Fanfic: Jack Bauer: tot oder lebendig? (spielt zw. Season 4 und 5)

    • Wow, schon wieder sind etliche Wochen ins Land gezogen. Damit jetzt endlich mal was weitergeht, kriegt ihr hier einmal die erste Hälfte meiner aktuellen Stunde, sorry, dass ichs jetzt aufteile, aber sonst dauerts ewig bis da mal was weitergeht.
      Ich hoffe ihr könnts euch noch an die Geschehnisse erinnern und habt kein Problem damit wieder voll aufzuspringen. Also viel Spaß mit der ersten Hälfte der neuen Stunde (ich hoffe die andere Hälfte folgt in den nächsten Tagen):

      Die folgenden Ereignisse finden zwischen 22:00 und 23:00 Uhr statt.

      22:06 Uhr, Apartment von Darren Raines, Washington D.C.

      Darren Raines hatte seiner Gefangenen gerade ein Schlafmittel verabreicht und sie auf dem Dachboden seines Apartments versteckt, Audrey würde somit mit Sicherheit die nächsten vier bis fünf Stunden schlafen und er konnte ungestört Vorkehrungen für die Übergabe des Geldes mit dem Verteidigungsminister treffen. Außerdem musste er sich noch eine Summe zurecht schneidern, die natürlich nicht zu niedrig, aber auch nicht zu unverschämt hoch sein durfte. Gerade genug, dass er sein restliches Leben in Frieden und mit reichlich Alkohol und Drogen verbringen konnte. Drei Millionen Dollar sollten genug sein, dachte er sich und griff zum Telefon. Doch gerade als er die Nummer des Verteidigungsministers neuerlich wählen wollte, bildete er sich ein Schritte im Stiegenhaus gehört zu haben. Langsam erhob er sich von seiner Couch, griff nach einem Küchenmesser und ging in Richtung Tür. Es konnte ihm zwar niemand gefunden haben, dessen war er sich sicher, aber Vorsicht war nun einmal die Mutter der Porzellankiste. Durch den Türspion konnte er nur die Dunkelheit des Stiegenhauses erkennen. Und um sicher zu gehen und äußerst beruhigt, da er ja mit einem Küchenmesser bewaffnet war, legte er seine rechte Hand auf den Türgriff. Nach einem kurzen Zögern drückte er den Griff hinunter und öffnete die Tür nur einen Spalt. Doch das war genug für Tony, um die Tür einzutreten. Vollkommen überrascht und auch ein stückweit benebelt, durch den harten Aufprall, taumelte Darren nach hinten und ließ das Messer fallen. Kurz nach Tony, trat jetzt auch Jack mit gezogener Waffe ein. Ersterer drückte den verblüfften Darren mit einem Fuß auf den Boden und mit dem anderen trat er das Messer weg. Die Pistole richtete er direkt auf seinen Kopf, so wie es auch Jack tat, nachdem dieser das komplette Apartment erfolglos nach Audrey durchsucht hatte.
      „Wo ist sie?“, brüllte er wütend.
      Darren war zwar immer noch verängstigt, hatte sich aber wieder so weit gefangen, um ein klein wenig Mut zu schöpfen, in dieser ausweglosen Situation. Vielleicht war es aber auch nur, sein von Drogen vernebeltes Gehirn, welches im weiß machte, dass er tatsächlich noch eine Chance hatte, aus dieser Situation zu entfliehen. Leise lachte er auf und versuchte sich auf seine Ellbogen zu stützen, doch Tony drückte ihn kraftvoll wieder hinunter.
      Darren blieb liegen, fragte aber dennoch: „Wo ist wer?“
      Jack wurde noch wütender. „Wir haben keine Zeit für solche Spielchen, Tony. Los, setz ihm auf diesen Stuhl da.“
      Tony tat wie ihm geheißen, setzte Raines auf den Stuhl und entfernte sich einige Schritte von ihm, die Waffe hatte er allerdings nach wie vor auf ihn gerichtet. Jack steckte seine Waffe weg, ging gemächlich auf Darren zu und versetzte ihm urplötzlich eine schallende Ohrfeige, welche seine Lippen aufplatzen ließ. Rotes Blut tropfte auf sein Shirt hinab.
      „Wo ist Audrey Raines?“, fragte Jack noch bedrohlicher und wütender als zuvor. Darren wollte etwas erwidern, doch plötzlich keimte so etwas wie Erkennung in seinen Augen auf.
      „Du . . .“, stöhnte er schmerzverzerrt und fuhr sich mit dem Ärmel seines Shirts über den Mund. „Du bist doch der Mann aus dem Park, richtig? Sal, oder?“
      „Nicht ganz.“, erwiderte Jack und versetzte ihm eine weitere, noch kräftigere Ohrfeige. Wieder tropfte Blut vom Gesicht des Opfers und Jack bildete sich auch ein, sein Kiefer knacken gehört zu haben. Tony war unterdessen zum Fenster getreten und sah Jack besorgt an. „Wir müssen uns beeilen. Die Kavallerie ist im Anmarsch.“
      „Verdammt“, knurrte Jack. „Also gut, Freundchen, du wolltest es nicht anders.“ Blitzschnell und ohne Vorwarnung zog Jack seine Pistole und schoss Darren Raines in die Schulter. Darren schrie auf vor Schmerzen. Er hatte das Gefühl, als würde sein Arm abfallen, Blut schien jetzt die Wände des gesamten Apartments zu schmücken.
      „Ahhhhh!“, brüllte er. „Also gut, ich sag’s euch ja. Sie ist am Dachboden, da ist eine geheime Treppe an der Decke in der Küche.“ Eine kurze Pause folgte. „Bitte . . .“, wimmerte er. „Tu mir nicht mehr weh.“
      „Das hängt ganz von dir ab.“, erwiderte Jack kalt und begann damit die Wunde notdürftig zu verarzten, damit Darren nicht verblutete. Tony war unterdessen auf den Dachboden geeilt. Dort angekommen fand er Audreys regungslosen Körper. „Jack!“, schrie er hinunter. „Sie ist bewusstlos. Ihr Puls ist nur ganz schwach.“
      Jack starrte Darren wutentbrannt an. „Sie schläft nur.“, versicherte dieser schnell. „Ehrlich, da drüben liegt noch die Packung des Schlafmittels, das ich ihr verabreicht habe. Ich wollte sie nur ruhig stellen.“
      Jack glaubte ihm, schließlich hatte er viel zu viel Angst noch mehr Schmerzen zu erfahren. Tony war inzwischen mit Audreys Körper in das Apartment zurückgekehrt und legte sie behutsam auf das Sofa. Jack trat jetzt auch näher. Traurig sah er auf Audrey hinab. Wie gerne würde er jetzt an ihrer Seite wachen und warten bis sie aufwacht, nur um ihr dann zu sagen, wie sehr er sie liebte. Doch das konnte er nicht und so furchtbar diese Erkenntnis auch war, Tony fasste sie für ihn in Worte.
      „Jack. Die CTU Truppe ist bereits im Gebäude. Sie werden in wenigen Augenblicken hier sein und wenn wir ihnen den Mistkerl hier überlassen, dann wird er nie auspacken. Du weißt doch wie es läuft. Er verlangt einen Anwalt, bekommt diesen und es dauert Tage wenn nicht Wochen bis er etwas sagt.“
      Jack verstand. Er hätte einfach wieder verschwinden können und Tony hätte dann ein letztes Mal mit der CTU zusammen gearbeitet und die Bedrohung abgewandt. Doch Tony hatte Recht. Sie konnten Darren nicht einfach der CTU überlassen.
      „Also gut.“; sagte er. „Greif ihn dir.“
      Gesagt getan. Tony ergriff Darren und zu dritt fingen sie an über die Feuerleiter nach unten zu klettern. Doch in demselben Augenblick in dem sie aus dem Fenster stiegen, stürmten die CTU Agenten das Apartment. Als sie bemerkten, dass gerade eben drei Personen das Gebäude verlassen hatten, war es bereits zu spät und Tony, Jack und Darren längst außer Reichweite. Mit der nach wie vor bewusstlosen Audrey Raines machten sich Agent Cobe und sein Team auf den Rückweg zur CTU.

      22:19 Uhr, Verteidigungsministerium, Büro von James Heller, Washington D.C.

      „Ja Mr. Buchanan. Danke für Ihren Anruf. Soeben wurde James Heller darüber informiert, dass seine Tochter aus den Fängen dieses Psychopathen befreit wurde und sich auf den Weg in die Krankenstation der CTU befand. Von Darren Raines fehlte allerdings jede Spur. Da aber viel Blut, nämlich Darrens Blut in dem Apartment gefunden worden war, ginge man davon aus, dass er nicht freiwillig gegangen war. Heller konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Wer sollte nun wieder einen Grund haben, Darren zu entführen? Doch darüber musste er sich später sorgen machen, denn soeben kam einer seiner engsten Mitarbeiter schweißgebadet in sein Büro.
      „Sir“; stieß er hervor. „Sie hatten Recht. Ein Hacker hat unsere Systeme vor rund dreißig Minuten gehackt. Wir sind im Augenblick nicht im Stande ihm wieder hinauszuschmeißen und seinen Standort können wir ebenfalls nicht lokalisieren. Er ist ein absoluter Vollprofi und hat noch dazu alle notwendigen Codes.“
      Der Verteidigungsminister war entsetzt. Also hatte Darren doch die Wahrheit gesagt und gerade jetzt in dieser Sekunde waren Terroristen drauf und dran alle geheimen Militärcodes der Amerikanischen Streitkräfte zu erfahren und an den meistbietenden zu verkaufen. Und wie es aussah, hatten sie nicht den Hauch einer Chance den Prozess zu stoppen.
      „Wie viel Zeit bleibt uns?“, fragte er.
      „Ungefähr fünfundvierzig Minuten. Haben wir es dann nicht geschafft den Hacker zu bannen, kennen die Terroristen all unsere Codes, Sir.“
      James Heller griff zum Telefon um den Präsidenten und danach die CTU zu verständigen.

      22:28 Uhr, CTU D.C., Washington D.C.

      „Ihr habt was?“ Chloe war außer sich. „Jack, ihr behindert Ermittlungen der Regierung, ist dir das klar.“
      Nun war es an Jack, ein wenig auszuticken. „Ob mir das klar ist? Chloe, hör mir zu. Wir haben Darren mitgenommen, weil er bei der CTU zu lange mit Samthandschuhen angefasst wird. Wir müssen etwas herausfinden und zwar schnell. Wirst du uns noch helfen?“
      Chloe schien einen Augenblick lang zu überlegen, sagte dann aber: „Natürlich helfe ich euch. Aber warum arbeitet nicht wenigstens Tony ganz offiziell mit uns zusammen, dann hättest du es auch leichter.“
      Jack seufzte. „Ich weiß. Ich hab mir doch schon genau dasselbe gedacht, Chloe. Aber das geht nicht. Michelle ist entführt und Tony will sie selber befreien und außerdem glauben wir, dass sie durch ein Eingreifen der CTU nur noch mehr gefährdet wäre.“
      Chloe konnte die beiden verstehen. Doch im Grunde, wenn man sich ganz genau an die Vorschriften hielt, dann war jeder entbehrlich, auch jeder Zivilist (und das waren Tony und Michelle zurzeit eben). Die nationale Sicherheit hatte Vorrang. Und dennoch vertraute sie Jack soweit, dass sie fest davon überzeugt war, dass er niemals irgendetwas tun würde, was diese Sicherheit gefährden könnte.
      „Chloe?“, Jacks Stimme hallte in ihrem Kopf nach. „Bist du noch da?“
      „Ja ich bin noch da.“
      „Bist du sicher, dass du das hin bekommst?“
      „Ich hoffe. Ruf mich an, sobald du was aus Darren rausbekommen hast.“
      Und mit diesen Worten hatte sie aufgelegt und humpelte neuerlich an ihren Arbeitsplatz. Sie saß gerade einmal wenige Sekunden da klingelte auch schon ihr Telefon auf dem Schreibtisch.
      CTU O’Brian.“
      „Chloe kommen Sie bitte einmal in mein Büro. Ich muss mit Ihnen sprechen.“
      „Jawohl.“
      Chloe seufzte, stand auf und machte sich auf den Weg in Bill Buchanans Büro. Sie hoffte inständig, dass es nicht wieder um Tony ging, doch in wenigen Augenblicken würde sie erfahren, dass es selbstverständlich genau darum ging.
      Sie öffnete die Tür und Bill Buchanan erwartete sie bereits. Er wirkte etwas unruhig.
      „Chloe.“, sagte er ruhig, aber bestimmt. Das war der Tonfall den sie am wenigsten mochte. „Ich habe gerade davon erfahren, dass Terroristen dabei sind unsere Militärcodes zu stehlen und Darren Raines ein wichtiger Zeuge sein könnte. Dummerweise ist dieser aber jetzt gerade entführt.“
      Chloe suchte nach Ausreden, einem Vorwand das Büro ihres Chefs schnell wieder verlassen zu können. Doch es gab kein Entrinnen. Buchanan deutete ihr Schweigen so, dass sie nichts sagen wollte und ergriff deshalb selbst wieder das Wort.
      „Hören Sie, Chloe. Das was Manson Ihnen angetan hat, war nicht richtig. Aber ich vermute Sie wissen genauso gut wie ich das Tony Almeida wohl hinter der Entführung von Darren Raines steckt. Kontaktieren Sie ihn!“; forderte er Chloe auf.
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Tony_Almeida88 schrieb:

      Wow, schon wieder sind etliche Wochen ins Land gezogen. Damit jetzt endlich mal was weitergeht, kriegt ihr hier einmal die erste Hälfte meiner aktuellen Stunde, sorry, dass ichs jetzt aufteile, aber sonst dauerts ewig bis da mal was weitergeht.
      Ich hoffe ihr könnts euch noch an die Geschehnisse erinnern und habt kein Problem damit wieder voll aufzuspringen. Also viel Spaß mit der ersten Hälfte der neuen Stunde (ich hoffe die andere Hälfte folgt in den nächsten Tagen):


      auch wenn es nur die hälfte der stunde ist, so war es doch richtig spannend!!! Gut dass Tony und Jack Audrey gefunden haben :)
      Und ich fand wiedermal, dass du vorallem Chloes Charakter und ihre Wortwahl genau getroffen hast. Ich habe schon jedes Mal ihre Stimme gehört- und genau das wünscht man sich ja bei einer fanfiction!
      Ich freu mich schon auf den nächsten Teil! :grin_still:
      (Bis Morgen per mail *excited* :P )
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Keine Sorge, das ist doch ok, dass Du das aufteilst. Und wir haben bestimmt kein Problem damit, wieder voll aufzuspringen. :thumbs02:
      Ja, da kann ich unconscious nur zustimmen. Diese Hälfte war wirklich sehr spannend. :daumen:

      Und auch ich freue mich schon auf den nächsten Teil. :freudentanz:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • So, nur zur "Vorwarnung" und um allen Interessenten meine kleine FF wieder in Erinnerung zu rufen: nach einer gefühlten Ewigkeit, geht es in den nächsten 2 bis 3 Tagen (ich schätze eher Freitag) endlich weiter mit Jacks Abenteuer. Ich hoffe ihr seid nach wie vor dabei und könnt euch wieder ordentlich reinlesen ;)
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Danke für die Vorwarnung. :freudentanz:
      Dann bin ich doch ziemlich gespannt, was die drei Monate Pause so erbracht haben :fanfics:
      Gruß, claudia
      Weihnachten: "Euch ist heute der Retter geboren, Christus der Herr." die Bibel in Lukas 2,11
    • Tada!!!! Hier ist Teil 2, meiner 9. Stunde. Eigentlich wollte ich noch ein paar andere Szenen einbauen. Nachdem die eine Szene aber solange gedauert hat, lass ich es jetzt mal bei der Einen.
      Saxi, claudia und unconscious (ich erwarte übrigens deine Mail ;) :( schön dass ihr nach wie vor dabei seid und keine Sorge jetzt entsteht, keine drei monatige Pause ;)
      Jetzt aber erstmal viel Spaß beim Lesen und anschließendem Kommentieren:


      22:40 Uhr, Im Park, Washington D.C.

      Jack und Tony hatten zusammen mit Darren Raines, vor wenigen Augenblicken einen Park mitten in D.C. betreten. Nachdem sich Tony davon überzeugt hatte, dass zu dieser späten Stunde niemand in Hörweite war, trat Jack mit dem immer noch stark blutenden Raines aus dem Dunkel der Nacht und in das Licht der Parklaterne. Jack stieß Darren auf die nahegelegene Parkbank und musterte ihn argwöhnisch, während Tony die Umgebung weiterhin im Auge behielt.
      „Wo ist Daniel Cooper?“, fragte Jack.
      Eine Zeitlang schien es so, als würde Darren überlegen, ob er antworten solle oder nicht. Dann, nachdem er durch ausgiebiges Seufzen auf seine Schmerzen hingewiesen hatte, entschied er sich es bei einem Kopfschütteln zu belassen.
      „Haben dir die Schmerzen, die ich dir in deinem kleinen Drogenparadies bereitet habe, etwa nicht gereicht?
      Aus den Augenwinkeln konnte der Ex-Agent erkennen, dass Tony immer unruhiger auf und ab ging. In Raines Augen erschien neuerlich so etwas wie kindischer Trotz und blitzschnell schlug Jack ihn mit dem Daumen und dem Zeigefinger auf den Hals. Röchelnd und um Luft ringend ging Raines zu Boden. Als er nicht anfing zu reden, sondern lediglich zwei Mal hustete, hastete Tony an die Seite seines Freundes, und nahm sich das gemeinsame Opfer nun selbst zur Brust.
      „Dieses Schwein hat meine Frau!“; brüllte er. „Und wenn ihr etwas geschieht, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass du solche Schmerzen erfährst, dass der Tod eine freudige Erlösung für dich darstellen würde.“
      „Tony, . . .“, doch Jack konnte den Satz nicht zu Ende führen, denn plötzlich hörte er Schritte!
      Und schon wenige Augenblicke humpelte, ein offensichtlich betrunkener, etwas älterer Mann aus dem Dickicht des Gebüsches.
      Als er die bizarre Szenerie wahrnahm, musste er erst zweimal blinzeln und dann seine halbleere Weinflasche in seiner Rechten genau mustern. Nach dem er auch daran gerochen hatte und nicht ungewöhnliches feststellen konnte, trat er näher an die drei Männer heran. Einige Schritte vor Jack blieb der Mann stehen.
      „Hey, duuuu“, begann er, „was machschtn da, häh? Wehrlose Männer verhauen, scheh ich dasch richtisch?“
      Der Mann ballte bedrohlich die Fäuste. Wenn nicht so viele Menschenleben auf dem Spiel stehen würden, dann würden Jack und Tony wohl in lautes Gelächter ausbrechen. Die Realität sah aber anders aus. Es standen Menschenleben auf dem Spiel. Verdammt viele sogar. Jack zog seine Waffe richtete sie auf den besoffenen Neuankömmling und presste ein „Verschwinde“ hervor.
      Des Mannes Augen weiteten sich zu riesigen Glubschaugen, ehe er sich langsam zurückzog und sagte: „Oh, bei scho groschen Waffen, kann isch leider nisch mitspielen. Ciao Ciao.“ Und bevor er komplett verschwand ließ er es sich nicht nehmen, den immer noch am Boden liegenden Darren Raines „alles Glück der Welt“ zu wünschen.
      Jack bedachte Tony mit einem zornigen Blick, woraufhin Letzterer wieder seine Stellung bezog und darauf achtete, dass so etwas wie gerade eben nicht noch einmal passierte. Jack schnappte sich Darren, richtete ihn unsanft auf, stieß ihm zurück auf die Parkbank und schrie ihm an: „Schluss mit den verfluchten Spielchen, du verdammter Mistkerl. Wo ist Daniel Cooper?“
      Doch Darren Raines blieb stumm. War es sein benebelter Geist, der ihn diesen schier dummen Mut verschaffte oder wusste er tatsächlich nichts? Jack wollte gerade mit dem Teil eines Astes, welcher am Boden lag, in die Wunde in Darrens` Schulter drücken, als er den Klingelton seines Handys wahrnahm.
      „Ja?“, brüllte er förmlich hinein, so dass Chloe am anderen Ende der Leitung erschrocken, mit dem Kopf zurückwich.
      „Tony, es tut mir leid“, sagte sie, „ich konnte es nicht länger geheim halten, ich schalte dich jetzt auf Lautsprecher, Mister Buchanan ist mit mir im Raum.“
      Zuerst war Jack etwas ratlos, verstand dann allerdings und orderte Tony herbei, welcher wohl auch schon eine Ahnung hatte und das Telefon entgegen nahm.
      „Hallo Bill.“, sagte er lakonisch.
      Bill war aufgebracht.
      „Verdammt Tony. In was sind Sie da wieder hineingeraten und welcher Teufel hat sie geritten, auf eigene Faust zu ermitteln und dann auch noch die Ermittlungen einer Regierungsbehörde zu behindern, wenn ich . . .“
      „Bill! Holen Sie bitte mal Luft!“ Bevor Tony weitersprach, ließ er einige Augenblicke verstreichen, um sicher sein zu können, Bills ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen.
      „Die haben Michelle, Bill. Die Scheißkerle haben meine Frau. Es begann als einfacher Job und endete in einer Katastrophe. Ich gebe zu, dass Ganze ist mir ein bisschen über den Kopf gewachsen, aber ich kann nicht mit der Regierung zusammen arbeiten, will ich Michelle da lebend rausholen.“
      Bill seufzte. „Wo ist Darren Raines, Tony?“
      „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“
      „Wir werden alles tun, um Michelle zu beschützen, dass wissen Sie. Und jetzt nennen Sie mir Raines’ Aufenthaltsort.“
      Nun rastete Tony, seinerseits aus: „Sie werden alles tun, um sie zu beschützen, ja? Verkaufen Sie mich nicht für dumm, Bill. Ich war lange genug dabei um zu wissen, wie das Ganze abläuft. Michelle ist, genauso wie ich und auch alle anderen, entbehrlich. Ziel ist es doch die Codes aus den Fingern der Terroristen zu bekommen, oder es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass sie sie überhaupt bekommen, richtig?“
      Erneut seufzte Buchanan. „Natürlich ist es unsere Priorität die Codes sicherzustellen, aber das müssen Sie doch am besten wissen, Tony! Das Leben von Tausenden, wenn nicht Hunderttausenden von Amerikanischen Bürgern steht auf dem Spiel und Michelles Leben steht nicht über deren.“
      Tony war drauf und dran aufzulegen, besann sich dann allerdings eines Besseren und vernahm sogleich erneut Buchanans Stimme: „Hören Sie Tony. Sie haben mein Wort, als Freund, dass ich alles versuchen werde, was ich kann, um Michelle da raus zu holen. Aber Sie müssen mir jetzt sagen wo Raines ist!“
      Tony überlegte. Er wusste, dass Bill recht hatte und war nun bereit mit der CTU zusammen zu arbeiten. Jack, der während des Telefonates Darren Raines weiter verhört hatte, hielt ihm nun das Handy von Darren direkt vor die Nase. Eine Nummer war am Display abzulesen und Tony verstand. Er gab Buchanan die Nummer durch und Chloe hatte innerhalb weniger Minuten herausgefunden, wer um wie viel Uhr angerufen wurde. Sie gab Tony die Adresse einer Mülldeponie durch. Die Terroristen und somit Daniel Cooper waren wohl dort zu finden. Obwohl Chloe die Nummer mit einem gewissen Glenn Miller in Verbindung bringen konnte, hoffte Tony dort auch Daniel Cooper zu finden. Von seinem frühzeitigen Ableben konnte er ja nichts ahnen. Tony gab Buchanan noch den Aufenthaltsort von Darren Raines bekannt und dieser versicherte sofort ein Team zu schicken, um den Verdächtigen abzuholen. Ein weiteres Team, angeführt von Agent Cole, war zur Mülldeponie unterwegs. Tony legte auf und marschierte Richtung Wagen, nachdem Jack Darren gefesselt hatte. Doch Jack machte keine Anstalten, auch Richtung Wagen zu gehen. Daraufhin kam Tony zurück und sah seinen Freund erstaunt an.
      „Was ist los?“, fragte er.
      Jack rang sich ein Lächeln ab. „Das fragst du noch? Ich kann nicht mit dir kommen, Tony. Ich würde jetzt nichts lieber tun, als Cooper zu jagen und Michelle zu befreien. Doch ich bin tot, vergiss das nicht und das muss auch so bleiben. Triff dich mit Agent Cole, er ist ein guter Mann, ich hab ihn mal vor ein paar Jahren getroffen und ein paar Tage lang mit ihm zusammengearbeitet. Er wird dir sicher eine große Hilfe sein. Ich werde wieder unsichtbar . . .“
      Tony meinte, eine Träne auf Jacks Wangen erkennen zu können. Es konnte aber auch ein Regentropfen sein, denn vor wenigen Minuten hatte es begonnen leicht zu regnen. Tony nickte lediglich, es bedarf keinerlei Worte mehr zwischen ihnen und er wusste auch, dass er Jack mit keiner Argumentation umstimmen konnte. Er ließ ihn ziehen, doch davor umarmten sie sich ein letztes Mal innig. Danach wünschten sie sich gegenseitig viel Glück und gingen für immer getrennte Wege . . .

      22:59:57

      22:59:58

      22:59:59

      23:00:00!!

      Bevor Stunde 10 online gestellt wird, kommt in den nächsten Tagen mal ein "Was bisher geschah", damit ihr euch wieder besser rein lesen könnt . . .
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Sooo dann kommetier ich doch direkt mal das neue Kapitel! :grin_still:
      Auch wenn ich mich nciht mehr ganz genau daran erinnern kann was nochmal alles geschehen ist (deswegen ist das echt eine gute Idee, mit dem "was bisher geschah"!) muss ich sagen, dass ich trotzdem wieder sofort in der story drin war.
      Ich konnte mir Tony richtig gut vorstellen in diesem kapitel...ist ja mitlerweile bekannt was er nciht alles für seine frau tun würde (und so am rande: sie waren echt ein tolles pärchen :love_sigh: )
      Also zu dem alten Mann den du da reingebracht hast, muss ich echt sagen: :daumen:
      dieser eine satz: "Und bevor er komplett verschwand ließ er es sich nicht nehmen, den immer noch am Boden liegenden Darren Raines „alles Glück der Welt“ zu wünschen." ... richtig genial...vorallem da der kerl es in der gesellschaft von tony und jack (die ihm beide nciht unbedingt freundlich gesonnen sind) echt gebrauchen kann :cool1:
      Schön war uach die Stelle mit der Träne/dem Regentropfen...ich mochte die Freundschaft zwischen Tony und Jack wirklich sehr (naja okay weißt du ja bereits :zwinker: ) deswegen fande ich die szene echt gut gelungen! :)

      Also wirklich ein super Kapitel! Freu mich schon aufs Nächste :daumen:

      P.s. ich bin so selten blöd...ich war die ganze zeit der festen überzeugung dass ich dir als letztes geschrieben hatte...und habe deswegen die ganze zeit auf eine mail von dir gewartet...bis ich gerade mal nachgeguckt habe, und dann bemerkt ahbe, dass du es warst der die letzte mail geschrieben hat.... :P schande über mich :grin_still: ich werde dir dann aufjedenfall im laufe der nächsten tage schreiben^^
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Freut mich wenns dir wieder gefallen hat und du dich gut rein lesen konntest. (übrigens: ich war mir gar nimma sicher ob ich dir gemailt hab, hab deswegen auch nochmal extra nachgeschaut und ja du bist dran ;) )
      Allerdings hab ich nach so langer Pause schon bemerkt, dass mir teilweise das Vokabular regelrecht ausgegangen ist - aber das wird schon wieder. Und zugegebenermaßen ist das "Was bisher geschah" auch für mich eine Hilfe. Denn schon beim Schreiben dieser einen Szene habe ich ein paar Sachen wieder nachlesen müssen, hab ich mich doch selber an mein Geschriebenes nicht mehr erinnert :D
      Tja zu den beiden Szenen die du noch angesprochen hast: der alte Mann sollte auch mal ein bissl comedy rein bringen, die Story aber nicht zu sehr ins Lächerliche ziehen, ich hoffe dass ist mir gelungen. Und es freut mich natürlich, dass dir die Szene so gut gefallen hat.
      Das mit der Träne/dem Regentropfen, hab ich mir deshalb so ausgedacht, weil man bei Tony und Jack ja nie wirklich gesehen hat, dass sie sich gegenseitig ihre Gefühle zeigen würden, daher auch die Umarmung, auch um da das "unsichtbare Eis" :) ein bisschen zu brechen.

      Nund aber zu "previously on 24":

      Was bisher geschah . . .

      Jack Bauer arbeitet nach seinem fingiertem Tod für eine Autowerkstatt in San Francisco. Eines Tages kommt ein Kunde namens David Cooper, um sein Auto reparieren zu lassen. Jack, der unter dem Namen Chris Knox arbeitet, wird mit der Reparatur des Wagens beauftragt. Durch Zufall erkennt er Dokumente auf dem Beifahrersitz, welche Informationen über den Verteidigungsminister, James Heller, beinhalten. Nach sorgfältiger Prüfung gelangt Jack zu der Erkenntnis, dass wohl ein Anschlag auf den Verteidigungsminister de Vereinigten Staaten geplant ist. Von nun an muss Jack Bauer wieder Jack Bauer sein.
      Heimlich kontaktiert er, seine Vertraute und Freundin Chloe O’Brian  eine der vier Personen die wissen dass Jack noch lebt! Chloe muss wieder einmal hinter dem Rücken ihres Chefs, Bill Buchanan arbeiten und auch all ihre Kollegen, darunter Edgar Stiles, narren, um ihrem Freund behilflich sein zu können.
      Als sich das Geschehen nach Washington D.C. verlagert, werden auch Chloe und Edgar von der CTU Los Angeles, zur CTU in D.C. versetzt, um dort die begonnene Arbeit zu Ende zu führen. George Mansfield, Leiter der CTU Washington D.C. entschließt sich dazu, Chloe in Gewahrsam zu nehmen und mit fragwürdigen Mitteln zu verhören, um herauszufinden wer ihr Informant ist und ob sie womöglich selbst mit drin steckt. Edgar hingegen, nimmt seine Arbeit auf.
      In der Zwischenzeit hat sich Jack dass Vertrauen der Terroristen gesichert und trifft auf einen alten Bekannten: Tony Almeida!! Almeida arbeitet seit seinem Ausscheiden aus der CTU als Privatermittler und ist zeitgleich der Partner seiner Ehefrau Michelle Dessler. Tony ermittelt mittlerweile aber undercover, denn er ist, bevor er es richtig verstanden hat, tiefer in die Geschehnisse verwickelt worden, als er es eigentlich wollte. Jack ist indes froh, einen Verbündeten zu haben, wundert sich allerdings wieso er Chloe nicht mehr erreichen kann. Kurz darauf erfahren Jack und Tony auch die wahren Pläne der Terroristen: Audrey Raines, James Hellers’ Tochter soll entführt werden und sie sollen beide an der Entführung beteiligt sein. Als Jack dem Treiben ein Ende setzen will, wird er von Tony überredet die Entführung durchzuführen. Almeida hat Grund zu der Annahme, dass das Audreys Entführung nicht alles sein kann, was die Terroristen planen, Jack willigt schließlich ein und die Entführung gelingt!
      Bald darauf wird Chloe aus ihrer misslichen Lage befreit und zwar von Bill Buchanan, welcher durch diverse Quellen erfahren hat, was in D.C. vor sich geht und sich sofort auf den Weg gemacht hat. Zwischenzeitlich konnte er bei der Divison noch erwirken, dass er, Buchanan, die Leitung der CTU D.C. für die Dauer der Krise übernimmt. Bill will George Mansfield mit im Boot behalten, doch dieser ist verärgert und tritt zurück. Chloe kann kurze Zeit später Jack erreichen und erfährt von Tonys Beteiligung.
      Auf Drängen von Bill Buchanan nennt sie als Informanten schließlich Tony Almeida doch, so sagt sie, will dieser nicht mit der CTU zusammenarbeiten. Kurz darauf sind weder Tony noch Jack zu erreichen.
      Die Terroristen haben das falsche Spiel in der Zwischenzeit durchschaut, verschleppen Tony (offenbaren ihm jedoch zuvor noch, dass sie auch Michelle als Geisel haben) und lassen Jack Vorort foltern. Letzterer schafft es jedoch sich zu befreien und Sal (einer der Terroristen) zu töten. Durch ein zuvor mitgehörtes Telefonat schafft es Jack sich als Sal auszugeben und sich mit einem Verbindungsmann zu verabreden. Gerade als er sich auf den Weg machen will, stürmen aber CTU Agenten in das Gebäude und nehmen Jack gefangen.
      Jack schafft es tatsächlich den leitenden Agenten, Agent Kaine, davon zu überzeugen, dass er Jack Bauer ist und dass niemand davon wissen darf. Jack geht damit ein großes Risiko ein, wird aber belohnt: Agent Kaine und er treffen sich mit dem Informanten welcher, wie sich später herausstellt, Darren Raines ist. Der Bruder des Verstorbenen Paul Raines und somit Audreys’ Schwager. Darren macht Audrey für das Ableben seines Bruders verantwortlich und gibt den Terroristen die Informationen die sie brauchen, um alle geheimen Militärcodes Amerikas zu hacken und möchte im Gegenzug dafür Audrey Raines.
      Als Jack und Kaine der Spur die sie von Darren Raines erhalten hatten folgen, finden sie Tony Almeida geknebelt und gefesselt  ansonsten ist das Haus leer. Kurz nachdem Jack Tony befreit hat, explodiert das Gebäude. Agent Kaine kommt dabei ums Leben!
      Die zwei Ex-Agenten folgen schließlich weiteren Spuren und können Darren Raines ausfindig machen, welcher in der Zwischenzeit (und mit Drogen voll gepumpt!) hohe Forderungen an den Verteidigungsminister stellt, will dieser seine Tochter lebend wieder sehen. Das James Heller das Gespräch zurückverfolgen lässt, soweit denkt Darren nicht. Die CTU schickt ein Team unter der Leitung von Agent Cole los und Chloe spielt Jack und Tony die Informationen zu.
      Die beiden sind vor dem CTU Team bei Darren, befreien Audrey und entführen ihren Schwager.
      Buchanan hat nun genug und übt weiter Druck auf Chloe aus. Ihr bleibt natürlich nichts anderes übrig als Tony anzurufen.
      Dieser erklärt sich schlussendlich dazu bereit mit der CTU zusammenzuarbeiten, um Michelle zu retten und die Militärcodes sicherzustellen, Jack verabschiedet sich indes von seinem Freund, und taucht neuerdings unter.
      Bei den Terroristen hat mittlerweile Glenn Miller, der Kopf der Bande, David Cooper aus dem Weg geräumt. Zusammen mit dessen Bruder Daniel und einigen anderen Terroristen ist er nun drauf und dran die Codes in die Finger zu bekommen.

      24 – Jack Bauer: tot oder lebendig? – Episode 10 is coming soon . . .
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Das war wieder eine super Fortsetzung. :clappingsmi3: Also ich war eigentlich auch sofort wieder drinnen in der Story aber trotzdem war das sehr gut, dass Du das mit dem "Was bisher geschah" gemacht hast. :thumbs02:
      Ich freue mich schon wieder auf das nächste Update. :freudentanz: Und lieben Dank fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Wie versprochen keine drei monatige Pause :D
      Viel Spaß mit Episode 10:

      Die folgenden Ereignisse finden zwischen 23:00 und 24:00 Uhr statt.

      23:04 Uhr, Versteck der Terroristen (Mülldeponie?), Washington D.C.

      Michelle spuckte Blut. Die letzten fünfundvierzig Minuten wurde sie windelweich geprügelt und Glenn Miller schien nicht einmal daran zu denken, noch am heutigen Tage damit aufzuhören. Dessler war in einem Raum unter gebracht, der die Bezeichnung „Raum“ gar nicht verdiente. Sie war an einem Stuhl gefesselt und dieser Stuhl war gleichzeitig auch die einzige Einrichtung, die zur Verfügung stand. Miller hatte vorsorglich noch ein paar Folterinstrumente mitgenommen, um alles ein bisschen spannender zu machen, wie er zu Beginn der Folterung höhnisch erwähnt hatte. Neuerlich spuckte Tonys Frau Blut. Ihre Harre waren zerzaust, teilweise einfach ausgerissen, ihre Fingernägel waren ihr einzeln herausgerissen worden und von ihrer Kleidung war auch nicht mehr viel übrig. Glenn Miller warf das erhitzte Messer, dass er soeben verwendet hatte, um seinem Opfer ein paar Brandwunden zuzufügen, achtlos beiseite, wartete, bis sich Michelle wieder etwas von der Tortur erholt hatte und sah sie dann mit einem ernsten Gesichtsausdruck an.
      „Agent Dessler – und ich nehme an sie haben nichts gegen die Bezeichnung Agent einzuwenden – warum ertragen Sie diese Schmerzen? Für ihren Mann? Der ist tot soviel kann ich Ihnen verraten, also wird er wohl nicht kommen und sie retten.“
      Ein höhnisches Grinsen machte sich auf Millers Gesicht breit. Statt zu antworten, spuckte Michelle lediglich wieder eine Ladung Blut zu Boden. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie wohl nicht antworten können. Das karge Licht der kleinen Lampe in der Mitte des Raumes schien nun genau auf Glenn Millers Züge. Das Licht schien im etwas Teuflisches zu verleihen.
      „Arbeiteten Sie und Ihr Mann mit der CTU zusammen, Agent Dessler? Was weiß die CTU?“
      Michelle versuchte zu lachen, es schien aber eher zu einem Klagelied zu werden, wobei sie selbst gar nicht wusste, warum sie eigentlich lachte. Mit der letzten ihr verbleibenden Kraft schaffte sie es tatsächlich einen Satz hervorzubringen: „Ich weiß doch gar nichts.“ Gleich darauf fiel sie neuerdings zu Boden. Und sie sagte sogar die Wahrheit. Sie wusste tatsächlich nichts von der Beteiligung der CTU an dieser Operation, schließlich hatte Tony nie Gelegenheit dazu gehabt, ihr davon zu berichten. Gerade wollte Miller wieder zuschlagen, als plötzlich die Tür hinter ihm aufging.
      „Was ist?!“, herrschte er den Terroristen an, der soeben den Raum betreten hatte. Er war noch sehr jung, wohl die erste „Mission“ für ihn und dementsprechend nervös war er auch, seinen Vorgesetzen gegenüberzutreten, vor allem nachdem er gesehen hatte, was mit Daniel Cooper passiert war.
      „Ver – Verzeihung, Sir.“, stammelte der Junge. „Ab – Aber wir haben alles was wir brauchen. Wir haben die Codes, Sir.“
      Glenn schien angestrengt nachdenken zu müssen, fast so als wüsste er nicht, wovon der Junge sprach, dann grinste er breit.
      „Aber natürlich.“, sagte er. „Gute Arbeit! Schick mir Christian herein.“
      Der Junge nickte und verschwand erleichtert. Wenige Augenblicke später trat Christian ein. Ein muskulöser, mit unzähligen Narben versehener, Mittvierziger. Er hatte schon weitaus mehr Aufträge erledigt, als der Junge der vor einigen Momenten den Raum verlassen hatte.
      Christian baute sich bedrohlich vor Michelle auf, der Anblick ihrer zerrissenen Klamotten schien ihn tatsächlich zu erregen. Michelle war angewidert, allerdings gab es kein Entrinnen für sie.
      „Nicht jetzt!“; sagte Miller. „Wir brauchen sie vielleicht noch. Stimmt das, was ich eben gehört habe? Wir haben die Codes?“
      Christian nickte.
      „Gut. Wir treffen uns mit den Käufern in zwei Stunden. Bis dahin behalten wir die Kleine, als Versicherung, sollte irgendetwas schief gehen. In den Wagen mit ihr und zieht ihr einen Mantel um, die Nacht ist kühl.“

      23:15 Uhr; Wenige Meter vor dem Versteck der Terroristen (Mülldeponie?), Washington D.C.

      Wenige Minuten nachdem Jack den Park verlassen hatte, hatte sich Tony auf dem Weg zum Treffpunkt gemacht. Beinahe gleichzeitig trafen er und das CTU Team angeführt von Agent Cole ein. Cole war ein stämmiger Bursche, einer von der Sorte denen man lieber nicht im Dunkeln begegnen möchte. Er reichte Tony seine rechte Hand und ein starker Händedruck folgte.
      „Mr. Almeida. Ich bin Agent Martin Cole. Wir fangen gerade damit an, das Gelände auszukundschaften, doch wie es scheint gibt es keine Wachen außerhalb der Deponie. Hat Raines vielleicht noch irgendetwas erwähnt, dass hilfreich sein könnte?“
      Tony verneinte.
      „Sie fühlen sich wohl ziemlich sicher, oder sie haben drinnen eine Falle für uns vorbereitet, Ihre Männer müssen vorsichtig sein, Agent Cole.“
      „Meine Männer sind Profis, keine Sorge.“
      „Ich mache mir aber Sorgen.“, erwiderte Tony. „Meine Frau ist da drinnen, Agent. Sie darf auf gar keinen Fall verletzt werden, hören Sie.“
      Cole schien verärgert. Er lieferte sich mit Tony einige Sekunden lang ein stilles Blickduell, doch keiner der Beiden dachte auch nur einen einzigen Augenblick daran, dieses Duell zu verlieren, also versuchte er es dann doch wieder mit der kommunikativeren Methode.
      „Almeida.“, begann er drohend. „Sie kennen das Geschäft. Wir müssen die Codes zurückholen, alles Andere ist nur halb so wichtig, egal ob es das Leben einer aktiven oder einer Ex-Agentin ist, verstehen Sie das denn nicht?“
      Tony war kurz davor auszurasten, besann sich dann jedoch eines Besseren.
      „Sie hören mir jetzt zu Agent Cole. Ich habe Bill Buchanans Wort, das alles getan wird, um Michelle da lebend rauszuholen. Und wenn Sie mir nicht garantieren können, Ihre Befehle auszuführen, dann muss ich wohl mit Buchanan sprechen.“
      Tony holte gerade sein Handy aus der Tasche, als Cole seinen Arm packte.
      „Ich führe meine Befehle sehr wohl aus“, presste er hervor. „auch wenn sie mir nicht gefallen. Unter Mansfield war sowieso alles besser.“
      Tony ignorierte den letzten Satz und besann sich wieder auf das Wesentliche.
      „Sind wir soweit?“
      Cole tastete mit seinem Finger an sein Ohr, holte sich die Bereitschaft seiner Teams ein und nickte Tony, welcher mittlerweile ebenfalls eine kugelsichere Weste trug, zu. Almeida wollte gerade los gehen, als er neuerlich von Cole zurückgehalten wurde.
      „Ich habe das Kommando.“
      Tony überlegte einen Moment, trat dann aber zur Seite und ließ Cole den Vortritt. Beide zogen ihre Pistolen und schlichen sich an das Gebäude der Mülldeponie an.
      Kurz vor dem Eingang trafen auch die Beiden Teams ein. Die Umgebung war gesichert, kein Feindkontakt. Leise öffnete Cole die Tür und verschwand links. Tony tat es ihm gleich, nur dass er rechts verschwand. Die Teams folgten den Agenten. Tony schaltete den ersten Terroristen mit einem Messer aus und schleifte den Leichnam ins Dunkel. Die Halle der Deponie war nur spärlich beleuchtet und so gut wie gar nicht eingerichtet. Ein Umstand der den Angreifern sehr zugute kam. Almeida wartete bis Cole, dasselbe mit dem Terroristen auf der anderen Seite der Halle gemacht hatte und schlich dann weiter. Plötzlich ging einer der Agenten, des Teams, welches Tony gefolgt war, getroffen zu Boden. Der Mann war auf der Stelle tot. Sofort gingen alle Agenten in Deckung, soweit das überhaupt möglich war. Die Terroristen schienen wie aufgeschreckte Tiere umherzulaufen, bis Tony erkannte, dass sie gerade dabei waren, alle Dateien die sie besaßen zu löschen.
      Er verließ seine Deckung, schleuderte sein Messer in die Brust eines Angreifers, welcher sich über die rechte Flanke an ihn heranschleichen wollte, versetzte einen zweiten einen Fußtritt in die Magengegend und verwendete ihn dann als Schutzschild. Als sein menschliches „Schild“ schließlich vollkommen durchlöchert war, ließ er es fallen und fand Deckung hinter einer Säule. Er zog seine Pistole, verließ auf Knien seine Deckung und streckte drei weitere Terroristen mit gezielten Schüssen nieder. Auch Cole und seine Mannen hatten nicht nur tatenlos zu gesehen, sondern die restlichen Terroristen ausgeschaltet. Insgesamt vier CTU Agenten waren bei dem Einsatz gestorben, zwei weitere leicht verwundet. Als die Räumlichkeiten durchsucht, gesichert und die übriggebliebenen Dateien sichergestellt waren, kniete sich Tony nieder. Cole trat auf Tony zu.
      „Es tut mir leid, keine Spur von Michelle.“
      „Ich weiß“, sagte Tony. „Aber noch etwas macht mich stutzig. Auch Cooper ist nicht unter den Toten, ebenso wenig wie Glenn Miller.“
      Sie kannten Glenn Miller schließlich von dem Foto dass sie alle zugesandt bekommen hatten und er war definitiv nicht dabei. Plötzlich bemerkte Tony eine Bewegung in seinem Augenwinkel und er sprang blitzschnell auf. Almeida rannte zu einem verletzt am Boden liegenden Terroristen, nahm ihm das Handy ab und las die Worte „Nachricht gesendet“
      Schnell versetzte er dem Terroristen einen Faustschlag der ihm das Bewusstsein raubte, auch wenn das vermutlich sowieso schon bald passiert wäre.
      „Sichern und für den Transport bereit machen!“, schrie er nur und nahm sich dann des Handys an. Da der Terrorist keine Zeit gehabt hatte, die Nachricht zu löschen, war es Tony ein Leichtes sie zu öffnen und zu lesen.
      „Agent Cole!“, brüllte er.
      Dieser kam sofort zu ihm, nahm das Handy und las laut vor: „Dein Plan ist aufgegangen. CTU ist hier, sehe dich in einer besseren Welt wieder.“
      Cole überlegte. „Eine Falle!?“, brachte er dass auf den Punkt was alle längst wussten.
      Tony nickte. „Na los, bringen wir den Überlebenden und die Dateien samt Handy zur CTU, vielleicht finden wir ja irgendetwas Nützliches. „Und hoffentlich ist es dann noch nicht zu spät“, fügte er hinzu.

      23:36 Uhr, CTU Washington D.C., Washington D.C.

      Bill Buchanan hatte Edgar und Chloe gerade darüber informiert, das Tony und Agent Cole mit Dateien unterwegs seien, welcher sich die Beiden sofort annehmen sollten, wenn sie da sind. Außerdem hatte er Christopher Nolan, ebenfalls ein Mitarbeiter der Kommunikation, befohlen Darren Raines in einen Verhörraum bringen zu lassen, wenn er aus der Obhut des Arztes entlassen wird.
      Auch Audrey Raines war in medizinischer Behandlung, streng bewacht auf der Krankenstation der CTU. Der Arzt sagte, sie würde wohl noch mindesten dreieinhalb Stunden schlafen und es gäbe nichts um sie vorher aufzuwecken. Das Schlafmittel dass sie verabreicht bekommen hatte, hatte allerdings auch keine Schäden bei Audrey verursacht, so dass es vermutlich ohnehin das Beste war, einfach abzuwarten bis sie wieder aufwacht. Dass das James Heller, welcher gerade Bills Büro betrat, nicht gerne hören würde, war klar. Nachdem Bill alle Umstände ausführlich erklärt hatte, lenkte Heller allerdings ein.
      „Ich will zu ihr.“, sagte er. „Und danach möchte ich zu Darren.“
      Buchanan nickte. „Natürlich, Sir. Ich sage den Wache stehenden Agenten sofort Bescheid dass Sie herunterkommen. Was die Andere Sache betrifft, so kann ich Sie durchaus verstehen, allerdings müssen Sie warten bis er für unser Verhör vorbereitet ist und selbst dann habe ich kein Gutes Gefühl ausgerechnet Sie da hinein gehen zu lassen.“
      James schaute Bill ernst an, überlegte einen kurzen Augenblick und ergriff dann wieder das Wort: „Und ich kann Sie ganz gut verstehen, Mr. Buchanan. Allerdings kostet es mich nur einen Anruf und ich habe was ich möchte. Also, warum ersparen Sie mir nicht die Mühe und Ihnen die Unannehmlichkeiten und lassen mich einfach tun, was ich tun möchte?“
      Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich verspreche Ihnen sachlich zu bleiben, ich werde ihm nichts körperlich antun. Dass überlasse ich dann doch lieber Ihren Agenten.“
      Buchanan seufzte. Er wusste, dass der Verteidigungsminister recht hatte.
      „Also gut, Mr. Secretary. Ich rufe gleich unten an, damit Sie zu Ihrer Tochter durchgelassen werden und hole Sie dann, wenn Darren Raines für das Verhör vorbereitet wird.“
      James Heller stand auf, schritt zur Tür, stieß ein „Danke“ hervor und ging dann in Richtung Krankenstation. Kurz darauf klingelte, Buchanans Telefon.
      „Was gibt’s Edgar?“
      „Sir, Tony und Agent Cole sind hier. Ich dachte, bloß das interessiert Sie.“
      „Danke Edgar, ich komme gleich runter. Sie und Chloe beginnen schon einmal mit der Auswertung der Dateien.“

      22:46 Uhr, Krankenstation CTU Washington D.C., Washington D.C.

      James Heller saß nun schon einige Minuten neben seiner immer noch bewusstlosen Tochter. Behutsam hielt er ihre Hand und sah sich ihr geschundenes Gesicht an. Außer Audrey war nur ein Patient anwesend: Darren Raines! Allerdings war er durch eine Trennwand von der Tochter des Verteidigungsministers getrennt und verhielt sich sehr ruhig. Außer den Beiden waren noch James Heller und einige Agenten, welche sowohl Audrey als auch Darren schützen sollten, anwesend. Heller strich seiner Tochter liebevoll über die Wange.
      „Ach Schätzchen“, flüsterte er, „es tut mir ja so leid.“
      Er erhob sich und machte einen Schritt auf die Trennwand zu, doch ein Agent versperrte ihm sogleich den Weg.
      „Was soll das, Agent?“, schnaubte er ihn an. „Was glauben Sie eigentlich, was Sie da tun?“
      Der Agent zögerte keinen Augenblick und schien sich auch in keinster Weise einschüchtern zu lassen.
      „Ich tue hier meinen Job, Sir.“, erwiderte er. „Und niemand darf zu dem Gefangenen vorgelassen werden.“
      „Ich habe mit Bill Buchanan vereinbart, dass ich Darren ebenfalls befragen kann. Also lassen Sie mich durch und zwar auf der Stelle, oder es wird sehr ungemütlich für Sie.“
      Auch jetzt zögerte der Agent keine Sekunde und er wich auch keinen Zentimeter zurück.
      „Tut mir leid, Sir, ich habe meine Befehle und einer davon lautet Sie durchzulassen, sobald Mister Raines für das Verhör bereit ist, aber eben erst dann. Also würde ich vorschlagen Sie tun was Sie tun müssen, durchlassen kann ich Sie jedoch nicht.“
      Heller schnaubte verärgert, ließ sich aber nicht aus der Reserve locken. Stattdessen schenkte er dem Agenten noch einen bösen Blick und kehrte dann an Audreys Seite zurück.

      22:57 Uhr, CTU Washington D.C., Washington D.C.

      „Sir, wir haben bereits etwas gefunden.“ Chloe winkte aufgeregt mit der Hand und wartete bis Buchanan an ihrer Seite war.
      „Was denn?“, wollte der sofort wissen.
      „Die meisten der Daten sind entweder wertlos oder so sehr zerstört, dass wir nicht mehr in der Lage sind, sie zu reparieren.“
      Chloe machte eine kurze Pause, zeigte dann aber sofort wieder auf den Bildschirm.
      „Hier haben wir aber zwei verschlüsselte Nachrichten, die aufgrund der schwierigen Verschlüsselung wohl etwas Wichtiges enthalten müssen.“
      Buchanan wirkte nachdenklich.
      „Und warum wurden diese Daten dann nicht ebenfalls während dem Zugriff vernichtet? Es könnte eine Falle sein!“
      Dem Direktor der CTU gefiel der Gedanke, zwei seiner Besten Leute auf eine Finte anzusetzen, während die Terroristen all die Codes verkaufen können gar nicht. Wertvolle Zeit könnte verloren gehen.
      „Es ist aber unsere Einzige Möglichkeit, irgendetwas zu finden, Sir.“, schaltete sich nun auch Edgar in das Gespräch ein. „Wir müssen es einfach riskieren.“
      Bevor Bill antworten konnte, klingelte das Telefon.
      „Buchanan? Ja, ich komme sofort.“
      Er legte auf und widmete seine Aufmerksamkeit wieder Chloe und Edgar.
      „Nicht unsere Einzige Chance, Edgar. Darren Raines ist für das Verhör bereit. Wie lange brauchen Sie, um die Dateien zu entschlüsseln?“
      Chloe überlegte. „Schwer zu sagen, Sir. Dreißig bis vierzig Minuten auf jeden Fall.“
      Buchanan seufzte.
      „Also gut, fangen Sie sofort an und ich will, dass sie Beide jetzt nichts anderes mehr tun, diese Dateien haben für sie oberste Priorität. Ich hole den Verteidigungsminister für das Verhör.“
      Chloe rollte mit den Augen. „In Ordnung, Sir.“
      Bill war verschwunden und kurz darauf erschien Tony neben Chloe.
      „Solltest du nicht beim Verhör dabei sein, Tony?“, fragte sie ihn.
      „Ja, da gehe ich auch gleich hin. Wie geht’s dir, Chloe?“
      O’Brian hörte auf, auf ihre Tastatur zu hämmern und sah Tony jetzt direkt in die Augen.
      „Nicht gut. Dieses Mal scheint es wohl wirklich so zu sein, dass wir verlieren werden, nicht wahr?“
      Almeida sah bestürzt aus. „Das Einzige was im Moment für mich wichtig ist, ist Michelle nicht zu verlieren.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Danke für deine Unterstützung heute, Chloe.“
      „Keine Ursache.“, erwiderte sie kurz angebunden. „Wo ist eigentlich Jack?“
      „Er musste wieder untertauchen. Ich weiß nicht wo er ist und wir werden es wohl auch nicht so schnell erfahren.“
      Chloe nickte nur. Es war wohl das Beste so. Tony verließ ohne ein weiteres Wort, Chloes Arbeitsplatz und machte sich auf dem Weg zum Verhörraum, wo er gerade noch sah, wie James Heller eben jenen betrat. Almeida gesellte sich zu Bill Buchanan auf der anderen Seite des Trickspiegels.
      Heller ging einmal um Darren Raines herum, lehnte sich dann lässig gegen die Wand und fixierte ihm einige Augenblicke lang.
      Raines war nervös. Nicht nur durch den Umstand, dass er nun dem Vater seines Entführungsopfers gegenüberstand, sondern auch deswegen, dass er ahnen konnte, dass die CTU in die Falle getappt war und nun die richtigen Informationen haben wollte. Außerdem brauchte er Drogen, er war nun schon viel zu lange auf Entzug. Waren es zwei Stunden? Oder schon drei? Ach, es spielte doch überhaupt keine Rolle. Er brauchte Stoff und zwar sofort!
      Die Stimme des Verteidigungsministers riss Raines aus seinen Gedanken.
      „Du wirst für deine Taten büßen, Darren.“, sagte er. „Und ich meine nicht nur dass was du Audrey angetan hast, sondern vielmehr dass was du im Begriff bist, diesem Land anzutun.“
      Jetzt war es auch für sein durch Drogen vernebeltes Gehirn Gewissheit. Sie würden alles aus ihm heraus quetschen und er würde nicht lange standhalten können. Und danach war es egal ob er im Gefängnis verrotten würde, oder ob er von Glenn Miller zur Strecke gebracht würde. Es war vorbei. Aus und vorbei.

      23:59:57

      23:59:58

      23:59:59

      24:00:00!!
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Wow, was für eine Fortsetzung. :thumbs02: Der armen Michelle gehts ja ganz schön an den Kragen. :eek:
      Und Raines hat auch nichts mehr zu lachen. Na ich bin gespannt wie das weitergeht. :thumbs02:
      Na wir werdens ja bald erfahren. Und dankeschöööööön fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Sooo jetzt hier endlich auch mein feedback!
      Wiedermal eine sehr gelungene Fortsetzung, die immer noch die Spannung auf einem sehr hohen Niveau hält- so dass man garnciht aufhören möchte zu lesen :daumen: Arme Michelle muss ja so einiges einstecken...wenn Tony diesen Miller in die Hände bekommt ...:evil: Und dieser abartige Christian....wuäh (ja ich weiß, ich drücke mich heute sehr gewählt und präzise aus! :P )....aber was ich lustig gefunden habe, war die Bemerkung: "...und zieht ihr einen Mantel an, die Nacht ist kühl!" sehr aufmerksam die Terroristen :cool1:

      Echt cool wie Tony da den laden aufmischt...der hätte Cole und die anderen ja fast garnciht gebraucht...man was ein Held :love_sigh: was mich jetzt aber bestimmt nicht schlafen lässt, ist diese verdammte sms...der Inhalt beunruhigt mich- aber ich muss mich wohl bis zu deinem nächsten Kapitel gedulden :cool1:

      so und noch eine ganz kleine Frage zum Schluss, weil mich das kurz stutzig gemacht hat. Du hattest geschrieben, dass Michelle an einen Stuhl gefesselt sei, und dann heißt es in einem Satz Gleich darauf fiel sie neuerdings zu Boden. Habe ich da was überlesen? ?(
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • unconscious schrieb:

      so und noch eine ganz kleine Frage zum Schluss, weil mich das kurz stutzig gemacht hat. Du hattest geschrieben, dass Michelle an einen Stuhl gefesselt sei, und dann heißt es in einem Satz Gleich darauf fiel sie neuerdings zu Boden. Habe ich da was überlesen?

      Nö, da hast du nichts überlesen - ganz klar mein Fehler. Wurde notiert und wird ausgebessert, sobald die FF fertig ist und ich nochmal drübergeh und all die kleinen und großen Fehler ausbessere ;)

      unconscious schrieb:

      aber was ich lustig gefunden habe, war die Bemerkung: "...und zieht ihr einen Mantel an, die Nacht ist kühl!" sehr aufmerksam die Terroristen

      Na ja, dass sollte ja nicht fürsorglich von Miller rüberkommen, sondern eher verspottend, weil Michelles Kleidung ja so sehr in Fetzen zerteilt wurde . . .

      unconscious schrieb:

      was mich jetzt aber bestimmt nicht schlafen lässt, ist diese verdammte sms...der Inhalt beunruhigt mich- aber ich muss mich wohl bis zu deinem nächsten Kapitel gedulden

      Okay da hab ich mich wohl ein bissl unklar ausgedrückt - mit der SMS war lediglich gemeint, dass Tony & Co den falschen Ort auffliegen haben lassen und Miller seine Zentrale woanders gehabt hatte, ich hoffe mein neues Kapitel sorgt diesbezüglich für etwas Aufklärung :)

      :danke: an Saxi und unconscious mal wieder für das fleißige kommentieren.

      Die neue Stunde folgt jetzt, ich muss aber dazu sagen, dass sie im Gegensatz zu den bisherigen doch sehr kurz ist. Ich hab sie einfach mal genutzt und ein paar neue Szenen in die Startlöcher zu stellen. Sie ist jetzt also eher weniger spannend und dafür mehr aufbauend. Die nächste Stunde (da hama ja dann die Halbzeit erreicht :) ) wird wieder um einiges länger und interessanter, versprochen ;)
      Außerdem haben mir teilweise ein bissl die Worte gefehlt, also bitte ich diesmal eine etwas eigenartige Ausdrucksweise zu entschuldigen, aber jetzt genug geredet - lest selbst:

      Die folgenden Ereignisse finden zwischen 24:00 und 01:00 Uhr statt.

      24:03 Uhr, CTU D.C., Washington D.C.

      „Ich geh da jetzt rein.“, sagte Tony Almeida, der eindeutig genug gesehen hatte. Doch bevor er die Tür erreichen und in den Gang treten konnte, hielt ihn der Direktor der CTU zurück. Bill schüttelte den Kopf. „Geben Sie ihn noch fünf Minuten, Tony.“
      Nun war es an Almeida den Kopf zu schütteln.
      „Wir haben keine fünf Minuten und dass wissen Sie, Bill.“ Tony überlegte kurz. „Also entweder lassen Sie jetzt sofort meine Hand los und lassen mich in diesen Verhörraum gehen oder sie rufen die Sicherheitskräfte, welche mich hinausbegleiten sollten.“
      Er wartete kurz ab, bevor er hinzufügte: Es ist Ihre Entscheidung.“
      Buchanan entschied sich für Ersteres. Er ließ Tonys Hand los und dieser schritt ohne ein Weiteres Wort hinaus. Kurz darauf erschien er im Verhörraum und durch den Trickspiegel verfolgte Bill ein kurzes Wortduell zwischen dem Verteidigungsminister und Tony. Schließlich erkannte James Heller, dass es hier um weitaus mehr ging, als seine persönliche Rache und überließ Tony das Feld. Mit den Worten: „Falls Sie mich brauchen: Ich bin bei meiner Tochter.“
      Tony nickte und wartete bis die Tür hinter Heller wieder ins Schloss gefallen war. Er war ein ausgebildeter Regierungsagent und hatte in seiner Vergangenheit schon so manch harten Kerl geknackt. Darren Raines würde also in wenigen Augenblicken singen, dessen war er sich sicher. Auch Almeida schlich erstmal einige Momente um den Verdächtigen herum, ehe er gegenüber platz nahm. Er räusperte sich ein- oder zweimal und ergriff schließlich das Wort.
      „Was ist los, Darren? Nervös?“
      Tony spielte damit auf Darrens zuckende Hände an, und das machte den Junkie nur noch unruhiger. Almeida konnte hier nur gewinnen.
      „Ich sag’ Ihnen was, Darren, Sie erzählen mir alles was Sie wissen und bekommen dafür lebenslänglich. Überlegen Sie es sich gut, das ist immer noch besser, als mich soweit zu bringen, es aus Ihnen herauszuprügeln und Sie bekommen dann dafür auch noch die Todesstrafe.“
      Raines schluckte. Aber einmal mehr folgte er den verrückten Gedankengängen, seines Drogenverseuchten Gehirnes.
      „Wo ist mein Anwalt?“, fragte er nur lakonisch. „Ich will sofort meinen Anwalt sehen.“
      Tony lächelte.
      „Also gut, Sie wollten es ja nicht anders. Bringt Burke herein.“
      Ein paar Sekunden vergingen, dann hörte Darren die Eingabe eines Codes in das Zahlenschloss und ein breitschultriger Agent, mit einem silbernen Koffer trat ein. Neuerlich schluckte Raines. Burke ging gemächlich auf Darren zu, schaute ihn teilnahmslos in die Augen und legte den Koffer auf den Tisch, direkt vor Darrens Augen. Tony nickte und Agent Burke öffnete den Koffer und begann damit eine Spritze vorzubereiten. Der Anblick genügte allerdings und Darren Raines war gebrochen.
      „Okay, okay, okay. Verdammt noch mal, schickt den Gorilla weg. Ich erzähl euch ja alles, haltet mir bloß den Kerl vom Leib.“
      Tony nickte abermals, Burke packte seine Sachen und wirkte schon beinahe enttäuscht als er schließlich den Raum verließ.
      „Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen“, sagte Almeida. „Agent Burke wartet direkt vor der Tür und ich muss nur ein einziges Wort sagen und er steht wieder direkt neben Ihnen. Also: Was zum Teufel wissen Sie?“
      Und Darren Raines begann zu erzählen. Und zwar alles, jedes noch so kleine Detail, dass er Dank seines verstärkten Drogenkonsums noch nicht vergessen hatte.
      Also hatten sie die Adresse des Platzes an dem die Terroristen operierten. Und diesmal war es die Richtige (die Erste Adresse war ja eine Finte, in welche sie dank Darren Raines perfekt hineingetappt waren, die SMS eines der Terroristen hatte sie ja aufgeklärt), dessen war sich Almeida sicher. Darren hätte auch keinerlei Grund mehr gehabt, ihnen nicht die Wahrheit zu sagen. Die entscheidende Frage war nur: Würden Sie noch rechtzeitig kommen? Tony verschwendete keine Zeit, Agent Cole wählte ein schlagkräftiges Team aus und gemeinsam machten Sie sich auf zur richtigen Mülldeponie. Bill Buchanan versprach zum Abschied, sie zu kontaktieren, sollte Chloe in der Zwischenzeit Erfolg beim Entschlüsseln der Dateien haben.

      24:17 Uhr, Geheimversteck (Mülldeponie) der Terroristen, Washington D.C.

      Die Situation war ähnlich, wie die auf der anderen Mülldeponie, nur dass es diesmal wirklich die „Zentrale“ und keine „Nebenstelle“ war, die sie stürmen würden. Tony hoffte inständig darauf, endlich Michelle zu finden. War sie wohl überhaupt noch am Leben? Er verdrängte die Gedanken und Cole und er entschieden sich für dieselbe Taktik wie zuvor. Agent Cole marschierte mit einigen Agenten an der linken Seite entlang und Tony an der rechten. Nachdem die Umgebung gesichert war, trafen sich beide Teams direkt vor dem Haupteingang. Cole nickte Tony zu und dieser öffnete leise die Tür. Gemeinsam traten sie ein und schon nach wenigen Augenblicken wurde ihnen klar, dass das Gebäude leer stand. Die Terroristen waren schon längst über alle Berge und die Zeit die sie dafür benötigt hatten, hatte ihnen die CTU gewährt indem sie das Andere Lager gestürmt hatten. Alle Agenten steckten ihre Waffen wieder in die dafür vorgesehenen Halfter und suchten das Gebäude nach Hinweisen ab. In der großen Halle, war gar nichts zu finden, nur leere Tische und Stühle und die Ahnung, dass hier jede Menge Computer an den Steckdosen angeschlossen waren, bis vor Kurzem zumindest. Tony ging ein paar Schritte und entdeckte etwas weiter hinten einen kleinen Raum. Er betrat ihn und sah sich ein wenig um. Gleich darauf fand er auch schon einige fetzen Stoff. Schockiert hob er die Fetzen auf.
      „Agent Cole!“, rief Tony.
      Gleich darauf kam Cole auch schon mit fragendem Blick gelaufen.
      „Was ist Tony, was haben Sie?“, verdutzt starrte er auf den Fetzen Stoff in Tonys Hand.
      „Michelle trug das heute morgen.“, sagte er bedrückt. „Sie war hier.“
      Tony zeigte auf einige Büschel Haare die ebenfalls auf dem Boden lagen.
      „Die sind auch von ihr. Nehmt sie trotzdem mit.“
      Cole nickte und verschwand kurz darauf. Tony lief noch ein paar Minuten in dem kleinen Raum herum und dachte an seine Michelle. Er konnte sich die Folterszenen, die sich ohne Zweifel hier abgespielt hatten, nahezu bildlich vorstellen und er litt mit seiner Frau. Er spürte in diesem Augenblick all die Schmerzen, die Michelle Dessler hier durchmachen musste.
      Das Klingeln seines Telefons riss den Ex-Agenten aus seinen traurigen Gedanken.
      „Ja?“
      „Tony, wir konnten die Daten entschlüsseln. Miller und seine Gruppe sind unterwegs in Richtung Stadtgrenze. Die genaue Adresse kommt gerade auf Ihr Handy. Und wenn dass stimmt was wir herausgefunden haben, dann findet die Übergabe der Codes um ungefähr 01:15 Uhr statt.“
      Tony schöpfte Hoffnung. Hoffnung die Militärcodes rechtzeitig zurückzubekommen und Amerika somit vor einem weiteren grauenhaften Krieg zu bewahren. Er schöpfte aber auch Hoffnung, seine geliebte Frau bald wieder gesund in den Armen halten zu können.
      Ohne ein Weiteres Wort legte er auf und gesellte sich zu Agent Cole, welcher die Nachrichten ebenfalls bereits erhalten hatte.
      Stumm und oller Hoffnung setzten sie sich mit ihrem Team in Bewegung und hofften, dass sie noch rechtzeitig am Übergabeort eintreffen würden.

      24:32 Uhr, CTU D.C., Washington D.C.

      „In Ordnung Scott, komm vorbei. Ruf mich noch mal an, wenn du hier bist. Ich versuch mir was einfallen zu lassen . . . ja schon gut, ich muss jetzt auflegen.“
      Chloe O’Brian beendete, dass Gespräch mit ihrem guten Freund Scott und wandte sich wieder der Arbeit zu. Edgar Stiles kam hinzu und sah sie verwirrt an.
      „Was?“, ätze Chloe.
      „Nichts“, erwiderte Edgar, „ich frage mich nur, mit wem du gerade ein privates Telefonat geführt hast. Wir sind nämlich mitten in einer Krise, Chloe.“
      O’Brian verdrehte gelangweilt die Augen, drehte sich vollends herum und sah ihren Freund und Kollegen nun direkt in die Augen.
      „Hör zu, Edgar. Ich weiß du bist angespannt, genau wie wir alle hier, weil wir wahrscheinlich in einen Krieg hineingezogen werden, den wir gar nicht provoziert haben. Aber sei so gut und lass meine Angelegenheiten auch meine Angelegenheiten bleiben, in Ordnung?“
      Stiles wollte wiederum etwas erwidern, entschied sich dann jedoch dagegen und ging zurück zu seiner Station. Kurz darauf erschien Christopher Nolan, ebenfalls Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung, auf der Bildfläche.
      „Alles in Ordnung, Chloe?“
      „Ja!“, erwiderte sie gereizt. „Verflucht mischt euch nicht immer so in meine Angelegenheiten ein.“
      Christopher runzelte die Stirn und verließ die Szenerie.
      Chloe war angespannt. Nicht etwa wegen der bevorstehenden Krise, sondern auch, oder vor allem weil ihr Freund Scott hierher unterwegs war und was dass bedeutete, dass wusste sie nur allzu gut. Immerhin hatte sie noch gut eine Stunde Zeit, sich darauf vorzubereiten.
      Nolan war in der Zwischenzeit in Bill Buchanans Büro gegangen und hatte Chloe wegen ihrem Verhalten angeschwärzt. Da Buchanan Chloe aber schon lange genug kannte, um zu wissen, dass ihr Verhalten keineswegs abnormal war, bekam Christopher eine Abfuhr. Dieser kehrte wutentbrannt zu seiner Station zurück und schwor sich im Gedanken, dass nicht auf sich sitzen zu lassen. Immerhin war er scharf auf Chloes Position und dieses Pack aus L.A. wird ihm seine Karriere mit Sicherheit nicht ruinieren. Und er wusste auch schon wie er sich, dass was er verdiente beschaffen würde. Kurz entschlossen griff er zum Telefonhörer und wählte eine Nummer, während er Bill Buchanan mit eisernem Blick musterte.

      24:42 Uhr, auf dem Weg zur Stadtgrenze, Washington D.C.

      Glenn Miller saß im vordersten Wagen, des vier Wagen langen, Konvois und studierte ein letztes Mal den Weg aus dem Land hinaus, den sie nach der Übergabe einschlagen würden. Die Agentin würden sie entsorgen, sobald die Übergabe stattgefunden hatte, von da an würde sie keinen Wert mehr für ihn haben.
      Michelle lag gefesselt und geknebelt auf der Rückbank des schwarzen SUV. Sie war bewusstlos zusammengesunken und ihre Wunden nur notdürftig versorgt. Wenn sie es überhaupt bis zum Übergabeort schaffen sollte, dann würde sie wohl spätestens dort ihren Verletzungen erlegen. Michelle Dessler brauchte dringend medizinische Versorgung und die Terroristen würden bestimmt nicht so nett sein und ihr diese zuteil werden lassen.
      „Wie weit ist es noch?“, fragte Miller.
      Christian, der Fahrer, sah auf seine Armbanduhr, überlegte kurz und antwortete schließlich.
      „Noch ungefähr dreißig Minuten, Sir. Wir sind genau im Zeitplan.“
      Glenn Miller nickte zufrieden, drehte sich kurze Zeit später um und sah David Coopers Bruder Daniel an. Daniel war hinten bei Michelle und sollte aufpassen, dass sie keinen Blödsinn anstellte. Eine überflüssige Aufgabe, dass wusste selbst Daniel.
      „Ich bin stolz auf dich Daniel. Du bist nicht so schwach, wie es dein Bruder war. Du wirst heute Nacht teil der Amerikanischen Geschichte werden.“
      Daniel Cooper erwiderte nichts, sondern starrte nur aus dem Fenster des fahrenden Wagens. Glenn Miller drehte sich wieder um und Daniel schmiedete bereits Pläne, Miller auszuschalten. Natürlich erst nach der erfolgten Übergabe, aber Miller würde bezahlen, für das was er seinem Bruder angetan hatte, soviel war sicher. Und war Glenn Miller erst einmal aus dem Weg geräumt, würde ihm die Gruppe mit Sicherheit ohne zu Zweifeln folgen. Ein verräterisches Grinsen, machte sich auf Daniels Zügen breit.

      24:51, Krankenstation CTU D.C., Washington D.C.

      James Heller saß nach wie vor an der Seite seiner Tochter. Sie würde zwar noch mindestens zwei Stunden lang bewusstlos sein, aber Heller war fest davon überzeugt, dass sie seine Anwesenheit spüren konnte. Er hatte seinen Assistenten Marcy und George gesagt, er möge nur gestört werden, wenn es etwas wirklich Dringendes gäbe. Alles zur aktuellen Krise würde er ohnehin von Bill Buchanan und den Mitarbeitern der CTU erfahren. Behutsam streichelte der Verteidigungsminister nun wiederholt Audreys Wange. Sie sah so friedlich aus, wie sie da lag. Fast so als würde sie lediglich einen kleinen Schönheitsschlaf einlegen. Von der Entführung, der Folterung und den unheimlichen psychischen, wie auch physischen Schmerzen, die sie durchlitten hatte, verrieten ihre friedlichen Züge in diesem Moment rein gar nichts.
      Heller erhob sich von seinem Sessel und betrat das kleine Badezimmer der Krankenstation. Er wusch sich die Hände und das Gesicht und begutachtete sich kurz darauf im Spiegel. Sein Gesicht wirkte leicht eingefallen und unter den Augen bildeten sich bereits die ersten Müdigkeitsringe. Es war schon weit nach Mitternacht und der Verteidigungsminister war seit weitaus mehr als achtzehn Stunden auf den Beinen. Er brauchte Schlaf, dass wusste er, er würde sich diesen aber erst gönnen, wenn er die Gewissheit hatte, dass es Audrey wieder gut ging. Neuerlich befeuchtete er sich mit etwas Wasser und trocknete sich Gesicht und Hände anschließend ab.
      Danach kehrte er an die Seite seiner Tochter zurück. Hier und da kam eine Schwester oder der Arzt vorbei und kontrollierte Audreys Werte, ansonsten waren nur die Geräusche der Geräte an denen Audrey angeschlossen war, zu vernehmen. James Heller stand noch einmal auf und holte sich einen Becher Kaffee. Vielleicht würde ihn das Koffein helfen, auf den Beinen zu bleiben. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl, lockerte seine Krawatte und nahm einen Schluck des siedendheißen Kaffees. Kurz darauf, weiteten sich seine Augen und Entsetzen trat in seine Züge. Er ließ den Kaffee zu Boden fallen und schrie aufgeregt nach dem Doktor.
      Der Grund für die Aufregung des Ministers war seine Tochter. Audrey schien in einen Schockzustand zu fallen. Ihr Körper bebte, fast so als würde ein Erdbeben die Station erfasst haben. Ihre Pupillen öffneten sich – obwohl sie weiterhin bewusstlos war - und wurden zu weißen, grauenhaften Höhlen. Heller schrie weiter nach dem Arzt und nach einer gefühlten Ewigkeit kam er dann auch endlich. James erkannte nur beiläufig, so als würde er die Szenerie als unbeteiligter beobachten, dass ihn zwei Schwestern hinauszerrten. Da stand er dann, sein Gesicht fest an die Glasscheibe gedrückt und sah wie das Beben in Audreys Körper genauso schnell erlosch, wie es begonnen hatte. Und langsam schloss seine Tochter wieder ihre Augen. Er hätte jetzt beruhigt sein sollen, doch genau in dem Augenblick, in dem sich dieses Gefühl bei ihm einstellen wollte, hörte er dass was kein Vater hören wollte, wenn seine Tochter an Geräte in einem Krankenhaus angeschlossen war. Nämlich ein langgezogenes und hässliches Piepsen. Ein Blick auf die Gerätschaft im Hintergrund zeigte dem Verteidigungsminister die gerade Linie – Audreys Herz hatte zu schlagen aufgehört. Das letzte, dass James Heller sah bevor ein Tränenschleier seinen Blick trübte war Dr. Klein, welcher gerade den Defibrillator an Audreys Brust ansetzte.

      24:59:57

      24:59:58

      24:59:59

      01:00:00!!
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tony_Almeida88 ()

    • Sooo diesmal kommt mein feedback schneller, da ich gerade mal ein bisschen zeit habe (nach dem ich jetzt endlich sky cinema installiert bekommen habe- wäre schneller gegangen wenn ich Chloe als Unterstützung bei mir gehabt hätte :P )

      Ouh okay dann habe ich den Spruch mit dem Mantel anscheinend falsch verstanden, aber nichts desto trotz war's ein echt guter Spruch- egal wie man ihn interpretiert :grin_still:
      Ah und das mit der SMS habe ich jetzt auch verstanden- wurde ja wie du schon gesgat hast, in diesem Kapitel nochmal genauer erklärt :daumen:
      Sooo also zu erst einmal: wofür entschuldigst du dich bitte? Das Kapitel war echt super geschrieben, und auch nciht langweilig! Jedenfalls hab ich mich nicht eine Sekunde gelangweilit :squint:

      Ich fand den Satz während des Verhörs so genial
      Tony nickte abermals, Burke packte seine Sachen und wirkte schon beinahe enttäuscht als er schließlich den Raum verließ :grin_still: :grin_still: :grin_still: Der arme Burke kriegt auch nichts mehr zu tun :D
      Ich muss auf jeden Fall noch einmal ein Lob aussprechen wie gut du die Charaktere darstellst, da sist mir vorallem in dieser Szene wieder extrem aufgefallen
      „Was?“, ätze Chloe.
      „Nichts“, erwiderte Edgar, „ich frage mich nur, mit wem du gerade ein privates Telefonat geführt hast. Wir sind nämlich mitten in einer Krise, Chloe.“
      O’Brian verdrehte gelangweilt die Augen
      :cool1: Das hätte echt locker eine Szene zwischen Chloe und Edgar irgendwann in den Staffeln 4 und 5 sein können- einfach perfekt beschrieben! :daumen:

      Genauso wie der Satz kurz danach
      Da Buchanan Chloe aber schon lange genug kannte, um zu wissen, dass ihr Verhalten keineswegs abnormal war, bekam Christopher eine Abfuhr. Unsere Helden kennen Chloe und ihre unverwechselbaren Charaktereigenschaften einfach schon und stören sich schon garnciht mehr daran....da smuss dieser wiederliche Nolan auch noch lernen (er wurde mir so richtig unsymphatisch nachdem ich das hier gelesen habe




      Dieser [Nolan] kehrte
      wutentbrannt zu seiner Station zurück und schwor sich im Gedanken, dass nicht
      auf sich sitzen zu lassen. Immerhin war er scharf auf Chloes Position und
      dieses Pack aus L.A. wird ihm seine Karriere mit Sicherheit nicht ruinieren.
      Und er wusste auch schon wie er sich, dass was er verdiente beschaffen würde.
      :angry: Lass ja Chloe in ruhe du "son of a bitch" (um mich mal so gewählt wie Jack Bauer auszurücken :cool1: )
      Und Audrey scheint ja auch nciht so gut zu gehen :P (okay ich gebe zu, ich bin nicht der größte Fan von ihr...deswegen hält sich mein Mitgefühl hier doch etwas in Grenzen :grin_still: )
      Schönes Kapitel! :daumen:

      P.S. Ich freu mich schon auf deine Mail :cool1:
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Also ich verstehe auch nicht, wofür Du dich entschuldigst. Das war doch wieder eine super Fortsetzung. :thumbs02:

      Ja da muß ich unconscious recht geben, der Satz "Tony nickte abermals, Burke packte seine Sachen und wirkte schon beinahe enttäuscht als er schließlich den Raum verließ" ist wirklich super. :daumen:

      Auf jeden Fall hat es mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon wieder auf den nächsten Teil. :freudentanz:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • unconscious schrieb:

      Sooo also zu erst einmal: wofür entschuldigst du dich bitte? Das Kapitel war echt super geschrieben, und auch nciht langweilig! Jedenfalls hab ich mich nicht eine Sekunde gelangweilit

      saxi schrieb:

      Also ich verstehe auch nicht, wofür Du dich entschuldigst. Das war doch wieder eine super Fortsetzung.

      Gut. Notiert. Nie mehr entschuldigen! Freut mich wenns euch gefällt :)

      unconscious schrieb:

      muss auf jeden Fall noch einmal ein Lob aussprechen wie gut du die Charaktere darstellst, da sist mir vorallem in dieser Szene wieder extrem aufgefallen

      Das freut mich immer ganz besonders. Ich glaube im Moment gelingt es mir so gut die Charaktere darzustellen, weil ich die letzten Monate einen echten 24 Marathon hinter mich gebracht habe!!

      unconscious schrieb:

      Unsere Helden kennen Chloe und ihre unverwechselbaren Charaktereigenschaften einfach schon und stören sich schon garnciht mehr daran....da smuss dieser wiederliche Nolan auch noch lernen (er wurde mir so richtig unsymphatisch nachdem ich das hier gelesen habe

      Ob er das wirklich noch lernt, oder ob er selber doch noch ein Ass im Ärmel hat, wird sich ja bald zeigen ;)

      So, und dann nutz ich auch gleich die Gelegenheit um euch nach mittlerweile 4 Wochen mal wieder zu warnen: Spätestens bis zum nächsten Wochenende geht es weiter, also bereitet euch für Episode 12 mal lieber auf schwere Kost vor!!!!
      Bis bald
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig
    • Hey, erst mal muss ich ein fettes Lob aussprechen. Diese ganze Story bis jetzt ist einfach genial :klatsch_freu:
      Es passt auch so gut, da ich in meinem Marathon gerade zwischen Season 4 und 5 stehe - also perfekt ;)


      Aber - des mit Agent Burke ist doch unlogisch. Warum ist er plötzlich in DC? Wie Chloe dort ankam, hast du noch einen Agent Tyrol (oder so) erwähnt, der dann auch Chloe verhört hat. Und es hieß, dass er den gleichen Job macht, wie Agent Burke in LA!
      Kleiner Fehler - kann passieren, wenn man über so einen großen Zeitraum schreibt. Mir ist es auch nur aufgefallen, weil ich die ganze Geschichte in den letzten zwei Tagen gelesen hab :cheesy_grin:



      Also, nicht davon abhalten lassen!! Bitte, bitte weitermachen!!! :anbet: :anbet: :anbet:
      Es gibt nur einen Verein in Hamburg...

    • Agent Pierce schrieb:

      Hey, erst mal muss ich ein fettes Lob aussprechen. Diese ganze Story bis jetzt ist einfach genial

      Wow, danke! Freut mich immer neue Leser zu gewinnen - auch wenn ich immer relativ lang brauche um die neuem Updates zu schreiben!!

      Agent Pierce schrieb:

      Aber - des mit Agent Burke ist doch unlogisch. Warum ist er plötzlich in DC? Wie Chloe dort ankam, hast du noch einen Agent Tyrol (oder so) erwähnt, der dann auch Chloe verhört hat. Und es hieß, dass er den gleichen Job macht, wie Agent Burke in LA!
      Kleiner Fehler - kann passieren, wenn man über so einen großen Zeitraum schreibt. Mir ist es auch nur aufgefallen, weil ich die ganze Geschichte in den letzten zwei Tagen gelesen hab

      Ja, da hast du Recht. Und um ehrlich zu sein, wundert es mich, dass du nicht noch mehr Logikfehler entdeckt hast. Ich hab aber auch schon vor ein paar Wochen mal erwähnt, dass sollte die Story eines Tages fertig werden, ich noch einmal drübergehen werde und alles unlogische ausbessere!! ;)

      Agent Pierce schrieb:

      Also, nicht davon abhalten lassen!! Bitte, bitte weitermachen!!!

      Ok, als ich deinen Beitrag heute gelesen hab, war ich wirklich wieder ein bissl motivierter, danke dafür :daumen:

      So und jetzt gibts mal die erste Hälfte der 12. Episode - ÜBRIGENS: Ich werde dass jetzt immer so machen, dass die einzelnen Stunden auf zwei halbe aufgeteilt werden, dann kann ich mich auch selber wieder öfter zum schreiben aufraffen :D

      Die folgenden Ereignisse finden zwischen 01:00 und 02:00 Uhr statt.

      01:02 Uhr CTU D.C., Washington D.C.

      Heller hatte den Blick abgewandt. Er konnte einfach nicht mehr. Seine Tochter war nun seit bereits drei Minuten klinisch tot, doch Dr. Klein tat nach wie vor alles in seiner Macht stehende, um Audrey Raines wieder zurück ins Reich der Lebenden zu holen. Die Stirn des Arztes war schweißgetränkt und mit traurigem Blick musterte er den Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten.
      „Ein letzter Versuch. Zurück!“
      Dr. Klein setzte den Defibrilator neuerlich an Audrey Brust und obwohl er vor hatte, dass es das letzte Mal war, versuchte er es noch ein zweites und ein drittes Mal. Und als die gerade Linie bestehen blieb, senkte der Arzt die medizinischen Geräte, ebenso wie seinen Blick. Dr. Klein sah auf seine Uhr, die er über das rechte Armgelenk trug, es war eine Zodiac, ein Geschenk seiner Frau, zum fünfzehnten Hochzeitstag und sagte: „Zeitpunkt des Todes . . .“ Doch schon wurde er von einer Schwester unterbrochen: „Doktor! Doktor! Sehen Sie nur!“
      Klein sah auf die Gerätschaft, neben Audrey Krankenbett und traute seinen Augen nicht. Audrey Raines war zu neuem Leben erwacht! Die Linie war nicht länger gerade und der schrecklich schrille Ton, welcher Audreys Tod besiegelt hatte, machte jetzt auch einem angenehmen regelmäßigen Piepen Platz. Jetzt gab es auch für James Heller kein Halten mehr. Sofort stand er an der Seite seiner Tochter, vergewisserte sich, dass sie vor weiteren Zwischenfällen verschont bleiben würde und musterte danach Dr. Klein mit einem durchdringenden Blick.
      „Mr. Secretary . . .“, begann dieser, „dass so etwas passieren würde, konnte nun wirklich niemand vorausahnen.“
      Heller ließ sich erst gar nicht beschwichtigen, der Arzt war nicht einmal sicher, dass der Verteidigungsminister seine Worte überhaupt gehört hatte.
      „Was hat zu diesem Zwischenfall geführt, Doktor?“ Noch war James Heller sehr ruhig.
      „Das kann ich noch nicht genau sagen, Sir. Vermutlich eine Reaktion auf das Mittel, dass Ihre Tochter verabreicht bekam, die wir im Vorfeld nicht erahnen konnten. Ich persönlich werde mich natürlich für eine schnelle und lückenlose Aufklärung einsetzen, Sir.“
      Heller nickte und Dr. Klein tat sein Bestes um schnellstmöglich aus dem Zimmer zu verschwinden. Der Verteidigungsminister wartete bis die Krankenschwestern ihre Arbeit beendet hatten und bat sie dann ebenfalls hinaus. James nahm wieder auf dem Stuhl neben seiner Tochter Platz. Er nahm Audreys Hand und wischte sich noch einige Tränen aus dem Gesicht. Danach strich er ihr zärtlich durchs Haar und hauchte ihr die folgenden Worte ins Ohr: „Ich werde nicht zulassen, dass du Schmerzen leidest, mein Schatz, das verspreche ich dir. Alles wird gut werden!“
      Heller umschloss die Hand seiner Tochter und gab sich dann seinen Gedanken hin.

      01:12 Uhr Übergabeort der Terroristen, Stadtgrenze Washington D.C.

      Die Kolonne der Terroristen fuhr soeben vor. Drei schwarze Vans der russischen Käufer standen bereits auf dem weitläufigen Gelände. Der Treffpunkt war ein altes, verlassenes Fabrikgebäude und niemand brauchte Angst davor zu haben, dass sie entdeckt werden würden. David Cooper, Christian und ein paar andere Terroristen stiegen zuerst aus und erkundeten unauffällig die Lage. Vier Russen waren ausgestiegen. Einer von ihnen hielt einen silbernen Koffer in der Hand. Vermutlich das Geld für die Militärcodes. Im Inneren der Vans saßen noch mindestens sechs weitere Russen – alle mit Sicherheit bis auf die Zähne bewaffnet. Christian nickte einmal in Richtung Wagen und kurze Zeit später ging auch schon die Türe auf. Glenn Miller stieg, mit seinem kleinen Laptop in der Hand, aus und begutachtete nun seinerseits die Szenerie.
      Der Russe machte einige Schritte auf Miller zu, welcher seine Leute mit einem Kopfschütteln zurückhielt, als diese auf den Russen zu gehen wollten. Stattdessen machte er nun selbst ein paar Schritte auf den Käufer zu und reichte ihm die Hand. Dieser ignorierte den angebotenen Handschlag und sprach in gebrochenem Englisch:
      „Hier ist Ihr Geld.“
      Er ließ den Koffer zu Boden sinken und streckte seine Hände aus. Miller war skeptisch. Wollten ihn die Russen etwa betrügen? Er gab Christian ein Zeichen, welcher den Koffer aufhob, öffnete und kurz nach dem Inhalt sah. Dann nickte er kurz und bestätigte somit die Vollständigkeit des Inhaltes. Miller überreichte den Computer und wollte mit seiner Truppe wieder abziehen, doch plötzlich stiegen die restlichen Russen aus den Wagen aus und richteten ihre Waffen auf die Terroristen.
      Miller war wütend.
      „Was soll der Unfug!?“, schrie er. „Sie haben was Sie wollten, also sagen Sie Ihren Männern auf der Stelle, dass sie die Waffen senken sollen oder sie alle werden es bitter bereuen.“
      Glenn Miller setzte den grimmigsten Gesichtsausdruck auf, den er im Repertoire hatte und dachte nicht einmal eine Sekunde lang daran, seinen Blick zu lösen. Der Russe grinste heimtückisch.
      „Aber, aber, Mister Miller.“, sprach er in seinem schwer zu verbergenden Akzent. „Niemand will Sie hintergehen, wir wollen nur überprüfen, ob die Ware für die wir zwanzig Million Dollar bezahlen auch wirklich brauchbar ist.“
      Er machte eine kurze Pause, fügte dann aber hinzu: Und wenn Ihre Lieferung nicht brauchbar ist, dann sollten Sie und Ihre Leute Gebete sprechen und nicht wir.“
      Noch bevor Miller etwas erwidern konnte, drehte sich der Russe um und schloss den Laptop an einen anderen Computer an.
      „Keine Sorge, Mister Miller, in dreißig Minuten können wir alle wieder unserer Wege gehen.“
      Das war aber eine Hoffnung, die sich nicht erfüllen würde denn genau in jenem Moment stieß die CTU Eingreiftruppe rund um Agent Cole und Tony Almeida hinzu. Von nun an herrschte totales Chaos! Die Russen feuerten auf die Amerikanischen Terroristen und umgekehrt und zeitgleich mussten sie sich auch noch die CTU Truppe vom Hals halten.
      Tony hatte hinter einem alten Container Deckung gefunden und konnte beobachten wie Agent Cole zwei der Russen außer Gefecht setzte. Ein CTU Agent war ebenfalls schon zu Boden gegangen. Tony gab seine Deckung für einen kurzen Augenblick auf, feuerte einen der Terroristen nieder, machte eine Rolle und fand Deckung hinter einer hochaufragenden Mauer. Der Russe hatte in der Zwischenzeit die beiden Computer wieder voneinander getrennt und gab seinen Mannen den Befehl zur Flucht. Aber nur einer der drei Wagen schaffte es auch tatsächlich den Rückzug anzutreten, die anderen Beiden wurden samt Insassen gestoppt bevor sie überhaupt losfahren konnten. Agent Cole erkannte, dass genau der Van mit dem Laptop zu entkommen drohte und gab Almeida ein Zeichen, dass er mit vier Agenten die Verfolgung aufnehmen würde.
      Tony blieb mit Weiteren vier Agenten zurück und nun war es an ihm Glenn Miller lebend zu fassen. Miller, David Cooper, Christian und zwei Andere Terroristen lieferten sich nun ein Feuergefecht mit Tony und den CTU Agenten, in dessen Verlauf noch zwei Agenten ihr leben lassen mussten. Die beiden anderen schafften es zwei der Terroristen auszuschalten und gaben Tony so die Möglichkeit, hinter seiner Deckung hervorzukommen und Cooper zu stellen. Dieser warf sofort seine Waffe zu Boden und riss die Hände in die Höhe. Wenn er Miller schon nicht selbst töten konnte, so würde er zumindest alles verraten, was er wusste.
      „Die Hände da lassen, wo ich sie sehen kann!“, brüllte Tony.
      „Nicht schießen! Nicht schießen! Ich sage all—“
      Weiter kam Cooper nicht mehr, denn Christian hatte ihm ein Messer in den Rücken geworfen. Mit überraschtem Gesichtausdruck ging David zu Boden. Dahinter stand nun Christian, der Lauf seiner Waffe war auf Tony gerichtet. Von Glenn Miller fehlte jetzt jede Spur.
      „Waffe runter!“, schrie Almeida. Die beiden Verbliebenen Agenten waren ebenfalls ausgeschaltet. Christian war gut. Tony hatte rein gar nichts bemerkt, doch jetzt konnte er ihre Leichen im Augenwinkel wahrnehmen. Er war jetzt auf sich allein gestellt. Christian grinste.
      „Nein, Kumpel, du nimmst die Waffe runter.“
      Christian wollte abdrücken, doch Tony war schneller. Er warf sich zur Seite und gab zwei gezielte Schüsse ab. Eine Kugel landete genau in Christians Brust, die Andere in seinem Kopf. Der Terrorist war auf der Stelle tot. Almeida erhob sich, die Waffe weiterhin im Anschlag. Wo war Miller? Langsam ging Tony dass Gelände ab. Plötzlich hörte er ein Geräusch und blitzschnell drehte er sich um. Vor ihm stand Glenn Miller und es war nicht die Waffe, die auf Tony gerichtet, war die sein Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war die Tatsache, dass Miller die schwer misshandelte und bewusstlose Michelle als Schutzschild verwendete, ja, diese Tatsache ließ Tony schaudern. Er sah das eingetrocknete Blut an ihren Händen, ihrem Gesicht, die ausgerissenen Fingernägel und Haare, die zerrissene Kleidung.
      „Na, wenn das nicht Agent Tony Almeida ist.“
      Miller grinste und musterte sein Gegenüber. Tony war im Blutrausch wollte dieses Schwein einfach nur noch tot sehen. Er legte die Waffe an, zielte genau und war bereit Miller das Hirn rauszupusten.
      „Tony!! Nein!!“
      Agent Cole und seine Einsatztruppe waren zurückgekehrt und hatten es nicht geschafft die Russen aufzuhalten. Sie brauchten Miller, sonst hatten sie keinerlei Spuren.
      „Wir brauchen ihn, Tony.“, Cole versuchte Almeida klarzumachen, um was es hier ging. Doch Tony war wie in Trance und auch Miller registrierte das. Dass die Waffen der CTU Agenten nun auf Tony und nicht auf den Terroristen gerichtet waren, gab dem ganzen Schauspiel einen makabren Beigeschmack.
      „Wir brauchen ihn, Tony.“, sagte Cole erneut. „Nehmen Sie Vernunft an. So leid es mir tut, nicht einmal Michelles Leben ist momentan wichtiger als das Seine.“
      Er zeigte auf Miller. „Verstehen Sie denn nicht? Ich würde dieses Schwein, am liebsten hier auf der Stelle umbringen, genauso wie Sie. Aber wenn wir dass hier und jetzt tun, dann verlieren wir unsere einzige brauchbare Spur und stehen einem Krieg mit den Russen gegenüber.“
      Cole wartete einige Augenblicke und erkannte, dass es in Tony arbeitete.
      „Sie wissen doch, wie so etwas läuft und ich glaube fest daran, dass auch Michelle hier meiner Meinung wäre.“
      Tony rührte sich: „Sie glauben, Sie wissen, was Michelle denkt und fühlt, Cole? Hah? Das glauben Sie wirklich? Nein! Sie haben keine Ahnung! Ich kann dieses Schwein nicht am leben lassen!!“
      „Entwaffnen!“, brüllte Cole, doch alles geriet außer Kontrolle. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile erkannte Miller, dass Tony dabei war ihn zu töten und richtete seine Waffe nun gegen Michelle, aber Tony war schneller. Seine Kugel zerfetzte Millers Kopf nahezu und der leblose Körper des Terroristen ging zu Boden. Die bewusstlose Michelle fiel ebenfalls zu Boden und schlug unsanft auf. Die Agenten die Tony umrissen, kamen nur um wenige Augenblicke zu spät. Almeida bekam das Geschehen nur noch als stiller Beobachter mit, so kam es ihm zumindest vor. Die Agenten und Cole brüllten irgendetwas, dass Tony vorkam, als wäre es eine fremde Sprache und kurz darauf fand er sich selbst mit Handschellen auf dem Hintersitz des SUV wieder. Michelle wurde unterdessen per Hubschrauber in die Krankenstation der CTU geflogen, wo sie mit Audrey Raines eine prominente Bettnachbarin bekommen würde. Cole stürmte zu dem SUV und riss die Tür auf.
      „Verdammt, Almeida!! Was haben sie sich eigentlich dabei gedacht? Sie sind Schuld an dem was nun kommen mag!“
      Als Tony nicht reagierte, stürmte er davon und schnappte sich ein Telefon. Kurz darauf sprach er: „Mr. Buchanan? Hier Agent Cole. Ich habe schlechte Neuigkeiten . . .“
      Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tony_Almeida88 ()