(Redemption Spoiler!!!) 7. FanFiction Wettbewerb (Stichtag: 19.09.2009!)

  • (Redemption Spoiler!!!) 7. FanFiction Wettbewerb (Stichtag: 19.09.2009!)

    Ein neuer Sommer, ein neuer FanFiction Wettbewerb! Um die Zeit bis zur nächsten Season zu verkürzen, fänden wir es toll, wenn sich möglichst viele der FanFic Autoren finden würden, die Lust haben am Wettbewerb teilnzunehmen. :)

    [Wie bereits angekündigt, gibt es in der Sommerzeit mal wieder einige Wettbewerbe! Und der Video-Wettbewerb ist natürlich auch dabei!

    Wettbewerbsdauer: 8 Wochen (falls ihr mehr Zeit braucht - lasst es uns bitte wissen!)
    Spätester Termin für die Abgabe eures Werkes: 12.09.2009

    Aufgabenstellung:

    Thema: Eine Story über Jack zwischen Season 6 und Redemption: Was tat Jack nach Season 6? Kein Zeitlimit, d.h. ihr könnt euch Geschichten überlegen, die direkt nach Season 6 spielen, oder in der Zeit bis Redemption. Beachtet bitte, dass es keine Spoiler zur Season 7 geben darf. Redemption ist erlaubt - auf keinen Fall mehr!

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    Ihr könnt eure Geschichte sobald es fertig ist, jederzeit hier im Topic posten. Änderungen am Text dürfen bis zum letzten Abgabetag vorgenommen werden. Änderungen MÜSSEN allerdings im Posting vermerkt werden, damit jeder weiß, dass der Text überarbeitet wurde.

    Wie viele Beiträge darf man abgeben? Wer mehr als eine Idee hat, kann auch gerne mehr als eine FanFic einreichen.

    Das Topic bleibt fürs Posten der Stories, sowie für Rückfragen zur Aufgabenstellung, aber auch Kommentare offen.

    Viel Spaß und viel Erfolg! :daumen:

    Yvonne
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  • Juhu endlich gibts ein Thema :thumbs02:

    Spoiler Season 7
    Mir wär zwar eine Tony Story lieber gewesen, aber hierzu wird mir sicherlich auch was einfallen :D

    Gibts eigentlich ein "Längen-Maximum" oder darf die Story so lang sein wie sie halt wird?

    Also danke danke für`s Ausarbeiten der Themen und allen anderen die mitmachen wünsch ich noch viel Spaß!!
    Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schusy ()

  • Die Geschichte kann so lang sein wie du möchtest, da wollen wir keine Grenze setzen. :grin_still:

    Und was deinen Spoiler-Tag angeht - wir machen dieses Jahr auf alle Fälle noch mehr Fanfic Wettbewerbe und ich habe das Gefühl, dass das Thema als nächstes dran sein könnte. :D

    Yvonne
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  • Was vllt noch ganz interessant wäre, darf "24: Debrief" mit in die Geschichte einfließen, oder sollte das außen vor gelassen werden?!
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  • Gute Frage! Welche ich mit 'Ja' beantworten kann.

    Es ist alles bis inkl. Redemption erlaubt. Da das Debrief auf der Season 6 DVD enthalten war, gehört das auch mit rein.

    Yvonne
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  • Mir ist jetzt doch noch etwas eingefallen: Darf man Charaktere sterben lassen, die in der Serie noch gar nicht tot sind oder sollten diese dann doch überleben?? :grin_still:
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  • AU (Alternate Universe) Stories sind NICHT erlaubt, würde ich mal sagen. Die Aufgabe ist es ja zu erzählen, was Jack zwischen Season 6 und Redemption erlebt hat und der Vorgabe entspricht das ganze ja dann nicht mehr, weil es mit Redemption/Season 7 dann nicht mehr in Einklang zu bringen ist.

    Falls jetzt aber alle interessierten Leser dafür sind, lasse ich mich auch gerne umstimmen. Ich bin bei 24 kein große Fan von AU, von daher bin ich da eventuell nicht sehr objektiv. ;)

    Yvonne
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  • Muss eh nicht unbedingt sein, ich hab mir nur gedacht es würde die Spannung etwas erhöhen, wenn ein Charakter in Gefahr ist und man weiß nicht ob er überlebt ;) Aber es ist schon ok so, es werden genug Spannungsmomente mit dabei sein
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  • Okay, ich mach mal den Anfang. Hier ist mein Beitrag zum "Wettbewerb" Viel Spass beim Lesen wünscht das Spoilerfreak


    Titel: Jacks Reise
    Autor: Spoilerfreak
    Altersfreigabe: R
    Spoilerhinweise: Bis zur Staffel 6 sollte alles bekannt sein
    Charaktere: Jack und die Seebären
    Kategorie: Drama
    Warnhinweise: ein bisschen Blut (alles was in 24 auch vorkommt)
    Zusammenfassung: Jacks Flucht aus LA
    Disclaimer: Nix für Geld, nur fürn Spass

    Jack stand allein und traurig in der Dunkelheit vor der CTU. Er hatte alles verloren, was er jemals besaß: Teri, Kim, sein altes Leben, Audrey. Ihr Vater gab ihm die Schuld an ihrem Zustand. Und er hatte so verdammt recht. Was sagte James noch vor wenigen Stunden zu ihm? Das ein Fluch auf ihm lastet. Dass alles, was er anfasst, früher oder später zu Grunde geht. Jack lachte bitter auf. Er hatte so verdammt recht. Audrey, die späte Liebe seines Lebens lag nicht ansprechbar in ihrem Bett. Er musste sie gehen lassen, durfte sie nie wieder sehen. Er war ihr Untergang. Jacks Augen füllten sich mit Tränen. Nie wieder ihre weiche Haut fühlen, ihre Lippen küssen, tief in ihre Augen blicken, ihre Nähe fühlen. Nie wieder. Seine gebrochenen Rippen fingen an zu schmerzen und holten ihn wieder zurück in die Realität. Er verfluchte den Tag, verfluchte sein jämmerliches irdisches Dasein. Verfluchte die letzte Stunde. Hatte er sich doch dazu hinreißen lassen, Agent Ramirez zu einem Debriefing wegen der Geschehnisse des Vortages zu begleiten. Ein Fehler. Wut stieg in ihm hoch. Hatte man ihm doch unterstellt, einen Agenten verraten zu haben. Markus Hold war sein Freund. Nie hätte Jack ihn verraten. Man hatte ihm klar gemacht, dass die Chinesen versucht hatten, ihn mit bewußtseinsbeeinflußenden Drogen zum Reden zu bringen. Jack wußte das nur zu gut und doch war er überzeugt, nichts gesagt zu haben. Kein Wort. Nicht ein einziges in den 20 Monaten seiner Gefangenschaft in China. 20 Monate voller Qualen, körperlichen und seelischen Schmerzen, Hass, Ohnmacht, Selbstzweifeln und Selbstvorwürfen. Aber was er da durch gemacht hatte, zählte alles nicht. Auch nicht was er für dieses Land getan hatte. Er war eine unerwünschte Person, ein Stück Dreck, was man nur mit spitzen Fingern anfassen wollte, um es dann in einem Mülleimer zu versenken. Die ganze Welt hatte sich gegen ihn verschworen. Er wollte weg, weg in eine bessere Welt. Aber etwas hielt ihm davon ab, den letzten Schritt zu tun. Schon lange hielt es ihn davon ab. Es wäre doch so einfach gewesen. Aber er konnte es einfach nicht tun.

    Jack lief los. Seine Rippen schmerzten bei jedem Schritt. Aber das war ihm egal. Er wollte nur noch weg von der Nähe dieses Gebäudes, was so viel Kummer und Leid über ihn gebracht hatte. Er wußte nicht so recht, wohin. Er hatte kein Geld
    bei sich, nur seinen alten verwaschenen Pass, den man ihm gott sei dank wieder gegeben hatte. Jack überlegte. Wie kam er schnell weit weg ohne Spuren zu hinterlassen? Flugzeug viel aus, da er registriert werden würde und auch kein Geld hatte. Zug und Bus viel ebenfalls aus Gründen der Finanzen aus. Jack kam eine Idee. Er begann in Richtung Hafen zu laufen. Nach 2 Stunden Fußweg kam er völlig fertig und verschwitzt im Hafen an. Jeder Atemzug bohrte sich wie ein Messer in seine Rippen, die Haare klebten an seinem Kopf. Er sah schrecklich aus. Auf dem Weg hierher hatte er sich einen Plan zurecht gelegt. Er wollte auf einem Schiff anheuern. Es musste eine ganz bestimmte Art von Schiff sein, eins wo man nicht all zu viele Fragen
    stellte. Er lief an den Docks vorbei. Vorbei an den ultramodernen Containerfrachtern mit hoch ausgebildeter Mannschaft. Das war nicht das, was er suchte. Er lief weiter, blieb hier und da interessiert stehen und begutachtete die Schiffe. Fragte hier und da, ob jemand ihn anheuerte. Kein Erfolg. Ein älterer Matrose schickte ihn weiter hinter zu einem alten Containerfrachter. Er meinte, dass der Kapitän dort schlecht bezahle, aber immer Leute suche. Jack war die Bezahlung egal, solange er nur weg konnte. Weg aus LA. Er lief zur „Salvator“. Das Schiff sah schon beängstigend aus, hatte seine besten Tage lange hinter sich. Vor dem Schiff standen 2 ältere Herren, richtige „Seebären“. Sie beobachteten den Ladevorgang. Auf dem Schiff sah Jack einige Matrosen, die mit dem Sichern der Ladung und anderen Tätigkeiten beschäftigt waren. Sie sahen nicht sehr amerikanisch aus, eher Filipinos, Chinesen, Koreaner und ein paar Afrikaner. Jack fasste Mut und sprach die beiden älteren Herren an, fragte ob sie Arbeit für ihn auf dem Schiff hatten. Einer der beiden, offensichtlich der Kapitän musterte ihn von oben bis unten. „Hast Du einen Pass?“ Jack bejahte die Frage. „Wirst Du polizeilich gesucht?“ Jack schüttelte energisch den Kopf. „Wie ist Dein
    Name?“ „Ich heiße Jack.“ Er vermied es absichtlich seinen Nachnamen zu nennen. „Warum willst Du ausgerechnet hier anheuern?“ Jack log ihnen was von Frau verlassen, kein Geld, keine Wohnung vor, Sehnsucht nach der grossen weiten Welt, eine kleine dramatische Geschichte, die bei Männern immer zog. Er hatte sie sich auf dem Weg zum Hafen ausgedacht. Und es schien zu funktionieren, die Männer fielen drauf rein und fingen an zu lachen. Jaja die Frauen, das Unglück der Nation. Der Kapitän stellte sich vor, sein Name war James Shelton, der andere Mann Tom Montgomery, Doc genannt. Der Kapitän fragte Jack, was er so alles konnte. Jack zählte handwerkliche Fähigkeiten etc. auf, alles was er meinte gebrauchen zu können. Natürlich entsprach nicht alles der Wahrheit. Der Doc fragte ihn, was er mal gelernt hatte. Jack schaute nach unten und sagte was von Polizist. Damit war das Bild der beiden von Jack gefestigt. Verkappte Gestalt, den das Glück verlassen hatte. Genau
    der Richtige für einen Knochenjob ohne großartige Bezahlung. Der Kapitän stellte ihm kurz die Mannschaft, soweit sie zu sehen war, vor. Außer den beiden Alten waren 5 Amerikaner, 2 Britten, 5 Filipinos, 6 Chinesen, 7 Afrikaner und 7 Russen und Osteuropäer an Bord. Die Fahrt sollte von LA durch den Stillen Ozean nach Shanghai gehen. Der Doc nahm Jack mit an Bord. Er führte ihn über das Schiff, zeigte ihm die wichtigsten Einrichtungen. Er stellte ihm den Leuten vor, die ihn mehr oder weniger beachteten. Dann zeigte er ihm die Mannschaftskabine. Meist waren die Nationalitäten unter sich. Jack prägte sich alle Wege ein und gab sich größte Mühe, sich nicht seine Schmerzen ansehen zu lassen. Ihm gefiel die Anonymität des Schiffes. Er wurde Yankee, einem schweigsamen dunkelhaarigen Amerikaner zugeteilt, der ihn anlernen sollte. Das war gut so, er würde nicht zu viele Fragen stellen. Jack bekam Bettzeug und ein paar Arbeitsklamotten. Dann ging er mit Yankee zusammen an die
    Arbeit. Sie halfen beim Beladen, dass Schiff sollte noch heute Abend auslaufen. So arbeiteten sie schweigend ein paar Stunden. Jack war schon am Rande der Erschöpfung, versuchte es aber so gut es ging zu verbergen. Anscheinend fiel es auch niemanden auf. Kurz bevor sie fertig waren, war plötzlich heller Aufruhr am Pier. Die Polizei kam. Jack lief es heiß und kalt den Rücken runter. Die Polizisten sprachen zuerst mit dem Kapitän, der hieß anschließend die Mannschaft mit ihren Papieren antreten. Jack stand mit den anderen in der Reihe, in der Hand hielt er seinen Pass. Die Polizisten gingen die Reihe ab, ließen sich die Pässe zeigen. Einer der Polizisten musterte Jack, schaute in seinen Pass, warf ihm einen mittleidigen Blick zu und ging weiter. Gut, anscheinend waren sie nicht wegen ihm hier. Dann gab es Aufruhr am anderen Ende der Schlange. Einer der Chinesen versuchte zu türmen. Die Polizisten fingen ihn rasch ein und legten ihm Handschellen an. Dann kontrollierten sie seine Papiere und hielten über das Walkie Talkie Rücksprache mit der Zentrale. Nach einer Weile bekamen sie Feedback und führten ihn ab. Er hatte anscheinend in LA einen Einbruch begannen. Die Polizisten sprachen noch kurz mit dem Kapitän und verließen dann das Schiff. Er schaute ihnen kurz hinterher und drehte sich dann zur Mannschaft um und ließ ein schallendes Donnerwetter ab. Sollte sich einer der Anwesenden noch etwas zu Schulden kommen lassen, fliegt er sofort über die
    Reling. Alle gingen wieder an die Arbeit. Kurz vor Sonnenuntergang war das Schiff beladen und zur Abfahrt bereit. Der Kapitän kam mit den Papieren an Bord, das Schiff legte ab und die Fahrt ging los. Die Mannschaft stand an der Reling und schaute LA hinterher. Jeder hing seinen Gedanken hinterher. Jack spürte Erleichterung. Weg aus LA, was mit soviel Leid für ihn verbunden war, weg von einem Land, in dem er nicht erwünscht war. Hinein in eine ungewisse Zukunft, hinein in eine grosse Welt, in der sicher ein Platz für ihn irgendwo war. Sie hatten ihm alles genommen, eins wollte er sich nicht wegnehmen lassen – seine Freiheit. Abends versammelte sich die Mannschaft im Essensraum. Der Bordkoch, ein älterer Chinese hatte Reis mit Fleisch
    gekocht, Jack schreckte beim Anblick des Essens zusammen. Musste er doch 20 Monate sich von so etwas ernähren. Er würgte das Essen hinunter und achtete darauf, dass niemand seine Abneigung gegen dieses Essen mitbekam. Nach dem Essen beeilte er sich schleunigst, auf Toilette zu kommen. Er konnte nicht anders, er entledigte sich seines Mageninhaltes. Das konnte ja heiter werden. „Verdammt, reiß Dich zusammen“ befahl er sich. Dann zog er vorsichtig sein Shirt hoch und machte die völlig verdreckte Binde um seine lädierten Rippen ab. Ohne den Halt konnte er kaum atmen. Er wusch sie vorsichtig aus. Dann reinigte er vorsichtig seinen über und über mit Narben bedeckten Oberkörper und seine Wunden an Schulter, Kopf
    und Rücken, die ihm Fayed zugefügt hatte. So vermied er, mit den anderen in der Gemeinschaftsdusche zu sein müssen und angestarrt zu werden. An band er sich die Binde wieder straf um den Körper, es minderte sofort die Schmerz. Dann stieß er wieder zu den anderen, die im Essensraum waren. Die Gruppen waren unter sich. Der Doc kam auch hinzu und gab ihm einen Becher und goss Jack Rum ein. Dann prostete er den Gruppe zu – auf eine ruhige Überfahrt und auf den Neuen. Später gingen alle auf ihre Kajüte. Die erste Nacht war schlimm für Jack. Die ungewohnten Bewegungen des Schiffes, sein knurrender Magen machten es ihm nicht gerade leicht. Und wenn er denn mal eingeschlafen war, wurde er von Alpträumen heimgesucht. Die
    letzten Jahre waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Irgendwann gab der den Kampf um Schlaf auf und wanderte über das Deck. Er genoß die Einsamkeit und Stille auf dem Schiff, nur umgeben vom Rauschen und Plätschern der Wellen. Selbst der Diesel im Schiff störte ihn nicht. Irgendwann war er so müde, dass er wieder in sein Bett kroch und endlich erholsamen Schlaf fand.

    So gingen die Tage ins Land. Am Tage war er mit Endstandhaltungsmaßnahmen und Reinigungstätigkeiten beschäftigt. Er arbeitete zusammen mit Yankee im Team, der zwar schweigsam war aber nicht mehr ganz so abweisend. Das mit dem Essen
    funktionierte auch, er hatte seinen inneren Schweinehund besiegt. Nur die Gemeinschaftsdusche mied er nach wie vor. Er gab sich größte Mühe, nicht mit den anderen zu duschen. Nur seine Binde löste sich bald in Wohlgefallen auf. Er versuchte es ohne, hatte aber bald solche Schmerzen, dass er kaum atmen konnte. Eines Abends nahm er sich ein Herz und klopfte an die Kabinentür des Docs. Dieser öffnete und war erstaunt, ihn zu sehen. Jack fragte zaghaft nach einer neuen Binde. Der Doc bat ihn rein und schloß die Tür. „Setz Dich. Wozu brauchst Du die Binde?“ Er runzelte die Stirn. Jack erzählte ihm von seinen lädierten Rippen. „Wo hast Du das her?“ Jack log ihm etwas von unter der Brücke geschlafen und von jugendlicher Gang verprügelt vor. Der Doc glaubte ihm die Geschichte. Zeig her. Jack zögerte und senkte vor Scham seinen Kopf. „Hab Dich nicht so und zeig schon her. Männer haben keine Geheimnisse“ Er zog das Shirt hoch. Der Doc stutzte, wickelte die Binde ab und blickte entsetzt auf
    Jacks vernarbten Körper. Sagte aber nichts. Dann tastete er seinen Körper ab, nahm Jod und reinigte fachgerecht Jacks Wunden und verband ihn dann wieder. Jack zog sein Shirt wieder drüber und wollte sich bedanken. Der Doc winkte ab, ging zu seinem Schrank und warf ihm noch ein Röhrchen Schmerztabletten zu. „Nimm sie, falls es zu schlimm wird. Ich hatte Dich beobachtet und wußte das was mit Dir nicht stimmt. Du hältst Dich wacker. Wenn was ist, komm zu mir, Junge.“ Jack dankte ihm und verließ den Raum. Bald ging es Jack körperlich besser. Er war voll einsatzfähig. Er integrierte sich voll in das Team und gab beim Arbeiten alles. Nur die Abende in der Gemeinschaftskajüte waren nicht sein Ding. Er war allerdings auch nicht der Einzige, der sich da zurück zog. Jack zog die Einsamkeit auf dem Deck vor. Als er wieder mal die Stille genoss, merkte er, dass ein Schatten über das Deck huschte. Jack stutzte. Der Schatten gab sich größte Mühe, nicht entdeckt zu werden. Da stimmte doch
    was nicht. Er begann den Schatten zu folgen. Er erkannte einen der Filipinos. Er war anscheinend auf dem Weg zu den Kajüten, wo der Kaptän, der Doc und noch einige der Diensthöheren wohnten. Jack verfolgte ihn weiter, blieb aber immer in Deckung. Der Filipino hatte es auf die Kajüte des Docs abgesehen. Er klopfte um zu überprüfen, ob jemand sich drin befand, dann zog er sein Taschenmesser raus und brach in die Kajüte ein. Jack war fassungslos. Hatte er doch gedacht, dass es hier keine Kriminalität gab, wurde er gerade eines Besseren belehrt. Und gerade die Kajüte des Docs, zu dem er Vertrauen gefasst hatte. Jack schlich sich zur Tür. Der Einbrecher durchsuchte gerade die Schränke, offensichtlich nach etwas drogenähnlichem. Jack warf sich auf ihn und schlug ihm im Fallen noch das Messer aus der Hand dann nahm er ihn in den Schwitzkasten. Der Filipino war so überrascht, dass er zu schreien begann. Von dem Theater aufgeschreckt, kamen der Kapitän, der Doc und noch etliche
    andere angerannt. Es war offensichtlich, dass Jack einen Einbrecher überrascht hatte. Zumal das Messer auch eindeutig zu dem Filipino gehörte. Sie griffen sich den Mann und hoben ihn von Jack runter und hielten ihn fest. Dann halfen sie Jack auf die Beine, der Probleme hatte, da er hart auf dem Rücken gelandet war. Sie führten den Einbrecher ab und sperrten ihn in einen fensterlosen Raum. Sie erzählten Jack, dass schon etliche Kabinen aufgebrochen und durchsucht worden waren, sie aber bisher niemanden greifen konnten oder in Verdacht hatten. Seit diesem Tag hatte Jack den Ruf des Exbullen, vor dem man sich in Acht nehmen sollte weg. Die Amerikaner akzeptierten ihn mittlerweile voll in ihrer Mitte, hatte er doch einen der verhassten Schlitzaugen hochgenommen. Auch die Afrikaner und Osteuropäer begegneten ihn mit Respekt, nur die anderen mieden ihn wie die Pest. Das machte Jack allerdings wenig aus. Er begann sich langsam wohl und ein bisschen heimisch zu fühlen.



    So fuhren sie tagein tagaus durch den Ozean. Einmal kamen sie in einen schweren Sturm, der Jack arg zusetzte. So richtig seetauglich war er noch nicht. Die anderen lachten darüber und meinten, es wäre Neptuns Taufe. Wenn er abends allein an Deck saß, kam manchmal der Doc zu ihm und brachte ihm eine Flasche Bier mit, was nur dem „höherem Dienst“ vorbehalten war. Dann saßen sie da und redeten. Jack erfuhr von dem Doc, dass er früher Soldat war, Sanitäter im Vietnamkrieg. Dass er dann grosse Probleme hatte, zurück zu kehren, da die Gesellschaft ihn nicht mehr wollte. Seit dieser Zeit fuhr er über die Weltmeere. Jack erzählte ihm auch ein bisschen, natürlich immer nur was, was in seinen konstruierten Lebenslauf passte. Die
    letzten Jahre ließ er absichtlich weg. Der Doc fragte nicht, er ahnte aber, dass Jack gewisse Sachen verschwieg. Die Narben auf seinem Körper, die Verletzungen die er hatte, passten einfach nicht zu dem was erzählte. Aber er ließ ihn in dem Glauben das er nichts ahnte. Jack war in der Zeit, in der er auf dem Schiff war, merklich lockerer geworden. Anfangs hatten ihm die anderen erzählt, dass er oft träumte, er schien also ein Geheimnis mit sich zu tragen.

    Einige Tage später sollte der Doc Recht behalten. Sie näherten sich langsam dem asiatischen Kontinent, hatten schon einige Inselgruppen passiert. Die Männer freuten sich, dass die lange Überfahrt bald zu Ende sein sollte, nur Jack war bange zu Mute. Er hatte schlicht keine Lust auf Zivilisation. Doch dann passierte etwas, womit keiner gerechnet hatte. 2 relativ moderne Boote näherten sich dem Schiff. Jack der neben Yankee auf Deck stand, bat ihn um sein Fernglas. Dann betrachtete er die beiden
    Boote. Verdammt. Die Schiffe waren bis auf die Zähne mit Waffen ausgerüstet und hatten keine Länderkennung. Moderne Piraten! Jack und Yankee rannten zur Brücke, wo sich der Kapitän, Doc und noch ein anderer Steuermann befanden. Sie berichteten, was sie gesehen hatten. Der Kapitän hob selber seinen Fernglas und überzeugte sich, was die Männer berichtet hatten. „Wir können nicht ausweichen, die sind zu schnell. Wir müssen uns anhören, was die wollen. Sagt den anderen Bescheid.“ Jack, Yankee und der Doc verließen die Brücke. Auf dem Weg an seiner Kabine vorbei, drehte sich Doc plötzlich um und befahl Jack ihm zu folgen. Yankee ging auch mit. Sie betraten einen der Maschinenräume und gingen zu einem
    verschlossenen Schrank. Doc holte einen Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Es war ein Waffenschrank. Der Doc griff eine der Pistolen, es war keines der neueren Modelle, aber gut erhalten und gewartet, und streckte sie Jack hin. „Kannst Du damit umgehen?“ Jack senkte den Kopf und murmelte „Ja“. „Das ist alles an Waffen und Munition, was wir haben.“ Yankee antwortete „Doc, die sind viel zu gut bewaffnet, um das wir uns denen erwehren können.“ Die Männer diskutierten, was man tun könne. Jack war für abwarten, allerdings die Waffen an einen sicheren Ort bringen, wo keiner wußte, wo sie waren. Das taten sie dann auch. Als sie die Waffen gut versteckt hatten, stießen sie zu den anderen. Die Boote hatten mittlerweile an dem Schiff festgemacht und die ersten Männer betraten das Schiff. Sie waren Asiaten, trugen Kampfkleidung, waren gut bewaffnet und trainiert. Der Kapitän empfing sie. Der Anführer der Männer erteilte seinen Leuten einige Befehle, die dann in alle Richtungen sich verteilten. Dann richteten sie die Waffen auf den Kapitän und alle versammelten Männer. Der Anführer erklärte im gebrochenen Englisch, dass sie ab sofort als Geisel zu betrachten hatten. Dann verlangten Sie vom Kapitän detaillierte Angabe der
    Ladung, der Besatzung und des Inhaltes des Schiffstresores. Mittlerweile hatte man alle Männer zusammengetrieben, teilweise mit Gewalt. Wer nicht sofort spurte, dem wurde mit Gewehrkolben und Tritten nachgeholfen. Das Schiff wurde praktisch komplett übernommen. Jack stand da. In ihm kochte es. Doch Gegenwehr wäre sinnlos gewesen. Die Mannschaft wurde in einen fensterlosen Raum gesperrt, allen wurden mit Stricken die Hände auf den Rücken gefesselt. So saßen sie da, über mehrere Stunden. Jack hatte schon kein Zeitgefühl mehr. 3 Bewacher waren ständig mit in dem Laderaum. Bei einigen stieg langsam Panik auf. Dann kamen die Bewacher zu der betreffenden Person und schlugen auf sie ein, bis sie ruhig war. Jack saß mit Doc und Yankee zusammen. Reden war lebensgefährlich. Nach etlichen Stunden wurde der Kapitän reingeführt. Er sah schrecklich aus. Anscheinend hatte er nicht sofort gemacht, was die Piraten wollten und er wurde erbärmlich zusammen geschlagen. Aber man brauchte ihn noch als Kontaktperson zu Behörden und der Rederei, die man ja erpressen wollte. Er informierte die Mannschaft, dass ein Erpresserschreiben per Videobotschaft übergeben worden war, dass das Schiff umgelenkt wurde und die Piraten bis auf die Zähne bewaffnet waren. Er bat die Mannschaft inständig, keine Dummheiten zu machen und den Entführern zu gehorchen, da er keine Leute verlieren wollte. Dann wurden die Gefangenen in kleine Gruppen aufgeteilt und weggeführt. Jack wurde mit Doc, Yankee und den 2 Britten, Jon und Dudley zusammen weggeführt und in einen leeren Container gesperrt, auf den die Sonne erbarmungslos brannte. Sie bekamen etwas Wasser und Brot, saßen aber nach wie vor mit gefesselten Händen da. So verging ein Tag unter menschenunwürdigen Umständen. Manchmal hörten sie unverständliche Schreie, auf die ein Schuss und anschließend gespensterische Ruhe folgte. Jack ertrug das alles mit einer Kraft, die ihn selbst erstaunte, tief in Inneren hoffte er allerdings auf eine Chance zur Befreiung. Jon war der Situation nicht gewachsen und fing an zu schreien und mit den Füsse gegen die Containerwand zu treten. Alle Beschwichtigungsversuche der anderen scheiterten. Bald wurde die Tür geöffnet, Jon hochgerissen und aus dem Container gezerrt. Dann hörte man verzweifelte Schreie. Nach einiger Zeit wurde die Tür wieder geöffnet und Jon in den Container geworfen. Er war schlimm verprügelt worden und wimmerte vor Schmerzen. So vergingen etliche Tage. Die Luft war völlig abgestanden, ein- bis zweimal am Tag wurde die Tür aufgerissen, Wasser und Brot gegeben, die Gefangenen einzeln zum Toilettengang geführt. Jon ging es sehr schlecht, er halluzinierte. Der Doc und Dudley versuchten, so gut es
    ging, ihm zu helfen. Yankee war stark lethargisch. Ab und an wurde der Kapitän reingeführt. Er konnte keine grossen Neuigkeiten überbringen. Die Rederei hatte die Botschaft erhalten, war aber noch nicht bereit, auf die Erpressung einzugehen. Das Schiff war nicht sehr hoch im Wert, die Mannschaft verlorene Seelen und die Ladung kein sehr großer Wert. Der Kapitän hatte zwar Marine um das Schiff kreuzen sehen, aber auf Grund der unklaren Lage, erwartete er kein sofortiges Eingreifen. Bald darauf erlag Jon seinen Verletzungen, hatte keine Kraft mehr. Dudley war untröstlich. Die anderen versuchten, ihm beizustehen und zu beruhigen, aus Angst, er könnte das nächste Opfer sein. Irgendwann reifte in Jack der Entschluß, dass sie sich nur selbst helfen konnten. Flüsternd beriet er sich mit dem Doc. Yankee erwachte auch aus seiner Lethargie. Jack hatte beobachtet, dass wenn sie zum Container kamen, immer zu zweit waren. Der Plan musste so funktionieren, dass kein Anderer in Gefahr gebracht wurde. Weiterhin mussten sie sich auf Grund der Mangelernährung ihre Kräfte einteilen. Sie mussten irgendwie an ihre versteckten Waffen kommen. Und sie mussten versuchen, den Schutz der Nacht zu nutzen.Jack und Yankee versuchten ihre Beine und ihren Kreislauf zu trainieren, indem sie aufstanden und viel umherliefen, aber das so leise wie möglich. Der Doc versuchte das auch, ihm fiel es aber auf Grund seines Alters sehr schwer. Durch ein kleines Loch konnten sie Tag und Nacht unterscheiden. Sie mussten den Schutz der Dunkelheit nutzen. In der nächsten Nacht war es dann soweit. Der Doc trommelte gegen die Containerwand und schrie, Jack und Yankee standen hinter der Tür. Als diese geöffnet wurde, stürzte sich Yankee auf den ersten, Jack schlang seine Arme um den Zweiten und erwürgte ihn lautlos. Dann half er schnell Yankee, der mit seinem Teil nicht fertig wurde. Als auch dieses geschafft war, durchsuchten sie ihre toten Bewacher, fanden Messer, Pistolen, eine Uzi und Munition. Mit den Messern befreiten Sie sich von ihren Fesseln, halfen dem Doc und Dudley. Dann schleiften sie die toten Piraten in den Container und verschlossen ihn wieder. Sie durften kein Aufsehen erregen. Glücklicherweise blieb der Fluchtversuch bisher unbemerkt. Dann liefen sie rasch und leise zum Zugang zum Maschinenraum. Sie mussten an ihr Versteck kommen. Dieser war leider auch bewacht. Jack befahl den anderen, in der Deckung zu warten, schlich sich leise von hinten an den Piraten und hauchte ihm lautlos sein Lebenslicht aus. Der Doc bemerkte Yankees erstaunten Anblick, bedeutete ihm aber, sich nicht zu wundern. So arbeiteten sie sich voran. Unterwegs stießen sie noch einmal auf einen Piraten, der wiederum von Jack lautlos gekillt
    wurde. Sie erreichten ihr Versteck, welches zum Glück noch nicht entdeckt worden war. Nachdem sie sich bewaffnet hatten, berieten sie wie es weiter gehen sollte. Fakt war, sie mussten zum Kapitän vordringen, denn nur er wußte, wie viele sie waren und wo sie überhaupt sich befanden. Jack war dafür allein zu gehen, wollte er die anderen nicht in unnötige Gefahr bringen. Er stieß allerdings mit seinen Vorschlag auf Ablehnung. Man wollte zusammenhalten. Also gingen sie los. Da der Überraschungsmoment auf ihrer Seite war, überwanden sie zwei weitere Piraten, die von Jack und diesmal dem Doc erledigt wurden. Jack fühlte sich bei der ganzen Aktion nicht wohl in seiner Haut, hatte er sich doch geschworen, so etwas nie
    wieder zu tun. Zumal er nun die Verantwortung für mehrere Leute trug. Aber was sollte er sonst tun? Warten, bis sie verhungert, verrückt oder ermordet wurden? Niemals. Sie erreichten die Kapitänskajüte. Sie war verschlossen. Der Doc klopfte ganz leise
    an. Bestand doch die Gefahr, dass jemand anderes nun in der Kabine wohnte. Sie waren erleichtert, als eine schwache Stimme fragte, wer da sei. Das Glück war endlich auf ihrer Seite. Jack brach lautlos die Tür auf und sie verschwanden in der Kabine. Der Kapitän war von Misshandlungen gekennzeichnet aber am Leben und froh, die vier zu sehen. Er berichtete, dass das Schiff vor einer Inselgruppe nahe der nordphilippinischen Inseln lag. Er hatte ca. 30 Piraten gezählt, welche nicht alle an Bord waren, sondern auch auf den beiden Schnellbooten, die allerdings in den nächstliegenden kleinen Hafen gefahren waren. Zur Zeit schätzte er ca. 20 Piraten an Bord. Weiterhin wußte er, dass die Marine etwa 2 Seemeilen entfernt in Lauerstellung lag, aufgrund der unklaren Lage allerdings nicht eingreifen konnte. Er beschrieb den Männern genau, wo sich die mitgefangenen Männer befanden, zählte die Opfer auf, es waren mittlerweile 5 tote Seeleute zu beklagen. Dann empfahl er, zuerst die Gruppen zu befreien, wo sich die Amerikaner und Europäer befanden, denn die waren am vertrauenswürdigsten, sie würden ihnen gewiss helfen. Weiterhin müsste man die Brücke einnehmen, um an das Funkgerät zu kommen und die Marine um Hilfe zu bitten. Seit der Flucht aus dem Container war etwa eine halbe Stunde vergangen. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen, wenn man es bis dahin nicht geschafft hätte, war man verloren. Zuerst befreite man die, bei welchen der Kapitän meinte, sie wären vertrauenswürdig. Immer nach dem Schema J – Jack schlich sich an und erledigte das Problem lautlos. Bald war man auf eine Stärke von 15 Mann angewachsen, nun arbeitete sich die Gruppe geführt von Jack und dem Kapitän vor in Richtung Brücke. Plötzlich ertönten Schüsse. Einer der Russen brach getroffen zusammen. Man war entdeckt worden. Zwei der anderen griffen sie den Verletzten und schliffen ihn mit in Deckung. Jack teilte die Gruppe auf. Etwa die Hälfte solle dableiben und ihnen Deckung geben, der Rest der Gruppe mit Jack, dem Doc, Yankee und dem Kapitän wollte sich zur Brücke durchkämpfen und SOS funken. Das musste nun schnell gehen, da man annahm, dass die Besatzung schon Verstärkung gerufen hatte. Also gingen sie, geführt von Jack los.
    Am Aufgang zur Brücke stießen sie auf erbitterten Widerstand. Yankee brach getroffen zusammen. Jack drehte sich um und hob ihn auf. Er trug ihn mit die Treppe rauf, die anderen gaben ihm Schutz oder stürmten voran. Sie enterten die Brücke. Immer wieder ertönten vom Schiff beziehungsweise um sie herum Schüsse. Jack fühlte plötzlich, wie ein glühender Dolch in seinen Arm schnitt, eine Kugel hatte ihn am Arm getroffen. Mit Mühe hielt er den röchelnden Yankee fest. Mit letzter Kraft töteten sie die 4 Piraten, die sich auf der Brücke aufhielten und Widerstand geleistet hatten. Man blockierte die Türen, so dass ein Angriff erschwert wurde. Jack legte vorsichtig Yankee auf den Boden, der Doc, selbst verletzt, kümmerte sich sofort um ihn. Der Kapitän aktivierte das Funkgerät, gottseidank funktionierte es noch. Auf der Notruffrequenz setzte er einen Notruf ab und bat die Marine um dringende Kontaktaufnahme. Es folgten bange Warteminuten, ehe sich die Marine meldete. Gleichzeit hatte der Kapitän das Radar aktiviert. Yankee ging es zusehens schlechter. Jack, der dem Kapitän bis jetzt geholfen hatte, kniete sich neben den auf dem Boden liegenden Mann. Yankee versuchte zu sprechen, der Doc bedeutete ihn zu schweigen um seine Kräfte aufzusparen. Doch Yankee griff nach Jacks Hand und zog ihn an sich ran. Leise flüsterte er. „Danke, dass Du den Mut hattest. Ich hatte ihn nicht. Bitte helfen, den anderen, dass hier durchzustehen.“ Dann schloss er die Augen. „Nein, Yankee, nein. Du darfst nicht sterben.“ Jack schrie ihn an, doch Yankee war schon gegangen. Jack war völlig verzweifelt, doch dann ertönte eine Stimme aus dem Funkgerät. Der Kapitän des Kriegsschiffes, welches auf Lauer lag, meldete sich und riss auch Jack aus seiner Verzweiflung. Das Schiff könnte in ca. 30 min da sein, solange müsse man noch aushalten. Weiterhin besprach man die Gefahr der beiden Schnellboote, die laut Radar unterwegs aus Verstärkung waren. Die Kriegsmarine würde sich des Problems
    annehmen. 30 lange Minuten. Die Männer waren alle erschöpft von den Qualen und Strapazen der letzten Tage. Der Doc wurde auf Grund seiner Verletzung schwächer, Jack spürte nun auch die Schußwunde an seinem Arm. Doch noch konnte er ihn bewegen. Er stand taumelnd auf und nahm einen der toten Piraten das Fernglas ab. Dann verschaffte er sich, so gut es ging einen Überblick über die Lage. Er sah, dass die zurückgelassenen Seeleute, die ihnen Deckung geben sollten, langsam in arge Bedrängnis gerieten. Man musste ihnen helfen. Doch er wollte die anderen nicht in Gefahr bringen. Er besah sich die Gewehre, die sie gefunden, erbeutet oder mitgebracht hatten, suchte sich eins, mit dem man gut zielen und schießen konnte. Er nahm es
    und die Munition an sich. „Jack, was hast Du vor?“ Fragte ihn der Doc. Doch Jack antwortete nicht. „Öffnet die Tür und verschließt sie sofort wieder.“ „Jack das ist ein Selbstmordkommando, wenn Du wieder raus gehst.“ „Öffnet die Tür! Ich will nicht, dass noch mehr sterben.“ Jack hörte nicht mehr auf die anderen. Doc spürte seinen Tunnelblick, deutete den anderen, ihm Folge zu leisten. Jack schlich sich raus und stürzte sich auf einen der Piraten, die am Aufgang Position bezogen hatte. Er verlor bei Jacks Aufprall das Gleichgewicht, beiden stürzten einige Stufen runter. Jack schüttelte seinen Kopf um wieder einen klaren Blick zu bekommen, Blut lief aus einer kleinen Platzwunde an seinem Hinterkopf. Er schnitt mit dem Messer dem Piraten die Kehle durch. Dann lief er zu einer erhöhten Position, von der er den verzweifelten Kampf überblicken konnte. Er nahm das Gewehr, lud durch und legte an. Dann atmete er tief ein und aus, zielte und schoss. Er traf den ersten der 7 Piraten, die sich mit den Seeleuten eine erbitterten Kampf lieferten. Einige der Piraten nahmen nun Jack ins Visier, der ging sofort in Deckung. Er suchte sich einen anderen Punkt von dem er weiter schießen konnte. So traf er in bester Sniper-Manier weitere 3 der Piraten, den Rest erledigten nun die Seeleute, die in der Überzahl waren. Sie begannen nun, die verbliebenen Piraten zu jagen, die merkten, dass sie keine Chance mehr hatten. In der Ferne ertönte plötzlich eine riesige Explosion. Die Marine hatte eins der Piratenschnellboote ausgeschaltet. Jack lief zurück zur Brücke, erklomm mit letzter Kraft die Stufen. Die anderen sahen ihn kommen, öffneten ihm. Auf der Brücke ging er in die Knie, zwei der Russen fingen ihn auf und ließen ihn hinsetzen. Der Kapitän beobachte, wie der Rest seiner Männer auf dem Schiff die verbliebenden Piraten zusammen trieb und den Rest der Mannschaft befreite. Dann sah man das große Schiff der Marine auftauchen. Unbeschreibliche Erleichterung und Jubel. Am Horizont fing es an zu dämmern. Bald legt das Schiff an der Salvador an, Soldaten setzten über und begannen das Schiff zu sichern und systematisch zu durchsuchen. Der Kapitän ging mit einigen Männern den Soldaten entgegen. Bald wimmelte es auf dem ganzen Schiff von Soldaten. Die gefangenen Piraten wurden zusammengetrieben, die Verletzten versorgt und den Seeleuten Wasser gereicht. Jack sass immer noch entkräftet auf der Brücke neben dem toten Yankee. „Jack!“ Der Doc stand, von einem Soldaten gestützt neben ihm. „Komm, Du hast es geschafft. Wir alle verdanken Dir unser Leben.“ Doch Jack war viel zu verstört um diesen Worten Glauben schenken zu können. Einer der Soldaten kniete sich neben ihm und reichte ihm eine Flasche Wasser. Jack nahm sie mechanisch, setzte sie an den Mund und trank. Ein anderer Soldat drückte eine Kompresse auf Jacks Arm. Langsam war er wieder richtig ansprechbar. Er begann umständlich, von einem Soldaten gestützt, aufzustehen. Dann bedeutete er dem
    Soldaten, dass er okay sei. Er blickte über das Deck und sah, wie die Soldaten begannen, die Personalien der Seeleute aufzunehmen, eine ganz normale Maßnahme. Er griff an seine Hose, sein Paß steckte noch in seiner Tasche. Jack hatte grosse Angst, dass seine Identität in irgendwelchen Papieren auftauchte. Es wurde langsam hell. Er blickte sich um und sah Land, etwa eine Meile entfernt. Er lief zum Kartentisch und versuchte sich auf der Seekarte zurecht zu finden. Bald hatte er herausgefunden, dass es sich um die Hauptinsel eine bedeutenden Inselgruppe handeln mußte. Egal, ob die Soldaten als Retter gekommen waren. Jack hatte einfach nur Angst. Er sah nicht, dass der Doc die ganze Zeit mit auf der Brücke stand und ihn
    beobachtete. „Wo willst Du hin?“ fragte er ihn, als Jack panisch die Brücke verlassen wollte. Er stellte sich ihm in den Weg, hielt in fest. Jack blickte schamvoll zu Boden. „Jack, du bist völlig entkräftet und verletzt.“ „Ich kann nicht.“ Der Doc blickte
    tief in Jacks Augen, der seinem Blick nicht mehr ausweichen konnte. Er sah seinen Drang nach Freiheit, seine Angst, seinen unbedingten Willen. Dann gab er ihm den Weg frei und hielt ihm die Hand hin. „Ich bin froh, dich kennen gelernt zu haben. Gehe hinter zum Deck, da kannst Du relativ unbemerkt ins Wasser springen. Beeil Dich.“ Jack ergriff seine Hand „Danke“ Dann lief er zum hinteren Deck, blickte sich um, sah, dass er unbemerkt war und sprang relativ lautlos ins Wasser. Der Aufprall tat ihm höllisch weh, das Salzwasser brannte in seinen Wunden. Er tauchte unter und versuchte so weit wie möglich weg zu tauchen. Mit letzter Kraft erreichte er den Strand, lief an Land und setzte sich in den Sand. Er blickte auf das entfernte Schiff. Hatte er ein paar Wochen Ruhe und seinen Frieden gehabt, musste er nun weiterziehen. Gewiss würde es auf der Welt auch einen Platz für ihn geben. Immerhin war er weit genug von der USA weg. So schnell würden sie ihn nicht finden.

    Der Kapitän blickte auf seine verbliebene Mannschaft, versuchte festzustellen, wer alles die Geiselnahme überlebt hatte. Der Doc stand neben ihm. Bald bemerkte er Jacks Fehlen. Er drehte sich zum Doc um und fragte ihn, wo Jack sei. Das letzte Mal hatte er ihn auf der Brücke gesehen. Der Doc blickte ihn tief in die alten Augen und fragte ihn „Wer ist Jack?“ - Der Kapitän verstand.
    :angel:It's not Scotch. It's not Bourbon. It's Jack. :dev:

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Spoilerfreak ()

  • ja, in form gebracht gefällt mir die ganze sache doch schon viel besser :sagrin:
    und ... was soll ich sagen: spoilerfreak + pre-saison 6 jack = lesegenuss pur :wolke_7:
    ich wollte ja schon immer gerne wissen, was direkt nach dem debrief geschehen sein könnte und du hast es fantastisch in szene gesetzt. ich liebe die darstellung seiner gefühle; so schön, so traurig. aber es war auch schön zu sehen, ja, es gibt tatsächlich noch menschen, die es gut mit unserem jack meinen.
    vielen, lieben dank für diese kurzweilige story :04:
    :clappingsmi3: :clappingsmi3: :clappingsmi3:

    l.g.

    skinhunter
    [Blockierte Grafik: http://i228.photobucket.com/albums/ee220/skinhunter2007/11.jpg]
    Mit einem freundlichen Wort und einer Kanone kommt man viel weiter als nur mit einem freundlichen Wort. (Capone)
  • Nun möchte auch ich meine FanFic hier zur Schau und Nominierung bringen; bevor ich es vergesse.;) Zwar nicht so lang wie die von Spoilerfreak, aber das wird man mir hoffentlich verzeihen.

    __________

    Do ut des

    Es war eine der härtesten Zeiten, die Jack je miterleben musste. Dieses selbe, mitleiderregende Gefühl, welches ihn schon früher so sehr geschadet, ihn an den Abgrund seiner Existenz gezogen, ihn so sehr belastet hatte – genau dieses Gefühl hatte er nun auch wieder.
    Es erinnerte ihn an die Zeiten nach Teri´s Tod, die ihn mitgenommen hatten und nicht mehr haben an das Gute glauben lassen. Es war schrecklich für ihn und auch seine Freunde gewesen, von denen er sich stark abgewandt hatte in der Zeit. Er verspürte Hass, Trauer und Angst; Hass wegen Nina, die er so mochte und von der nie gedacht hatte, dass sie so etwas täte; Trauer wegen Teri, da ihr Tod ihn in diese Lage einst brachte; Angst vor dem, was ihm bevorstand. Es erinnerte ihn an den nahezu Zusammenbruch, den er vor ein paar Jahren fast erlitten hatte und auch an den Moment, als er das letzte Mal mit seinen Freunden Tony, Michelle, Chloe, Bill und Präsident Palmer, wie ihn Jack insgeheim noch nannte, gesehen hatte, unwissend, dass er sie bald wieder sehen würde, und unter neuen Namen, mit der Absicht, dieses Leben besser zu führen, in die Welt hinaus gegangen war. Doch es war alles anders gekommen.
    Von Audrey musste er sich verabschieden und auch seine Freunde hatte er wieder hinter sich gelassen. Es schmerzte, als er dachte, dass er Audrey wohl nie wieder sehen würde, dass er wieder ein neues Leben anfangen musste, dass er es einfach nicht auf die Reihe bekam, die Menschen, die er mochte, zu schützen. Vage kamen ihm die Worte Heller´s in den Sinn, dass alle, die ihm nahestanden, irgendwann unter gehen würden. Das Schlimmste aber war, dass es stimmte. Er schämte und hasste sich zugleich dafür. War das der Preis dafür, dass er seinem Land gedient hatte? War es das, was er bekam, dafür, dass er seinem Land dienen wollte und gedient hatte? War es seine Schuld oder die seines Landes gewesen, dass alles so gelaufen war?
    Fragen über Fragen, die ihn gequält hatten. Er war am Strand gelaufen, nicht wissend, was er machen sollte. Sein Leben war wieder den Bach runter gegangen und hatte, wie er meinte, keinen Sinn mehr. Er versuchte diesen Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen, doch der Gedanke, dass er hätte von der Klippe springen sollen um sich und andere glücklich zu machen, war stärker. Er hatte mit sich und seinen Gefühlen gekämpft um nicht umzudrehen und Besagtes wahr zu machen, war weitergelaufen und hatte sich weiter gefragt, was er machen sollte. In den Staaten wollte er, aus Angst davor, erkannt zu werden oder jemand Bekannten zu sehen, nicht mehr bleiben und hatte auch Europa aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und zu dichter Bevölkerung ausgeschlossen.
    Er wollte einfach allein sein – weit weg von dem, was ihn an sein altes Leben erinnerte; außerdem in der Hoffnung, nochmal versuchen zu können, ein neues Leben anzufangen und dieses so gut es geht zu leben. Hoffnung; die Hoffnung, dass er eine neue Liebe finden, eine neue Arbeit tätigen und sich und andere glücklich sehen würde – das war es, an das er dachte, um die schlechten und besorgten Gedanken auszusortieren; um die Gedanken über Kim, die sicher alleine auf sich aufpassen konnte, - Chase war ja bei ihr – die ihn, wie er sie, vermisste, zu verdrängen; um die Gedanken über Bill, Tony und wie sie nicht alle hießen, die, die ihn die Jahre so unterschützt und an ihn geglaubt hatten, in die hintersten Ecken seines Gedächtnisses zu verstauen, um diese, wie jene andere Gedanken, nur zu verstecken, um sie eines Tages, wenn der Augenblick gekommen ist, wieder klar und deutlich in Erscheinung treten zu lassen.
    Es mussten unendliche Stunden, so kam es im vor, gewesen sein, - seine Füße zeigten schon die ersten Blasen – als ihm jemand einfiel, an den er sich wenden und mit ihm leben konnte. Es war sein alter Freund und Mentor Carl Benton gewesen, an den er sich erinnert hatte; der, der ihn in so manch kniffliger Lage zur Seite stand. Als er das letzte Mal von ihm gehört hatte, wollte er nach Sangala, einem Ort, wie er dachte, an dem er würde leben können; weit weg von dem, was er erlebt hatte, in einer ruhigen Gegend, Carl bei der Schule helfend, lebend – das hatte er sich vorgestellt, den Blasen an den Füßen getrotzt und den langen Weg nach Sangala gewagt.

    Jack wachte auf. Sein Weg nach Sangala war ihm durch den Kopf gegangen. Er schaute auf die Uhr; 5:30 – Zeit zum Arbeiten und Frühstück machen für die Kinder, die es gar nicht erwarten konnten, in die Schule zu gehen; ein Luxus, den sich nicht alle leisten konnten.
    [sign=11]It only ends once - May 23th (LOST) [/sign]
  • So, hier ist nun mein Beitrag. Ist leider etwas lang geworden.


    Titel: falsche Freiheit
    Autor: Janina
    Altersfreigabe: keine Altersbeschränkung
    Spoilerhinweise: keine
    Kategorie: Drama
    Disclaimer: gehört alles Fox, ich verdiene damit kein Geld


    Erschöpft und schuldbewusst schaut Jack aufs Meer hinaus. Aber die Schönheit des Ausblicks nimmt er nicht wahr. Tausend Gedanken gehen ihm im Kopf herum. Einer davon betrifft seine soeben getroffene Entscheidung, Audrey gehen zu lassen. Schnell wischt er diesen beiseite. Ja, es war richtig, er hatte es tun müssen. Nur so kann sie wieder vollständig gesund werden. Und ohne ihn würde sie jetzt nicht apathisch in ihrem Bett liegen. Er wendet sich ab und geht davon. Im Gehen nimmt er sein Handy und wählt eine Nummer. Es gibt noch etwas zu tun, bevor er untertauchen kann. Schnell hat er die gewünschte Information. Chloe hat sie ihm, wie immer ohne weitere Fragen zu stellen, gegeben. Er zerstört sein Handy und macht sich auf dem Weg zu der Adresse, die Jack von ihr bekommen hat.

    Zwei Stunden später steht Jack immer noch in sicherer Entfernung vor dem Haus und beobachtet es. Auf dem Weg dorthin hat er sich neue Kleidung besorgt. Ein roter Mini-Van steht in der Auffahrt. Dann öffnet sich die Haustür. Ein junger Mann tritt heraus. Er schiebt einen Kinderbugy, in dem ein kleiner blonder Junge sitzt. Hinter ihm verlässt ein kleines Mädchen an der Hand ihrer schwangeren Mutter das Haus. Jack steigen plötzlich Tränen in die Augen. Schnell wischt er sie weg. Das hat er nicht erwartet. Sein Herz platzt fast vor Stolz. Sein kleines Mädchen hat eine Familie. Er betrachtet den kleinen Jungen genauer und stellt fest, dass dieser ihm sehr ähnlich sieht. Sie gehen alle zu dem Auto. Chase setzt den Jungen in seinen Sitz und schnallt ihn fest. Das kleine Mädchen steigt auf der anderen Seite ein. Dann fahren sie weg. Keiner hat Jack bemerkt. Er steht noch eine Weile regungslos da und geht danach davon. Nun kann er endlich verschwinden und hoffentlich ein neues Leben in Freiheit anfan-gen.

    Drei Monate später ist Jack gerade dabei einen Stall auszumisten. Nie hätte er sich träumen lassen, dass ihm diese einfache Arbeit Spaß machen würde. Aus einem Impuls heraus ist er vor einem Monat hier gelandet. In diesem Moment betritt eine Frau mit schulterlangen blonden Haaren den Stall. In ihrer Hand hält sie ein großes Glas mit Limonade. “Jack?” Er steckt seinen Kopf aus der Stalltür. “Ich dachte, du könntest eine Erfrischung gebrauchen.” “Danke Karen, das ist sehr aufmerksam.” Er trinkt das Glas halbleer. “Ist Bill schon aus der Stadt zurück?” “Nein. Ich erwarte ihn frühestens in einer Stunde. Dann wird auch das Essen fertig sein.” “Okay.” Dann geht Karen wieder hinaus. Jack trinkt aus und macht sich dann wieder an die Arbeit. Eine Stunde später ist er fertig und begibt sich ins Haus. Dort wäscht er sich und zieht sich um. Anschließend geht er nach unten in die Küche, aus der es schon verführerisch duftet. Er setzt sich an den bereits gedeckten Tisch. Karen wirft ihm vom Herd einen kurzen Blick zu. Sie holt gerade den Rinderbraten aus dem Backofen, als ein Jeep am Fenster vorbeifährt. Ein weißhaariger Mann steigt aus, betritt das Haus und wenig später die Küche wo er seinen Cowboyhut an einen Haken hängt. Er gibt seiner Frau einen Kuss, begrüßt Jack und setzt sich. Karen stellt das Essen auf den Tisch und setzt sich ebenfalls. Ein paar Minuten essen sie schweigend, dann ergreift Bill das Wort. “Jack. In der Stadt habe ich ein paar Männer gesehen. Es könnte sich bei ihnen um Agenten handelt.” “Dammit. Ich war schon viel zu lange hier.” Er will aufstehen, aber Karen hält ihn zurück. “Iss erst mal auf. Es ist besser wenn du im Dunkeln verschwindest.” Er überlegt kurz. Dann nickt er, setzt sich wieder und isst weiter. Gegen Mitternacht geht er mit einer großen Tasche in der Hand die Treppe herunter. Bill und Karen erwarten ihn an der Haustür. Jack stellt die Tasche ab. “Ich bin euch für alles was ihr für mich getan habt sehr dankbar.” Wir verdanken dir auch viel. Deine Arbeit hier hat uns sehr geholfen. Mach es gut.” Dann umarmen sich Jack und Bill. “Karen, ich werde dein gutes Essen vermissen.” “Danke Jack. Pass auf dich auf.” Sie gibt ihm eine Box. “Hier, ich habe dir noch etwas zu essen eingepackt.” Jack lächelt und gibt Karen dann einen Kuss auf die Wange. Sie hält ihm einen Schlüssel hin. “Hier, nimm meinen Wagen. Aber du solltest ihn bald loswerden, da wir ihn übermorgen als gestohlen melden werden.” Jack zögert kurz, nimmt aber dann den Schlüssel und verlässt das Haus. Kurze Zeit später sieht er im Rückspiegel, dass die beiden ihm noch kurz winken und dann wieder ins Haus zurück gehen.

    Die nächsten Wochen verbringt Jack damit, quer durch die Staaten zu fahren. Lange bleibt er nie an einem Ort. Außerdem meidet er die kleineren Städte. Zu groß ist die Gefahr, dass sich jemand an ihn erinnern wird. Er war zwei Tage durchgefahren und befindet sich nun in einem kleinen Motel in Madison, in der Nähe von Chicago. Er schläft fast 16 Stunden. Nach dem Aufstehen duscht er erst mal ausgiebig und begibt sich dann auf die Suche nach einem Restaurant. Nach einer halben Stunde hat er auch eines gefunden. Dort ist nicht viel los. Die Bedienung, eine junge Frau namens Stacy mit langen roten Haaren, bringt Jack die Speisekarte. Sie wirkt ein wenig nervös. Er bestellt zunächst ein großes Wasser und einen Kaffee. Sie geht davon und Jack wirft einen Blick in die Karte. Schnell hat er sich entschieden. Als Stacy ihm die Getränke bringt, gibt er seine Bestellung auf und wartet. Währenddessen beobachtet er die wenigen anderen Gäste. Dann geht die Tür auf und zwei Männer betreten das Restaurant. Sie gehen auf Stacy zu. Jack sieht wie sich Angst auf ihr Gesicht legt. Der eine Mann spricht leise zu ihr, dann packt er ihren Arm und geht mir ihr nach hinten. Jack trinkt seine Kaffee aus und geht dann hinterher. Leicht ist ihm die Entscheidung nicht gefallen. Sein Bestreben ist es so wenig aufzufallen wie möglich. Er findet die drei schließlich in der Gasse hinter dem Restaurant. Stacys Lippe ist aufgeplatzt und blutet. Der eine Mann holt gerade aus, um ihr den nächsten Schlag zu verpassen. Doch Jack hält seine Hand fest und dreht ihn herum. “Was zum Teuf....” Doch weiter kommt der Mann nicht, denn Jack schlägt ihm die Faust ins Gesicht. Der Mann taumelt und hält sich das Gesicht. Der andere Mann geht nun auf Jack los. Doch der befördert ihn mühelos zu Boden. Dann greift er den ersten Mann an der Kehle und presst ihn an die Wand. “Sie werden Stacy von nun an in Ruhe lassen.” “Verpiss dich.” Jack schlägt ihm die Faust in den Magen. “Ich sag es jetzt ein letztes Mal. Lass Stacy in Ruhe.” Er zieht seine Waffe und hält sie dem Mann an den Kopf. “Oder ich werde dich finden und dann wirst du nie wieder etwas tun.” Der Mann schaut Jack in die Augen. Schrecken erfüllt sein Gesicht und er nickt. Jack lässt ihn los. Der Mann packt seinen Kumpel und sie verlassen rennend die Gasse. “Stacy. Alles in Ordnung mit ihnen?“ Diese sitzt nun auf dem Boden und weint. Sie erschrickt kurz. Nickt dann aber. “Ja, danke.” Flüstert sie. Sie versucht aufzustehen. Schnell hilft er ihr auf. Sie lehnt sich an die Wand. “Geht es ihnen wirklich gut?” “Ja, ich danke ihnen. Frank will einfach nicht begreifen, dass es vorbei ist und jetzt behauptet er auch noch, dass ich ihm Geld schulde.” “Stacy, ist schon gut. Er wird sie nicht mehr belästigen.” Dann streicht er ihr über das Haar und verlässt die Gasse ebenfalls, aber in die andere Richtung. Er geht zurück zum Motel, nimmt seine Sachen und geht zu seinem Wagen. Er steigt ein und fährt los. Jack hält immer nur kurz an um etwas zu essen und ein paar Stunden zu schlafen. Er will so schnell wie möglich über die Grenze nach Kanada. Unterwegs wechselt er noch den Wagen. In Kanada angekommen, macht er sich auf den Weg nach Montreal. Von dort aus will er mit dem Flugzeug das Land verlassen.

    Doch zunächst will er noch etwas Geld verdienen. In einer kleinen Stadt einige Kilometer vor Montreal entdeckt er ein Schild bei einem Kurier-service, auf dem eine Aushilfe gesucht wird. Er parkt seinen Wagen und betritt den Laden. Mittlerweile ist sein Haar fast schulterlang gewachsen und er hat es schwarz getönt. “Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?” Ein Mann mit kurzen braunen Haaren war hinter einer Theke aufgestanden und lächelte Jack freundlich an. “Guten Tag. Mein Name ist Derek Shepard. Ich habe ihr Schild draußen gesehen. Ist die Stelle noch frei?” “Ja, ist sie. Kommen Sie bitte mit in mein Büro.” Der Mann klappt ein Teil der Theke hoch und geht dann in den hinteren Teil. Jack folgt ihm. “Ich bin übrigens Nathan Stark, mir gehört ‘Transport-Lightning’.” Im Büro angekommen, setzt sich Stark hinter seinen Schreibtisch und Jack ihm gegen-über. “Also, haben Sie Erfahrung im Kurierdienst?” “Nein. Aber ich bin ein guter Fahrer und sehr zuverlässig. Außerdem arbeite ich schnell.” “Nun gut. Sie sind bisher der einzige der sich auf das Schild gemeldet hat und ich benötige wirklich dringend jemand. Sie können erst mal auf Probe ein paar Fahrten machen. Dann sehen wir weiter. Allerdings muss ich sie darauf hinweisen, dass die Stelle auf ein paar Monate befristet ist.” “Das wird nicht das Problem sein. Es gäbe da aber etwas anderes. Ich bin hier nicht gemeldet und nur auf der Durchreise. Daher wäre es mir sehr recht, wenn wir das irgendwie anders regeln könnten mit der Bezahlung.” Der Mann überlegt und sagt dann: “Na schön. Ich denke das sollten wir hinbekommen. Dann kommen Sie mal mit, Derek. Ich werde Ihnen alles zeigen. Alle unsere Fahrzeuge sind mit einem GPS-Sender und Navigationsgerät ausge-stattet. Ich hätte auch schon gleich eine Fahrt für Sie wenn Sie bereit sind.” “Natürlich.” Eine halbe Stunde später ist Jack auf dem Weg, um sein erstes Päckchen für ‘Transport-Lightning’ abzuliefern.

    Ein paar Wochen später kommt Jack von einer seiner letzten Tour für diesen Tag zurück ins Büro. Er hat dies kaum betreten, da nimmt John, der Assistent von Stark ihn zur Seite und sagt ihm, dass Nathan ihn in seinem Büro sprechen möchte. Jack klopft kurz an die Tür und betritt dann das Zimmer. “Sie wollten mich sprechen?” “Ja, setzen Sie sich doch. Shepard, ich bin sehr zufrieden mit Ihnen.” “Danke.” “Deshalb habe ich einen Spezialauftrag für Sie.” Stark nimmt aus einer Schublade einen Zettel vom Schreibtisch. “Ich weiß, dass Sie eigentlich schon Feierabend haben. Aber könnten Sie hier noch ein Paket abholen? Für einen kleinen Bonus natürlich. Sie können dies selbstverständlich auf dem Weg nach Hause erledigen. Die Adresse ist nicht schwer zu finden. Das Päckchen können Sie einfach morgen früh mitbringen.” ‘Mit anderen Worten, ich soll diese Fahrt nicht in meiner Uniform erledigen.’ Denkt sich Jack, dann sagt er: “Natürlich.” Er steht auf, nimmt den Zettel und verlässt das Büro. “Vielen Dank, Shepard.” In den nächsten Tag, unternimmt Jack noch vier weitere solche Touren, immer zu der gleichen Adresse. Die ganze Zeit hat er aber ein merkwürdiges Gefühl dabei. Die Päckchen hat er aber bisher nicht geöffnet. Er kämpft mit sich, jeden Abend vor dem Einschlafen. Soll er etwas unternehmen? Soll er einfach abhauen und weiterfahren? Soll er nichts tun und ganz normal weitermachen mit der Arbeit? Sie hat ihm bis jetzt gutes Geld eingebracht, besonders die Extratouren. Er hätte also genug Geld zusammen. Wie fast jede Nacht plagen ihn auch an diesem Abend wieder Albträume. Als er am nächsten Morgen unter der Dusche steht, hat er seine Entscheidung getroffen. Er erledigt seine Aufträge und kurz vor seinem Feierabend wird er wie immer von Stark in sein Büro gerufen. Diesmal soll er ein Paket abliefern.

    Kurze Zeit später steigt Jack in sein Wagen und fährt los, wieder zu derselben Adresse wie die letzten Tage. Doch diesmal hält er an und öffnet das Paket. Zum Vorschein kommen Geldbündel, nur 100 Dollar Scheine. Während er das Geld wieder verpackt, denkt Jack nach. Die anderen Päck-chen waren sehr weich. Er hat die Vermutung, dass es sich dabei um Drogen gehandelt hat. Er macht sich auf den Weg zu der Ablieferadresse.Dort angekommen hält er schon einige Häuser vorher an. Er steigt aus und prüft seine Waffe, dann steckt er diese hinten in den Hosenbund. Das Paket lässt er im Wagen. Unbemerkt schleicht er sich an das Haus heran. Da ihm in den letzten Tagen die Päckchen bereits vor der Haustür übergeben worden waren, konnte er nie einen Blick in das Haus werfen. Er geht auf die Hausseite und bemerkt ein Kellerfenster. Er schaut sich um, legt sich auf den Boden und schaut vorsichtig ins Fenster. Was er dort sieht überrascht ihn kein bisschen. Es handelt sich um ein voll eingerichtetes Drogenlabor. Er kann dort drei Männer arbeiten sehen. Jack steht auf und geht vorsichtig weiter zu dem Fenster im Erdgeschoss. Mit einem Blick stellt er fest, dass sich dort zwei Männer aufhalten. Keinen der Männer hatte er zuvor gesehen, also sollte sich noch mindestens ein weiterer im Haus aufhalten. Er geht zurück zu seinem Wagen. Von dort aus ruft er bei der Polizei an. Dann wartet Jack ab und beobachtet das Haus. Etwa fünfzehn Minuten später fahren drei Polizeiwagen an ihm vorbei. Aus der anderen Richtung rasen ebenfalls drei Wagen heran. Keine zehn Minuten und eine Schießerei später, ist der Spuk auch schon vorbei. Jack startet, wendet sein Wagen und fährt davon. Ein paar Stunden später fährt er auf einen Parkplatz vor dem Montrealer Flughafen. Er kauft sich ein Ticket und ist schon ein paar Stunden später in der Luft und auf dem Weg nach Deutschland. Die nächsten Wochen verbringt er damit quer durch Deutschland zu reisen. Von Hamburg aus fliegt er anschließend nach Indien.

    Auch in Indien fährt er ziellos einige Zeit durch die Gegend. Doch er fühlt sich immer noch rastlos und findet auch hier nicht die Freiheit die er so schmerzhaft begehrt. Zurzeit hält er sich in Jaipur auf. War er vorher verzweifelt, ist er jetzt am Boden zerstört. Die leise Stimme in seinem Kopf wird immer stärker. Die Stimme die ihm sagt, dass er niemals frei sein und ein normales Leben führen wird. Jack sitzt in einem Straßenkaffee, als ein Militärlaster vorbeifährt und da kommt ihm eine Idee. Er trinkt seinen Kaffee aus, wirft ein paar Münzen auf den Tisch und geht davon. Nach kurzer Zeit hat er ein Münztelefon gefunden. Er wählt eine Nummer und wartet. “Ja, hallo.” “Hey Benton, wie geht es dir?” “Jack? Jack Bauer? Bist du das wirklich?” “Ja, ich bin es. Wo steckst du?” “Im tiefsten Afrika. Genauer gesagt in Sangala.” “Du hast also tatsächlich deine Idee umgesetzt. Wie sieht es aus? Könntest du etwas Hilfe benötigen?” “Natürlich. Immer.” “In Ordnung. Ich bin unterwegs.” Jack legt auf, setzt sich seine Sonnenbrille auf und geht davon in Richtung Flughafen.

    - Ende -
    Janina

    I'm getting real tired of your personality


  • Fanfic: Das Andenken an einen guten Freund (Spoiler zu 24 Staffel 1-6 und DEBRIEF)
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    Hier nun also auch meine neuste Fanfic und mein Beitrag zum neusten 24 TV Forum Wettbewerb.
    Die Geschichte ist reine Fiktion. Sie handelt unmittelbar nach 24 S6 und dem zugehörigen DEBRIEF (enthält dabei Spoiler zu Staffel 1 bis 6 und zum DEBRIEF, aber keinerlei Spoiler zu REDEMPTION und S7). Welche bekannten Charaktere außer Jack noch hier auftreten ... laßt Euch mal wieder überraschen! Ich verfolge mit dieser Geschichte keinerlei finanzielle Interessen!
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    Im Fernsehen begannen gerade die 9 Uhr Nachrichten, als es von draußen lautstark an Jacks Wohnungstür klopfte.
    Jack stand aus seinem Sessel auf, ging zur Tür und schaute vorsichtig durch den Spion. Mitten auf dem Flur standen zwei Männer in dunklen Anzügen und mit verspiegelten Sonnenbrillen auf den Nasen. Sollten das etwa schon wieder irgendwelche FBI-Beamte sein, die ihn zu einer Befragung abholen wollten? Verdammt, was wollten diese Typen nur andauernd von ihm? Er wollte doch schließlich nur eins: Endlich einmal seine Ruhe haben!

    Zögernd öffnete er die Tür einen Spalt weit und fragte: "Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?" Einer der Männer hielt ihm ein Schreiben vors Gesicht und erklärte gleichzeitig: "Jack Bauer, wir kommen im Auftrage Tony Almeidas zu Ihnen und würde Sie gern zu unserem Chef mitnehmen." Jack schüttelte ungläubig den Kopf: "Was ist denn das schon wieder für eine Nummer? Tony Almeida ist tot. Er starb in meinen Armen - einen Tag, bevor man mich kidnappte und nach China entführte. Und nun meine Herren ist es - glaub ich - besser, wenn Sie zügig verschwinden, bevor ich meine eh schon nicht besonders ausgeprägten guten Manieren noch ganz vergesse!" Damit deutete er kurz auf die Waffe, die er im Halfter vor seine Brust geschnallt trug.

    Da ergriff plötzlich der zweite Mann in Schwarz das Wort: "Oh, Verzeihung, Sir! Gestatten: Mein Name ist Jason Noble, und der Herr zu meiner Linken ist mein Kollege Toby Price. Es ist uns natürlich bekannt, daß Mister Almeida schon geraume Zeit nicht mehr unter den Lebenden zu weilen pflegt, aber unser Chef Dr. Salomon - seines Zeichens Notar - wurde von ihm noch zu Lebzeiten mit der Niederschrift und der Umsetzung seines Letzten Willens beauftragt. Und im Rahmen eben dieser Testamentsvollstreckung kommt nun, geschätzter Mister Bauer, auch ihre Person ins Spiel - um es mal ein wenig salopp zu formulieren." Jack mochte solch überzogenes Gefasel nicht sonderlich, er hatte es gern noch etwas mehr salopp: "Sie wollen mir also mitteilen, daß mir mein verstorbener Freund Tony etwas vererbt hat und daß ich jetzt sofort mit Ihnen mitkommen soll, damit ich erfahre, was es ist?!" Noble räusperte sich und meinte dann: "Sie sagen es Sir, Sie sagen es! Wenn wir nun vielleicht bitten dürften."

    Jack schlug den Beiden ohne ein weiteres Wort die Tür vor der Nase zu und überlegte. Vom FBI waren die nicht, das FBI schickte keine solche Witzblattfiguren. Außerdem kamen die selten zweimal so kurz nacheinander zum "Hausbesuch" vorbei. Irgendwelche Terroristen waren das auch nicht, dafür stellten die sich einfach zu beknackt an. Das Einzige, was Sinn machte, war, daß sie tatsächlich die Wahrheit sagten: Tony hatte seinen alten Freund Jack in seinem Testament bedacht. Vielleicht vererbte er ihm ja seine reichhaltige Waffensammlung oder er bedachte ihn mit einem heimlich erworbenen Anwesen auf den Bahamas. Hatte er nicht während eines gemeinsamen Abendessens nach Dienstschluß in bester Bierlaune mal sogar so etwas ähnliches erwähnt? Oder spielte ihm da seine - an jenem Abend doch schon ein wenig getrübte - Erinnerung einen Streich? Na, was sollte all das Spekulieren? Er würde es wohl eh nur erfahren, wenn er mit den zwei Spinnern mitfahren würde.

    Jack löste die Türkette und öffnete die Wohnungstür nun komplett. Die beiden Männer, die derweil schon im Gehen begriffen waren, machten noch einmal kehrt und bauten sich erwartungsvoll im Hausflur auf, während Jack noch rasch nach seiner Jacke und dem Wohnungsschlüssel griff. Dann knipste er den Fernseher aus und warf die Wohnungstür hinter sich ins Schloß. Unmittelbar vor der Haustür parkte der A-Klasse-Mercedes der beiden Herren, in welchen sie Jack höflichst einzusteigen baten. Anschließend ging es kreuz und quer durch die Straßen von L.A. hin zu einem geradezu herrschaftlichen Anwesen in einem der noblen Villengegenden. Die Autotür wurde geöffnet und Jack entstieg dem teuren Gefährt wieder. Vor ihm erhob sich ein prunkvolles Barockgebäude mit je zwei Säulen zur Rechten und zur Linken der Eingangstür.

    Jack und seine Begleiter betraten das Haus. Im Innern wirkte alles geradezu gigantisch groß. Über eine edle Marmortreppe gelangte man direkt zu den Büroräumlichkeiten der Kanzlei des Notars. Dort baten die beiden Herren Jack, Platz zu nehmen und auf das Erscheinen ihres Chefs zu warten. Jack setzte sich auf einen der lederbezogenen Armsessel und schaute sich um. Der Schreibtisch des Notars bestand aus mahagonigebeiztem Buchenholz und war vermutlich handpoliert. Er hatte vier zierliche Füße und eine großzügige Ablagefläche, auf der sich zu seiner Linken diverse Akten stapelten. 'Echt nobel, das Ganze', dachte Jack, 'Da bin ich ja mal gespannt, was für Reichtümer mir Tony da am alles in der Welt hinterlassen hat'.

    In diesem Augenblick betrat auch der Notar - ein Mann um die Fünfzig, ebenfalls im schwarzen Anzug mit graumelliertem Haar und einem Spitzbart - das Zimmer, begrüßte Jack kurz per Handschlag und nahm dann hinter seinem Schreibtisch Platz. Er griff sich eine der vielen bereitliegenden Akten und öffnete sie. Dann zog er eine Brille aus seiner Jackentasche und setzte sie auf. Zu guter Letzt räusperte sich der spitzbärtige Notar und hub dann mit feierlicher Stimme zur Testamentsverkündigung an:
    "Ich, Antonio Francesco Almeida, verfüge hiermit im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte für den Fall meines Todes Folgendes als meinen Letzten Willen und Testament: Meinen gesamten Besitz an Geldwerten und Aktien vererbe ich meiner Ehefrau Michelle Dessler und, für den Fall daß sie das Erbe nicht anzutreten vermag, ihrem Bruder, meinem Schwager, Danny Dessler. Meinem besten Freund, Jack Bauer, hinterlasse ich das, was mir neben meiner Frau zeitlebens stets als das Teuerste und Wertvollste erschien ..."

    Der Notar räusperte sich zweimal, dann bat er Jack vielmals um Entschuldigung, aber die Luft sei in diesem Zimmer zu dieser Tageszeit nunmal immer so schrecklich trocken, und er müsse rasch einen Schluck Wasser trinken. Und so legte er die Akte beiseite, goß aus der gläsernen Karaffe seelenruhig Wasser in ein bereitstehendes Glas, führte es andächtig zum Munde und nippte dreimal vorsichtig daran, bevor er es wieder zur Seite stellte, die Akte erneut zur Hand nahm und seinen unvollendet gebliebenen Satz noch einmal begann:

    "Meinem besten Freund, Jack Bauer, hinterlasse ich das, was mir neben meiner Frau zeitlebens stets als das Teuerste und Wertvollste erschien, nämlich meine ..."

    Das Läuten des Telefons unterbrach die Ausführungen des Notars aufs Neue. Ein wenig ärgerlich warf er die Akte vor sich auf den Schreibtisch und knurrte: "Ich hatte mir doch ausdrücklich keinerlei Störungen ausgebeten. Was um alles in der Welt ..." Damit nahm der den Hörer von der Gabel, lenkte ihn gemächlich an sein Ohr und meldete sich dann freundlich mit: "Notarkanzlei Doktor Salomon, was kann ich für Sie tun?" Er lauschte kurz den Ausführungen seines Gesprächspartners, dann kehrte ein Ausdruck tiefster Erschütterung und ein Hauch verbitterter Wut in sein Gesicht ein, und er brüllte förmlich in den Hörer hinein: "Was erlauben Sie sich eigentlich? Natürlich wünsche ich kein Probeabo des Playboy! Unerhört!" Sprachs und knallte den Hörer unsanft auf die Gabel zurück. Der Notar schüttelte noch ein paar Mal verstört den Kopf hin und her, während er sich deutlich um das Wiedererlangen seiner Fassung bemühte. Dann holte er dreimal tief Luft, nahm ein weiteres Mal die abgeworfene Akte zur Hand und setzte die Testamentsverkündung erneut mit dem zuletzt begonnenen und alles entscheidenden Satz fort:

    "Meinem besten Freund, Jack Bauer, hinterlasse ich das, was mir neben meiner Frau zeitlebens stets als das Teuerste und Wertvollste erschien, nämlich meine ...
    Lieblingskaffeetasse CUBBIE".

    Damit schloß der Notar die Akte, nahm seine Brille wieder ab und verstaute sie in seiner Jackentasche, erhob sich von seinem Platz, reichte dem verdutzten Jack noch einmal die Hand und verließ dann ohne ein weiteres Wort den Raum. Die antike Uhr an der Wand aber schlug in diesem Moment genau 10 Uhr ...
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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von sven1421 ()

  • Oups!! Nächsten Samstag ist es ja schon soweit. Ich muss gestehen ich hab den Termin total aus den Augen verloren. Und Blöderweise bin ich nächste Woche ziemlich "zugedeckt".
    Darf ich vielleicht den Wunsch einer Extrawurst für mich beanspruchen und bitten den Abgabetermin um eine Woche (19.09.09) zu verlängern??

    Danke und liebe Grüße
    Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
  • Falls keiner derjenigen, die schon abgegeben haben etwas dagegen hat können wir gerne um eine Woche verlängern. :) Wir haben zwar schon ein paar Beiträge, aber ich glaube es hätte keiner etwas gegen noch ein paar Fanfics mehr. :D

    Yvonne
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  • Also ich hätte absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn es mit dem Wettbewerb noch für 7 Tage in die Verlängerung geht. So hat nicht nur Tony_Almeida88 die Gelegenheit, seine Geschichte noch einzustellen, sondern vielleicht ja auch ein paar andere "Schreiberlinge". Und da ja "Konkurrenz" bekanntlich das "Geschäft" belebt, kann so ein Schritt eigentlich nur gut sein für alle Fanfic-Freunde, sowohl die schreibenden als auch die lesenden. :daumen:
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  • Ich hab grundsätzlich auch nichts gegen eine Verlängerung. Wenn wir dadurch noch mehr zu lesen bekommen, gerne.... :kaffee: :03:

    Hatte beim Wallpaperwettbewerb ja auch um Verlängerung gebeten, bin aber leider nicht erhört worden.... :13: :13: :13:
    :angel:It's not Scotch. It's not Bourbon. It's Jack. :dev:
  • Spoilerfreak schrieb:

    Hatte beim Wallpaperwettbewerb ja auch um Verlängerung gebeten, bin aber leider nicht erhört worden.... :13: :13: :13:

    Ich weiß, aber ich hatte dort geschrieben: "Sollten bis dahin jedoch keine weiteren Wallpaper gepostet werden, wird es eine Verlängerung geben." Durch meine kleine Erinnerung wurden dann wohl einige User wach gerüttelt und es trudelten noch ein paar Arbeiten ein :thumbup: - genügend, um einen Wettbewerb starten zu können.

    Klar, es ist immer eine schwierige Entscheidung und wir haben auch darüber diskutiert, ob wir deinem Wunsch dennoch entsprechen. Doch da ja noch Arbeiten gepostet wurden, lag kein Grund für eine Verlängerung mehr vor. Außerdem sagten wir uns, es wäre auch den Usern gegenüber unfair, die sich noch die letzten Tage hingesetzt und ein Wallpaper gemacht haben, nur um die Frist einzuhalten. Allen kann man es meist nie recht machen und dann muss man sich für eine Seite entscheiden. :S

    Eine Fanfic zu schreiben, erfordert auf alle Fälle mehr Zeit und muss gründlicher durchdacht werden, als ein Wallpaper. Es ist ein Prozess, der sich manchmal über Wochen hinzieht - von der Idee bis zur fertigen Story. Daher sind wir bei dem FF-, oder auch dem Video-Wettbewerb schneller bereit, diesen zu verlängern.

    Ich hoffe, du verstehst unsere Entscheidung und bist uns nicht böse. :)

    Jetzt noch etwas Persönliches. Ich werde es jedoch trotz Verlängerung nicht schaffen eine FF zu schreiben, da ich in den letzten Wochen aus mehreren (positiven) familieren Gründen sehr eingespannt bin und einfach den Kopf für eine Fanfic nicht frei habe. Tut mir leid, aber ich hoffe, beim nächsten Mal bekommt ihr dann von mir wieder etwas zu lesen. :daumen:

    Gruß
    Schusy
  • @ Schusy - versteh ich schon, aber ein Feedback seitens der Mods wäre ganz nett gewesen und nicht einfach keine Antwort und dann liest man, dass der Wettbewerb beendet ist. Ich war schon enttäuscht, zumal so viele Wallpaper auch nicht eingereicht wurden. Aber egal. :heul:
    :angel:It's not Scotch. It's not Bourbon. It's Jack. :dev: