Längere Zeit ist mir nun schon eine Idee zu einer heiteren U-Bahn Story im Kopf herumgespukt und nun hab ich es endlich fertig gebracht zu Schreiben zu beginnen. Die Stroy spielt in Wien, um genau zu sein auf der U-Bahn Linie 3 (U3). Eine Station = ein Kapitel. Die Story besteht teils aus Fakten, teils aus reiner Fiktion. Was echt und was falsch ist, nun das zu beurteilen liegt ganz allein an euch 
Zum besseren Verständnis hier auch noch die Stationen der Linie U3:
Ottakring - Kendlerstraße - Hütteldorfer Straße - Johnstraße - Schweglerstraße - Westbahnhof - Zieglergasse - Neubaugasse - Volkstheater - Herrengasse - Stephansplatz - Stubentor - Landstraße (Bahnhof Wien Mitte) - Rochusgasse - Kardinal Nagl Platz - Schlachthausgasse - Erdberg - Gasometer - Zippererstraße - Enkplatz - Simmering
Das erste Kapitel ist noch sehr kurz gehalten, aber von Station zu Station wird die Heiterkeit, die Länge und doch auch ein bisschen Dramatik immer mehr zur Geltung kommen. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen meiner kleinen Geschichte und gebt reichlich Feedback ab.
Mit dieser Geschichte verfolge ich keinerlei finanzielle Interessen!!
Einstiegsstelle: Ottakring
Es war Montagvormittag und wie jedes Mal an einem Werktag, machte ich mich auf den Weg in die Arbeit. Ich arbeitete in einer öffentlichen Bücherei im Simmeringer Einkaufszentrum und um dorthin zu gelangen, musste ich nun mal mit der U3 fahren. Den ganzen Weg von Ottakring – von einer Endstation zur nächsten. Wie ereignisreich, spannend und zugleich beziehungsgefährdend so eine dreißig minütige U-Bahn Fahrt in Wien sein kann, konnte ich damals nicht ahnen. Heute kann ich über die nun folgenden Geschehnisse, Gott sei Dank, lachen.
Scheiße ich bin schon wieder zu spät, dachte ich mir, während ich die Wohnungstür fest verschloss und mich auf den Weg, zur fünf Minuten entfernten U-Bahn Station machte. Um acht Uhr musste ich meinen Dienst antreten und da ich mindestens dreißig Minuten lang in der U-Bahn sitzen musste, würde sich dass unter keinen Umständen ausgehen, schließlich war es bereits sieben Uhr fünfunddreißig und ich noch nicht einmal bei der Station. Wenn man jetzt die Wartezeit und etwaige andere Verspätungen dazurechnete, dann würde ich mich mindestens um fünfundzwanzig bis dreißig Minuten verspäten. Und das auch noch gleich am ersten Arbeitstag der neuen Woche. Das die Ampel der Straße, welche ich gerade überqueren wollte soeben auf Rot umgeschaltet hatte, machte es mir nicht gerade leichter. Nun wartete ich sehnsüchtig auf das Umschalten der Ampel auf Grün. Normalerweise wäre ich ja jetzt einfach drübergelaufen, da ich mich aber auf einer gut befahrenen Hauptstraße befand und ich sehr an meinem Leben hing, ließ ich es dann doch bleiben. Stattdessen verfluchte ich die Sonne, die meiner Meinung nach Anfang September gar nicht mehr so heiß strahlen durfte. Endlich schaltete die Ampel auf Grün und ich lief im Eiltempo über den Zebrastreifen und die Stufen hinab zu den Gleisen. Auf der Anzeige konnte ich erkennen, dass der nächste Zug voraussichtlich in drei Minuten eintreffen würde. Die Melodie von „Eye of the Tiger“ riss mich aus meinen Gedanken. Schnell holte ich mein Handy aus der Hosentasche und nahm das Gespräch entgegen.
„Hallo?“
„Hallo Schatz, ich bin’s.“
Es war Linda, seit nunmehr dreieinhalb Jahren meine Freundin und Wegbegleiterin. Keinen Tag möchte ich heute missen, auch wenn es Zeiten gab, wo wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen wollten. Vieles hatten wir durchgestanden und die gemeinsamen Erlebnisse hatten uns nur noch fester zusammengeschweißt. Seit einer geraumen Zeit lief es in unserer Beziehung außerordentlich gut. Ja ich wage sogar zu sagen, so gut wie noch nie.
„Hey, was gibt’s denn?“, fragte ich ahnungslos. Als würde ich nicht wissen, dass sie die Nacht bei einer Freundin verbracht hatte – eine gemeinsame Wohnung hatten wir damals noch nicht – und an diesem Morgen mit derselben U-Bahn Linie unterwegs war. Schließlich war das der Grund für mein „unabsichtliches“ zu spät kommen.
„Hast du’s schon wieder vergessen, Phillip? Ich hab dir doch gesagt, das ich heute Morgen bei der Johnstraße einsteige und wir ein Stückchen zusammen fahren können. Wir treffen uns heute nämlich mit der Klasse im Prater und da muss ich am Stephansplatz aussteigen.“ Eine kurze Pause folgte. „Hast du das wirklich schon wieder vergessen?“
Mein Zug fuhr in die Station ein und ich rief mir die Information, die mir Linda am Vortag gegeben hatte, wieder in Erinnerung. Sie machte gerade die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und es war Anfang des Schuljahres. Die zweite Woche und an diesem Tag hatten sie vor in den Prater zu gehen. Ich stieg in die U-Bahn ein (leider war es keiner der neuen, sondern einer der alten Züge mit Waggons) und suchte mir einen Sitzplatz beim Fenster.
„Nein, natürlich habe ich nicht vergessen.“, erwiderte ich. „Ich sitze im letzten Waggon, du kannst mich dann eh nicht übersehen.“
„Okay, Süßer. Bis gleich.“
Das Telefonat war beendet und ich schob mein Handy zurück in die Hosentasche. Aus der anderen Hosentasche holte ich meinen MP3-Player hervor und lauschte den Melodien der Toten Hosen. Ich hatte wohl etwas zu laut aufgedreht, denn ein älteres Ehepaar, welches sich mir gegenüber (ich saß am Fenster eines „Vier-Sitzers“) befand, stand plötzlich auf und setzte sich woanders hin. Mir war es gleichgültig. Ich ließ die Musik so laut wie sie war und begann damit mich in dem Waggon umzuschauen. Von meinen Platz aus hatte ich das gesamte Abteil im Auge. Ich wusste nicht warum, aber es war nun mal so, dass ich gerne beobachtete. Außer mir befanden sich nur dass ältere Ehepaar und ein Teenager türkischer Abstammung, welcher lauthals in seiner Muttersprache telefonierte, im Waggon. Dass er lauthals telefonierte wusste ich nur deshalb, weil sein Organ sogar meine Musik übertönte und das ältere Ehepaar scheinbar keine Gelegenheit ausließ, um über irgendetwas zu meckern.
Ich lehnte den Kopf gegen das Fenster, schloss die Augen und lauschte weiter den Texten von Campino. Die Türen schlossen sich und der Zug fuhr ab in Richtung „Kendlerstraße“. Was mich auf dieser Fahrt noch alles erwarten sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen . . .

Zum besseren Verständnis hier auch noch die Stationen der Linie U3:
Ottakring - Kendlerstraße - Hütteldorfer Straße - Johnstraße - Schweglerstraße - Westbahnhof - Zieglergasse - Neubaugasse - Volkstheater - Herrengasse - Stephansplatz - Stubentor - Landstraße (Bahnhof Wien Mitte) - Rochusgasse - Kardinal Nagl Platz - Schlachthausgasse - Erdberg - Gasometer - Zippererstraße - Enkplatz - Simmering
Das erste Kapitel ist noch sehr kurz gehalten, aber von Station zu Station wird die Heiterkeit, die Länge und doch auch ein bisschen Dramatik immer mehr zur Geltung kommen. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen meiner kleinen Geschichte und gebt reichlich Feedback ab.
Mit dieser Geschichte verfolge ich keinerlei finanzielle Interessen!!
Einstiegsstelle: Ottakring
Es war Montagvormittag und wie jedes Mal an einem Werktag, machte ich mich auf den Weg in die Arbeit. Ich arbeitete in einer öffentlichen Bücherei im Simmeringer Einkaufszentrum und um dorthin zu gelangen, musste ich nun mal mit der U3 fahren. Den ganzen Weg von Ottakring – von einer Endstation zur nächsten. Wie ereignisreich, spannend und zugleich beziehungsgefährdend so eine dreißig minütige U-Bahn Fahrt in Wien sein kann, konnte ich damals nicht ahnen. Heute kann ich über die nun folgenden Geschehnisse, Gott sei Dank, lachen.
Scheiße ich bin schon wieder zu spät, dachte ich mir, während ich die Wohnungstür fest verschloss und mich auf den Weg, zur fünf Minuten entfernten U-Bahn Station machte. Um acht Uhr musste ich meinen Dienst antreten und da ich mindestens dreißig Minuten lang in der U-Bahn sitzen musste, würde sich dass unter keinen Umständen ausgehen, schließlich war es bereits sieben Uhr fünfunddreißig und ich noch nicht einmal bei der Station. Wenn man jetzt die Wartezeit und etwaige andere Verspätungen dazurechnete, dann würde ich mich mindestens um fünfundzwanzig bis dreißig Minuten verspäten. Und das auch noch gleich am ersten Arbeitstag der neuen Woche. Das die Ampel der Straße, welche ich gerade überqueren wollte soeben auf Rot umgeschaltet hatte, machte es mir nicht gerade leichter. Nun wartete ich sehnsüchtig auf das Umschalten der Ampel auf Grün. Normalerweise wäre ich ja jetzt einfach drübergelaufen, da ich mich aber auf einer gut befahrenen Hauptstraße befand und ich sehr an meinem Leben hing, ließ ich es dann doch bleiben. Stattdessen verfluchte ich die Sonne, die meiner Meinung nach Anfang September gar nicht mehr so heiß strahlen durfte. Endlich schaltete die Ampel auf Grün und ich lief im Eiltempo über den Zebrastreifen und die Stufen hinab zu den Gleisen. Auf der Anzeige konnte ich erkennen, dass der nächste Zug voraussichtlich in drei Minuten eintreffen würde. Die Melodie von „Eye of the Tiger“ riss mich aus meinen Gedanken. Schnell holte ich mein Handy aus der Hosentasche und nahm das Gespräch entgegen.
„Hallo?“
„Hallo Schatz, ich bin’s.“
Es war Linda, seit nunmehr dreieinhalb Jahren meine Freundin und Wegbegleiterin. Keinen Tag möchte ich heute missen, auch wenn es Zeiten gab, wo wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen wollten. Vieles hatten wir durchgestanden und die gemeinsamen Erlebnisse hatten uns nur noch fester zusammengeschweißt. Seit einer geraumen Zeit lief es in unserer Beziehung außerordentlich gut. Ja ich wage sogar zu sagen, so gut wie noch nie.
„Hey, was gibt’s denn?“, fragte ich ahnungslos. Als würde ich nicht wissen, dass sie die Nacht bei einer Freundin verbracht hatte – eine gemeinsame Wohnung hatten wir damals noch nicht – und an diesem Morgen mit derselben U-Bahn Linie unterwegs war. Schließlich war das der Grund für mein „unabsichtliches“ zu spät kommen.
„Hast du’s schon wieder vergessen, Phillip? Ich hab dir doch gesagt, das ich heute Morgen bei der Johnstraße einsteige und wir ein Stückchen zusammen fahren können. Wir treffen uns heute nämlich mit der Klasse im Prater und da muss ich am Stephansplatz aussteigen.“ Eine kurze Pause folgte. „Hast du das wirklich schon wieder vergessen?“
Mein Zug fuhr in die Station ein und ich rief mir die Information, die mir Linda am Vortag gegeben hatte, wieder in Erinnerung. Sie machte gerade die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und es war Anfang des Schuljahres. Die zweite Woche und an diesem Tag hatten sie vor in den Prater zu gehen. Ich stieg in die U-Bahn ein (leider war es keiner der neuen, sondern einer der alten Züge mit Waggons) und suchte mir einen Sitzplatz beim Fenster.
„Nein, natürlich habe ich nicht vergessen.“, erwiderte ich. „Ich sitze im letzten Waggon, du kannst mich dann eh nicht übersehen.“
„Okay, Süßer. Bis gleich.“
Das Telefonat war beendet und ich schob mein Handy zurück in die Hosentasche. Aus der anderen Hosentasche holte ich meinen MP3-Player hervor und lauschte den Melodien der Toten Hosen. Ich hatte wohl etwas zu laut aufgedreht, denn ein älteres Ehepaar, welches sich mir gegenüber (ich saß am Fenster eines „Vier-Sitzers“) befand, stand plötzlich auf und setzte sich woanders hin. Mir war es gleichgültig. Ich ließ die Musik so laut wie sie war und begann damit mich in dem Waggon umzuschauen. Von meinen Platz aus hatte ich das gesamte Abteil im Auge. Ich wusste nicht warum, aber es war nun mal so, dass ich gerne beobachtete. Außer mir befanden sich nur dass ältere Ehepaar und ein Teenager türkischer Abstammung, welcher lauthals in seiner Muttersprache telefonierte, im Waggon. Dass er lauthals telefonierte wusste ich nur deshalb, weil sein Organ sogar meine Musik übertönte und das ältere Ehepaar scheinbar keine Gelegenheit ausließ, um über irgendetwas zu meckern.
Ich lehnte den Kopf gegen das Fenster, schloss die Augen und lauschte weiter den Texten von Campino. Die Türen schlossen sich und der Zug fuhr ab in Richtung „Kendlerstraße“. Was mich auf dieser Fahrt noch alles erwarten sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen . . .
Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
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