Eine freudige Nachricht für alle 24 Fanfic-Fans: Ab heute gibt es eine weitere „Möchtegernschriftstellerin“ im Forum. Heute möchte ich euch meine allererste Fanfic vorstellen und ich hoffe sie gefällt euch einwenig und ihr habt Spaß beim lesen.
Ich möchte mich ganz herzlich bei all meinen Freunden hier aus dem Forum bedanken, die mir immer wieder Mut gemacht haben und stets bereit waren meine Anfangs sicher recht stümperhaften Schreibproben zu lesen. Am Meisten darunter zu leiden hatten wohl jack 37 und loki, aber sie haben immer tapfer alles geschluckt, was ich ihnen präsentiert habe.
Die meiste Arbeit hatte aber Yvonne mit mir und darum gilt ihr auch mein herzlichstes Dankeschön. Sie hat meine Fanfic Korrektur gelesen und mir sehr viele Hinweise und nützliche Tipps gegeben. Als absoluter Neuling auf diesem Gebiet war sie mir eine sehr große Hilfe und ohne diese wäre meine Fanfic nicht so geworden, wie ihr sie jetzt lesen könnt. Danke Yvonne!
Jetzt wünsche ich allen Interessierten viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr mir eure offene und ehrliche Meinung zu meinem Erstlingswerk mitteilt.
Titel: Ruhe nach dem Sturm
Autor: Schusy
Altersfreigabe: FSK 12
Paarung/vorkommende Charaktere: Jack, Kate, Kim
Kategorie: Drama, Romantik
Zusammenfassung: Unmittelbar nach Season 2, Jack liegt im Krankenhaus und versucht die vergangenen Stunden zu verarbeiten.
Disclaimer: Jack, Kate und Kim gehören nicht mir, es gehört alles 24; Ich verfolge keinerlei finanzielle Interessen mit dieser Story. Ich >möchte nur, dass andere Fans Spaß beim lesen haben.
Ruhe nach dem Sturm
„Wenn Sie etwas brauchen, dann klingeln Sie nach mir, Mr. Bauer.“ Mit einem letzten, kontrollierenden Blick auf die zahlreichen Geräte und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, verließ die Schwester das Zimmer.
Erleichtert atmete Jack tief ein und schloss dabei die Augen. Es tat so gut, einfach nur dazuliegen und nichts zu tun. Er fühlte sich miserabel, doch das war nach den Ereignissen der letzten Stunden auch kein Wunder. Sich einfach fallen lassen, an nichts mehr denken müssen und all die schrecklichen Bilder einfach aus dem Gedächtnis streichen, genau dass war es, was er sich jetzt am Meisten wünschte.
Ein kurzer alarmierender Piepton holte ihn jedoch viel zu schnell in die Realität zurück. Widerwillig öffnete er die Augen und warf einen skeptischen, leicht verärgerten Blick auf die blinkende Anzeige eines dieser nervigen Geräte. Er brauchte diese ganzen Apparate nicht um zu wissen, dass es derzeit mit seinem Gesundheitszustand nicht zum Besten stand. Am liebsten hätte er sich dieses ganzen Zeugs einfach entledigt und heimlich aus Staub gemacht.
Doch dann sah er wieder Kims Blick vor sich, die Sorge, aber auch diese Entschlossenheit in ihren Augen, als die Ärzte sie über seinen bedenklichen Gesundheitszustand informiert hatten.
Und noch etwas hatte er in ihren Augen gelesen – Angst. Angst hatte auch in ihrer Stimme gelegen, als sie ihm sagte, wie sehr sie ihn liebe und das ihr alles so schrecklich Leid tun würde. Sie hatte versucht ihn diese Angst nicht spüren zu lassen, doch Jack kannte seine Tochter zu gut, als dass ihr das gelungen wäre.
Verdammt! Er hatte stets genau gewusst was er wollte, war bereit gewesen kompromisslos dafür zu kämpfen, aber der Angst seiner Tochter hatte er einfach wehrlos gegenübergestanden.
Jack seufzte ergeben als er daran dachte, wie er ganz gegen seinen Willen Kim versprochen hatte alles über sich ergehen zu lassen, was die Ärzte für notwendig erachten würden und das dankbare, glückliche Aufleuchten ihrer Augen, hatte sein Herz erneut aus dem Takt gebracht.
Widerspruchslos hatte er sich den Anordnungen der Ärzte gefügt, obwohl das ursprünglich ganz und gar nicht in seiner Absicht gelegen hatte. Er war sich sicher gewesen, dass sein Aufenthalt in diesem Krankenhaus nicht mehr als nur ein paar Stunden dauern würde. So wie es jetzt aussah, würden daraus wohl Tage werden.
Er drehte leicht den Kopf und sein Blick wanderte von den Geräten über sein Bett. Da lag er nun, in einem, mit blütenweißer Bettwäsche bezogenen Bett, in einem Zimmer mit kahlen Wänden, aber jeder Menge Technik, die dazu dienen sollte, ihn zu überwachen, ihm aber gleichzeitig schnell wieder auf die Beine verhelfen sollten.
Ein bitteres Lächeln erschien auf seinem Mund. Er, der vor keiner Gefahr zurückschreckte, der stets bereit war, sein Leben zu riskieren, fühlte sich hier so hilflos, so völlig fehl am Platz und doch war er durch sein Wort gezwungen, genau das zu ertragen.
Sein Blick wanderte weiter, hinüber zu dem großen Fenster. Er konnte ein Stückchen blauen Himmel zwischen all den Gebäuden sehen und der Lärm der Straße drang zu ihm herein. Autos hupten, irgendwo heulte die Sirene eins Rettungswagens auf und kam schnell näher. Alltagsgeräusche einer Großstadt, einer Stadt, die Jack so sehr liebte und die fast einem Inferno zum Opfer gefallen wäre.
Viel war in den letzen 28 Stunden geschehen, beinahe zuviel. Stunden voller Probleme, Hektik und Sorgen, Stunden, wie sie dramatischer hätten nicht sein können und in denen er mehr als einmal dem Tod ins Auge gesehen hatte. Er hatte schon unzählige dieser Tage erlebt, aber noch nie war es so hart gewesen wie heute. Selbst an jenem Tag nicht, an dem er Teri für immer verloren hatte.
All das hatte zu seinem Job gehört, für den er voll und ganz eingestanden hatte, aber nach dem brutalen Mord an seiner Frau, war er dazu einfach nicht mehr fähig gewesen. Mann hatte ihn auf unbestimmte Zeit beurlaubt und Jack hatte mit alldem nichts mehr zu tun haben wollen.
Hatte er das wirklich geglaubt?
Jack musste lächeln, denn eins war ihm heute klar geworden. Ohne diesen ab und zu enormen Adrenalinkick würde ihm wahrscheinlich etwas fehlen, auch wenn er sich danach jedes Mal total erledigt fühlte.
Nach Teris Tod hatte er sich jedoch so leer, so ausgebrannt gefühlt, dass es ihm damals unmöglich gewesen wäre sich auf seinen harten Job zu konzentrieren.
Teri! Die Erinnerung an sie ließ ihn schmerzlich aufstöhnen. Nein, er wollte jetzt nicht an sie denken, er wollte dieses Kapitel seines Lebens endlich abschließen. Sie würde nie gänzlich aus seinem Herzen verschwinden, ihr Bild nicht vollständig verblassen, nur musste er endlich aufhören sich ständig mit Selbstvorwürfen zu quälen.
„Verdammt!“ entfuhr es seinen Lippen als ein erneutes, warnendes Piepen dieser so unbestechlichen und alles registrierenden Geräte ihn erneut an seinen derzeitigen maroden Zustand erinnerten. Aber was erwartete er? War es ein Wunder nach all dem erlebten? Man hatte ihn zu Tode gefoltert und nur dem schnellen Eingreifen eines Arztes war es zu verdanken, dass er noch lebte. Doch statt seinem gequältem Herzen danach etwas Ruhe zu gönnen, hatte er einfach weiter gemacht, hatte die warnenden Signale seines Körpers rigoros ignoriert. Die folgenden Stunden hatten seinen vollen Einsatz erfordert und er hatte es sich nicht leisten können auch nur für einen Moment nachzulassen oder sich Ruhe zu gönnen.
Jetzt hatte er diese Ruhe und doch konnte er nicht völlig abschalten. Die unzähligen Bilder in seinem Kopf ließen sich nicht einfach beiseite schieben, auch wenn er das gern getan hätte. Sobald er die Augen schloss, überfielen sie ihn.
Er wusste, es gab nur zwei Möglichkeiten mit diesem Problem fertig zu werden. Entweder musste er sich den Tatsachen stellen und die Geschehnisse verarbeiten, oder er musste sie gänzlich verdrängen. Letzteres wäre nur möglich, wenn er sich in seine Arbeit stürzen könnte, um keine Zeit zum nachdenken zu haben. Leider lag er in diesem verdammten Bett und musste alle möglichen Prozeduren über sich ergehen lassen. Es war also zwecklos, sich dagegen zu wehren. Demzufolge konnte er ebenso gut damit beginnen die Geschehnisse seines letzten Einsatzes zu verarbeiten.
Es war so viel geschehen, dass er den Umständen eigentlich dankbar sein musste, die ihm jetzt die Möglichkeit gaben, alles noch einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen.
Nun gut, vielleicht nicht alles, denn es gab durchaus ein paar Momente, an die er lieber nicht zurück denken mochte, die einfach zu schmerzlich waren und einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterließen.
Aber hatte er denn eine Wahl?
Wohl kaum - er würde jedes, noch so unangenehme Detail durchgehen müssen, denn schließlich warteten Die da oben auf seinen Abschlussbericht. Statt hier sinnlos rum zu liegen, konnte er ebenso gut versuchen damit klar zu kommen.
Was war geschehen: Aus Profitgier hatten gewissen Ölmultis versucht einen Krieg mit einigen arabischen Ländern anzuzetteln. Auslöser für diesen Krieg sollte ein atomarer Anschlag auf Los Angeles sein. Der CTU war es buchstäblich in letzter Sekunde gelungen, diese nukleare Katastrophe zu verhindern und Jack konnte mit Recht behaupten, einen Großteil zum glücklichen Ende beigetragen zu haben.
Viele hatten ihren Anteil daran und ohne das perfekte Zusammenspiel Aller und den überragenden technischen Mitteln, die ihnen im Kampf gegen ihre Feinde zur Verfügung standen, wäre ihnen das wohl kaum gelungen.
Es war ein äußerst befriedigendes Gefühl zu wissen, so viel Unheil abgewendet und Los Angeles und dessen Bewohner vor der sicheren Vernichtung bewahrt zu haben, auch wenn Einige dafür mit ihrem Leben bezahlen mussten. Menschen, deren Tod ihn nicht weiter berührte, aber auch Menschen, die ihm viel bedeutet hatten. Das war der Preis den es bei solchen Dingen immer zu zahlen galt, die Kehrseite der Medaille so zusagen. Nie ging es ganz ohne Verluste ab, Verluste, die oftmals sehr schmerzhaft waren.
Viele unschuldige Mitarbeiter der CTU hatten heute den Tod gefunden, doch das Schlimmste daran war, dass er es hätte verhindern können. Er hatte noch versucht seine Freunde und Kollegen bei der CTU rechtzeitig zu warnen, aber es war ihm nicht gelungen. Die politischen Eigenmächtigkeiten einiger Regierungsbeamter hatte das verhindert. Präsident Palmers Warnung erfolgte um wenige Minuten zu spät.
Jack machte sich schwere Vorwürfe, war er doch gezwungen gewesen, sich an dem Anschlag auf seine Abteilung direkt zu beteiligen. Hätte es eine andere Lösung gegeben?
Jack ballte seine rechte Hand zur Faust uns schlug wütend mit ihr aufs Bett. Wieder und wieder, das warnende Piepsen ignorierte er einfach. Verzweiflung stand auf seinem Gesicht. Hätte er irgendetwas tun können, um das Attentat auf die CTU zu verhindern? … Nein - denn damit hätte er seine Tarnung riskiert.
Er hatte, wie schon so oft, eine Entscheidung treffen müssen, eine Entscheidung über Leben und Tod und er hatte es mit dem Bewusstsein auf die möglichen Konsequenzen getan. Es hatte mehr als nur ein Anschlag auf eine Behörde, auf dem Spiel gestanden, viel mehr – es ging um den Fortbestand einer ganzen Großstadt, um das Leben von Millionen. Er hatte das Leben Unzähliger gegen das Leben Weniger abwiegen müssen. Eine andere Wahl war ihm nicht geblieben.
Obwohl sich Jack das immer wieder vor Augen hielt, ließen die Tatsachen ihn dennoch nicht unberührt. Nach außen hin war er der kalte, professionelle Agent, doch wie es wirklich in ihm aussah, wussten nur sehr wenige. Jack verstand es wahrlich meisterhaft seine Gefühle zu beherrschen, meistens jedenfalls, aber heute war auch er an seine Grenzen gestoßen. Heute hatte er seit langer Zeit wieder einmal Tränen in seinen Augen gefühlt. Und es waren mit Sicherheit keine Freudentränen gewesen.
Als er sich vor wenigen Stunden im Flugzeug von seiner Tochter verabschiedet hatte, war er überzeugt gewesen, sie nie wieder zu sehen. Er hatte ihren Schock, ihre Angst und ihren Schmerz gefühlt, als er ihr sagen musste, dass es ein Abschied für immer wäre. Er hatte die Tränen in ihrer Stimme gehört und die Liebe in ihren Worten gespürt, eine Liebe, die er seit Teris Tod so sehr bei ihr vermisst hatte. In diesen Sekunden waren sie sich gefühlsmäßig so nah wie kaum zuvor und doch räumlich so weit voneinander getrennt gewesen.
Doch dann war alles ganz anders gekommen. George hatte beendet, was eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre. Jack hatte sein Opfer nicht annehmen wollen, aber George hatte ihm überzeugende Argumente präsentiert, Argumente denen er sich nicht so einfach verschließen konnte. Für ihn hatte es keine Hoffnung mehr gegeben. Sein Leben war nur noch wenige Stunden, vielleicht auch nur noch Minuten wert gewesen. Er hatte Jack klar gemacht, dass er lebend seinem Land viel nützlicher wäre, dass seine so heroisch wirkende Tat eine Flucht vor sich selbst sei und … das es einiges in seinem Leben gab, was er schnellsten in Ordnung bringen sollte.
Und genau das hatte er nun vor. Er würde sich mit Kim aussprechen und hoffte, dass sie ihm verzeihen würde. Die Chancen standen nicht schlecht. Es würde sicher noch eine Weile dauern, bis es so wie früher zwischen ihnen sein würde, sofern dies überhaupt gänzlich möglich war, aber den ersten Schritt dazu hatte seine Tochter heute bereits getan.
Er liebte Kim über alles, war sie doch das Kostbarste was er besaß und ihre stumme Ablehnung hatte ihn tief getroffen. Er verstand sie nur allzu gut. Der Tod ihrer Mutter hatte sie in eine Art Schockzustand versetzt und für sie war es viel schwerer gewesen, das alles zu verarbeiten, als für ihn. Kim war vorher nie mit dem Verlust einer ihr so nahe stehenden Person konfrontiert worden. Sie hatte sich von ihrem Vater zurückgezogen und Jack hatte sich gefragt, ob sie ihm nicht doch die Schuld am Tod ihrer Mutter gab. Sie hatte das zwar nie zugegeben, aber anders hatte er sich ihr Verhalten nicht erklären können.
Heute aber, als sie Beide glaubten einander nie wieder zu sehen, war es aus ihr heraus gebrochen. Sie hatte ihn um Verzeihung gebeten und das hatte ihn mehr erschüttert, als es tausend Worte hätten zu tun vermocht. Konnte es eine bessere Ausgangsbasis für einen Neubeginn ihrer Beziehung geben?
Sie hatte an seiner Trage gestanden und seine Hand gehalten, als man ihn in den Krankenwagen schob. Sie war keine Sekunde von seiner Seite gewichen und hatte versprochen in Zukunft auf ihn aufzupassen.
Jack musste lächeln als er an diese Worte von ihr dachte. Sein kleines Mädchen war erwachsen geworden. Die kurze Zeit bei den Mathesons hatte aus ihr eine selbstbewusste, junge Frau gemacht und Jack war unheimlich stolz auf sie.
Doch noch etwas war ihm erneut mir aller Deutlichkeit klar geworden. Das Schicksal konnte schnell und unerbittlich zuschlagen. Nichts war so sicher, wie es einem erschien oder man es gerne hätte. Ihm hatte das Schicksal eine zweite Chance gewährt und er würde sie nutzen. Er würde wieder vermehrt am Leben seiner Tochter teilhaben. Er würde sich natürlich hüten, zu sehr und zu direkt in ihr Leben einzugreifen. Diesen Fehler durfte er nicht begehen, denn ihm war klar, dass er damit nur erneut ihre Abwehr und ihren Trotz anstacheln würde. Trotzdem würde er versuchen unmerklich Einfluss auf sie auszuüben, um sie vorsichtig in die gewünschten Bahnen zu lenken.
Unbeabsichtigt glitten Jacks Gedanken von Kim zu einer anderen Frau und obwohl er diese erst vor wenigen Stunden kennen gelernt hatte, war es ihr bereits gelungen sich in seine Gedanken einzuschleichen. Erst unmerklich, aber dann, durch ihr Auftreten, ihr Verhalten, ihrem Mut, doch recht nachhaltig. Diese Frau hatte es geschafft, dass er zum erstem Mal seit langer Zeit wieder Interesse für einen Vertreter des weiblichen Geschlechtes zeigte, außer seiner Tochter natürlich.
„Kate,“ murmelte er versonnen, ihren Namen genüsslich auf der Zunge zergehen lassend. Ein kleines Lächeln umspielte seinen leider allzu oft ernsten Mund. Er schloss die Augen und rief ihr Bild in sich wach. Mit ihrem bezaubernden Lächeln schaute sie ihn an. Der Wind spielte mit ihrem langen, blonden Haar. Ihre Augen strahlten ihn an, Augen, welche dazu geschaffen schienen, einem Mann den Verstand zu rauben.
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Er spürte den lauen Wind auf seiner nackten Brust, spürte, wie er sich in seinem Brusthaar verfing und damit spielte. Es war ein angenehmes, leicht kribbelndes Gefühl und Jack genoss es. Die Sonne brannte erbarmungslos auf seine Haut und unter seinem Körper fühlte er den warmen, feinkörnigen Sand. Er hörte das Rauschen der Brandung und das Murmeln der Wellen, der Wind trug den Duft des Meeres zu ihm herüber.
Langsam öffnete Jack die Augen und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht. Nicht ein Wölkchen stand am azurblauen Himmel.
Konnte es etwas Schöneres, Entspannenderes geben, als einfach nur im Sand zu liegen und die Ruhe dieser idyllischen Bucht zu genießen? Unbewusst musste er lächeln.
Er richtete sich halb auf, drehte sich auf die linke Seite und stützte den Kopf auf seine Hand. Noch immer lächelnd blickte er auf die neben ihm im Sand liegende Frau.
Kate lag völlig entspannt auf dem Rücken. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schien zu schlafen. Langsam lies Jack seinen Blick über ihren schlanken Körper gleiten. Ihre Fußnägel waren in einem zarten rosé lackiert. Kein Härchen verunzierte ihre schönen, wohlgeformten Beine. Ihre Haut schimmerte leicht goldbraun.
Sein Blick wanderte weiter nach oben und verweilte auf ihrem mehr als knappen Bikinihöschen. Jack musste schlucken. Dieser türkisfarbene Bikini stand ihr wahrlich ausgezeichnet. Auf ihrer Haut schimmerten Reste von Sonnencreme.
Jack verspürte den Drang sie zu berühren, sie zu streicheln und es kostete ihn viel Selbstbeherrschung es nicht zu tun. Stattdessen glitt sein Blick fasziniert weiter nach oben, vorbei an ihrem Bauchnabel und blieb schließlich auf ihrem ebenso knappen Bikinioberteil liegen. Die festen Rundungen ihrer Brüste ließen ihn erneut schlucken und ein wohliger Schauer des Begehrens durchströmte seinen Körper.
Wie schaffte es diese Frau nur, ihn derart zu faszinieren? Hatte er nach Teris Tod nicht geglaubt, dieses Gefühl des sexuellen Begehrens nie mehr für eine Frau empfinden zu können? Aber Kate schaffte das offensichtlich mühelos. Allein der Anblick ihres wundervollen Körpers genügte, um seinen Blut zum kochen zu bringen.
Nur widerwillig gelang es ihm seinen Blick von ihrem Busen zu lösen. Um ihren Hals trug sie ein schmales, silbernes Kettchen. Seine Augen folgten der schlanken Linie ihres Halses, glitten über ihr Kinn weiter zu ihrem leicht geöffneten Mund. Das Verlangen, diese verführerischen Lippen zu küssen, wurde fast übermächtig und er konnte ein leises Seufzen nicht ganz unterdrücken.
Seine rechte Hand schöpfte etwas Sand und mit einem kleinen, schelmischen Lächeln ließ Jack diesen langsam auf Kates Bauch rieseln. Es kitzelte sie offenbar, denn ihre Hand fuhr nach oben und versuchte das kribbelnde Gefühl zu beseitigen.
Jacks Lächeln vertiefte sich und er zog mit dem Sand eine Spur in Richtung ihrer Brüste.
Blinzelnd schlug Kate ihre Augen auf. Sie drehte leicht den Kopf und schaute ihn aus ihren graublauen Augen verwirrt an. Ein Schmunzeln erschien auf ihrem Mund als sie das verräterische Funkeln in seinen Augen sah. Dieses kleine Lächeln war es, was Jack völlig aus der Fassung brachte. Ohne zu wissen was er eigentlich tat, beugte er sich über sie und berührte sanft ihre Lippen. Kate schien darauf nur gewartet zu haben, denn sie erwiderte seinen Kuss nur allzu bereitwillig. Ihr Entgegenkommen steigerte sein Verlangen und sein Kuss wurde intensiver, drängender.
Plötzlich lösten sich seine Lippen von den ihren und er richtete sich leicht auf. Ihre Augen blickten ihn zärtlich an uns Jack seufzte.
„Wie hast du das nur geschafft, Kate?“ Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und blinzelte gegen die Sonne. Um ihm besser sehen zu können, beschattete sie ihre Augen mit der linken Hand.
„Was meinst du?“ fragte sie ihn mit leichter Verwunderung in ihrer Stimme.
„Du weißt ganz genau was ich meine.“ Jack schaute ihr ernst in die Augen.
„Vielleicht. Aber ich möchte es gern von dir hören, Jack.“ Gequält stöhnte er auf.
„Verdammt Kate, warum tust du das?“ erwiderte er, als sie ihn fragend anblickte.
„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es einer Frau je wieder gelingen könnte diese Gefühle in mir zu wecken.“ Trotz des Komplimentes, schwang Trauer und Verbitterung in seiner Stimme mit.
Jack sah, wie für einen winzigen Augenblick ein trauriger Schatten über ihre Augen huschte. Sie hatte sich jedoch sofort wieder unter Kontrolle.
„Es war nicht deine Schuld was damals geschehen ist, Jack.“ Ihre Stimme klang sanft, aber dennoch fest entschlossen.
Er kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass hinter ihrem sanften Wesen eine willensstarke Frau schlummerte. Wenn es darauf ankam, war sie bereit zu kämpfen. Schon am Tag ihres Kennenlernens hatte er eine Kostprobe ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit zu spüren bekommen und das hatte ihn tief beeindruckt. Es war ihm klar, dass sie ihm mit ihren Worten nur helfen wollte, aber er hatte es noch immer nicht geschafft, die Schatten der Vergangenheit gänzlich abzuschütteln. Immer wieder überfielen sie ihn und ließen ihn in Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen versinken.
Kate war eine äußerst attraktive Frau, aber das war Teri auch gewesen. Seine Teri, die er über alles geliebt hatte. Jack spürte, wie eine schon lange nicht mehr empfundene Trauer ihn zu überwältigen drohte. Fast hastig wandte er sich von Kate ab und setzte sich auf. In Gedanken versunken blickte er über das Meer ohne es tatsächlich wahrzunehmen.
Er bemerkte nicht, wie auch Kate sich aufrichtete und sich neben ihn setzte.
„Jack, sieh mich an,“ bat sie ihn mit ihrer sanften, ruhigen Stimme, aber er reagierte nicht. Er hörte zwar ihre Stimme, doch seine Gedanken weilten bei einer anderen Frau.
„Bitte Jack, sieh mich an,“
Aber er sah nur Teri, wie sie über den Sand lächelnd auf ihn zukam und Tränen stiegen in seine Augen.
„Teri!“ brach es voller Schmerz aus ihm hervor.
„Jack?“ Kates energische Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er fühlte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Teris Bild verblasste und das Gefühl einer unendlichen Leere überkam ihn. Er drehte seinen Kopf und schaute Kate an.
„Jack, es war nicht deine Schuld. Du hast alles getan um sie zu retten. Du musst dir keine Vorwürfe machen. Ich bin sicher, das würde sie nicht wollen.“
„Ja, vermutlich,“ in seiner Stimme lag noch immer Trauer und Bitterkeit. Als er jedoch in ihre Augen sah, die Anteilnahme und Liebe darin las, durchflutete ihn ein warmes, angenehmes Gefühl. Hoffnung stieg in ihm auf.
„Danke, Kate,“ Ein Lächeln legte sich über seine Lippen.
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„Hey Jack!“
Nur widerwillig öffnete Jack die Augen und sah sie erstaunt an.
„Hey Jack,“ sagte sie erneut und lächelte ihn an.
Erst jetzt schien er langsam zu begreifen, dass sie tatsächlich neben seinem Bett stand, denn er starrte sie völlig verblüfft an.
„Kate!“ Verwunderung und Freude lag in seiner Stimme. Er lächelte, als er seine Hand hob, um sie ihr entgegen zustrecken.
Sie musste schmunzeln, als sie seinen verwirrten Blick sah. Sie hatte es also geschafft ihn zu überraschen.
Wer hätte noch vor wenigen Stunden gedacht, dass es einem Mann gelingen würde, sie derart zu faszinieren und doch war genau das geschehen. Sie wusste nicht wann und wo, aber Tatsache blieb, dass dieser Mann, der jetzt so hilflos zwischen all diesen technischen Geräten eingekeilt vor ihr lag, sie völlig aus der Fassung gebracht hatte.
Seit ihrem letzten, kurzen Zusammentreffen in der CTU hatte sie fast ständig an ihn denken müssen. Sie bewunderte seine Art bestimmte Dinge zielsicher und kompromisslos anzugehen und diese dann konsequent zu Ende zu führen, sie bewunderte sein Selbstbewusstsein, seine Opferbereitschaft und seinen Mut.
O ja, mutig war er, daran gab es für sie keinen Zweifel. Nur mit Schrecken konnte sie an jenen furchtbaren Augenblick zurückdenken, als Jack mit der Bombe an Bord von der Piste dieses kleinen Flugplatzes abhob, um in den selbst gewählten, sicheren Tod zu fliegen. Sie hatte dem Flugzeug nachgestarrt, unfähig sich zu bewegen. Erst Agent Baker war es gelungen sie aus dieser Erstarrung zu reißen, um sie zurück zur CTU zu bringen.
Der Weg zurück war für sie ein einziger Alptraum gewesen und sie hatte sich ihrer Tränen nicht geschämt. Sie hatte krampfhaft versucht, die sich ihr aufdrängenden Bilder seines Todes zu unterdrücken. Es war ihr nicht gelungen. Wieder und wieder hatte sie das kleine Flugzeug vor sich gesehen, wie es mit Jack in die Tiefe stürzte und dort in einer atomaren Explosion verglühte.
Kate musste schlucken und das Lächeln auf ihren Lippen wirkte leicht verkrampft, als ihr erneut bewusst wurde, wie knapp Jack dem Tod entgangen war. Aber dann hatte er plötzlich wieder vor ihr gestanden, völlig überraschend und unvorbereitet. Sie kannte nicht die näheren Umstände. Sie wusste nur, dass noch ein Anderer an Bord gewesen war und das Flugzeug in Wüste gesteuert hatte. Es hatte sie in dem Moment auch nicht wirklich interessiert. Sie war einfach nur glücklich gewesen, Jack lebend wieder zu sehen.
Glücklich war sie auch jetzt, obwohl sie einwenig hilflos vor seinem Bett stand. Entschlossen verbannte sie alle düsteren Erinnerungen und lächelte ihn leicht verlegen an.
„Komm her, Kate.“ Zögernd näherte sie sich seinem Bett.
„Jack, ich …“ verlegen brach sie ab.
„Ich freue mich, dass du gekommen bist.“
„Ich wusste nicht ob du …, ob es dir Recht sein würde, wenn ich ….“ verdammt, wie sollte sie ihm erklären, das sie ihn einfach hatte wiedersehen wollen?
„Kate, ich bin froh, dass du gekommen bist.“ fiel er ihr ins Wort.
Alle Last, alle Sorgen schienen von ihr abzufallen und sie atmete erleichtert auf.
„Wenn ich hier raus bin … würdest du dann mit mir an den Strand fahren, Kate?“
Leicht verwundert schaute sie ihn an, doch dann glitt ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht.“
„Ja, Jack.“
Ich möchte mich ganz herzlich bei all meinen Freunden hier aus dem Forum bedanken, die mir immer wieder Mut gemacht haben und stets bereit waren meine Anfangs sicher recht stümperhaften Schreibproben zu lesen. Am Meisten darunter zu leiden hatten wohl jack 37 und loki, aber sie haben immer tapfer alles geschluckt, was ich ihnen präsentiert habe.
Die meiste Arbeit hatte aber Yvonne mit mir und darum gilt ihr auch mein herzlichstes Dankeschön. Sie hat meine Fanfic Korrektur gelesen und mir sehr viele Hinweise und nützliche Tipps gegeben. Als absoluter Neuling auf diesem Gebiet war sie mir eine sehr große Hilfe und ohne diese wäre meine Fanfic nicht so geworden, wie ihr sie jetzt lesen könnt. Danke Yvonne!
Jetzt wünsche ich allen Interessierten viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr mir eure offene und ehrliche Meinung zu meinem Erstlingswerk mitteilt.
Titel: Ruhe nach dem Sturm
Autor: Schusy
Altersfreigabe: FSK 12
Paarung/vorkommende Charaktere: Jack, Kate, Kim
Kategorie: Drama, Romantik
Zusammenfassung: Unmittelbar nach Season 2, Jack liegt im Krankenhaus und versucht die vergangenen Stunden zu verarbeiten.
Disclaimer: Jack, Kate und Kim gehören nicht mir, es gehört alles 24; Ich verfolge keinerlei finanzielle Interessen mit dieser Story. Ich >möchte nur, dass andere Fans Spaß beim lesen haben.
Ruhe nach dem Sturm
„Wenn Sie etwas brauchen, dann klingeln Sie nach mir, Mr. Bauer.“ Mit einem letzten, kontrollierenden Blick auf die zahlreichen Geräte und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, verließ die Schwester das Zimmer.
Erleichtert atmete Jack tief ein und schloss dabei die Augen. Es tat so gut, einfach nur dazuliegen und nichts zu tun. Er fühlte sich miserabel, doch das war nach den Ereignissen der letzten Stunden auch kein Wunder. Sich einfach fallen lassen, an nichts mehr denken müssen und all die schrecklichen Bilder einfach aus dem Gedächtnis streichen, genau dass war es, was er sich jetzt am Meisten wünschte.
Ein kurzer alarmierender Piepton holte ihn jedoch viel zu schnell in die Realität zurück. Widerwillig öffnete er die Augen und warf einen skeptischen, leicht verärgerten Blick auf die blinkende Anzeige eines dieser nervigen Geräte. Er brauchte diese ganzen Apparate nicht um zu wissen, dass es derzeit mit seinem Gesundheitszustand nicht zum Besten stand. Am liebsten hätte er sich dieses ganzen Zeugs einfach entledigt und heimlich aus Staub gemacht.
Doch dann sah er wieder Kims Blick vor sich, die Sorge, aber auch diese Entschlossenheit in ihren Augen, als die Ärzte sie über seinen bedenklichen Gesundheitszustand informiert hatten.
Und noch etwas hatte er in ihren Augen gelesen – Angst. Angst hatte auch in ihrer Stimme gelegen, als sie ihm sagte, wie sehr sie ihn liebe und das ihr alles so schrecklich Leid tun würde. Sie hatte versucht ihn diese Angst nicht spüren zu lassen, doch Jack kannte seine Tochter zu gut, als dass ihr das gelungen wäre.
Verdammt! Er hatte stets genau gewusst was er wollte, war bereit gewesen kompromisslos dafür zu kämpfen, aber der Angst seiner Tochter hatte er einfach wehrlos gegenübergestanden.
Jack seufzte ergeben als er daran dachte, wie er ganz gegen seinen Willen Kim versprochen hatte alles über sich ergehen zu lassen, was die Ärzte für notwendig erachten würden und das dankbare, glückliche Aufleuchten ihrer Augen, hatte sein Herz erneut aus dem Takt gebracht.
Widerspruchslos hatte er sich den Anordnungen der Ärzte gefügt, obwohl das ursprünglich ganz und gar nicht in seiner Absicht gelegen hatte. Er war sich sicher gewesen, dass sein Aufenthalt in diesem Krankenhaus nicht mehr als nur ein paar Stunden dauern würde. So wie es jetzt aussah, würden daraus wohl Tage werden.
Er drehte leicht den Kopf und sein Blick wanderte von den Geräten über sein Bett. Da lag er nun, in einem, mit blütenweißer Bettwäsche bezogenen Bett, in einem Zimmer mit kahlen Wänden, aber jeder Menge Technik, die dazu dienen sollte, ihn zu überwachen, ihm aber gleichzeitig schnell wieder auf die Beine verhelfen sollten.
Ein bitteres Lächeln erschien auf seinem Mund. Er, der vor keiner Gefahr zurückschreckte, der stets bereit war, sein Leben zu riskieren, fühlte sich hier so hilflos, so völlig fehl am Platz und doch war er durch sein Wort gezwungen, genau das zu ertragen.
Sein Blick wanderte weiter, hinüber zu dem großen Fenster. Er konnte ein Stückchen blauen Himmel zwischen all den Gebäuden sehen und der Lärm der Straße drang zu ihm herein. Autos hupten, irgendwo heulte die Sirene eins Rettungswagens auf und kam schnell näher. Alltagsgeräusche einer Großstadt, einer Stadt, die Jack so sehr liebte und die fast einem Inferno zum Opfer gefallen wäre.
Viel war in den letzen 28 Stunden geschehen, beinahe zuviel. Stunden voller Probleme, Hektik und Sorgen, Stunden, wie sie dramatischer hätten nicht sein können und in denen er mehr als einmal dem Tod ins Auge gesehen hatte. Er hatte schon unzählige dieser Tage erlebt, aber noch nie war es so hart gewesen wie heute. Selbst an jenem Tag nicht, an dem er Teri für immer verloren hatte.
All das hatte zu seinem Job gehört, für den er voll und ganz eingestanden hatte, aber nach dem brutalen Mord an seiner Frau, war er dazu einfach nicht mehr fähig gewesen. Mann hatte ihn auf unbestimmte Zeit beurlaubt und Jack hatte mit alldem nichts mehr zu tun haben wollen.
Hatte er das wirklich geglaubt?
Jack musste lächeln, denn eins war ihm heute klar geworden. Ohne diesen ab und zu enormen Adrenalinkick würde ihm wahrscheinlich etwas fehlen, auch wenn er sich danach jedes Mal total erledigt fühlte.
Nach Teris Tod hatte er sich jedoch so leer, so ausgebrannt gefühlt, dass es ihm damals unmöglich gewesen wäre sich auf seinen harten Job zu konzentrieren.
Teri! Die Erinnerung an sie ließ ihn schmerzlich aufstöhnen. Nein, er wollte jetzt nicht an sie denken, er wollte dieses Kapitel seines Lebens endlich abschließen. Sie würde nie gänzlich aus seinem Herzen verschwinden, ihr Bild nicht vollständig verblassen, nur musste er endlich aufhören sich ständig mit Selbstvorwürfen zu quälen.
„Verdammt!“ entfuhr es seinen Lippen als ein erneutes, warnendes Piepen dieser so unbestechlichen und alles registrierenden Geräte ihn erneut an seinen derzeitigen maroden Zustand erinnerten. Aber was erwartete er? War es ein Wunder nach all dem erlebten? Man hatte ihn zu Tode gefoltert und nur dem schnellen Eingreifen eines Arztes war es zu verdanken, dass er noch lebte. Doch statt seinem gequältem Herzen danach etwas Ruhe zu gönnen, hatte er einfach weiter gemacht, hatte die warnenden Signale seines Körpers rigoros ignoriert. Die folgenden Stunden hatten seinen vollen Einsatz erfordert und er hatte es sich nicht leisten können auch nur für einen Moment nachzulassen oder sich Ruhe zu gönnen.
Jetzt hatte er diese Ruhe und doch konnte er nicht völlig abschalten. Die unzähligen Bilder in seinem Kopf ließen sich nicht einfach beiseite schieben, auch wenn er das gern getan hätte. Sobald er die Augen schloss, überfielen sie ihn.
Er wusste, es gab nur zwei Möglichkeiten mit diesem Problem fertig zu werden. Entweder musste er sich den Tatsachen stellen und die Geschehnisse verarbeiten, oder er musste sie gänzlich verdrängen. Letzteres wäre nur möglich, wenn er sich in seine Arbeit stürzen könnte, um keine Zeit zum nachdenken zu haben. Leider lag er in diesem verdammten Bett und musste alle möglichen Prozeduren über sich ergehen lassen. Es war also zwecklos, sich dagegen zu wehren. Demzufolge konnte er ebenso gut damit beginnen die Geschehnisse seines letzten Einsatzes zu verarbeiten.
Es war so viel geschehen, dass er den Umständen eigentlich dankbar sein musste, die ihm jetzt die Möglichkeit gaben, alles noch einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen.
Nun gut, vielleicht nicht alles, denn es gab durchaus ein paar Momente, an die er lieber nicht zurück denken mochte, die einfach zu schmerzlich waren und einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterließen.
Aber hatte er denn eine Wahl?
Wohl kaum - er würde jedes, noch so unangenehme Detail durchgehen müssen, denn schließlich warteten Die da oben auf seinen Abschlussbericht. Statt hier sinnlos rum zu liegen, konnte er ebenso gut versuchen damit klar zu kommen.
Was war geschehen: Aus Profitgier hatten gewissen Ölmultis versucht einen Krieg mit einigen arabischen Ländern anzuzetteln. Auslöser für diesen Krieg sollte ein atomarer Anschlag auf Los Angeles sein. Der CTU war es buchstäblich in letzter Sekunde gelungen, diese nukleare Katastrophe zu verhindern und Jack konnte mit Recht behaupten, einen Großteil zum glücklichen Ende beigetragen zu haben.
Viele hatten ihren Anteil daran und ohne das perfekte Zusammenspiel Aller und den überragenden technischen Mitteln, die ihnen im Kampf gegen ihre Feinde zur Verfügung standen, wäre ihnen das wohl kaum gelungen.
Es war ein äußerst befriedigendes Gefühl zu wissen, so viel Unheil abgewendet und Los Angeles und dessen Bewohner vor der sicheren Vernichtung bewahrt zu haben, auch wenn Einige dafür mit ihrem Leben bezahlen mussten. Menschen, deren Tod ihn nicht weiter berührte, aber auch Menschen, die ihm viel bedeutet hatten. Das war der Preis den es bei solchen Dingen immer zu zahlen galt, die Kehrseite der Medaille so zusagen. Nie ging es ganz ohne Verluste ab, Verluste, die oftmals sehr schmerzhaft waren.
Viele unschuldige Mitarbeiter der CTU hatten heute den Tod gefunden, doch das Schlimmste daran war, dass er es hätte verhindern können. Er hatte noch versucht seine Freunde und Kollegen bei der CTU rechtzeitig zu warnen, aber es war ihm nicht gelungen. Die politischen Eigenmächtigkeiten einiger Regierungsbeamter hatte das verhindert. Präsident Palmers Warnung erfolgte um wenige Minuten zu spät.
Jack machte sich schwere Vorwürfe, war er doch gezwungen gewesen, sich an dem Anschlag auf seine Abteilung direkt zu beteiligen. Hätte es eine andere Lösung gegeben?
Jack ballte seine rechte Hand zur Faust uns schlug wütend mit ihr aufs Bett. Wieder und wieder, das warnende Piepsen ignorierte er einfach. Verzweiflung stand auf seinem Gesicht. Hätte er irgendetwas tun können, um das Attentat auf die CTU zu verhindern? … Nein - denn damit hätte er seine Tarnung riskiert.
Er hatte, wie schon so oft, eine Entscheidung treffen müssen, eine Entscheidung über Leben und Tod und er hatte es mit dem Bewusstsein auf die möglichen Konsequenzen getan. Es hatte mehr als nur ein Anschlag auf eine Behörde, auf dem Spiel gestanden, viel mehr – es ging um den Fortbestand einer ganzen Großstadt, um das Leben von Millionen. Er hatte das Leben Unzähliger gegen das Leben Weniger abwiegen müssen. Eine andere Wahl war ihm nicht geblieben.
Obwohl sich Jack das immer wieder vor Augen hielt, ließen die Tatsachen ihn dennoch nicht unberührt. Nach außen hin war er der kalte, professionelle Agent, doch wie es wirklich in ihm aussah, wussten nur sehr wenige. Jack verstand es wahrlich meisterhaft seine Gefühle zu beherrschen, meistens jedenfalls, aber heute war auch er an seine Grenzen gestoßen. Heute hatte er seit langer Zeit wieder einmal Tränen in seinen Augen gefühlt. Und es waren mit Sicherheit keine Freudentränen gewesen.
Als er sich vor wenigen Stunden im Flugzeug von seiner Tochter verabschiedet hatte, war er überzeugt gewesen, sie nie wieder zu sehen. Er hatte ihren Schock, ihre Angst und ihren Schmerz gefühlt, als er ihr sagen musste, dass es ein Abschied für immer wäre. Er hatte die Tränen in ihrer Stimme gehört und die Liebe in ihren Worten gespürt, eine Liebe, die er seit Teris Tod so sehr bei ihr vermisst hatte. In diesen Sekunden waren sie sich gefühlsmäßig so nah wie kaum zuvor und doch räumlich so weit voneinander getrennt gewesen.
Doch dann war alles ganz anders gekommen. George hatte beendet, was eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre. Jack hatte sein Opfer nicht annehmen wollen, aber George hatte ihm überzeugende Argumente präsentiert, Argumente denen er sich nicht so einfach verschließen konnte. Für ihn hatte es keine Hoffnung mehr gegeben. Sein Leben war nur noch wenige Stunden, vielleicht auch nur noch Minuten wert gewesen. Er hatte Jack klar gemacht, dass er lebend seinem Land viel nützlicher wäre, dass seine so heroisch wirkende Tat eine Flucht vor sich selbst sei und … das es einiges in seinem Leben gab, was er schnellsten in Ordnung bringen sollte.
Und genau das hatte er nun vor. Er würde sich mit Kim aussprechen und hoffte, dass sie ihm verzeihen würde. Die Chancen standen nicht schlecht. Es würde sicher noch eine Weile dauern, bis es so wie früher zwischen ihnen sein würde, sofern dies überhaupt gänzlich möglich war, aber den ersten Schritt dazu hatte seine Tochter heute bereits getan.
Er liebte Kim über alles, war sie doch das Kostbarste was er besaß und ihre stumme Ablehnung hatte ihn tief getroffen. Er verstand sie nur allzu gut. Der Tod ihrer Mutter hatte sie in eine Art Schockzustand versetzt und für sie war es viel schwerer gewesen, das alles zu verarbeiten, als für ihn. Kim war vorher nie mit dem Verlust einer ihr so nahe stehenden Person konfrontiert worden. Sie hatte sich von ihrem Vater zurückgezogen und Jack hatte sich gefragt, ob sie ihm nicht doch die Schuld am Tod ihrer Mutter gab. Sie hatte das zwar nie zugegeben, aber anders hatte er sich ihr Verhalten nicht erklären können.
Heute aber, als sie Beide glaubten einander nie wieder zu sehen, war es aus ihr heraus gebrochen. Sie hatte ihn um Verzeihung gebeten und das hatte ihn mehr erschüttert, als es tausend Worte hätten zu tun vermocht. Konnte es eine bessere Ausgangsbasis für einen Neubeginn ihrer Beziehung geben?
Sie hatte an seiner Trage gestanden und seine Hand gehalten, als man ihn in den Krankenwagen schob. Sie war keine Sekunde von seiner Seite gewichen und hatte versprochen in Zukunft auf ihn aufzupassen.
Jack musste lächeln als er an diese Worte von ihr dachte. Sein kleines Mädchen war erwachsen geworden. Die kurze Zeit bei den Mathesons hatte aus ihr eine selbstbewusste, junge Frau gemacht und Jack war unheimlich stolz auf sie.
Doch noch etwas war ihm erneut mir aller Deutlichkeit klar geworden. Das Schicksal konnte schnell und unerbittlich zuschlagen. Nichts war so sicher, wie es einem erschien oder man es gerne hätte. Ihm hatte das Schicksal eine zweite Chance gewährt und er würde sie nutzen. Er würde wieder vermehrt am Leben seiner Tochter teilhaben. Er würde sich natürlich hüten, zu sehr und zu direkt in ihr Leben einzugreifen. Diesen Fehler durfte er nicht begehen, denn ihm war klar, dass er damit nur erneut ihre Abwehr und ihren Trotz anstacheln würde. Trotzdem würde er versuchen unmerklich Einfluss auf sie auszuüben, um sie vorsichtig in die gewünschten Bahnen zu lenken.
Unbeabsichtigt glitten Jacks Gedanken von Kim zu einer anderen Frau und obwohl er diese erst vor wenigen Stunden kennen gelernt hatte, war es ihr bereits gelungen sich in seine Gedanken einzuschleichen. Erst unmerklich, aber dann, durch ihr Auftreten, ihr Verhalten, ihrem Mut, doch recht nachhaltig. Diese Frau hatte es geschafft, dass er zum erstem Mal seit langer Zeit wieder Interesse für einen Vertreter des weiblichen Geschlechtes zeigte, außer seiner Tochter natürlich.
„Kate,“ murmelte er versonnen, ihren Namen genüsslich auf der Zunge zergehen lassend. Ein kleines Lächeln umspielte seinen leider allzu oft ernsten Mund. Er schloss die Augen und rief ihr Bild in sich wach. Mit ihrem bezaubernden Lächeln schaute sie ihn an. Der Wind spielte mit ihrem langen, blonden Haar. Ihre Augen strahlten ihn an, Augen, welche dazu geschaffen schienen, einem Mann den Verstand zu rauben.
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Er spürte den lauen Wind auf seiner nackten Brust, spürte, wie er sich in seinem Brusthaar verfing und damit spielte. Es war ein angenehmes, leicht kribbelndes Gefühl und Jack genoss es. Die Sonne brannte erbarmungslos auf seine Haut und unter seinem Körper fühlte er den warmen, feinkörnigen Sand. Er hörte das Rauschen der Brandung und das Murmeln der Wellen, der Wind trug den Duft des Meeres zu ihm herüber.
Langsam öffnete Jack die Augen und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht. Nicht ein Wölkchen stand am azurblauen Himmel.
Konnte es etwas Schöneres, Entspannenderes geben, als einfach nur im Sand zu liegen und die Ruhe dieser idyllischen Bucht zu genießen? Unbewusst musste er lächeln.
Er richtete sich halb auf, drehte sich auf die linke Seite und stützte den Kopf auf seine Hand. Noch immer lächelnd blickte er auf die neben ihm im Sand liegende Frau.
Kate lag völlig entspannt auf dem Rücken. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schien zu schlafen. Langsam lies Jack seinen Blick über ihren schlanken Körper gleiten. Ihre Fußnägel waren in einem zarten rosé lackiert. Kein Härchen verunzierte ihre schönen, wohlgeformten Beine. Ihre Haut schimmerte leicht goldbraun.
Sein Blick wanderte weiter nach oben und verweilte auf ihrem mehr als knappen Bikinihöschen. Jack musste schlucken. Dieser türkisfarbene Bikini stand ihr wahrlich ausgezeichnet. Auf ihrer Haut schimmerten Reste von Sonnencreme.
Jack verspürte den Drang sie zu berühren, sie zu streicheln und es kostete ihn viel Selbstbeherrschung es nicht zu tun. Stattdessen glitt sein Blick fasziniert weiter nach oben, vorbei an ihrem Bauchnabel und blieb schließlich auf ihrem ebenso knappen Bikinioberteil liegen. Die festen Rundungen ihrer Brüste ließen ihn erneut schlucken und ein wohliger Schauer des Begehrens durchströmte seinen Körper.
Wie schaffte es diese Frau nur, ihn derart zu faszinieren? Hatte er nach Teris Tod nicht geglaubt, dieses Gefühl des sexuellen Begehrens nie mehr für eine Frau empfinden zu können? Aber Kate schaffte das offensichtlich mühelos. Allein der Anblick ihres wundervollen Körpers genügte, um seinen Blut zum kochen zu bringen.
Nur widerwillig gelang es ihm seinen Blick von ihrem Busen zu lösen. Um ihren Hals trug sie ein schmales, silbernes Kettchen. Seine Augen folgten der schlanken Linie ihres Halses, glitten über ihr Kinn weiter zu ihrem leicht geöffneten Mund. Das Verlangen, diese verführerischen Lippen zu küssen, wurde fast übermächtig und er konnte ein leises Seufzen nicht ganz unterdrücken.
Seine rechte Hand schöpfte etwas Sand und mit einem kleinen, schelmischen Lächeln ließ Jack diesen langsam auf Kates Bauch rieseln. Es kitzelte sie offenbar, denn ihre Hand fuhr nach oben und versuchte das kribbelnde Gefühl zu beseitigen.
Jacks Lächeln vertiefte sich und er zog mit dem Sand eine Spur in Richtung ihrer Brüste.
Blinzelnd schlug Kate ihre Augen auf. Sie drehte leicht den Kopf und schaute ihn aus ihren graublauen Augen verwirrt an. Ein Schmunzeln erschien auf ihrem Mund als sie das verräterische Funkeln in seinen Augen sah. Dieses kleine Lächeln war es, was Jack völlig aus der Fassung brachte. Ohne zu wissen was er eigentlich tat, beugte er sich über sie und berührte sanft ihre Lippen. Kate schien darauf nur gewartet zu haben, denn sie erwiderte seinen Kuss nur allzu bereitwillig. Ihr Entgegenkommen steigerte sein Verlangen und sein Kuss wurde intensiver, drängender.
Plötzlich lösten sich seine Lippen von den ihren und er richtete sich leicht auf. Ihre Augen blickten ihn zärtlich an uns Jack seufzte.
„Wie hast du das nur geschafft, Kate?“ Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und blinzelte gegen die Sonne. Um ihm besser sehen zu können, beschattete sie ihre Augen mit der linken Hand.
„Was meinst du?“ fragte sie ihn mit leichter Verwunderung in ihrer Stimme.
„Du weißt ganz genau was ich meine.“ Jack schaute ihr ernst in die Augen.
„Vielleicht. Aber ich möchte es gern von dir hören, Jack.“ Gequält stöhnte er auf.
„Verdammt Kate, warum tust du das?“ erwiderte er, als sie ihn fragend anblickte.
„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es einer Frau je wieder gelingen könnte diese Gefühle in mir zu wecken.“ Trotz des Komplimentes, schwang Trauer und Verbitterung in seiner Stimme mit.
Jack sah, wie für einen winzigen Augenblick ein trauriger Schatten über ihre Augen huschte. Sie hatte sich jedoch sofort wieder unter Kontrolle.
„Es war nicht deine Schuld was damals geschehen ist, Jack.“ Ihre Stimme klang sanft, aber dennoch fest entschlossen.
Er kannte sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass hinter ihrem sanften Wesen eine willensstarke Frau schlummerte. Wenn es darauf ankam, war sie bereit zu kämpfen. Schon am Tag ihres Kennenlernens hatte er eine Kostprobe ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit zu spüren bekommen und das hatte ihn tief beeindruckt. Es war ihm klar, dass sie ihm mit ihren Worten nur helfen wollte, aber er hatte es noch immer nicht geschafft, die Schatten der Vergangenheit gänzlich abzuschütteln. Immer wieder überfielen sie ihn und ließen ihn in Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen versinken.
Kate war eine äußerst attraktive Frau, aber das war Teri auch gewesen. Seine Teri, die er über alles geliebt hatte. Jack spürte, wie eine schon lange nicht mehr empfundene Trauer ihn zu überwältigen drohte. Fast hastig wandte er sich von Kate ab und setzte sich auf. In Gedanken versunken blickte er über das Meer ohne es tatsächlich wahrzunehmen.
Er bemerkte nicht, wie auch Kate sich aufrichtete und sich neben ihn setzte.
„Jack, sieh mich an,“ bat sie ihn mit ihrer sanften, ruhigen Stimme, aber er reagierte nicht. Er hörte zwar ihre Stimme, doch seine Gedanken weilten bei einer anderen Frau.
„Bitte Jack, sieh mich an,“
Aber er sah nur Teri, wie sie über den Sand lächelnd auf ihn zukam und Tränen stiegen in seine Augen.
„Teri!“ brach es voller Schmerz aus ihm hervor.
„Jack?“ Kates energische Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er fühlte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Teris Bild verblasste und das Gefühl einer unendlichen Leere überkam ihn. Er drehte seinen Kopf und schaute Kate an.
„Jack, es war nicht deine Schuld. Du hast alles getan um sie zu retten. Du musst dir keine Vorwürfe machen. Ich bin sicher, das würde sie nicht wollen.“
„Ja, vermutlich,“ in seiner Stimme lag noch immer Trauer und Bitterkeit. Als er jedoch in ihre Augen sah, die Anteilnahme und Liebe darin las, durchflutete ihn ein warmes, angenehmes Gefühl. Hoffnung stieg in ihm auf.
„Danke, Kate,“ Ein Lächeln legte sich über seine Lippen.
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„Hey Jack!“
Nur widerwillig öffnete Jack die Augen und sah sie erstaunt an.
„Hey Jack,“ sagte sie erneut und lächelte ihn an.
Erst jetzt schien er langsam zu begreifen, dass sie tatsächlich neben seinem Bett stand, denn er starrte sie völlig verblüfft an.
„Kate!“ Verwunderung und Freude lag in seiner Stimme. Er lächelte, als er seine Hand hob, um sie ihr entgegen zustrecken.
Sie musste schmunzeln, als sie seinen verwirrten Blick sah. Sie hatte es also geschafft ihn zu überraschen.
Wer hätte noch vor wenigen Stunden gedacht, dass es einem Mann gelingen würde, sie derart zu faszinieren und doch war genau das geschehen. Sie wusste nicht wann und wo, aber Tatsache blieb, dass dieser Mann, der jetzt so hilflos zwischen all diesen technischen Geräten eingekeilt vor ihr lag, sie völlig aus der Fassung gebracht hatte.
Seit ihrem letzten, kurzen Zusammentreffen in der CTU hatte sie fast ständig an ihn denken müssen. Sie bewunderte seine Art bestimmte Dinge zielsicher und kompromisslos anzugehen und diese dann konsequent zu Ende zu führen, sie bewunderte sein Selbstbewusstsein, seine Opferbereitschaft und seinen Mut.
O ja, mutig war er, daran gab es für sie keinen Zweifel. Nur mit Schrecken konnte sie an jenen furchtbaren Augenblick zurückdenken, als Jack mit der Bombe an Bord von der Piste dieses kleinen Flugplatzes abhob, um in den selbst gewählten, sicheren Tod zu fliegen. Sie hatte dem Flugzeug nachgestarrt, unfähig sich zu bewegen. Erst Agent Baker war es gelungen sie aus dieser Erstarrung zu reißen, um sie zurück zur CTU zu bringen.
Der Weg zurück war für sie ein einziger Alptraum gewesen und sie hatte sich ihrer Tränen nicht geschämt. Sie hatte krampfhaft versucht, die sich ihr aufdrängenden Bilder seines Todes zu unterdrücken. Es war ihr nicht gelungen. Wieder und wieder hatte sie das kleine Flugzeug vor sich gesehen, wie es mit Jack in die Tiefe stürzte und dort in einer atomaren Explosion verglühte.
Kate musste schlucken und das Lächeln auf ihren Lippen wirkte leicht verkrampft, als ihr erneut bewusst wurde, wie knapp Jack dem Tod entgangen war. Aber dann hatte er plötzlich wieder vor ihr gestanden, völlig überraschend und unvorbereitet. Sie kannte nicht die näheren Umstände. Sie wusste nur, dass noch ein Anderer an Bord gewesen war und das Flugzeug in Wüste gesteuert hatte. Es hatte sie in dem Moment auch nicht wirklich interessiert. Sie war einfach nur glücklich gewesen, Jack lebend wieder zu sehen.
Glücklich war sie auch jetzt, obwohl sie einwenig hilflos vor seinem Bett stand. Entschlossen verbannte sie alle düsteren Erinnerungen und lächelte ihn leicht verlegen an.
„Komm her, Kate.“ Zögernd näherte sie sich seinem Bett.
„Jack, ich …“ verlegen brach sie ab.
„Ich freue mich, dass du gekommen bist.“
„Ich wusste nicht ob du …, ob es dir Recht sein würde, wenn ich ….“ verdammt, wie sollte sie ihm erklären, das sie ihn einfach hatte wiedersehen wollen?
„Kate, ich bin froh, dass du gekommen bist.“ fiel er ihr ins Wort.
Alle Last, alle Sorgen schienen von ihr abzufallen und sie atmete erleichtert auf.
„Wenn ich hier raus bin … würdest du dann mit mir an den Strand fahren, Kate?“
Leicht verwundert schaute sie ihn an, doch dann glitt ein glückliches Lächeln über ihr Gesicht.“
„Ja, Jack.“