tun, was ich Ihnen sage, dann wird Ihnen nichts passieren.“

    Ca. 15 Minuten später erreichen sie die Raststätte und Jack parkte den Wagen möglichst nahe dem Eingang. Unterwegs hatte er Alexis genaue Anweisungen für ihr Verhalten gegeben. Die Beiden stiegen aus und betraten das Restaurant. Mit einem schnellen Blick überschaute er den Gastraum und steuerte dann mit Alexis die Hintertür zu den Toiletten an. Sie gelangten auf einen langgestreckten Korridor und Jack öffnete systematisch eine Tür nach der Anderen. Endlich schien er gefunden zu haben, was er suchte und gab Alexis ein Zeichen, zu ihm zu kommen.

    „Verstecken Sie sich hier in diesem Lagerraum und verhalten sie sich still, bis ich zurück bin.“

    Kaum hatte sie den Raum betreten, schloss Jack schnell die Tür, drehte den Schlüssel um und steckte diesen ein. Dann verließ er das Gebäude durch den Hintereingang und eilte um die Raststätte nach vorn zum Haupteingang. Hinter der Hausecke in Deckung bleibend, überblickte er schnell den Parkplatz und ein befriedigtes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er schon nach kurzer Zeit den gesuchten Wagen entdeckt. Er stand ca. 30 Meter entfernt, zu weit, um sich ihm unbemerkt nähern zu können, doch die beiden Männer, dir offenbar den Eingang scharf im Auge behielten, drehten ihm den Rücken zu. Jack zog kurzerhand seine Waffe und ging einfach auf den Wagen zu. Als die Männer ihn entdeckten, hob er die Waffe und zerschoss die Reifen, was die Männer veranlasste in Deckung zu gehen. Mit wenigen Sätzen erreichte er sein Ziel, riss die Beifahrertür auf und zielte auf den Mann vor ihm. Als der Fahrer nach einer Waffe griff, versetzte er dem Beifahrer einen Fausthieb, während er gleichzeitig dem Fahrer die Waffe aus der Hand schoss. Weiterhin auf den Fahrer zielend, vergewisserte sich Jack, dass der Beifahrer keine Gefahr mehr für ihn darstellte und eilte dann schnell um den Wagen herum zur Fahrertür. Er riss diese auf und befahl.

    „Los aussteigen!“
    Der Mann kam Jacks Aufforderung nur zögern nach, doch als Jack unmissverständlich auf sein Bein zielte, hatte er es plötzlich ziemlich eilig aus dem Wagen zu kommen.
    „Gesicht zum Wagen und Hände hinter den Kopf!“ Herrschte ihn Jack an.

    Jack durchsuchte ihn, nahm ihm die Waffe ab und drehte ihn dann mit einem Ruck zu sich um. Ihm die Waffe direkt unter die Nase haltend, machte Jack diesem Kerl klar, dass er es durchaus ernst meinte.

    „Wie haben Sie uns gefunden? … Nun reden Sie schon, oder soll ich etwas nachhelfen?“ Drohte Jack und packte ihn noch fester. Da der Kerl offenbar nicht reden wollte, griff Jack ziemlich unsanft nach dessen durchschossenen Hand. Der Mann schrie vor Schmerzen auf und stammelte.
    „Schon gut, Mr. … ich sage es Ihnen ja. Miss Cortes trägt einen Peilsender bei sich.“
    „Und wo befindet sich der?“ Fragte Jack.
    „Das … das weiß ich nicht … ehrlich.“ Wimmerte der Mann als Jack den Druck auf die Wunde erneut verstärkte.

    Jack blickte kurz in Richtung des Gebäudes, wo sich einige Neugierige versammelt hatten.

    „Besorgen Sie mir Stricke zum Fesseln und verständigen Sie die Polizei.“ Rief er ihnen zu.

    Sofort stürzte ein junger Mann los, um Jacks Aufforderung nachzukommen.

    „Einsteigen!“ Befahl er dem Mann und half mit etwas Druck nach.

    Dann setzte Jack auch diesen Ganoven mit einem gezielten Fausthieb außer Gefecht. Inzwischen näherten sich einige der Zuschauer und boten ihre Hilfe an. Jack nickte ihnen kurz zu und durchsuchte die beiden Verbrecher dann gründlich nach Waffen. Endlich brachte der junge Mann die gewünschten Stricke und Jack fesselte die Männer, so dass sie sich von allein unmöglich befreien konnten. Dann bat er die Umstehenden gut auf die Beiden aufzupassen bis die Polizei käme. Als das Problem gelöst war, begab Jack sich kurz zu seinem Wagen, schnappte sich einen Koffer und ging damit zurück zu Alexis. Diese war sichtlich erleichtert, als Jack zurückkam.

    „Okay, die Gefahr ist für den Moment vorbei, aber ich muss Sie und Ihre Sachen durchsuchen.“ Erklärte ihr Jack.
    „Wozu?“ Fragte ihn Alexis verwundert.
    „Sie tragen einen Peilsender bei sich und solange wir den nicht beseitig haben, werden uns ihre Verfolger ständig im Nacken sitzen … Zeigen Sie mir Ihre Sachen.“ Forderte Jack die junge Frau auf, während er dem Koffer einen Detektor entnahm.

    Zunächst schüttete Alexis den Inhalt ihrer Handtasche aus, doch als Jack darunter den Peilsender nicht fand, nahm er sich ihre Kleidung vor. Als er sich dem medaillonförmigen Anhänger ihrer Kette näherte, schlug das Gerät plötzlich an. Sofort griff er danach, schaute sich diese näher an und entdeckte den winzigen Peilsender. Jack legte ihn sich auf die flache Hand und zeigte ihn Alexis.

    „Aber das … das ist unmöglich.“ Stammelte Alexis völlig verblüfft.
    „Unmöglich … warum?“
    „Weil ich diese Kette erst vor wenigen Stunden von meinem Bruder geschenkt bekommen habe.“
    „Von Ihrem Bruder?“ fragte jetzt Jack seinerseits verwundert.
    „Nun ja, genau genommen ist es mein Stiefbruder. Meine Mutter brachte ihn in die Ehe mit.“ Erklärte sie Jack.
    „Und von ihm haben Sie diese Kette bekommen? Wann genau?“ Hakte Jack sofort nach.
    „Er wollte sich von mir noch verabschieden, bevor ich nach Washington gebracht wurde. Das war ca. 3 Stunden bevor dieser Überfall erfolgte. Er sagte, diese Kette soll mich beschützen und vor allem Bösen bewahren.“
    „Hatte danach noch jemand die Möglichkeit an diese Kette ranzukommen?“

    Mit vor Entsetzen geweiteten Augen schüttelte Alexis den Kopf.

    „Dann bedeutet das wohl, dass Ihr Bruder mit den Verbrechern gemeinsame Sache macht. Tut mir Leid.“ Fasste Jack das Ergebnis kurz zusammen.
    „Wo ist Ihr Bruder jetzt?“
    „Er wollte heute mit meinem Vater, in dessen Privatjet, zu einem wichtigen Termin nach Chicago fliegen … Oh Gott, wenn er …“

    Sofort griff Jack nach seinem Handy und verständigte die zuständigen Behörden.

    „Man wird alles unternehmen, um Ihrem Vater zu helfen.“ Beruhigte er die junge Frau.

    Dann versorgte Jack Alexis Wunde, bei der es sich tatsächlich um eine unbedeutende Verletzung handelte. Kaum wer er damit fertig, vernahm er die Sirene eines sich nähernden Polizeifahrzeuges.
    „Kommen Sie.“

    Nachdem Jack mit den Polizisten gesprochen und diese die beiden Gefangenen übernommen hatten, genehmigten sich Jack und Alexis noch einen Hamburger, bevor sie ihre Fahrt nach Washington fortsetzten. Zur Sicherheit vermied Jack die großen Highways und benutzte stattdessen weniger befahrene Straßen. Außerdem wählte er auch nicht den direkten Weg, sondern nahm lieber zwei Tage mehr in Kauf, um damit zusätzlich seine Spur zu verwischen. Unterwegs erfuhr er, dass man Alexis Bruder verhaftet hatte und ihr Vater wohlauf war.

    Jack lieferte Alexis unversehrt bei den Behörden in Washington ab und machte sich dann auf den Rückweg nach Los Angeles. Dabei hatte er genügend Zeit um seine aufgewühlten Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen, denn die Gespräche mit der jungen Frau hatten bei ihm viele schmerzliche Erinnerungen wachgerufen. Auch sie hatte schwere Verluste hinnehmen müssen und schon in jungen Jahren ihre Mutter verloren. Wie auch Kim, so hatte auch Alexis sehr darunter gelitten und sie hatte Jack von dieser schweren Zeit berichtet. Sie hatte in ihrem Vater eine große Hilfe gehabt, der ihr mit seiner Liebe und Fürsorge beigestanden hatte, was auch diesem den schmerzlichen Verlust seiner Ehefrau leichter hatte ertragen lassen. Vater und Tochter hatten dadurch noch enger zu einander gefunden. Kim hatte Jack diese Chance nie gewährt. Er hätte seiner Tochter so gern in ihrem Schmerz beigestanden, aber Kim hatte sich vor ihm verschlossen und seine Liebe verweigert. Sie hatte sich vor ihm zurück gezogen und ihn mit seinen Kummer und Vorwürfen allein gelassen. Mit Grauen erinnerte er sich an die schwere Zeit nach Teris Tod.

    An diesem Punkt angekommen, entfuhr seinen Lippen ein qualvolles Stöhnen. Der Tag ihrer Beerdigung war einer der bittersten und schlimmsten Tage gewesen, die er je erlebt hatte. Wie zum Hohn hatte an diesem Tag die Sonne an einem strahlend blauen Himmel gestanden und die Natur hatte sich in ihr farbenprächtigstes Kleid gehüllt gehabt – doch von alldem hatte Jack nichts mitbekommen. Von bitteren Vorwürfen geplagt, hatte er erschüttert an ihrem Grab gestanden und mit leerem Blick auf den mit Blumen überhäuften Sarg geblickt. Es wurden ergreifende Reden gehalten, aber er hatte den Sinn dieser Worte nicht erfasst, denn seine Gedanken waren weit weg gewesen. Er hatte unzählige Hände geschüttelt und doch niemanden gesehen. Wenn er versuchte sich an die unzähligen Trauergäste zu erinnern, so sah er nur eine graue Masse vor sich. Viele hatten versucht ihm irgendwie Trost zu spenden, doch es hatte keinen Trost für ihn gegeben, denn die einzige Person, die ihm hätte ein Lichtblick sein können, hatte sich von ihm abgewendet und ihm noch zusätzlich mit Schuldgefühlen gepeinigt. Für Kim war der Tod ihrer Mutter eine Art Schock gewesen und in ihren Augen hatte er eine stumme Anklage gelesen. An das Ende dieses Tages konnte sich Jack nicht mehr erinnern, denn er hatte seinen Schmerz mit Alkohol betäubt und seinen Rausch in irgendeinem, schmutzigen Hinterhof ausgeschlafen.

    Der Morgen hatte ihm ein böses Erwachen gebracht und er hatte sich geschämt, wie noch nie in seinem Leben. Sich hundeelend fühlend, hatte er sich mühsam nach Hause geschleppt, wo ihn der kalte, angeekelte Blick seiner Tochter bis ins Mark erschüttert hatte. Die herzliche Beziehung zu seiner Tochter hatte einen Bruch erlitten und es hatte lange gedauert, bis die Zwei wieder zueinander gefunden hatten.

    Aber das Leben ging weiter, egal was für Verluste man auch erlitten hatte. Alexis hatte ihn mit ihrem Mut und ihrer Einstellung beeindruckt. Sie war eine junge Frau, die bereits viele Schicksalsschläge hatte einstecken müssen und dennoch war sie bereit für die Gerechtigkeit zu kämpfen. Man hatte ihr gesagt, dass dieser ganze Prozess für sie äußerst unangenehm und auch gefährlich werden würde, aber sie war bereit sich diesem zu stellen. Sie hatte unter ihre Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen und würde ein neues Leben beginnen und auch Jack musste endlich die Vergangenheit ruhen lassen und in die Zukunft blicken.

    Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen fuhr er gen Westen.


    Gruß
    Schusy
  • Da sind ja noch einige neue FanFics dazu gekommen. Und alle sind klasse :daumen:

    @ Schusy: Danke das du meine Idee verwendet hast :wub3:

    Morgen geht der Wettbewerb zuende. Also an alle Schreiber da draussen: Ihr habt immer noch etwas Zeit. Als haut in die Tasten! ;)

    Ich bin auf jeden Fall schon total gespannt wer am Ende das Rennen macht. Meine ich das nur oder haben wir mehr Bewerbungen als bei den voherigen FF-Wettbewerben? Wenn das so weiter geht, koennen wir bei dem naechsten Wettbewerb 24 Stunden lang Geschichten lesen :grin_still: . Also nicht aufhoeren zu schreiben! Ich liebe FanFics!! Und je mehr Geschichten desto spannender der Wettbewerb! (Und umso mehr zu lesen :yay: )

    Gruss

    Siri
    Ava & Banner made by Yvonne THX!

    Peace over Anger. Honor over Hate. Strenght over Fear.
  • @schusy

    hey ... cool ... danke, dass du dich auch mit für meinen vorschlag entschieden hast :D

    wow, du hast ja gleich mal richtig zugeschlagen und drei vorschläge benutzt :respekt:

    und eine super-geschichte ist daraus entstanden, mit einem action-jack und einem nachdenklichen jack :thumbsup:

    ein wirklicher lese-genuss

    vielen lieben dank dafür

    :clappingsmi3: :clappingsmi3: :clappingsmi3:

    l.G.

    skinhunter
    [Blockierte Grafik: http://i228.photobucket.com/albums/ee220/skinhunter2007/11.jpg]
    Mit einem freundlichen Wort und einer Kanone kommt man viel weiter als nur mit einem freundlichen Wort. (Capone)