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Hi fellow Serienfreaks!
Ich habe bewusst vorher das Forum durchforstet, bin aber zu meiner Überraschung nicht fündig gefunden: Deswegen hier der offizielle Thread zur Serie "Sleeper Cell". So weit ich weiß ist die erste Staffel letztes Jahr in den Staaten gelaufen, eine zweite soll aller Vorrausicht nach im Herbst folgen. Ich habe vor Kurzem damit begonnen mir die 3 DVDs mit insgesamt 12 Folgen reinzuziehen.
Der Plot ist ziemlich schnell erzählt: Eine in L.A. (24 lässt grüßen) ansässige "Terror-Zelle" von radikalen Islamisten wird von einem FBI Ageten infiltriert, um bis zum allerletzten Moment vor dem geplanten Anschlag möglich viele Infos zu besorgen.
Meine Meinung bis jetzt: Dem auf der DVD gedruckten Zitat "Better than 24" kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Erstens weil ich schlicht und einfach nicht so fühle, zweitens aber auch, weil sich die Serien nicht vergleichen lassen. Die Folgen sind um die 50-55 Minuten lang, Dialog-lastig, gemächlicher, Action-arm. Das macht sie aber noch lange nicht schlecht. Die Spannung wird etwas subtiler erzeugt, alleine aufgrund der immer präsenten Gefahr, dass die Cover-Story des "Schläfers" unter den "Schläfern" auffliegt.
Ich habe eigentlich nur zwei große Minuspunkte:
- Einerseits ist die Serie im Gegensatz zu "24" höchstpolitisch und hyperrealistisch (Ausdrückliche Bezüge zu 9/11, Madrid, Guantanamo, Irak, Afghanistan). Die tatsächliche "Zelle" besteht aber aus fragwürdigen Gestalten, die angesichts bisheriger Erkenntnisse über Attentäter äußerst unorthodox erscheinen und dem ganzen etwas vom "Realismus" nehmen: Ein konvertierter amerikan. Blondschopf, ein konvertierter franz. Ex-Skin(!), ein Bosnier, ein Afro-Amerikaner. Andererseits bietet sich aus dieser skurrilen Ausgangssituation viel Potential für Hintergrunderforschungen der einzlenen Mitstreiter, was im Verlauf der Staffel auch nicht schlecht erfolgt. Die Anführer entsprechen aber (nach bisherigem Stand) aber durchwegs dem Klischee(?) gebildeter eingewandeter Araber.
- Zweitens das für mich noch Störendere: Anscheinend versuchen die Autoren etwas von der Brisanz der Thematik zu nehmen, in dem sie pausenlos "Aufklärung" betreiben und keine Gelegenheit auslassen, den Zusehern den "wahren" Islam zu erklären ihn immer einem "falschen" weil missbrauchten Islam gegenüberstellen, und stets gegen Vorurteile zu plädieren. Das ist vielleicht in einer aufgeheizten Stimmung wie der nach 9/11 und vor allem in den Staaten nicht dumm (man denke an die Proteste gegen Moslem-Diffamierung in Season 4 von 24!) aber auf die Dauer verkommt es zu einer Beleidigung der Intelligenz eines Durchschnittszuschauers. Glücklicherweise wird aber auch diese non-stop-Kampagne hier und da durch Humor aufgelockert. Und einiges Dazuzulernen schadet gewiss nicht.
Wenn man diese Dinge außer Acht lässt bietet einem die Serie aber eine durchaus sehenswerte Story, die gegen Mitte richtig Fahrt aufnimmt. Nach der letzten von mir gesehenen (7. Folge) hatte ich sogar erstmals das 24-typische Gefühl von Gänsehaut und Nachdenklichkeit am Ende der Folge. Insgesamt also problemos zu empfehlen!
cheers,
rabbitweed
Hi fellow Serienfreaks!
Ich habe bewusst vorher das Forum durchforstet, bin aber zu meiner Überraschung nicht fündig gefunden: Deswegen hier der offizielle Thread zur Serie "Sleeper Cell". So weit ich weiß ist die erste Staffel letztes Jahr in den Staaten gelaufen, eine zweite soll aller Vorrausicht nach im Herbst folgen. Ich habe vor Kurzem damit begonnen mir die 3 DVDs mit insgesamt 12 Folgen reinzuziehen.
Der Plot ist ziemlich schnell erzählt: Eine in L.A. (24 lässt grüßen) ansässige "Terror-Zelle" von radikalen Islamisten wird von einem FBI Ageten infiltriert, um bis zum allerletzten Moment vor dem geplanten Anschlag möglich viele Infos zu besorgen.
Meine Meinung bis jetzt: Dem auf der DVD gedruckten Zitat "Better than 24" kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Erstens weil ich schlicht und einfach nicht so fühle, zweitens aber auch, weil sich die Serien nicht vergleichen lassen. Die Folgen sind um die 50-55 Minuten lang, Dialog-lastig, gemächlicher, Action-arm. Das macht sie aber noch lange nicht schlecht. Die Spannung wird etwas subtiler erzeugt, alleine aufgrund der immer präsenten Gefahr, dass die Cover-Story des "Schläfers" unter den "Schläfern" auffliegt.
Ich habe eigentlich nur zwei große Minuspunkte:
- Einerseits ist die Serie im Gegensatz zu "24" höchstpolitisch und hyperrealistisch (Ausdrückliche Bezüge zu 9/11, Madrid, Guantanamo, Irak, Afghanistan). Die tatsächliche "Zelle" besteht aber aus fragwürdigen Gestalten, die angesichts bisheriger Erkenntnisse über Attentäter äußerst unorthodox erscheinen und dem ganzen etwas vom "Realismus" nehmen: Ein konvertierter amerikan. Blondschopf, ein konvertierter franz. Ex-Skin(!), ein Bosnier, ein Afro-Amerikaner. Andererseits bietet sich aus dieser skurrilen Ausgangssituation viel Potential für Hintergrunderforschungen der einzlenen Mitstreiter, was im Verlauf der Staffel auch nicht schlecht erfolgt. Die Anführer entsprechen aber (nach bisherigem Stand) aber durchwegs dem Klischee(?) gebildeter eingewandeter Araber.
- Zweitens das für mich noch Störendere: Anscheinend versuchen die Autoren etwas von der Brisanz der Thematik zu nehmen, in dem sie pausenlos "Aufklärung" betreiben und keine Gelegenheit auslassen, den Zusehern den "wahren" Islam zu erklären ihn immer einem "falschen" weil missbrauchten Islam gegenüberstellen, und stets gegen Vorurteile zu plädieren. Das ist vielleicht in einer aufgeheizten Stimmung wie der nach 9/11 und vor allem in den Staaten nicht dumm (man denke an die Proteste gegen Moslem-Diffamierung in Season 4 von 24!) aber auf die Dauer verkommt es zu einer Beleidigung der Intelligenz eines Durchschnittszuschauers. Glücklicherweise wird aber auch diese non-stop-Kampagne hier und da durch Humor aufgelockert. Und einiges Dazuzulernen schadet gewiss nicht.
Wenn man diese Dinge außer Acht lässt bietet einem die Serie aber eine durchaus sehenswerte Story, die gegen Mitte richtig Fahrt aufnimmt. Nach der letzten von mir gesehenen (7. Folge) hatte ich sogar erstmals das 24-typische Gefühl von Gänsehaut und Nachdenklichkeit am Ende der Folge. Insgesamt also problemos zu empfehlen!
cheers,
rabbitweed
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