@schneckerl:
zur schauspielerischen leistung von kiefer sutherland:
ich bin der meinung, dass seine darstellung von jack bauer selbst an objektiven kriterien gemessen (und was jetzt folgt ist entsprechend eine absolute meinung) schlicht hervorragend ist.
"bauer" (die austauschbare wie gleichermassen manchmal entscheidende schachfigur) ist ein sinnbild für das schwarze loch unserer gegenwart, dass jede moralische ambivalenz, jeden schmerz, jede verzweiflung und jede ungerechtigkeit in sich aufsaugt - zum preis der eigenen seele. er ist eine ablassmaschine vor einem gott, von dem man sich fragt, wo er geblieben ist.
dies alles in einer figur - zumal glaubwürdig, überzeugend, einzigartig - einzufangen, ist sutherland zweifellos gelungen.
wie du richtig sagst (und wie viele andere sagen): sutherland ist jack bauer.
das mag eine einmalige konstellation sein, "glück" oder ein guter zufall, (wenn man so will), was die schauspielerische leistung indes nicht schmälert.
ebenso wenig wie der umstand, dass sich nach fünf staffeln situationen und szenen zwangsläufig wiederholen, und dass sich die serie selbst das problem geschaffen hat, bisheriges kaum mehr überbieten zu können (wer soll das nächste mal der bösewicht sein? der papst? wer kann noch sterben? welche bedrohungen können noch grösser sein? was noch grösseres kann noch erschüttert werden?)
emotionelle komplexität (in diesem falle diejenige, die in der figur jack bauer stellvertretend aufgefangen wird) wird selbst bei wiederholung nicht geringer (wenn auch vor einem anspruchsvollen publikum allenfalls weniger unterhaltsam) - sutherlands / bauers gesicht, fängt diese ein.
edit: im netz findet sich einen spiegel artikel mit einer theologischen analyse von "24" (link leider vergessen), dessen lektüre ich nur jedem ans herz legen kann.
zur schauspielerischen leistung von kiefer sutherland:
ich bin der meinung, dass seine darstellung von jack bauer selbst an objektiven kriterien gemessen (und was jetzt folgt ist entsprechend eine absolute meinung) schlicht hervorragend ist.
"bauer" (die austauschbare wie gleichermassen manchmal entscheidende schachfigur) ist ein sinnbild für das schwarze loch unserer gegenwart, dass jede moralische ambivalenz, jeden schmerz, jede verzweiflung und jede ungerechtigkeit in sich aufsaugt - zum preis der eigenen seele. er ist eine ablassmaschine vor einem gott, von dem man sich fragt, wo er geblieben ist.
dies alles in einer figur - zumal glaubwürdig, überzeugend, einzigartig - einzufangen, ist sutherland zweifellos gelungen.
wie du richtig sagst (und wie viele andere sagen): sutherland ist jack bauer.
das mag eine einmalige konstellation sein, "glück" oder ein guter zufall, (wenn man so will), was die schauspielerische leistung indes nicht schmälert.
ebenso wenig wie der umstand, dass sich nach fünf staffeln situationen und szenen zwangsläufig wiederholen, und dass sich die serie selbst das problem geschaffen hat, bisheriges kaum mehr überbieten zu können (wer soll das nächste mal der bösewicht sein? der papst? wer kann noch sterben? welche bedrohungen können noch grösser sein? was noch grösseres kann noch erschüttert werden?)
emotionelle komplexität (in diesem falle diejenige, die in der figur jack bauer stellvertretend aufgefangen wird) wird selbst bei wiederholung nicht geringer (wenn auch vor einem anspruchsvollen publikum allenfalls weniger unterhaltsam) - sutherlands / bauers gesicht, fängt diese ein.
edit: im netz findet sich einen spiegel artikel mit einer theologischen analyse von "24" (link leider vergessen), dessen lektüre ich nur jedem ans herz legen kann.
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