Wow, schon wieder sind etliche Wochen ins Land gezogen. Damit jetzt endlich mal was weitergeht, kriegt ihr hier einmal die erste Hälfte meiner aktuellen Stunde, sorry, dass ichs jetzt aufteile, aber sonst dauerts ewig bis da mal was weitergeht.
Ich hoffe ihr könnts euch noch an die Geschehnisse erinnern und habt kein Problem damit wieder voll aufzuspringen. Also viel Spaß mit der ersten Hälfte der neuen Stunde (ich hoffe die andere Hälfte folgt in den nächsten Tagen):
Die folgenden Ereignisse finden zwischen 22:00 und 23:00 Uhr statt.
22:06 Uhr, Apartment von Darren Raines, Washington D.C.
Darren Raines hatte seiner Gefangenen gerade ein Schlafmittel verabreicht und sie auf dem Dachboden seines Apartments versteckt, Audrey würde somit mit Sicherheit die nächsten vier bis fünf Stunden schlafen und er konnte ungestört Vorkehrungen für die Übergabe des Geldes mit dem Verteidigungsminister treffen. Außerdem musste er sich noch eine Summe zurecht schneidern, die natürlich nicht zu niedrig, aber auch nicht zu unverschämt hoch sein durfte. Gerade genug, dass er sein restliches Leben in Frieden und mit reichlich Alkohol und Drogen verbringen konnte. Drei Millionen Dollar sollten genug sein, dachte er sich und griff zum Telefon. Doch gerade als er die Nummer des Verteidigungsministers neuerlich wählen wollte, bildete er sich ein Schritte im Stiegenhaus gehört zu haben. Langsam erhob er sich von seiner Couch, griff nach einem Küchenmesser und ging in Richtung Tür. Es konnte ihm zwar niemand gefunden haben, dessen war er sich sicher, aber Vorsicht war nun einmal die Mutter der Porzellankiste. Durch den Türspion konnte er nur die Dunkelheit des Stiegenhauses erkennen. Und um sicher zu gehen und äußerst beruhigt, da er ja mit einem Küchenmesser bewaffnet war, legte er seine rechte Hand auf den Türgriff. Nach einem kurzen Zögern drückte er den Griff hinunter und öffnete die Tür nur einen Spalt. Doch das war genug für Tony, um die Tür einzutreten. Vollkommen überrascht und auch ein stückweit benebelt, durch den harten Aufprall, taumelte Darren nach hinten und ließ das Messer fallen. Kurz nach Tony, trat jetzt auch Jack mit gezogener Waffe ein. Ersterer drückte den verblüfften Darren mit einem Fuß auf den Boden und mit dem anderen trat er das Messer weg. Die Pistole richtete er direkt auf seinen Kopf, so wie es auch Jack tat, nachdem dieser das komplette Apartment erfolglos nach Audrey durchsucht hatte.
„Wo ist sie?“, brüllte er wütend.
Darren war zwar immer noch verängstigt, hatte sich aber wieder so weit gefangen, um ein klein wenig Mut zu schöpfen, in dieser ausweglosen Situation. Vielleicht war es aber auch nur, sein von Drogen vernebeltes Gehirn, welches im weiß machte, dass er tatsächlich noch eine Chance hatte, aus dieser Situation zu entfliehen. Leise lachte er auf und versuchte sich auf seine Ellbogen zu stützen, doch Tony drückte ihn kraftvoll wieder hinunter.
Darren blieb liegen, fragte aber dennoch: „Wo ist wer?“
Jack wurde noch wütender. „Wir haben keine Zeit für solche Spielchen, Tony. Los, setz ihm auf diesen Stuhl da.“
Tony tat wie ihm geheißen, setzte Raines auf den Stuhl und entfernte sich einige Schritte von ihm, die Waffe hatte er allerdings nach wie vor auf ihn gerichtet. Jack steckte seine Waffe weg, ging gemächlich auf Darren zu und versetzte ihm urplötzlich eine schallende Ohrfeige, welche seine Lippen aufplatzen ließ. Rotes Blut tropfte auf sein Shirt hinab.
„Wo ist Audrey Raines?“, fragte Jack noch bedrohlicher und wütender als zuvor. Darren wollte etwas erwidern, doch plötzlich keimte so etwas wie Erkennung in seinen Augen auf.
„Du . . .“, stöhnte er schmerzverzerrt und fuhr sich mit dem Ärmel seines Shirts über den Mund. „Du bist doch der Mann aus dem Park, richtig? Sal, oder?“
„Nicht ganz.“, erwiderte Jack und versetzte ihm eine weitere, noch kräftigere Ohrfeige. Wieder tropfte Blut vom Gesicht des Opfers und Jack bildete sich auch ein, sein Kiefer knacken gehört zu haben. Tony war unterdessen zum Fenster getreten und sah Jack besorgt an. „Wir müssen uns beeilen. Die Kavallerie ist im Anmarsch.“
„Verdammt“, knurrte Jack. „Also gut, Freundchen, du wolltest es nicht anders.“ Blitzschnell und ohne Vorwarnung zog Jack seine Pistole und schoss Darren Raines in die Schulter. Darren schrie auf vor Schmerzen. Er hatte das Gefühl, als würde sein Arm abfallen, Blut schien jetzt die Wände des gesamten Apartments zu schmücken.
„Ahhhhh!“, brüllte er. „Also gut, ich sag’s euch ja. Sie ist am Dachboden, da ist eine geheime Treppe an der Decke in der Küche.“ Eine kurze Pause folgte. „Bitte . . .“, wimmerte er. „Tu mir nicht mehr weh.“
„Das hängt ganz von dir ab.“, erwiderte Jack kalt und begann damit die Wunde notdürftig zu verarzten, damit Darren nicht verblutete. Tony war unterdessen auf den Dachboden geeilt. Dort angekommen fand er Audreys regungslosen Körper. „Jack!“, schrie er hinunter. „Sie ist bewusstlos. Ihr Puls ist nur ganz schwach.“
Jack starrte Darren wutentbrannt an. „Sie schläft nur.“, versicherte dieser schnell. „Ehrlich, da drüben liegt noch die Packung des Schlafmittels, das ich ihr verabreicht habe. Ich wollte sie nur ruhig stellen.“
Jack glaubte ihm, schließlich hatte er viel zu viel Angst noch mehr Schmerzen zu erfahren. Tony war inzwischen mit Audreys Körper in das Apartment zurückgekehrt und legte sie behutsam auf das Sofa. Jack trat jetzt auch näher. Traurig sah er auf Audrey hinab. Wie gerne würde er jetzt an ihrer Seite wachen und warten bis sie aufwacht, nur um ihr dann zu sagen, wie sehr er sie liebte. Doch das konnte er nicht und so furchtbar diese Erkenntnis auch war, Tony fasste sie für ihn in Worte.
„Jack. Die CTU Truppe ist bereits im Gebäude. Sie werden in wenigen Augenblicken hier sein und wenn wir ihnen den Mistkerl hier überlassen, dann wird er nie auspacken. Du weißt doch wie es läuft. Er verlangt einen Anwalt, bekommt diesen und es dauert Tage wenn nicht Wochen bis er etwas sagt.“
Jack verstand. Er hätte einfach wieder verschwinden können und Tony hätte dann ein letztes Mal mit der CTU zusammen gearbeitet und die Bedrohung abgewandt. Doch Tony hatte Recht. Sie konnten Darren nicht einfach der CTU überlassen.
„Also gut.“; sagte er. „Greif ihn dir.“
Gesagt getan. Tony ergriff Darren und zu dritt fingen sie an über die Feuerleiter nach unten zu klettern. Doch in demselben Augenblick in dem sie aus dem Fenster stiegen, stürmten die CTU Agenten das Apartment. Als sie bemerkten, dass gerade eben drei Personen das Gebäude verlassen hatten, war es bereits zu spät und Tony, Jack und Darren längst außer Reichweite. Mit der nach wie vor bewusstlosen Audrey Raines machten sich Agent Cobe und sein Team auf den Rückweg zur CTU.
22:19 Uhr, Verteidigungsministerium, Büro von James Heller, Washington D.C.
„Ja Mr. Buchanan. Danke für Ihren Anruf. Soeben wurde James Heller darüber informiert, dass seine Tochter aus den Fängen dieses Psychopathen befreit wurde und sich auf den Weg in die Krankenstation der CTU befand. Von Darren Raines fehlte allerdings jede Spur. Da aber viel Blut, nämlich Darrens Blut in dem Apartment gefunden worden war, ginge man davon aus, dass er nicht freiwillig gegangen war. Heller konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Wer sollte nun wieder einen Grund haben, Darren zu entführen? Doch darüber musste er sich später sorgen machen, denn soeben kam einer seiner engsten Mitarbeiter schweißgebadet in sein Büro.
„Sir“; stieß er hervor. „Sie hatten Recht. Ein Hacker hat unsere Systeme vor rund dreißig Minuten gehackt. Wir sind im Augenblick nicht im Stande ihm wieder hinauszuschmeißen und seinen Standort können wir ebenfalls nicht lokalisieren. Er ist ein absoluter Vollprofi und hat noch dazu alle notwendigen Codes.“
Der Verteidigungsminister war entsetzt. Also hatte Darren doch die Wahrheit gesagt und gerade jetzt in dieser Sekunde waren Terroristen drauf und dran alle geheimen Militärcodes der Amerikanischen Streitkräfte zu erfahren und an den meistbietenden zu verkaufen. Und wie es aussah, hatten sie nicht den Hauch einer Chance den Prozess zu stoppen.
„Wie viel Zeit bleibt uns?“, fragte er.
„Ungefähr fünfundvierzig Minuten. Haben wir es dann nicht geschafft den Hacker zu bannen, kennen die Terroristen all unsere Codes, Sir.“
James Heller griff zum Telefon um den Präsidenten und danach die CTU zu verständigen.
22:28 Uhr, CTU D.C., Washington D.C.
„Ihr habt was?“ Chloe war außer sich. „Jack, ihr behindert Ermittlungen der Regierung, ist dir das klar.“
Nun war es an Jack, ein wenig auszuticken. „Ob mir das klar ist? Chloe, hör mir zu. Wir haben Darren mitgenommen, weil er bei der CTU zu lange mit Samthandschuhen angefasst wird. Wir müssen etwas herausfinden und zwar schnell. Wirst du uns noch helfen?“
Chloe schien einen Augenblick lang zu überlegen, sagte dann aber: „Natürlich helfe ich euch. Aber warum arbeitet nicht wenigstens Tony ganz offiziell mit uns zusammen, dann hättest du es auch leichter.“
Jack seufzte. „Ich weiß. Ich hab mir doch schon genau dasselbe gedacht, Chloe. Aber das geht nicht. Michelle ist entführt und Tony will sie selber befreien und außerdem glauben wir, dass sie durch ein Eingreifen der CTU nur noch mehr gefährdet wäre.“
Chloe konnte die beiden verstehen. Doch im Grunde, wenn man sich ganz genau an die Vorschriften hielt, dann war jeder entbehrlich, auch jeder Zivilist (und das waren Tony und Michelle zurzeit eben). Die nationale Sicherheit hatte Vorrang. Und dennoch vertraute sie Jack soweit, dass sie fest davon überzeugt war, dass er niemals irgendetwas tun würde, was diese Sicherheit gefährden könnte.
„Chloe?“, Jacks Stimme hallte in ihrem Kopf nach. „Bist du noch da?“
„Ja ich bin noch da.“
„Bist du sicher, dass du das hin bekommst?“
„Ich hoffe. Ruf mich an, sobald du was aus Darren rausbekommen hast.“
Und mit diesen Worten hatte sie aufgelegt und humpelte neuerlich an ihren Arbeitsplatz. Sie saß gerade einmal wenige Sekunden da klingelte auch schon ihr Telefon auf dem Schreibtisch.
„CTU O’Brian.“
„Chloe kommen Sie bitte einmal in mein Büro. Ich muss mit Ihnen sprechen.“
„Jawohl.“
Chloe seufzte, stand auf und machte sich auf den Weg in Bill Buchanans Büro. Sie hoffte inständig, dass es nicht wieder um Tony ging, doch in wenigen Augenblicken würde sie erfahren, dass es selbstverständlich genau darum ging.
Sie öffnete die Tür und Bill Buchanan erwartete sie bereits. Er wirkte etwas unruhig.
„Chloe.“, sagte er ruhig, aber bestimmt. Das war der Tonfall den sie am wenigsten mochte. „Ich habe gerade davon erfahren, dass Terroristen dabei sind unsere Militärcodes zu stehlen und Darren Raines ein wichtiger Zeuge sein könnte. Dummerweise ist dieser aber jetzt gerade entführt.“
Chloe suchte nach Ausreden, einem Vorwand das Büro ihres Chefs schnell wieder verlassen zu können. Doch es gab kein Entrinnen. Buchanan deutete ihr Schweigen so, dass sie nichts sagen wollte und ergriff deshalb selbst wieder das Wort.
„Hören Sie, Chloe. Das was Manson Ihnen angetan hat, war nicht richtig. Aber ich vermute Sie wissen genauso gut wie ich das Tony Almeida wohl hinter der Entführung von Darren Raines steckt. Kontaktieren Sie ihn!“; forderte er Chloe auf.
Ich hoffe ihr könnts euch noch an die Geschehnisse erinnern und habt kein Problem damit wieder voll aufzuspringen. Also viel Spaß mit der ersten Hälfte der neuen Stunde (ich hoffe die andere Hälfte folgt in den nächsten Tagen):
Die folgenden Ereignisse finden zwischen 22:00 und 23:00 Uhr statt.
22:06 Uhr, Apartment von Darren Raines, Washington D.C.
Darren Raines hatte seiner Gefangenen gerade ein Schlafmittel verabreicht und sie auf dem Dachboden seines Apartments versteckt, Audrey würde somit mit Sicherheit die nächsten vier bis fünf Stunden schlafen und er konnte ungestört Vorkehrungen für die Übergabe des Geldes mit dem Verteidigungsminister treffen. Außerdem musste er sich noch eine Summe zurecht schneidern, die natürlich nicht zu niedrig, aber auch nicht zu unverschämt hoch sein durfte. Gerade genug, dass er sein restliches Leben in Frieden und mit reichlich Alkohol und Drogen verbringen konnte. Drei Millionen Dollar sollten genug sein, dachte er sich und griff zum Telefon. Doch gerade als er die Nummer des Verteidigungsministers neuerlich wählen wollte, bildete er sich ein Schritte im Stiegenhaus gehört zu haben. Langsam erhob er sich von seiner Couch, griff nach einem Küchenmesser und ging in Richtung Tür. Es konnte ihm zwar niemand gefunden haben, dessen war er sich sicher, aber Vorsicht war nun einmal die Mutter der Porzellankiste. Durch den Türspion konnte er nur die Dunkelheit des Stiegenhauses erkennen. Und um sicher zu gehen und äußerst beruhigt, da er ja mit einem Küchenmesser bewaffnet war, legte er seine rechte Hand auf den Türgriff. Nach einem kurzen Zögern drückte er den Griff hinunter und öffnete die Tür nur einen Spalt. Doch das war genug für Tony, um die Tür einzutreten. Vollkommen überrascht und auch ein stückweit benebelt, durch den harten Aufprall, taumelte Darren nach hinten und ließ das Messer fallen. Kurz nach Tony, trat jetzt auch Jack mit gezogener Waffe ein. Ersterer drückte den verblüfften Darren mit einem Fuß auf den Boden und mit dem anderen trat er das Messer weg. Die Pistole richtete er direkt auf seinen Kopf, so wie es auch Jack tat, nachdem dieser das komplette Apartment erfolglos nach Audrey durchsucht hatte.
„Wo ist sie?“, brüllte er wütend.
Darren war zwar immer noch verängstigt, hatte sich aber wieder so weit gefangen, um ein klein wenig Mut zu schöpfen, in dieser ausweglosen Situation. Vielleicht war es aber auch nur, sein von Drogen vernebeltes Gehirn, welches im weiß machte, dass er tatsächlich noch eine Chance hatte, aus dieser Situation zu entfliehen. Leise lachte er auf und versuchte sich auf seine Ellbogen zu stützen, doch Tony drückte ihn kraftvoll wieder hinunter.
Darren blieb liegen, fragte aber dennoch: „Wo ist wer?“
Jack wurde noch wütender. „Wir haben keine Zeit für solche Spielchen, Tony. Los, setz ihm auf diesen Stuhl da.“
Tony tat wie ihm geheißen, setzte Raines auf den Stuhl und entfernte sich einige Schritte von ihm, die Waffe hatte er allerdings nach wie vor auf ihn gerichtet. Jack steckte seine Waffe weg, ging gemächlich auf Darren zu und versetzte ihm urplötzlich eine schallende Ohrfeige, welche seine Lippen aufplatzen ließ. Rotes Blut tropfte auf sein Shirt hinab.
„Wo ist Audrey Raines?“, fragte Jack noch bedrohlicher und wütender als zuvor. Darren wollte etwas erwidern, doch plötzlich keimte so etwas wie Erkennung in seinen Augen auf.
„Du . . .“, stöhnte er schmerzverzerrt und fuhr sich mit dem Ärmel seines Shirts über den Mund. „Du bist doch der Mann aus dem Park, richtig? Sal, oder?“
„Nicht ganz.“, erwiderte Jack und versetzte ihm eine weitere, noch kräftigere Ohrfeige. Wieder tropfte Blut vom Gesicht des Opfers und Jack bildete sich auch ein, sein Kiefer knacken gehört zu haben. Tony war unterdessen zum Fenster getreten und sah Jack besorgt an. „Wir müssen uns beeilen. Die Kavallerie ist im Anmarsch.“
„Verdammt“, knurrte Jack. „Also gut, Freundchen, du wolltest es nicht anders.“ Blitzschnell und ohne Vorwarnung zog Jack seine Pistole und schoss Darren Raines in die Schulter. Darren schrie auf vor Schmerzen. Er hatte das Gefühl, als würde sein Arm abfallen, Blut schien jetzt die Wände des gesamten Apartments zu schmücken.
„Ahhhhh!“, brüllte er. „Also gut, ich sag’s euch ja. Sie ist am Dachboden, da ist eine geheime Treppe an der Decke in der Küche.“ Eine kurze Pause folgte. „Bitte . . .“, wimmerte er. „Tu mir nicht mehr weh.“
„Das hängt ganz von dir ab.“, erwiderte Jack kalt und begann damit die Wunde notdürftig zu verarzten, damit Darren nicht verblutete. Tony war unterdessen auf den Dachboden geeilt. Dort angekommen fand er Audreys regungslosen Körper. „Jack!“, schrie er hinunter. „Sie ist bewusstlos. Ihr Puls ist nur ganz schwach.“
Jack starrte Darren wutentbrannt an. „Sie schläft nur.“, versicherte dieser schnell. „Ehrlich, da drüben liegt noch die Packung des Schlafmittels, das ich ihr verabreicht habe. Ich wollte sie nur ruhig stellen.“
Jack glaubte ihm, schließlich hatte er viel zu viel Angst noch mehr Schmerzen zu erfahren. Tony war inzwischen mit Audreys Körper in das Apartment zurückgekehrt und legte sie behutsam auf das Sofa. Jack trat jetzt auch näher. Traurig sah er auf Audrey hinab. Wie gerne würde er jetzt an ihrer Seite wachen und warten bis sie aufwacht, nur um ihr dann zu sagen, wie sehr er sie liebte. Doch das konnte er nicht und so furchtbar diese Erkenntnis auch war, Tony fasste sie für ihn in Worte.
„Jack. Die CTU Truppe ist bereits im Gebäude. Sie werden in wenigen Augenblicken hier sein und wenn wir ihnen den Mistkerl hier überlassen, dann wird er nie auspacken. Du weißt doch wie es läuft. Er verlangt einen Anwalt, bekommt diesen und es dauert Tage wenn nicht Wochen bis er etwas sagt.“
Jack verstand. Er hätte einfach wieder verschwinden können und Tony hätte dann ein letztes Mal mit der CTU zusammen gearbeitet und die Bedrohung abgewandt. Doch Tony hatte Recht. Sie konnten Darren nicht einfach der CTU überlassen.
„Also gut.“; sagte er. „Greif ihn dir.“
Gesagt getan. Tony ergriff Darren und zu dritt fingen sie an über die Feuerleiter nach unten zu klettern. Doch in demselben Augenblick in dem sie aus dem Fenster stiegen, stürmten die CTU Agenten das Apartment. Als sie bemerkten, dass gerade eben drei Personen das Gebäude verlassen hatten, war es bereits zu spät und Tony, Jack und Darren längst außer Reichweite. Mit der nach wie vor bewusstlosen Audrey Raines machten sich Agent Cobe und sein Team auf den Rückweg zur CTU.
22:19 Uhr, Verteidigungsministerium, Büro von James Heller, Washington D.C.
„Ja Mr. Buchanan. Danke für Ihren Anruf. Soeben wurde James Heller darüber informiert, dass seine Tochter aus den Fängen dieses Psychopathen befreit wurde und sich auf den Weg in die Krankenstation der CTU befand. Von Darren Raines fehlte allerdings jede Spur. Da aber viel Blut, nämlich Darrens Blut in dem Apartment gefunden worden war, ginge man davon aus, dass er nicht freiwillig gegangen war. Heller konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Wer sollte nun wieder einen Grund haben, Darren zu entführen? Doch darüber musste er sich später sorgen machen, denn soeben kam einer seiner engsten Mitarbeiter schweißgebadet in sein Büro.
„Sir“; stieß er hervor. „Sie hatten Recht. Ein Hacker hat unsere Systeme vor rund dreißig Minuten gehackt. Wir sind im Augenblick nicht im Stande ihm wieder hinauszuschmeißen und seinen Standort können wir ebenfalls nicht lokalisieren. Er ist ein absoluter Vollprofi und hat noch dazu alle notwendigen Codes.“
Der Verteidigungsminister war entsetzt. Also hatte Darren doch die Wahrheit gesagt und gerade jetzt in dieser Sekunde waren Terroristen drauf und dran alle geheimen Militärcodes der Amerikanischen Streitkräfte zu erfahren und an den meistbietenden zu verkaufen. Und wie es aussah, hatten sie nicht den Hauch einer Chance den Prozess zu stoppen.
„Wie viel Zeit bleibt uns?“, fragte er.
„Ungefähr fünfundvierzig Minuten. Haben wir es dann nicht geschafft den Hacker zu bannen, kennen die Terroristen all unsere Codes, Sir.“
James Heller griff zum Telefon um den Präsidenten und danach die CTU zu verständigen.
22:28 Uhr, CTU D.C., Washington D.C.
„Ihr habt was?“ Chloe war außer sich. „Jack, ihr behindert Ermittlungen der Regierung, ist dir das klar.“
Nun war es an Jack, ein wenig auszuticken. „Ob mir das klar ist? Chloe, hör mir zu. Wir haben Darren mitgenommen, weil er bei der CTU zu lange mit Samthandschuhen angefasst wird. Wir müssen etwas herausfinden und zwar schnell. Wirst du uns noch helfen?“
Chloe schien einen Augenblick lang zu überlegen, sagte dann aber: „Natürlich helfe ich euch. Aber warum arbeitet nicht wenigstens Tony ganz offiziell mit uns zusammen, dann hättest du es auch leichter.“
Jack seufzte. „Ich weiß. Ich hab mir doch schon genau dasselbe gedacht, Chloe. Aber das geht nicht. Michelle ist entführt und Tony will sie selber befreien und außerdem glauben wir, dass sie durch ein Eingreifen der CTU nur noch mehr gefährdet wäre.“
Chloe konnte die beiden verstehen. Doch im Grunde, wenn man sich ganz genau an die Vorschriften hielt, dann war jeder entbehrlich, auch jeder Zivilist (und das waren Tony und Michelle zurzeit eben). Die nationale Sicherheit hatte Vorrang. Und dennoch vertraute sie Jack soweit, dass sie fest davon überzeugt war, dass er niemals irgendetwas tun würde, was diese Sicherheit gefährden könnte.
„Chloe?“, Jacks Stimme hallte in ihrem Kopf nach. „Bist du noch da?“
„Ja ich bin noch da.“
„Bist du sicher, dass du das hin bekommst?“
„Ich hoffe. Ruf mich an, sobald du was aus Darren rausbekommen hast.“
Und mit diesen Worten hatte sie aufgelegt und humpelte neuerlich an ihren Arbeitsplatz. Sie saß gerade einmal wenige Sekunden da klingelte auch schon ihr Telefon auf dem Schreibtisch.
„CTU O’Brian.“
„Chloe kommen Sie bitte einmal in mein Büro. Ich muss mit Ihnen sprechen.“
„Jawohl.“
Chloe seufzte, stand auf und machte sich auf den Weg in Bill Buchanans Büro. Sie hoffte inständig, dass es nicht wieder um Tony ging, doch in wenigen Augenblicken würde sie erfahren, dass es selbstverständlich genau darum ging.
Sie öffnete die Tür und Bill Buchanan erwartete sie bereits. Er wirkte etwas unruhig.
„Chloe.“, sagte er ruhig, aber bestimmt. Das war der Tonfall den sie am wenigsten mochte. „Ich habe gerade davon erfahren, dass Terroristen dabei sind unsere Militärcodes zu stehlen und Darren Raines ein wichtiger Zeuge sein könnte. Dummerweise ist dieser aber jetzt gerade entführt.“
Chloe suchte nach Ausreden, einem Vorwand das Büro ihres Chefs schnell wieder verlassen zu können. Doch es gab kein Entrinnen. Buchanan deutete ihr Schweigen so, dass sie nichts sagen wollte und ergriff deshalb selbst wieder das Wort.
„Hören Sie, Chloe. Das was Manson Ihnen angetan hat, war nicht richtig. Aber ich vermute Sie wissen genauso gut wie ich das Tony Almeida wohl hinter der Entführung von Darren Raines steckt. Kontaktieren Sie ihn!“; forderte er Chloe auf.
Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig