Fanfiction "How to save a life"

    • Fanfiction "How to save a life"

      Habe mich jetzt doch dazu entschieden (fast schon durchgerungen :zwinker: ) hier meine fanfiction zu posten. Ich habe immer viele Ideen, und deswegen auch zig angefangene stories auf meinem Rechner. Nur Keine hat bis jetzt ein Ende. :grin_still: Diese hier habe ich schon seit dem Ende der 5. Season- genauer gesgat nach Tonys Tod. Und es überrascht mich immer noch wie ähnlich sie zur 7. Season von 24 ist. Habe mir lediglich den Charakter "Emerson" aus 24 Season 7 geliehen. :)

      Titel: How to save a live. So heißt ein song von "The fray", der- wie ich finde- einfach perfekt zu Tony und Jack passt. (Naja eigentlich war ich einfach nur zu unkreativ für einen eigenen Titel. :P )

      Altersfreigabe: Ach, nichts was ein 24-Fan nicht vertragen könnte :cool1: Aber sagen wir einfach mal FSK 16

      Spoilerhinweise: Bis Season 7

      vorkommende Charaktere: Jack Bauer, Tony Almeida, und noch ein paar weitere altbekannte Gesichter aus den 24 Staffeln ;) und natürlich auch von mir frei erfundene Charaktere.

      Kategorie: Naja aufjeden fall keine Komödie. :P Ich bezeichne es einfach mal als "Drama"

      Disclaimer: 24 gehört mir nicht. Auch ihre Charaktere nicht. Aber sobald ich mal stinkreich bin, kaufe ich mir Tony. So viel sei gesagt :grin_still:


      Kapitel 1


      Er fiel zu Boden,- hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Sein Verstand war vernebelt und seine Muskeln waren träge. Das Einzige was er wahrnehmen konnte, war dieser ungeheure Schmerz der sich durch seinen gesamten Körper zu ziehen schien. Aus weiter Ferne hörte er ein Geräusch, ein Schatten tauchte über ihm auf, rief seinen Namen „Tony! Tony!“ Die Stimme hallte in seinem Kopf nach, der Schmerz wurde stärker und drohte ihn zu überwältigen. „Ich,… Ich konnte es nicht tun!“ Tony spürte wie sich seine rauen Lippen bewegten, hörte die Worte aus seinem Mund kommen, aber es fühlte sich an ob ein Fremder sie sprach. Er war erschöpft, konnte seine Augen kaum noch offen halten. Alles begann zu verschwimmen in einem Strudel aus Schmerz und Trauer. Er wurde leicht hochgehoben. Sein Kopf lehnte nun an etwas Warmen. Wieder diese Stimme, die er schon eine halbe Ewigkeit zu kennen glaubte „ Ist schon okay….bleib einfach bei mir. Bleib bei mir!“ Kräftige Arme hielten seinen zitternden Körper fest. „ Verdammt ich brauche Hilfe! Ist hier Jemand? Irgendjemand…?“. Noch einmal öffnete Tony für einen kurzen Moment seine Augen. Er brauchte ein paar Sekunden bis das Gesicht das über ihm zu schweben schien in seinen Fokus kam. Die grünen Augen in die er blickte hatten all ihre Härte und Kompromisslosigkeit, mit denen sie sonst getränkt waren, gegen Angst und Verzweiflung eingetauscht.
      Schweiß rann ihm die Stirn hinunter und lief in seine Augen, er blinzelte, versuchte das Bild festzuhalten. „Sie ist tot Jack“ flüsterte er noch ein letztes Mal bevor seine Stimme verstummte und er zusammen mit dem Schmerz von einer gnadenlosen schwarzen Welle davon gespült wurde.

      Tony fuhr auf. Alles um ihn herum war dunkel. Er war vollkommen orientierungslos. Panik stieg in ihm hoch. Blind tatstete er seine Umgebung ab, bis seine Hände über eine glatte Fläche fuhren und das Licht anging. Geblendet von dem gleißend weißen Schein kniff er die Augen zusammen. Nach und nach konnte er Konturen wahrnehmen, die sich allmählich zu etwas Ganzem zusammenfügten. Er befand sich in einem kleinen Raum, mit einem Fenster, das allerdings von schweren Vorhängen verdeckt wurde. Die einzigen beiden Möbelstücke in dem Zimmer waren ein verrostetes Bett und ein Nachttisch. Ein weißes Laken lag neben ihm auf den Boden. Jetzt wo er langsam wieder in der Realität angekommen war, breitete sich ein dumpfes Pochen in seinem Kopf aus. Tony seufzte leise als er sich mit einer Hand über die noch immer ungewohnt kurzen Haarstoppeln fuhr. Er hatte schon wieder diesen Traum gehabt, und abermals war er dadurch aufgewacht, dass er aus seinem Bett gerollt und mit dem Kopf auf den Holzdielen aufgeschlagen war. Seine nackten Füße berührten etwas Kaltes auf dem Boden. Es war ein Foto, das er in der Hand gehalten hatte, als er eingeschlafen war. Es musste während seines unruhigen Schlafs auf den Boden gefallen sein. Tony hob es vorsichtig auf und ließ sich auf sein Bett fallen. Einige Minuten verstrichen in denen er einfach nur auf das Bild starrte. Es zeigte ihn,- strahlend und voller Stolz. Seine Arme umschlossen eine ebenso glücklich aussehende Frau, die mit verliebtem Blick zu ihm hoch schaute. Michelle. Seine Michelle. Tonys Augen begannen zu brennen und der kalte Schweiß vermischte sich mit heißen Tränen.

      Die Tür flog auf. „Hey Almeida! Schau dir das-“ Ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann stand im Türrahmen. Als er Tony sah verstummte er. „Alles klar bei dir Almeida?“
      „Ja…ja mir geht’s gut.“ Tony wischte sich schnell über sein Gesicht und stand vom Bett auf. „Was soll ich mir anschauen David?“
      Emerson zögerte einen kurzen Moment, bevor er Tony einen Ausdruck hinhielt. „Sieht so aus, als hätten wir die Chance diesen Jack Bauer zu erwischen.“
      Tony, der gerade seine Hand nach dem Papier ausgestreckt hatte erstarrte. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht. „Was…was hast du da gerade gesagt?“
      Emerson starrte seinen Gegenüber abschätzend an „Ich sagte, wir haben endlich die Chance Bauer zu schnappen und ihn endgültig kalt zu stellen! Du hast doch kein Problem damit Almeida, oder?“
      „Nein…nein ich habe kein Problem damit“ besann sich Tony und griff endlich nach dem Blatt. „Ich frage mich nur wie ihr das anstellen wollt. Jack Bauer ist gut.“
      „Das stimmt schon. Aber wir haben einen unserer Männer in die CTU eingeschleust falls du das schon wieder vergessen haben solltest. Er hat dich schließlich auf meinen Befehl hin wieder belebt und aus dem verflixten Gebäude raus gebracht. Er war es auch der den Pathologen dazu gebracht hat, deinen Tod zu bestätigen. Du solltest also am besten wissen, dass er jede Information bekommen kann, wenn er will.
      „Und um welche Information handelt es sich?“
      „Lies!“ sagte Emerson, deutete auf den Ausdruck in Tonys Hand und drehte sich auf dem Absatz um. Kurz bevor er die Tür erreichte fügte er noch hinzu „Ich hoffe für dich dass du wirklich kein Problem damit hast. Ich weiß dass dieser Bauer dein Partner war. Aber vergiss nie, was ich für dich getan habe Almeida. Ich habe mich für dich eingesetzt, weil du einer der Besten bist. Wir sind Brüder. Und Brüder enttäuscht man nicht.“ Mit diesen Worten fiel die Tür ins Schloss.
      „Partner-„ Tony verzog angewidert den Mund über diesen nichts sagenden Begriff, während er auf seine zitternde Hand starrte die das Papier fest umklammert hielt. Jack war doch nicht sein verdammter Partner. Er war doch nicht irgendein Arbeitskollege, mit dem man vielleicht ab und an nach der Arbeit ein Bier trinkt, und wenn’s hoch kommt vielleicht sogar den Namen der Kinder und der Frau kennt. Aber ansonsten in einem ganz anderen Universum lebt. Nein, sie waren keine Partner. Jack und er teilten das gleiche Schicksal. Den gleichen Schmerz. Das gleiche gottverdammte leben.


      Jack starrte angestrengt durch das Fernglas. Er war mittlerweile seit 4 Stunden nonstop im Einsatz ohne eine einzige Pause eingelegt zu haben. Natürlich hätte er eine machen können. Doch er befürchtete, dass genau dann alles schief gehen würde. Und heute durfte nichts schief gehen, schließlich observierte er gerade Jonathan Walsh, einen der meist gesuchtesten Männer auf der ganzen Welt. Die CTU, Das FBI, die CIA, sie alle hatten jahrelang vergebens Jagd auf diesen Mann gemacht. Sie hatten die Hoffnung ihn jemals zu finden fast schon aufgegeben gehabt, als sich das Schicksal wendete. Eines Abends war der strahlend weiße Ritter da. In Form eines verängstigten Teenagers in Schlabberhosen und zu großem T-Shirt, der mit nervös umherhuschenden Augen, und in Begleitung einer der CTU-Sicherheitsleuten direkt in das Büro der vorübergehenden Direktorin Nadia Yassir geleitet wurde, wo er stotternd verkündete, dass er wisse wo sich Walsh zur Zeit aufhalten würde.
      „Nein“ murmelte Jack „…es wird nichts schief gehen!“
      „Alles in Ordnung Jack?“ Die Stimme gehörte zu Timothy Windham, seinem neuen Partner, der Jack nun mit besorgten braunen Augen ansah. Jack musste schlucken- Tim hatte ihn schon seit ihrem ersten Treffen so sehr an Tony erinnert. Nicht nur die Augen, auch der Charakter und die Stimme waren ähnlich.
      Jack fuhr sich müde über sein Gesicht. „Mir geht’s gut.“ Er sah auf, und als er den zweifelnden Blick seines jungen Kollegen sah fügte er noch hinzu „Bin nur etwas angespannt Tim. Ich will nicht das etwas schief geht!“
      „Wann hattest du die letzte Sitzung mit deinem Psychologen Jack?“
      „Was erlaubst du dir eigentlich?“ Knurrte Jack und starrte den Jüngeren zornig an. „Das geht dich absolut nichts an!“
      „Doch Jack, das tut es! Seit dem Tod von Tony hast du diesen Zwang alles kontrollieren zu müssen. Du gibst dir die Schuld an seinem Tod. Du denkst, dass du ihn hättest beschützen müssen. Aber weißt du was Jack. Das stimmt nicht. Du konntest nichts tun. Es war allein Tonys Fehler. Wenn er sich an die Dienstvorschriften gehalten hätte, wenn er die Aufsichtsperson von Henderson nicht außer Gefecht gesetzt hätte und vor allem wenn er sich nicht von dem dummen Gefühl von Vergeltung hätte…“ „Kein Wort mehr. Misch dich nicht in Angelegenheiten ein die dich überhaupt nichts angehen. Solange ich meinen Job richtig ausführe- und das tue ich- gibt es keinen Anlass für dich zur Sorge. Und wer gibt dir bitte das Recht über Tony zu urteilen? Über einen für dich wildfremden Mann. Hättest du ihn gekannt, dann wüsstest du, dass er einer der anständigsten und mutigsten Menschen war, und dass das Land ihm eine Menge schuldet. Er hat es nicht verdient dass du so über ihn sprichst-.“ Jack brach ab. Sein Gesicht brannte. „ Ich- ich mach mal eine kurze Pause- halt du hier die Stellung und informier mich falls die Zielperson das Haus verlässt.“ Mit diesen Worten erhob sich Jack und ging davon. Er brauchte jetzt Zeit für sich. Um seine Gedanken neu zu ordnen. Um sich zu sammeln…
      Kurze Zeit später betrat der Bundesagent ein nahe gelegenes Waldstück. Er schloss seufzend die Augen und lehnte seinen Kopf gegen einen der Bäume. Der Geruch von Moos und nassem Holz stieg ihm in die Nase. Er genoss die absolute Stille des Waldes, die nur vereinzelt vom rascheln der Blätter und vom leisem knacken der Äste durchbrochen wurde. Doch plötzlich ertönte ein lauter peitschender Knall. Ein Schuss! Jack wirbelte herum. Doch im selben Moment traf ihn eine Faust mitten ins Gesicht. Vollkommen überrumpelt von dem Schlag, stolperte er Rückwärts. Eine weitere Bewegung, diesmal links von ihm lenkte ihn von dem Schmerz der sich über sein ganzes Gesicht ausbreitete ab. Er sah wie zwei weitere Gestalten zwischen den Bäumen auf ihn zu traten. Ein grelles licht flammte auf und blendete ihn. Schützend hob Jack die Arme vor sein Gesicht.
      „Mr. Bauer nehme ich an?“ die Stimme sprach direkt in Jacks rechtes Ohr, und noch bevor er richtig reagieren konnte, bohrten sich die Haken des Elektroschockers in seine Brust.
      Nach einigen schmerzhaften Sekunden entspannten sich Jacks Muskeln wieder und er rollte sich auf den Rücken. Drei Männer standen nun direkt bei ihm und ein Weiterer in einiger Entfernung, der die Szenerie regungslos beobachtete. Blitzschnell wirbelte Jack herum, und trat einem der Männer die Beine weg. Er nutze das Überraschungsmoment und kam auf die Füße, wobei er direkt dem zweiten Mann seinen Ellebogen ins Gesicht schlug. Der dritte machte Anstalten seine Waffe zu ziehen, doch Jack war schneller. Er riss den Mann zu Boden. Die schwarze Glock fiel geräuschlos auf die weiche Erde. Der Bundesagent hechtete danach. Gerade als er sie sicher in der Hand hatte und sich auf den Rücken rollte ertönte die Stimme des vierten Mannes. Er stand nun direkt neben Jack, und der lauf seiner Pistole zeigte drohend auf dessen Brust. Der Mann sagte nur zwei Worte, ganz leise, und doch kam es Jack vor als hätte er ihm geradewegs einen Tritt in die Magengegend verpasst. „Nicht, Jack!“.
      Genau im selben Moment spürte der Bundesagent etwas Spitzes an seinem Hals und ohne es verhindern zu können drang eine Nadel in seine Haut ein die das starke Schlafmittel in seinen Körper pumpte. Jack versuchte aufzustehen. Schwankend kam er auf die Beine. Doch das Mittel entfaltete bereits seine einschläfernde Wirkung. Hilflos sackte er zurück auf seine Knie. Sein verblüffter Blick auf den Mann vor ihm gerichtet. Voller entsetzen kam noch ein letztes Wort über seine Lippen, bevor er vornüber ins Nichts fiel. „Tony?“
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY

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    • Das war mal eine super Idee, dass Du Dich dazu entschieden hast Deine Geschichte zu posten. :thumbs02:

      Also mir hat es sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf mehr. :freudentanz: Also auf zum nächsten Teil und lieben Dank fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Danke Saxi für dein feedback :)

      So hier das 2. Kapitel.

      Kapitel 2

      „Wach auf Sonnenschein. Dein Schönheitsschlaf ist vorbei.“
      Eine Hand traf ihn flach auf der rechten Wange und hinterließ einen roten Fleck. Instinktiv versuchte Jack seine Arme nach vorne zu reißen. Doch er konnte es nicht. Nutzlos hingen sie über seinem Kopf. Mit einem dicken Seil an einen Deckenbalken gebunden. Verdammt. Langsam öffnete Jack die Augen. Ein Strom aus Farben und Formen stürzte auf ihn ein. Er blinzelte ein paar Mal- nach und nach nahm seine Umgebung Gestalt an. Zwar war alles noch leicht verschwommen, aber immerhin konnte er mittlerweile die zwei Männer vor ihm erkennen. Beide waren auch im Wald dabei gewesen. Der eine war mittlerer Statur und Größe. Er hatte kurze, schwarze Haare die schmierig auf seinem Kopf klebten. Der zweite war ein ganzes Stück größer als sein Partner. Er hatte kräftige, tätowierte Arme und einen gedrungenen Hals. Seine Haare waren wasserstoffblond und harmonierten hervorragend mit dem dümmlichen Grinsen dass er aufgelegt hatte.
      Klischee schoss es Jack durch den Kopf. Er unterdrückte ein verächtliches Schnauben.
      „Sooo-„ der Schwarzhaarige zog die Silbe wie Kaugummi. „so, du bist also der berühmte Jack…Bauer…!“ Die letzten beiden Worte waren getränkt von Verachtung und Hohn.
      „Schön dass Sie unserer Einladung gefolgt sind- wenn auch mit ein bisschen Nachdruck von unserer Seite aus Mr. Bauer. Sie sind unser Ehrengast heute. Ich bin übrigens Samuel.“ Stirnrunzelnd drehte sich Samuel zu dem blonden Koloss um. „Hey wo bleibt denn dein Anstand. Stell dich gefälligst vor!“
      „Von Braunstein“ grunzte der Angesprochene widerwillig.“
      „Nehmen sie es ihm nicht übel Jack aber seinen Vornamen verrät er Niemanden. Und generell ist er eher der schüchterne Typ. Er stammt irgendeiner alten deutschen Adelsfamilie ab und weiß einfach nicht die Feinheiten unserer schönen englischen Sprache zu schätzen. Vielleicht hat aber auch sein Gehirn einfach nicht genug Kapazität für eine zweite Sprache. Auch wenn ich mir nicht wirklich sicher bin, dass er der deutsche Sprache überhaupt vollends mächtig ist. Aber dafür hat er andere Vorzüge.“ Samuel hielt einen Moment inne und deutete ausladend auf die massige Gestalt des Naziverschnitts hinter ihm. „Zu ihrer Information Jack, ihre Begleitung- wie war nochmal sein Name- Tom…Tim…, ja genau Timothy. Timothy Windham -haben wir bereits erledigt. Er hat sich einfach nicht unserem Verhaltenskodex anpassen wollen.“ Ein breites Grinsen legte sich über das Gesicht des Mannes wie eine Maske, die nur die Augen aussparte. Diese blieben Eiskalt und gnadenlos.
      „Hat mir frech ins Gesicht gesagt, ich solle mich zum Teufel scheren. Kannst du das glauben Jack?“ Das Grinsen wurde breiter. „Der arme Kerl konnte ja nicht wissen…dass er direkt in der Hölle gelandet war.“ Der Man ließ ein bellendes lachen ertönen.
      Auch noch wahnsinnig- Jackpot! In Gedanken ohrfeigte Jack sich selbst für seine Unachtsamkeit. Verdammt, was war nur los mit ihm. Wieso lief in letzter Zeit einfach gar nichts mehr nach Plan.
      „Ich habe deinem kleinen Freund ein wenig Gehorsam beigebracht. Habe ihn gelehrt Respekt zu haben.“ Das Lachen wurde lauter, verstärkt durch das Echo, das an den dunklen Wänden abprallte und sich dann mit einem unheimlichen Getöse in Jacks Gehörgang nistete.
      Er spürte wie sich die feinen Härchen auf seinen Armen aufstellten und ein leiser Schauer seinen Rücken hinab lief. Komplett irre der Typ.
      „Auf einmal war er nicht mehr so vorlaut. Hat nach seiner Mama geschrien. Nach seinem Papa. Nach irgendjemand. Sogar nach dir Jack. Hat sich die Lunge aus dem Hals gebrüllt. Hat mich angefleht ihn einfach zu töten. Hat gesagt es tue ihm leid. Er hat Rotz und Wasser geheult. Schade dass du nicht dabei warst Jack. Schade dass du seinen „heldenhaften“ Tod nicht miterleben konntest. Es hätte dir bestimmt gefallen. Da es doch Tony war, der ihm den Gnadenschuss gegeben hat.“ Mit einem zwinkern wandte sich Samuel nach rechts. Jacks Kopf folgte ihm. Erst jetzt erkannte er Tonys Silhouette ein paar Meter von ihm entfernt in einer der dunklen Ecken stehen. Regungslos. Das Gesicht halb im Schatten verborgen.
      „Tony kennst du noch, nicht wahr Jack? Tony, mein Freund-“ Der Mann breitete die Arme aus. Voller Vergnügen in der Stimme. „Tony wie wär’s wenn du die Befragung von Jack hier übernimmst. Du bist doch der Verhörspezialist unter uns. Unser Ass im Ärmel. Unser Joker!“ Der Mann kicherte. „Ein Gespräch unter alten Freunden. Habt euch sicher viel zu erzählen.“

      Ein paar Sekunden verstrichen. Jacks Augen ruhten auf seinem damaligen Freund.
      Gerade als Jack sich zu fragen begann ob in Tony überhaupt noch ein Hauch leben steckte, oder ob er doch damals auf der Krankenstation in seinen armen gestorben war, rührte er sich endlich. Bedächtig trat er näher. Die Augen dunkel und wachsam auf Jack gerichtet. Lippen fest aufeinander gepresst und die Augenbrauen leicht zusammengezogen.
      „Hallo Jack.“ Im Gegensatz zu Tonys Erscheinungsbild, mit dem er eine 180 Grad Wende zu seinem damaligen Aussehen hingelegt hatte, war seine Stimme noch die Selbe. Vielleicht ein wenig heiser. Aber ansonsten unverkennbar die von Tony.
      „Lange nicht gesehen, was?“
      Jack zog es vor zu schweigen. Was hätte er auch sagen sollen. Die ganze Situation war einfach zu bizarr. Zu unwirklich. Insgeheim hoffte Jack, dass es sich hier einfach um einen Traum handelte. Dass er gleich die Augen aufschlagen würde und in seinem Bett aufwachen würde. Sicher. Im warmen. Noch vor seiner Mission. Tim noch am leben. Und Tony…tot.

      „Du hast die Wahl Jack. Du kannst uns sagen wer der CTU den Tipp über Walsh gegeben hat. Natürlich können wir dich dann nicht gehen lassen. Das ist klar. Aber ich glaube so naiv bist du nicht, dies anzunehmen. Aber ich verspreche dir wir machen es schnell und schmerzlos. Du musstest schon so oft leiden. So unnötig viele Schmerzen ertragen. Und für was? Für eine Regierung die dich wieder und wieder fallen lässt. Komm schon Jack. So dumm kannst du doch nicht sein.“ Tony wartete einen Moment. Doch von Jack kam keine Antwort. Nur ein eisiger Blick der sich tief in Tonys bohrte.
      „Wieso hältst du für die noch weiter den Kopf hin. Sie haben dir doch schon alles und Jeden genommen. Wieso Jack? Erklär es mir. Ich versteh es nicht.“
      Jack konnte nicht umhin einen spöttischen Blick in Richtung Tony zu feuern. Da stand er. Ein tot geglaubter. Ein Abtrünniger. Denkt mit seiner radikalen Frisur und seiner Lederjacke ein neuer Mensch zu sein. Schwingt große Reden und glaubt zu verstehen. Glaubt zu wissen was in Jack vor sich geht.
      „Verdammt Jack, spar dir den Blick. Deine Verachtung wendet sich gegen den Falschen!“
      „Tony, du bist einfach nur erbärmlich.“ Mit einem traurigen Lächeln sieht Jack seinen alten Freund an. Einen Fremden.

      „Tony mach hinne. Wir brauchen die Infos.“ Gelangweilt trat Samuel von einem Bein aufs Andere.
      Tony warf dem Mann einen geringschätzigen Blick zu, dann wandte er sich wieder an Jack.
      „Du hörst es Jack. Die Uhr tickt ab. Wie hast du dich entschieden?“
      Einen Moment herrschte Stille.
      „Ich glaube die Uhr ist schon vor langer Zeit heruntergetickt Tony.“
      „Hab ich mir gedacht.“
      Die Faust traf Jack mitten ins Gesicht.
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Auch der zweite Teil ist super. :thumbs02: Ich habe mich nicht umsonst auf mehr gefreut. :clappingsmi3:

      Jack ist mal wieder unbeugsam und schon trifft ihn Tony's Faust mitten ins Gesicht. Irgendwie konnte man das direkt mitfühlen wie die Faust zuschlägt. :eek: Ich bin ja gespannt wie das weitergeht.

      Und deshalb freue ich mich schon auf die Fortsetzung :freudentanz: und dankeschön fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • JA! *jubel* Eine Jack/Tony fanfic!

      Ich habe dir ja schon anderweitig gesagt, dass ich es spitze finde, dass du deine story gepostet hast. Ich bin begeistert! :freudentanz: Welcher Jack/Tony Fan träumt nicht davon, die beiden in einer AU story noch mal aufeinander treffen zu lassen - und vielleicht geht das Ganze diesmal ja gut aus?

      Die Zeit nach der 5. Staffel liegt, zumindest was Tony angeht, so im Dunkeln, und ich LIEBE es, wie du mit Tony's 'Tod' und seiner 'Wiedererweckung' durch David Emerson den Faden aufgreifst.

      Noch besser ist Teil 2: Die beiden alten Freunde treffen wieder aufeinander.

      Gerade als Jack sich zu fragen begann ob in Tony überhaupt noch ein Hauch leben steckte, oder ob er doch damals auf der Krankenstation in seinen armen gestorben war, rührte er sich endlich. Bedächtig trat er näher. Die Augen dunkel und wachsam auf Jack gerichtet. Lippen fest aufeinander gepresst und die Augenbrauen leicht zusammengezogen.


      Kann ich mir so gut vorstellen! Ist ein bißchen so wie in der 7. Staffel. Man weiß nicht, ob Tony wirklich 'böse' ist oder nur so tut. Ich bin schon sehr gespannt, was du daraus machst! :80:

      Und das Ende des 2. Kapitels ist der HAMMER!

      Die Faust traf Jack mitten ins Gesicht.

      :eek:

      Weiter, weiter, weiter...! :laola:
      Achtung: Spoiler für Season 8!!!
    • Danke dir Saxi und danke dir Jackpot. :)

      JA! *jubel* Eine Jack/Tony fanfic!
      Jaaa für mich als Jack/Tony fan natürlich eine Pflicht :P

      Wie schon erwähnt hatte ich die fanfic schon geschrieben (jedenfalls die ersten 4 kapitel) bevor ich überhaupt von einer 7. Staffel und Tonys Rückkehr wusste (ist also hier drin alles wunschdenken :grin_still: ). Habe dann jetzt alles noch einmal überarbeitet und ein paar Sachen ein wenig an die 7. Staffel angepasst. Damals hieß mein Henderson Charakter zum Beispiel Marcus Shaeffer. Und naja auch ich hatte den Einfall dass Kim ein Kind bekommt. Allerdings war sie in meiner Version noch schwanger. Und eigentlich auch mit einem Jungen. Aber da ich die kleine Teri so süß finde, habe ich auch das nochmal umgeändert.




      Kapitel 3

      Salzig und warm quoll das Blut aus Jacks Nase. Ein weiterer Schlag traf ihn knapp unter seinem linken Auge. Und noch bevor Jack sich sammeln konnte senkte sich Tonys Knie in seine Magengegend. Jack keuchte auf. Hätte ihn das Seil nicht aufrecht gehalten, wäre er vermutlich zu Boden gegangen. Seine Augen waren geschlossen, sein ganzer Körper war angespannt, bereit auch den nächsten Schlag wegzustecken. Doch nichts geschah.
      Vorsichtig öffnete Jack die Augen. Tony stand etwa einen Meter von ihm entfernt. Samuels Hand ruhte auf dessen rechten Oberarm und hinderte ihn so am ausführen eines weiteren Schlags.
      „Komm schon Almeida. Was soll die Zeitschinderei. Du weißt genauso gut wie ich, dass du ihn so niemals zum reden bringst.“
      Tony blickte ihn finster an. „Habe ich was verpasst. Bist du jetzt der Verhörspezialist?“
      Samuels Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. „Netter Versuch Almeida. Du kannst vielleicht Emerson mit deiner Masche täuschen. Aber mir machst du nichts vor.“
      „Ich habe keine Ahnung was du eigentlich von mir willst Samuel. Also wie wärs wenn du einfach deinen Mund hältst und mich meinen Job machen lässt!“
      „Keine Sorge, das werde ich.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Aber erst lass dir noch einen kleinen Tipp von mir geben.“
      Tony zog seine Augenbrauen fragend hoch. „was meinst-„
      Doch noch bevor er den Satz beenden konnte, hatte sich Samuel bereits an Tony vorbei in Richtung Jack gedrängt. Erst jetzt erkannte Tony das Messer in Samuels Hand. Die schwarze klinge des K ASEK 1 Tanto drang tief in Jacks Knie ein.
      Ein leichtes Zittern ging durch Jacks Körper, während sich die Information noch ihren Weg in sein Gehirn bahnte. Doch dann traf ihn der Schmerz mit ganzer Härte, rollte über ihn hinweg wie eine gigantische feurigrote Welle. Riss ihn mit. Drohte ihn zu ertränken.
      Jack schrie auf, krümmte sich. Merkte nicht einmal dass er sich die Handgelenke an dem rauen Seil blutig scheuerte.
      „Bist du wahnsinnig?“ Tonys Stimme überschlug sich fast. „Das hinterlässt einen permanenten Schaden du Idiot!“
      „Na und. Seine Beine wird er in diesem Leben eh nicht mehr brauchen. Schon vergessen Almeida, hm? Er ist ein toter Mann.“
      Erneut zuckte Jack zusammen als Samuel das Messer langsam aus seinem Knie zog. Er spürte jede einzelne Zacke über seinen Knochen scharben und das Fleisch weiter aufreißen. Zischend sog er die Luft durch seine zusammengebissenen Zähne.
      „Aber-“ für einen kurzen Moment stand Tony vollkommen hilflos da und blickte fassungslos herunter auf Jacks Bein. Doch dann, wie auf Kommando, strafften sich seine Schultern wieder, und der kurze Anflug von Mitleid verschwand aus seinen Augen.
      „Schön. Du hast Recht Samuel. Ich hab den Anfang versaut. Aber wenn du es noch einmal wagen solltest-„ Tonys Stimme senkte sich zu einem bedrohlichen Flüstern „mir erneut in die Quere zu kommen. Dann schwöre ich bei Gott, werde ich dich töten!“
      Für einen Moment sahen sich die Männer unverwandt an, dann zuckte Samuel gelassen mit den Schultern „Damit kann ich leben.“ Langsam entfernte er sich wieder von Jack und drückte Tony das Messer in die Hand. „Hier, bitteschön. Viel Spaß.“

      Bedächtig strich Tony über die gezackte Klinge. Sein Blick ruhte auf Jack.
      „Deine Zeit läuft langsam ab. Du solltest besser den Mund aufmachen.“
      Als Antworte spuckte ihm Jack vor die Füße. „Fahr zur Hölle Tony.“
      „Da lasse ich dir den Vortritt Jack.“ Er verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. „Kannst ja deine Frau von mir grüßen.“
      „Du verdammter Dreckskerl, Tony!“ wütend riss Jack an seinen Fesseln. „Du mieser-„
      „Shhht“ Tony fuhr mit der Spitze des Messers über Jacks Lippen. „Wähl deine Worte mit Bedacht Jack. Es könnten deine Letzten sein.“
      Langsam ließ er das Messer über Jacks Kinn hinab zu seiner Halsschlagader gleiten. Eine blutige Spur markierte den Weg der Klinge.
      „Na komm stich zu. Mach schon Tony. Denkst du wirklich ich habe Angst vor dem Tod.“
      „Nein, natürlich nicht.“ Tony trat noch näher an Jack heran, so dass sie sich fast berührten. Das Messer noch immer an Jacks Kehle.
      „Nein, das glaube ich nicht Jack. Deine kleine Kim allerdings schon. Jetzt wo sie doch eine kleine Tochter hat um die sich kümmern muss.“
      Jack erstarrte.
      „Wie, sag bloß du wusstest davon nichts Jack?“ Tony legte eine Hand auf Jacks Schulter und drückte sie fast schon freundschaftlich, doch sein Blick war eiskalt. „Ja, du bist Opa Jack. Glückwunsch“
      Jack spürte wie seine Beine nachgaben. Er hatte eine Enkelin.
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      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Oh, oh Jack wird ja schon wieder ganz schön zugerichtet. :eek: Und wie Du das wieder beschrieben hast. Das Messer in Jack's Knie habe ich direkt selber gespürt. :11: Und dann erfährt er auch noch dass er Opa ist. :fear2:
      Also ich bin schon sehr gespannt wie das weitergeht.

      Ich freue mich schon auf den nächsten Teil :freudentanz: und lieben Dank fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Wow wow wow... grosses Kino..... Feine Fanfic, :danke: :danke: :danke: fürs Schreiben. Coole Schilderung, Tony und Jack - das gibt immer Stoff zum Träumen :cheezy:
      Wann gehts weiter?
      Grüssle vom Spoilerfreak :24rocks:
      :angel:It's not Scotch. It's not Bourbon. It's Jack. :dev:
    • Unconscious - danke für's schnelle Posten von Kapitel 3. Ich war sehr gespannt, wie's weitergeht, und bin froh, dass ich nicht lange warten musste. *freu*

      Aber, aber...
      Die schwarze klinge des K ASEK 1 Tanto drang tief in Jacks Knie ein.
      :fear2:

      In's KIE?! *holt Krücken* Auweh... ganz schön brutal.

      Aber du machst das geschickt, denn immer wieder keimt Hoffnung auf, dass Tony den bösen Buben vielleicht doch nur spielt, oder aber zumindest noch ein bißchen vom 'alten' Tony in ihm steckt:

      „Aber-“ für einen kurzen Moment stand Tony vollkommen hilflos da und blickte fassungslos herunter auf Jacks Bein.


      Obwohl....
      „Nein, natürlich nicht.“ Tony trat noch näher an Jack heran, so dass sie sich fast berührten. Das Messer noch immer an Jacks Kehle.
      :11:

      Ist Tony vielleicht doch so eiskalt wie er sich gibt?

      Die Idee, dass Jack durch ihn erfährt, dass er eine Enkelin hat, ist clever. Und gemein. Denn jetzt hat Jack DOCH einen Grund, um am Leben zu bleiben und den Mund aufzumachen.

      Schön fies, deine fanfic. 8)

      Mehr?
      Achtung: Spoiler für Season 8!!!
    • so hier nun das 4. Kapitel. Vielen Dank an Jackpot, Saxi und Spoilerfreak :) Mal sehen wie es zwischen Tony und Jack ausgehen wird. Und ob Tony nun wirklich böse ist oder nicht. :cool1:

      Kapitel 4

      Wachsam beobachtete Tony die Reaktion von Jack. Er konnte erkennen wie die Hoffnung langsam in ihm aufflammte, nur um im nächsten Augenblick von der Realität erstickt zu werden. Er würde hier nicht rauskommen. Jedenfalls nicht lebend. Es war fast spürbar, wie verzweifelt Jack den Wunsch niederkämpfte an einen guten Ausgang zu glauben. Mit einem einzigen Blick in Jacks Augen konnte Tony bis tief in seine Seele schauen. Konnte sehen wie er die Gedanken an Kim und seine kleine Enkelin in eine dunkle Ecke zu verbannen versuchte, damit sie ihn nicht brachen. Er durfte nicht reden.

      Tony wartete ab. Ließ seine Worte wirken. Sah zu wie sie sich in Jacks Herz fraßen.
      Langsam beugte er sich zu Jacks rechtem Ohr.
      „Du kannst sie retten Jack. Du allein entscheidest über Leben und Tod. Du bist ihr Richter.“ Tonys Atem strich warm über Jacks Wange. Seine Stimme nur ein heiseres Flüstern.
      „Überleg es dir gut.“
      Tony spürte das leichte Zittern in Jacks Körper. Sah die Furcht in seinen Augen.
      „Ihr- ihr wisst nicht wo sie ist. Ich weiß es noch nicht einmal.“ Die Verzweiflung in Jacks Stimme entging Tony nicht.
      „Natürlich weißt du nicht wo deine Kim ist. Schließlich hast du dich damals, als die CTU mit dem Giftgas angegriffen wurde, dazu entschlossen Kim mit deinem Leben zu schützen. Und da du weißt, wie gefährlich es für Jeden in deiner Nähe ist, hast du dich entschieden, nachdem sie gegangen war, Abstand zu ihr zu halten damit Kimberly sicher ist. So ist es doch Jack, nicht wahr?“
      Jack antwortete nicht. Aber das war auch nicht nötig. Seine Gedanken waren in diesem Moment so lesbar wie ein offenes Buch.
      „Ja Jack, ich kenne dich. Vermutlich besser als jeder Andere. Ich bin der einzige der dich verstehen kann. Der Einzige der dich durchschaut.“
      Langsam griff Tony in die Tasche seiner Lederjacke und holte ein zerknittertes Bild hervor.
      „Sieh dir das an!“ grob packte Tony Jack bei den Haaren und zwang ihn auf das Bild zu schauen.
      „Siehst du das Jack? Hm? Siehst du das?“ Er riss Jacks Kopf nach oben. „Sag mir was du siehst!“
      Jacks Augen tränten. Nicht nur wegen Tonys grober Aktion, sondern viel mehr wegen dem was auf dem Foto war.
      „Das- das ist Kim“ Seine Stimme schwankte.
      „Genau. Das ist deine Kim! Und der Mann neben ihr ist ihr Verlobter- ein wirklich anständiger Kerl. Ich habe mit ihm gesprochen.“
      Jack blinzelte. Das Brennen in seinen Augen verursachte immer mehr Tränenflüssigkeit und seine Sicht begann allmählich zu verschwimmen.
      „Und die Kleine an Kims Hand- na du kannst dir sicher denken um wen es sich handelt.“
      Tonys Finger vergruben sich Tief in Jacks Haar, als er ihn näher zu sich heran zog.
      „Das kleine Mädchen ist deine Enkelin. Ist sie nicht ein hübsches Ding? Deine Tochter hat gute Arbeit geleistet. Teri ist ein richtiger kleiner Engel. Und weißt du was Jack, sie ist ganz vernarrt in mich.“
      Jacks Körper spannte sich an. Verzweiflung und Hass legten sich wie ein Schatten dunkel über sein Gesicht.
      „Rühr sie nicht an Tony. Lass meine Tochter und ihre Familie in Ruhe. Sie haben nichts mit der Sache zu tun. Das geht nur dich und mich was an!“
      „Wusstest du eigentlich dass deine Tochter nie erfahren hat dass ich tot war, Jack? Sie hat die CTU so schnell verlassen gehabt damals, dass sie gar nichts von alle dem mitbekommen hat. Sie wollte ein neues Leben anfangen und hat niemals zurück geschaut. Deswegen hat sie es wohl auch nur leicht überrascht mich plötzlich vor ihrer Haustür stehen zu sehen. Ich habe ihr gesagt dass ich von dem Baby gehört habe und die Kleine mal besuchen wolle. Deine Tochter ist so gutgläubig. Sie hat mich einfach in ihr Haus gelassen. Sie hat mir sogar einen Kaffee angeboten. Natürlich habe ich das Angebot angenommen.“ Tony lächelte. „So konnte ich dann ganz in Ruhe meine Wanze anbringen.“
      Tony griff an sein Ohr und entfernte ein kleines schwarzes Gerät, das er dann sachte an Jacks Ohr drückte.
      „Hier Jack. Hör!“
      Ein fröhliches Lachen ertönte und dann eine Kinderstimme. „Mama schau.“, „Das hast du ja super gemacht Schatz! Ist das ein Esel?“ Jack erstarrte bei dem Klang dieser ihm so vertrauten Stimme. Es war Kims. „Nein.“ das Kind lachte auf „Das ist Benny!“, „Ach so, das ist der Hund von Peter und Marie.“
      Tony ließ das Einohr-Headset sinken und verstaute es in seiner Tasche.
      „Wir wissen wo sie sind Jack. Und sobald ich den Befehl gebe werden ein paar meiner Männer die Tür zu Kims Haus aufbrechen und einem nach dem anderen die Kehle aufschlitzen. Und ich werde dich dabei zuhören lassen.“
      Alle Farbe wisch aus Jacks Gesicht und seine Beine gaben nach.
      „Tony-„ seine Stimme war erstickt. „Bitte Tony. Wir waren doch mal Freunde.“ Jacks flehender Blick traf auf Tonys eiskalten. Und in dem Moment erkannte Jack die Wahrheit. Dieser Mann der vor ihm stand war nicht mehr Tony. Dieser Mann vor ihm war ein gefühlloser Killer.
      Jack schluckte. Er hatte keine Wahl mehr.
      „Ich sag dir was du wissen willst.“
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY

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    • Wow, man war wieder mittendrin dabei und hat so richtig mitgefühlt. So hast Du das wieder beschrieben. :daumen:
      Dieser Tony ist echt ein gefühlloser Killer. :11: Nein Jack hat wirklich keine andere Wahl mehr, als es Tony zu sagen. Denn der bringt sonst seine Familie tatsächlich um. Und läßt ihn auch noch dabei zuhören. :eek:

      Ich freue mich schon wieder auf die Fortsetzung :freudentanz: und dankeschön fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Da das Kapitel gestern nur sehr kurz war poste ich jetzt einfach schonmal das nächste. :zwinker: Danke dir saxi für dein treues Feedback. :)

      Kapitel 5

      „-und er hat den Standort von Jonathan Walsh preisgegeben?“ Emersons Stimme klang blechern aus dem Handy in Tonys Hand.
      „Richtig.“ Sagte Tony knapp und schritt ungeduldig im Raum umher. Sein Blick streifte kurz Jack, der mit trüben Augen ins Nichts starrte.
      „Schade eigentlich. Ich mochte den Jungen. Er kam mir immer sehr talentiert vor.“ Ein leises Seufzen ertönte am anderen Ende der Leitung. „Nun gut. Dann werde ich der Ratte mal einen Besuch abstatten. Und du bist dir auch wirklich sicher dass Bauer dir den richtigen Namen geliefert hat?“
      „Ja“ sagte Tony ohne zu zögern. „Ich habe dir doch gesagt dass Kim seine Achillesverse ist.“
      „Okay. Und die Adresse von dem sicheren Haus ist 25 Adams Street?“
      „Genau. Ist nur knapp 10 Minuten von dir entfernt. Es wird vermutlich eine Person zum Schutz abgestellt sein.“
      „Kein Problem. Gute Arbeit Tony.“ Es knackte in der Leitung. Emerson hatte aufgelegt.
      Gemächlich verstaut Tony das Handy in seiner Jackentasche.
      „So, dann lass uns den Kerl mal erledigen.“ Samuel zog seine Waffe. Reflexartig wie Tony es damals in seiner Ausbildung gelernt hatte schlug er ihm den Arm zur Seite. Doch ein Schuss hatte sich bereits gelöst. Der peitschende Knall ertönte fast synchron mit Jacks Aufschrei. Zwar hatte Tony es noch geschafft den Schuss abzufälschen, doch er hatte Jack noch knapp oberhalb der Hüfte gestreift.
      „Was soll das Almeida?“ schrie Samuel zornig, während der blonde Koloss der bisher nur wie in Trance an der Seite gestanden war und zugesehen hatte, bedrohlich auf Tony zukam und ihn hart gegen die Wand presste. Seine Hände fest um Tonys Kehle gelegt.
      „Wir müssen- müssen warten!“ keuchte Tony. Ihm wurde schwindelig.
      „Worauf?“ fauchte Samuel „Bauer hat uns schon alles Relevante genannt!“
      „Was ist wenn Jack gelogen hat? Schon- schon mal daran gedacht? Wir müssen warten bis Emerson uns bescheid gibt.“ Der Blonde drehte sich fragend zu Samuel um. Dieser nickte kaum merklich und der Griff um Tonys Hals löste sich. Hustend und nach Luft schnappend sank Tony auf die Knie. „Scheiße!“ Er fuhr sich über den Hals, auf dem jetzt rote Striemen zu sehen waren. „Das nächste Mal überlegt erst einmal bevor ihr mich fast umbringt!“
      „Tja ich vertraue dir nicht Almeida.“
      „Schön. Das beruht dann wohl auf Gegenseitigkeit!“ unbeholfen kam Tony wieder auf die Beine. Er lehnte sich einen Moment gegen die raue Wand und atmete tief durch. Seine Augen waren geschlossen. Doch schon im nächsten Moment holte ihn ein klirrendes Geräusch zurück in die Realität. Samuel hatte den Raum durchquert und hielt nun eine Eisenstange in der Hand.
      „Was hast du vor?“ fragte Tony scharf.
      „Mir die Zeit ein wenig vertreiben. Umbringen darf ich Bauer ja nicht. Aber es ist schon noch erlaubt ihn anzurühren, nicht wahr Mister Almeida?“ Samuels Lippen waren zu einem spöttischen Grinsen verzogen, während er die Eisenstange lässig in seiner Hand kreisen ließ.
      Unschlüssig stand Tony da. Sein Blick wanderte von Samuel zu Jack und wieder zurück. „Er muss aber bei Bewusstsein bleiben.“
      „Ich gebe mein Bestes!“
      „Das ist nur meistens nicht gut genug.“ Mit verschränkten Armen lehnte Tony an der Wand.
      „Verbale Selbstverteidigung hm? Gibt’s auch ein Fachgebiet in dem du nicht überragend bist Almeida?“
      „Arschkriechen. Aber dafür haben wir ja dich Sam.“
      Samuel warf Tony einen beinahe amüsierten Blick zu, bevor er sich von ihm abwandte und mit der Eisenstange auf Jacks verletztes Knie schlug.
      Tonys Augen blieben wachsam auf Jack gerichtet. Während Samuel wieder und wieder zuschlug. Ein Schlag traf Jack in den Magen, der zweite an der Hüfte und der dritte wieder in den Magen. Jack spuckte Blut. Sein Körper wurde nur noch von dem Seil aufrecht gehalten.
      Gerade als Samuel ein weiteres Mal ausholte, klingelte Tonys Handy.
      „Ja?...Okay, verstehe. Werde ich!“ Tony legte auf und löste sich von der Wand. Er zog seine Waffe. „Gut es ist soweit.“ Er ging auf Jack zu. Samuel trat zurück um Tony nicht im Weg zu stehen.
      „War das Emerson? Haben die Infos gestimmt.“ Fragend schaute Samuel Tony an.
      „Jaah- ja die Infos haben gestimmt.“ Sagte Tony langsam. „Bringen wir das ganze also zu ende.“
      „Na endlich. Wurde auch Z- “ Samuel riss die Augen vor Erstaunen auf als ihn die Kugel in die Brust traf. Die zweite traf den Blonden direkt in den Kopf.“
      „W- was?“ Samuel sank zu Boden. Sein Blick ungläubig auf Tony gerichtet.
      „Tut mir Leid Sam.“ Tony feuerte erneut. Samuel zuckte noch ein letztes Mal, dann war er tot.
      Tony ging neben den Beiden in die Hocke und fühlte den Puls. Es war keiner mehr vorhanden. Zufrieden richtete er sich auf und drehte sich dann zu Jack um.
      Ein unsicheres Lächeln legte sich auf Tonys Lippen.
      „Hey man, alles klar bei dir?“ er beeilte sich Jack von den Fesseln zu befreien. Kaum hatte Tony das Seil gelockert sackte dieser stöhnend zu Boden.
      Nervös kniete sich Tony neben ihn. „Ich hatte eigentlich nicht geplant dass du so viel abbekommst Jack. Das hätte alles anders laufen müssen. Verdammt!“
      Jack versuchte vergeblich aufzustehen. Doch jedes Mal sackte er zur Seite weg.
      „Warte ich helfe dir!“ Tony griff Jack unter die Arme und schleifte ihn zur Wand, an die sich dieser mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen lehnte.
      „Was ist hier los Tony? Was zum Teufel spielst du hier?“ Jacks Stimme war mehr ein Würgen als ein deutlicher Satz. Immer mehr Blut sammelte sich in seinem Mund, das er angewidert vor sich auf den Boden spuckte.
      Tony sah beunruhigt aus. „Ich erklär es dir später. Versprochen! Jetzt müssen wir dich erst einmal ins Krankenhaus bringen.“ Tony legte Jacks Arm um seine Schultern und zog ihn auf die Beine. Jack stieß geräuschvoll die Luft aus. Schweißperlen standen ihm auf Stirn und Oberlippe.
      „Geht das mit deinem Knie?“
      „Nicht wirklich. Kann nicht auftreten“ presste Jack durch zusammengebissene Zähne hervor.
      „Okay.“ Tony siedelte Jacks Arme um, so dass Jacks linker Arm nun über Tonys linker Schulter und Jacks rechter Arm über Tonys rechter Schulter hing. Er hielt Jacks Handgelenke vor seiner Brust fest. So schleppte er Jack auf seinem Rücken mühsam den Gang entlang und dankte Gott dass sie sich bereits im Erdgeschoss befanden und keine Treppen Steigen mussten.
      „Hast du zugenommen?“ keuchte Tony unter der Last.
      „Ach was. Du hast nur abgebaut Almeida.“ Kam es heiser von Jack zurück.
      „Ja natürlich.“ Sagte Tony zynisch. Doch ein leichtes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt.
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY

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    • jack und tony - was will frau mehr :love_sigh:

      nachdem ich mich sowie so erst mit dem bösen tony anfreunden konnte, ist das hier der hammer ... auch wenn er nun doch nicht so ganz der bösewicht ist, zum glück für jack :thumbs02:

      awww, und ein verletzter und blutender jack, ich liebe es :love_sigh:

      danke fürs schreiben und posten :danke:

      l.g.

      skinhunter
      [Blockierte Grafik: http://i228.photobucket.com/albums/ee220/skinhunter2007/11.jpg]
      Mit einem freundlichen Wort und einer Kanone kommt man viel weiter als nur mit einem freundlichen Wort. (Capone)
    • jack und tony - was will frau mehr :love_sigh:
      das unterschreibe ich so :P Vielen dank Skinhunter für deinen Kommentar :)



      So hier nun das nächste kapitel. Dieses ist ein wenig länger geraten als sonst. allerdings musste ja auch viel erklärt werden. :P

      Kapitel 6 *6 Std. früher*

      Seit knapp einer Stunde wartete Tony nun schon. Den Kopf leicht gesenkt hinter dem hochgeschlagenen Kragen seiner Lederjacke. Die Hände tief in den Taschen vergraben. Er spürte die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne auf seinem müden Gesicht. 6 Schläge ertönten von dem nahe gelegenem Glockenturm, als die Tür die er beobachtet hatte langsam aufging und eine Frau in die morgendliche Kälte trat. Einzelne Haarsträhnen lösten sich hinter ihrem Ohr als sie sich bückte um die Morgenzeitung von der Fußmatte zu holen.
      Rasch stieß sich Tony von der Wand ab und legte die wenigen Meter die ihn von der Frau trennten in einem kleinen leisen Sprint zurück. Die Frau wollte sich gerade wieder aufrichten, als sie von zwei starken Armen gepackt und hinter die Hauswand gezogen wurde.
      „Was-? Wer sind sie? Was wollen sie von mir? Hilfe!! Hil-„ der restliche Teil des Wortes wurde von Tonys Hand verschluckt als er sie ihr feste über den Mund legte.
      „Shhht“ Sei leise Chloe. Ich bin’s!“
      Chloe hielt in ihrem Kampf gegen Tonys Hand inne und blickte dem Mann vor ihr ins Gesicht.
      Tony löste langsam die Hand von Chloes Mund, während diese ihn verständnislos ansah. Doch dann öffnete sie ihren Mund vor Erstaunen, und ein Anflug von Entsetzen legte sich auf ihr hübsches Gesicht.
      „Tony?? Bist du das?“
      „Ja, bin ich Chloe.“ Er lächelte sachte.
      „Aber- aber was machst du hier? Ich meine- du bist tot Tony! Du kannst nicht hier sein! Das ist unmöglich!“ sie stockte einen Moment, während ihre Augen ihn von oben bis unten musterten.
      „Sag mal hast du trainiert oder so? Du siehst gut aus.“
      Einen Moment perplex starrte Tony die Frau an. Doch dann fing er sich wieder. Typisch Chloe dachte er nur und musste innerlich grinsen. So war sie schon immer gewesen. Hat immer das ausgesprochen was sie gerade dachte, auch wenn es in manchen Situationen mehr als unpassend war.
      „Danke“ erwiderte Tony. „Du hast dich auch echt gemacht!“
      „Ich weiß.“ Sagte Chloe schlicht und legte ihren Kopf schief. Ihr Gesicht plötzlich misstrauisch. „Du bist aber nicht hier um mich zu kidnappen oder so?“ fragte sie Tony argwöhnisch. Dieser lachte.
      „Nein. Das bin ich sicherlich nicht. Ich brauche deine Hilfe Chloe.“
      „Wobei denn? Ich habe heute eigentlich wirklich keine Zeit. Ich muss in die CTU. Wir stecken im Moment bis zum Hals in einer total geheimen Mission. Von der ich dir deswegen auch nichts erzählen kann. Weil sie total geheim ist Tony. Also bitte frag mich auch nicht darüber aus. Du weißt ja wie schwer es mir fällt den Mund zu halten, wenn mich Jemand ausfragt und-„
      „Chloe! Chloe mach mal eine Pause! Du erstickst noch!“
      „Ich weiß Tony. Ich weiß! Aber das ist heute alles so aufregend. Die Mission. Du! Ich meine, verdammt Tony, du bist wieder da! Obwohl du tot warst. Das ist schon leicht verwirrend.“ Sie runzelte die Stirn. Doch bevor sie ihren Wortschwall fortsetzen konnte unterbrach Tony sie.
      „Es geht um Jack.“
      Chloes Augen blitzen. Tony konnte deutlich erkennen dass er nun ihre volle Aufmerksamkeit besaß und so fuhr er fort.
      „Ich bin in einer Gruppe. Ihr Anführer heißt Walsh.“ Chloe machte Anstalten etwas zu sagen, beschloss dann aber doch sich die Ausführung weiter anzuhören.
      „Und ich weiß davon dass die CTU ihn heute Abend festnehmen will. Und Jack leitet diese Operation. Das Problem ist, dass Walsh und seine Gruppe auch darüber informiert sind. Ihr habt einen Spitzel in der CTU. Es ist Derrick aus der Datenverarbeitung. Sie wollen euch eine Falle stellen. Walsh ist schon lange nicht mehr in dem Haus. Ihr observiert den Falschen. Hör zu Chloe, ich- ich bin da in etwas hineingeraten.“ Tony zögerte. Fast schon verlegen kratzte er sich an der Stirn. “Ich bin zurzeit für Walsh tätig. Deswegen weiß ich davon. Auf jeden Fall planen sie Jack zu schnappen und ihn für Informationen zu foltern und dann später ein für alle Mal zu erledigen. Das ganze wird in einer knappen Stunde passieren. Deswegen habe ich auch kaum Zeit. Weil ich dabei sein muss.“
      „Aber dann müssen wir Jack warnen!“ Chloe hatte bereits ihr Handy gezückt.
      „Nein. Warte Chloe! Du weißt doch dass Jack aus Sicherheitsgründen keine Funkausrüstung trägt. Ihr könnt ihn also nur daraus holen, wenn ihr Jemanden zu ihm schickt. Aber das würde die komplette Mission gefährden. Weil Walsh und seine Männer beobachten Jack. Aber wir können das zu unserem Vorteil nutzen. Sag Jack nichts. Lass es passieren. Jack wird nicht reden. Er wird uns also genügend Zeit liefern ein paar Sachen vorzubereiten.“
      „Was meinst du?“ Chloe sah Tony fragend an.
      „Walsh ist nur ein Glied in einer gewaltigen Kette. Ein Mann namens Emerson mischt auch ganz oben mit in der Organisation. Ihn zu kriegen ist fast genauso schwer wie an Walsh ranzukommen. Aber heute könnten wir beide festnehmen.“
      „Wie das?“ Chloe sah wenig überzeugt aus und ihre Finger verkrampften sich um ihr Handy.
      „Hast du noch Kontakt zu Bill und Chase?“
      „Ja. Bill und ich arbeiten noch immer zusammen in der CTU. Und ich war letztens auf Chase Hochzeit.“
      „Das ist gut. Also es wird wie folgt ablaufen: Wir schnappen Jack. Ich habe die Aufgabe übertragen bekommen ihn zu verhören. Ich werde das ganze etwas herauszögern, so dass du dich mit Bill und Chase in Verbindung setzen kannst. Es ist wohl am besten wenn du Kim Bauer und ihre Familie zu dir holst.“
      Tony kramte in seiner Jackentasche und ein kleines schwarzes Gerät kam zum Vorschein dass er Chloe in die Hand drückte.
      „Was soll ich mit einer Wanze Tony?“
      „Sobald Kim, ihr Verlobter und die kleine Teri bei dir sind, stell sicher dass die Wanze so platziert ist, dass man alles mitbekommen kann. Aber ganz wichtig: Dich darf man nicht hören. Außerdem sag Kim dass sie sich ganz normal benehmen soll. So als wäre sie bei sich zu Hause mit der kleinen Teri am spielen. Das ist wirklich wichtig Chloe!“
      „Ich verstehe noch immer nicht, was das soll!“ Langsam wurde Chloe ungeduldig.
      „Wie gesagt. Jack wird unter Folter niemals was preisgeben. Und das ist gut so, denn das verschafft uns die Zeit die wir brauchen um Bill und Chase bei dem Jungen zu verstecken der Walsh’s Standort verraten hat. Emerson und Walsh werden sich persönlich um den Verräter kümmern wollen. Ich kenne sie. Ich weiß wie sie ticken. Und ich weiß dass Verrat für sie eine Todsünde ist. Sie werden ihn eigenhändig bestrafen wollen. Und wenn sie zu dem Haus kommen in dem der Junge sich befindet werden Bill und Chase sie festnehmen können. Damit das allerdings geschieht muss Jack letzten Endes doch reden müssen. Und das kriegen wir nur hin wenn er denkt dass seine Tochter in Gefahr ist.“
      Langsam dämmerte es Chloe und sie ließ das Handy sinken.
      „Tony dir ist schon bewusst dass nur eine Sache schief zu gehen brauch und schon ist der ganze Plan im Eimer. Und nicht nur das. Dann ist Jack erledigt!“
      Tony seufzte. „Ich weiß. Es ist kein wasserdichter Plan. Aber-„
      „Kein wasserdichter Plan?“ Chloe lachte zynisch. „Dieser Plan ist so dicht wie ein Abtropfsieb für Salat Tony!“
      „Ich weiß wie viel dir Jack bedeutet. Aber das ist die Chance für euch Walsh doch noch zu schnappen und Emerson gleich dazu. Chloe-„
      Tonys Hände umschlossen sanft Chloes Gesicht. „Ich verspreche dir, ich werde alles in meiner Macht stehende tun damit Jack da lebend rauskommt. Er ist mein bester Freund. Ich würde niemals zulassen dass er getötet wird.“
      Eine einzelne Träne lief Chloes Wange herab. „Es ist so schwer dir zu vertrauen, wo du nicht mal gesagt hast dass du noch am Leben bist. Weißt du eigentlich wie sehr du Jack damit verletzen wirst, wenn du auf einmal vor ihm stehst. Dein Tod hat Jack wirklich mitgenommen Tony. Also bitte- bitte versprich mir dass du Jack beschützt. Versprich es mir Tony!“
      „Ich verspreche es.“ Flüsterte Tony. Während er Chloe sanft die Träne vom Gesicht wischte.


      **************************************************************************************************************************************************************************

      * Gegenwart *


      Mit vor der Brust verschränkten Armen beobachte Tony wie Jack mühsam versuchte seinen rechten Schuh anzuziehen.
      Es war nun drei Tage her seitdem Tony Jack ins Krankenhaus gebracht hatte. Und eigentlich hätten erst noch ein paar Wochen vergehen müssen bevor Jack offiziell entlassen werden durfte. Allerdings hatte Jack so lange darauf beharrt aus dieser Gefängniszelle, wie er es genannt hatte, raus zu kommen, dass sich Bill letzten Endes für eine frühzeitige Entlassung eingesetzt hatte.
      Jack hatte keinen Besuch während seines Aufenthalts gewollt. Weder von Kim und seiner Enkelin, noch von Chloe und ganz besonders nicht von Tony. Dies hatte er deutlich gemacht.
      Und als Bill bei ihm vorbeigeschaut hatte, um ihm mitzuteilen dass er am nächsten Tag entlassen werden würde. Hatte Jack kaum ein Wort gesagt. Er hatte kurz Bills Hand zur Begrüßung gedrückt, sich zu einem leisen Dankeschön durchgerungen und war dann wieder verstummt. Nur als Bill darauf bestanden hatte dass er die nächsten Tage erst einmal bei Tony wohnen solle, hatte Jack lautstark Protest eingelegt.
      „Es ist doch nur für kurze Zeit. Bis du wieder halbwegs auf den Beinen bist.“
      „Mir geht’s gut Bill! Und ich komme prima ohne Hilfe klar.“
      „Ach sei nicht albern Jack. Du wirst dein Knie wochenlang stillhalten müssen. Deine Schusswunde muss erst noch ganz verheilen. Und von deinen beiden gebrochenen Rippen fang ich gar nicht erst an. Du brauchst Ruhe. Und das geht nicht wenn keiner für dich sorgt. Was wir natürlich auch machen könnten ist, dass wir Kim fragen-„
      „Nein Kim will ich da raushalten Bill. Sie hat jetzt ihre eigene Familie und ich will sie nicht belasten.“
      „Na dann wäre das ja geklärt. Also erhol dich gut Jack. Wir brauchen sie schnell wieder bei bester Gesundheit. Die CTU ist nur halb so effektiv ohne sie.“ Bill drückte Jacks Schulter zum Abschied und verschwand bevor dieser noch etwas erwidern konnte.

      „Und dir kann man wirklich nicht helfen?“ mit hochgezogenen Augenbrauen sah Tony Jack an.
      „Nein.“ Sagte dieser kurz angebunden und widmete sich wieder seinen Schuhen. Es verstrichen fast 3 Minuten bis er es endlich geschafft hatte sie zu binden. Schwerfällig griff er nach den Krücken die an seinem Krankenhausbett lehnten.
      „Meinst du das ist eine gute Idee Jack? Deine Rippen-„
      „Meinen Rippen geht’s super.“ Unterbrach Jack ihn gereizt.
      „Ich habe dir extra einen Rollstuhl ausgeliehen. Dann könnte ich dich bis zum Auto bringen und ihn dann-„
      „Soll das jetzt so weitergehen in den nächsten Tagen?“ Jack funkelte Tony böse an.
      „was meinst du Jack?“ verwirrt kratze dieser sich am Kopf.
      „Ich habe nicht darum gebeten bei dir zu wohnen! Ich habe nicht darum gebeten dass du dich um mich kümmerst! Ich habe verdammt noch mal nicht darum gebeten dass du dich wie meine Mutter aufführst Tony!“
      „Das- das tue ich doch gar nicht. Ich wollte doch lediglich verhindern dass du dich überanstrengst.“
      „Lass es!“ schwer atmend stemmte sich Jack vom Bett hoch. Die Hände fest um den Griff der Krücken gelegt. Mit einem finsteren Blick in Richtung Tony drängte er sich an diesem vorbei.
      Seufzend schüttelte Tony den Kopf und folgte ihm.
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • chloe, wie sie leibt und lebt; tony, wie er leibt und lebt; bill, wie er leibt und lebt; und natürlich jack, wie er leibt und lebt :thumbs02:

      und endlich werden einige fragen beantwortet, als tony quasselstrippe chloe *überfällt*

      hihihi, und dann, wie bill jack dazu verdonnert bei tony zu wohnen :D na, da ist doch der spaß vorprogrammiert :D was soll ich sagen, tony tut mir irgendwie jetzt schon leid :troest:

      vielen dank für die kurzweilige unterhaltung :danke:

      l.g.

      skinhunter
      [Blockierte Grafik: http://i228.photobucket.com/albums/ee220/skinhunter2007/11.jpg]
      Mit einem freundlichen Wort und einer Kanone kommt man viel weiter als nur mit einem freundlichen Wort. (Capone)
    • Oha, die Fortsetzung kam diesmal zu schnell für mich. So muss ich heute auf zwei Teile antworten. Nicht dass der nächste Teil wieder so schnell kommt. :daumen:

      Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass Tony Jack hilft. :11: So kann man sich täuschen. Ja so wie Jack drauf ist, tut mir Tony auch jetzt schon leid wenn er mit ihm zusammen leben muss. :troest: Das waren jedenfalls zwei super Teile. :thumbs02:

      Ich freue mich schon auf den nächsten :freudentanz: und lieben Dank fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Hatte ich also doch recht - Tony ist gar kein böser Bube! Es ist eine Undercover-Mission, und Bill und Chloe sind mit von der Partie! *freu*

      Tonys Augen blieben wachsam auf Jack gerichtet. Während Samuel wieder und wieder zuschlug. Ein Schlag traf Jack in den Magen, der zweite an der Hüfte und der dritte wieder in den Magen. Jack spuckte Blut. Sein Körper wurde nur noch von dem Seil aufrecht gehalten.


      Auweh. Jack kriegt da ganz schön viel ab, bevor Tony eingreift. Aber er kann ja auch eine Menge einstecken. :kruecken:

      Am Schluss musste ich lachen -

      Meinst du das ist eine gute Idee Jack? Deine Rippen-„
      „Meinen Rippen geht’s super.“ Unterbrach Jack ihn gereizt.
      „Ich habe dir extra einen Rollstuhl ausgeliehen. Dann könnte ich dich bis zum Auto bringen und ihn dann-„
      „Soll das jetzt so weitergehen in den nächsten Tagen?“ Jack funkelte Tony böse an.
      „was meinst du Jack?“ verwirrt kratze dieser sich am Kopf.


      Dieses Rumgezicke zwischen den beiden hört sich fast an wie bei einem alten Ehepaar. Naja, und irgendwie sind sie das ja auch. ;)

      Das war's aber noch nicht, oder? Jack muss ja schließlich erst wieder ganz auf die Beine kommen, nicht?

      Danke für die gute Unterhaltung, unconscious. :)
      Achtung: Spoiler für Season 8!!!
    • Das war's aber noch nicht, oder? Jack muss ja schließlich erst wieder ganz auf die Beine kommen, nicht?
      Nein natürlich war es das noch nicht. Ich will meine fanfic auf ganz dramatische Weise beenden :grin_still:

      Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass Tony Jack hilft. :11: So kann man sich täuschen. Ja so wie Jack drauf ist, tut mir Tony auch jetzt schon leid wenn er mit ihm zusammen leben muss. :troest:
      Ach ich könnte meine lieblings Figur doch nie zu einem komplett Bösen machen...obwohl... hätte auch was :P Ja ich fand die Idee ganz interessant zu schreiben was so passiert wenn ein sehr angepisster Jack und der "neue" Tony gezwungen sind unter einem Dach zu leben. :squint:

      chloe, wie sie leibt und lebt; tony, wie er leibt und lebt; bill, wie er leibt und lebt; und natürlich jack, wie er leibt und lebt :thumbs02:
      Jaaah alle wie sie leiben (hört sich konjugiert irgendwie merkwürdig an ?( :grin_still: ) und leben (noch :cool1: )

      Vielen Dank für das Feedback. So mein nächstes Kapitel ist noch einen ticken länger geraten - was für mich wirklich untypisch ist- allerdings hatte ich dank eines Magendarminfekts auch allerlei Zeit zu schreiben (hatte damals nach dem 5. Kapitel aufgehört zu schreiben, da es zu dem Zeitpunkt mit der 7. Staffel losging. Und später habe ich die fanfic dann ersteinmal vergessen. Bis ich sie jetzt wieder ausgebuddelt habe. Deswegen schreibe ich im Moment in Echtzeit :P )- da ich krank geschrieben bin. Und irgendwie wollte ich nirgendwo das Kapitel enden lassen. :S Jetzt ist es ein Monsterkapitel. Aber ich hoffe einfach mal dass ihr euch da durch kämpft :P




      Kapitel 7

      „Hey Jack, wie wär’s mit einer Runde Schach?“ gelangweilt fläzte sich Tony auf dem Sofa.
      „Kein Interesse.“ Kam es knapp von Jack zurück.
      „Karten?“
      „Nein.“ Jack griff nach der Zeitung die auf dem Couchtisch lag.
      „Reden?“
      Jack sah auf. Stirnrunzelnd betrachtete er Tony. „Sag mal sind mit deinen Haaren auch deine Gehirnzellen verschwunden Almeida?“
      „Wie meinst du-„
      „Du kapierst es nicht, oder? Ich will einfach nur von dir in Ruhe gelassen werden.“
      Tony schwieg gekränkt. Einen Moment herrschte Stille. Nur ab und an unterbrochen vom Rascheln der Zeitung.
      „Was habe ich dir getan Jack?“ Tony setzte sich auf. Seine Augen auf Jack gerichtet.
      „Nichts. Was sollst du schon getan haben?“
      „Du behandelst mich wie Scheiße!“
      „Stell dich nicht so an.“ Jack sah nicht von der Zeitung auf. Doch eine kleine Falte hatte sich auf seiner Stirn gebildet.
      „Ich soll mich nicht so anstellen?“ Wütend erhob sich Tony vom Sofa und baute sich vor ihm auf. „Du machst es mir aber verdammt schwer mich nicht anzustellen Jack!“
      Endlich ließ Jack die Zeitung sinken. Seine blauen Augen fixierten Tony. Ein paar Sekunden verstrichen. Dann schüttelte Jack den Kopf, griff nach seinen Krücken und stand auf. Schwerfällig schob er sich an Tony vorbei.
      „Wo willst du hin?“ fragte Tony scharf.
      „Weg.“
      „Ich will das aber jetzt klären verdammt!“ wütend riss Tony Jack herum. Die Krücken fielen krachend zu Boden.
      „Lass mich los Almeida!“ Jack schlug die Arme weg die ihn an der Schulter gepackt hatten.
      Doch im Bruchteil einer Sekunde hatte ihn Tony gegen die Wand gepinnt.
      „Was habe ich dir getan? WAS?“ Ein gefährliches Funkeln lag in Tonys Augen, während seine Hände den Griff um Jacks Kragen verstärkten.
      „Verdammt, das tut weh Tony.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte Jack sich zu befreien.
      „Sag es mir!“ Tonys Stimme bebte.
      Jacks Rippen und Knie brannten wie Feuer unter der Belastung. Allmählich trieb es ihm die Tränen in die Augen.
      „Ich meins ernst. Lass mich los Tony!“ verzweifelt riss er an den Armen die ihn in Schach hielten.
      Plötzlich ließ Tony die Hände sinken und wisch zurück. Erschrocken sah er Jack an.
      „Tut- tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich weiß auch nicht was mit mir passiert ist. Ich bin einfach durchgedreht.“
      Jacks Körper entspannte sich wieder. Vorsichtig fuhr er sich über die schmerzenden Rippen.
      „Alles in Ordnung Jack?“ Tony sah ehrlich besorgt aus.
      „Ja. Ja mir geht’s gut.“
      „Es tut mir wirklich leid.“
      „Schon gut.“ Jack angelte nach den Krücken. Tony indes stand zerknirscht daneben und starrte auf den Boden. Seine Ohren hochrot und sein Mund am zittern.
      Ein wenig zerstreut schaute sich Jack in der Wohnung um. „Uhm…ich- ich bin mal den Verband wechseln. Die Wunde ist wieder aufgegangen.“ Er deutete auf den sich langsam dunkel färbenden Jeansstoff in Höhe seines Knies.
      „Ja…Ich- ich geh in der Weil mal das Abendessen vorbereiten.“ Eilig verschwand Tony in der Küche.
      Jack sah ihm nach.

      Später beim Abendessen hatte sich die Stimmung verändert. Man war höflich dem anderen gegenüber. Reichte einem das Salz oder schenkte dem Anderen Trinken mit ein. Allerdings redete man kaum. Wenn dann nur das nötigste. Die Blicke meist starr auf den laufenden Fernseher in der Ecke gerichtet.
      Der Moderator war gerade dabei das Endergebnis des Baseballspiels auszurufen, als der Bildschirm schwarz wurde. Auch die Glühbirne an der Decke flackerte kurz und erlosch dann.
      „Verdammt, ich glaub der Strom ist ausgefallen.“ Langsam ließ Tony Messer und Gabel auf den Teller zurück sinken.
      „Vielleicht nur ne Sicherung?“ Jack machte Anstalten aufzustehen.
      „Nein. Bei den Nachbarn brennt auch kein Licht mehr.“ Tony deutete auf das Fenster. Die Umgebung war in völlige Dunkelheit getaucht.
      „Na wundervoll.“ brummte Jack. Missmutig ließ er sich wieder zurück auf den Stuhl fallen und begann genervt mit der Gabel in den Überresten seines Essens rumzustochern.
      „Ich habe bestimmt irgendwo eine Taschenlampe oder Kerzen oder so was.“
      „Lass gut sein Tony. Das geht auch so.“
      „Wenn du meinst.“ Tony verfiel wieder in Schweigen.
      „Wegen vorhin-„ Jack fuhr sich durch das blonde Haar.
      „Ja. Tut mir echt Leid Jack. Keine Ahnung was mit mir los war. Ich-„
      „Dir muss es nicht leid tun Tony. Ich habe mich wirklich daneben benommen.“
      Tony zog fragend eine Augenbraue hoch. Allerdings konnte Jack dies in der Dunkelheit nicht erkennen.
      „Ich war einfach so wütend, weißt du.“ Einen Moment zögerte Jack. „Mittlerweile weiß ich ja, dass ihr keine Zeit hattet mich zu warnen. Das ist okay. Aber- aber was du da gesagt hast als du mich gefoltert hast…“ Jacks Stimme brach ab. Er holte tief Luft. „Du hast meine Frau durch den Schmutz gezogen Tony!“
      „Jack-„
      „Du hast gedroht meine Tochter zu töten. Meiner kleinen Kim und der kleinen Teri die Kehle durch zu schneiden und mich dabei zuhören zu lassen. Du hast mich wirklich denken lassen dass du das durchziehst. Ich weiß - Ich weiß dass du das nicht ernst gemeint hast. Jetzt weiß ich das! Aber da- da habe ich es dir geglaubt Tony. Und das macht mir Angst. Ich habe es dir tatsächlich zugetraut. Meinem besten Freund.“ Jacks Hände begannen zu zittern.
      „Es tut mir so unendlich leid.“ Flüsterte Tony. Dann verstummte er wieder. Er konnte spüren dass Jack noch nicht fertig war. Dass das, was ihn am meisten beschäftigte noch unausgesprochen war. Und tatsächlich setzte Jack nach ein paar Sekunden wieder an.
      „Als ich dich da stehen sah im Wald. Lebendig… Wieso hast du mir nicht gesagt dass du noch lebst Tony? Wieso hast du mich nicht versucht zu erreichen? Als sie damals den Leichensack geschlossen haben, dachte ich das wäre das letzte Mal dass ich dich sehe. Ich verstehe es nicht. Wie kann das denn möglich sein. Du bist doch in meinen Armen gestorben. Du warst tot!“
      „Walsh hatte Derrick Winters in die CTU eingeschleust. Er war für die Datenverarbeitung zuständig und er hat mich wieder belebt. Außerdem hat er den Pathologen damals unterdruck gesetzt. Erinnerst du dich noch. Es hieß er habe Selbstmord begangen, weil seine Frau ertrunken ist. Das war knapp 2 Tage nach meinem Tod. Das war kein Selbstmord Jack. Walsh hielt es für sicherer den Pathologen nachdem er meinen Tod bestätigt hat umzubringen. Erst haben sie seine Frau ertränkt als sie im See baden war. Später haben sie den Mann erhängt.
      Auf jeden Fall hat Walsh von Michelles Tod gehört und dachte er könne mich rekrutieren.“
      „Das ist ja alles schön und gut. Aber warum bist du denn da geblieben?“ Jack versuchte durch die Dunkelheit Tonys Reaktion zu erkennen.
      Plötzlich flackerte die Glühbirne und der Fernseher sprang wieder an. Der Strom war wieder da.
      Tony sprang auf.
      „Na endlich!“ eilig sammelte er das schmutzige Geschirr ein und warf die Spülmaschine an.
      Jack war sich bewusst dass Tony ihm die Antwort schuldig geblieben war. Doch erst einmal wollte er es darauf belassen. Was auch immer Tonys Beweggründe waren, er würde es schon noch herausfinden.

      Jack hatte einen unruhigen Schlaf. Er träumte von seiner Frau. Sie war wütend und schrie ihn an. Du hättest mich beschützen müssen Jack. Deine Aufgabe hätte darin bestehen müssen mich zu beschützen, und nicht im Verhindern von irgendwelchen Attentaten und dem Hinterherjagen von Terroristen. Du hast unsere Familie zerstört. Du warst es! Du bist es Schuld Jack!
      Dann tauchte Kim plötzlich auf. Die kleine Teri an der Hand. Das Kind lächelte und wollte zu ihm laufen. Doch Kim hielt sie zurück. Nein mein Schatz. Dein Opa ist zu gefährlich. Alle um ihn rum sterben. Und ich möchte nicht das du stirbst meine Süße. Also komm mit mir. Kim und die kleine Teri verschwanden im Nebel.
      Plötzlich hörte er hinter sich Schritte. Er wurde von mehreren Händen gepackt. Sie drückten ihm die Luft ab. Ihm wurde schwindelig, dann fiel er vornüber ins Nichts. Als er wieder zu sich kam war er gefesselt. Vor ihm stand Cheng. Guten Tag Mister Bauer. Dachten sie wirklich wir würden uns unser Eigentum nicht wiederholen. Sie gehören jetzt den Chinesen. Wir haben ein paar neue Leute angeheuert Mister Bauer. Die brennen schon darauf sie zu sehen. Wie ich sehe ist Miss Raines schon eingetroffen.
      Audrey tauchte hinter Cheng auf. Jack wollte ihren Namen rufen. Die Hände nach ihr ausstrecken. Doch es ging nicht.
      Audrey kam mit leeren Augen auf ihn zu. Du hast Paul umgebracht Jack. Er hat dich gerettet. Er war mutig. Ich habe ihn immer mehr geliebt als dich Jack. Er war der wahre Held.
      Plötzlich veränderte sich die Gestalt vor ihm. Nun stand Tony ihm gegenüber. Seine Hände zu Fäusten geballt. Du hast Michelle auf dem Gewissen Jack! Du allein bist daran schuld dass meine süße Michelle tot ist. Wärst du nie geboren wurden wäre alles besser gelaufen. Ohne dich wäre die Welt besser dran.
      „Aufhören!“ Jack schüttelte verzweifelt den Kopf. Plötzliche standen sie alle vor ihm. Alle die ihm was bedeutet hatten. Die Welt wäre eine bessere ohne dich Jack“ sagten sie im Chor. Sie kamen immer näher auf ihn zu. Ihre leeren Augen auf ihn geheftet.
      „Bitte hört auf. Es tut mir Leid!“

      Jack wachte auf. Sein Atem ging schwer und sein T-Shirt war nass geschwitzt. Langsam verebbte die Panik die in ihm aufgestiegen war wieder. Mit zitternden Fingern fuhr er sich durch das nasse Haar. Doch mitten in der Bewegung hielt er inne. Was war das für ein Geräusch. Ein schwacher Lichtschimmer drang aus dem Wohnzimmer. Jack blickte auf den Digitalwecker auf dem Nachttisch. Es war 4:09h.
      Schon wieder das Geräusch. Es klang wie ein unterdrücktes Schluchzen.
      Langsam richtete Jack sich auf. Seine Hände tasteten nach den Krücken. Als er sie in der Dunkelheit endlich gefunden hatte, stand er leise auf. Der Teppich dämpfte seine Schritte und das Klong der Krücken. Die Tür zum Wohnzimmer stand einen Spaltbreit offen.

      Tony saß im fahlen licht der uralten Stehlampe auf der Couch. Die Beine an den Körper gezogen. Der blanke Rücken glänzte von Schweiß. In der zitternden Hand hielt er ein Bild. Jack konnte jedoch aus der Entfernung nicht erkennen was es zeigte.
      Langsam öffnete Jack die Tür und betrat das Zimmer.
      „Tony?“ fragte er behutsam. Der Mann vor ihm zuckte leicht zusammen. Eilig wischte er sich über die Augen.
      „Hey man Jack. Was gibt’s? Alles gut bei dir? Wie geht’s mit deinen Verletzungen. Tut was weh?“
      „Nein. Bei mir ist alles bestens.“ Langsam ließ sich Jack neben Tony auf der Couch nieder.
      „Ich habe nur gesehen das hier Licht brennt und dachte ich sehe mal nach. Wie geht’s dir?“
      Tony sah auf und lächelte gequält. „Konnte einfach nur nicht schlafen. Das ist alles.“
      „mhmm“ Einen Moment betrachtete Jack seinen Freund. Dann fiel sein Blick auf das Bild.
      „Michelle?“
      „Jaah“ Tonys Stimme war belegt.

      Als er Tony so auf der Couch sitzen sah, in sich zusammengesackt, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf, realisierte Jack plötzlich was Tony alles hatte ertragen müssen. Was er alles verloren hatte. Und eine Flut von Schuldgefühlen überrollte ihn. Wie hatte er sich nur so unfair gegenüber Tony verhalten können. Er hatte Tony dafür gehasst dass er es geschafft hatte ihn zu brechen. Ihn tatsächlich dazu zu bringen den Standort von dem Informanten preiszugeben. Dies hatte Jack in seinem Stolz gekränkt. Und das hatte er ihn spüren lassen wollen. Er hatte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet dass Tony seine Frau verloren hatte. Sein Leben.

      „Weißt du Jack. Michelle war schwanger.“
      Jack erstarrte. Entsetzt sah er Tony an.
      „Ja. Ich wäre bald Papa geworden.“ Tony lächelte, während sich eine einzelne Träne von seinen Wimpern löste und auf das Bild tropfte.
      „Ich hätte bald einen Sohn gehabt.“ Tony blickte auf. Direkt in Jacks Augen.
      „Das- das wusste ich nicht.“ Jack konnte den Schmerz in Tonys Gesicht sehen. Sah seine eigenen Gefühle als er Teri und das ungeborene Kind verloren hatte in diesem Moment gespiegelt in den braunen Augen vor ihm.
      „Es tut mir so Leid Tony.“ Jack fuhr ihm behutsam über den Rücken. „Ganz ehrlich.“
      „Das weiß ich doch Jack.“
      „…und ich benehme mich die ganze Zeit wie ein Vollidiot.“
      „Ja. Naja irgendwie ja auch verständlich. War für uns beide wohl eine scheiß Zeit.“
      „Da sagst du was. Ich-„ Doch plötzlich brach Jack ab.
      „Was ist das?“ fragte er erstaunt.
      „Was ist was, Jack?“ kam es überrascht von Tony zurück.
      „Auf deinem Rücken! Die Narben. Die waren damals noch nicht da.“

      In dem schummrigen Licht waren sie Jack erst nicht aufgefallen. Aber als seine Finger über Tonys Rücken gestrichen waren, hatte er es sofort bemerkt.
      „Doch die waren schon immer da Jack. Habe mir die irgendwann- irgendwann in einem Undercovereinsatz geholt.“
      „Erzähl mir doch nichts. Die sind neu! Und verdammt- die sehen echt übel aus Tony!“
      „Das ist nichts! Gar nichts Jack!“
      „Woher hast du die?“
      Tony schüttelte nur den Kopf. Sein Blick auf seine Füße gerichtet.
      „Gott verdammt Tony. Vergiss deinen Stolz für einen Moment!“
      „Und das sagst du mir Jack?“ Tony sah seinen Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen an.
      „Ja. Stimmt hast recht.“ Jack hob abwehrend die Hände. „Ich bin wohl der letzte der dir zu viel Stolz vorwerfen kann.“
      „Allerdings.“ Tony drückte kurz Jacks Schulter um ihm zu signalisieren dass er es nicht böse meinte.
      „Nein, aber ernsthaft Tony. Wenn du noch Vertrauen in mich hast…-„
      „Schon gut. Schon gut!“ müde fuhr sich Tony über das Gesicht. „Erinnerst du dich noch an vorhin. Wo du mich gefragt hast warum ich bei Emerson und Walsh mitgemacht habe?“
      „Ja. Tue ich. Du hast dich vor der Antwort einfach gedrückt!“
      „Wegen dir Jack.“
      „Wieso wegen mir?“ das war die letzte Antwort die Jack erwartet hatte.
      „Als ich damals wieder halbwegs bei Kräften war, wollte ich eigentlich sofort aussteigen. Ich konnte einfach nicht das tun was Emerson von mir verlangte. Er und Walsh stehen in Kontakt mit ein paar sehr mächtigen Männern. Und ich sollte für sie eine Bedrohung beseitigen. Aber ich bin doch kein Killer. Also habe ich beschlossen abzuhauen. Doch dann habe ich Emerson am Telefon gehört. Er war gerade mitten in einem Gespräch mit einem dieser mächtigen Männer. Sein Name ist Cheng“
      Bei der Erwähnung des Namens zuckte Jack zusammen.
      „Sie haben davon gesprochen dass sie dich geschnappt haben und auf dem Weg nach China mit dir sind. Um dich dort zu verhören. Niemand würde dich je finden, haben sie gesagt.“
      Tony sah von seinen zusammengefalteten Händen auf, die er während seiner Ausführungen angestarrt hatte. „Ich musste dich doch irgendwie da raus holen. Deshalb habe ich mich dann doch entschieden erst einmal zu bleiben. In der Hoffnung aufzusteigen und mit den Chinesen in Kontakt zu kommen. Es hat irgendwann tatsächlich geklappt. Emerson hat mich zu einem Treffen zwischen ihm und seinen chinesischen Kontakten mitgenommen. Während alle damit beschäftigt waren über einen neuen Waffenhandel zu diskutieren, habe ich mich in der Villa mal näher umgesehen. Und tatsächlich wurde ich in einem der Zimmer fündig. Auf dem Schreibtisch lag ein Ordner über Arbeits- und Gefangenenlager tief in den chinesischen Provinzen. Aber ab da hat mich mein Glück dann wohl verlassen. Einer von Chengs Leuten hatte mich beobachtet und Bericht erstattet. Sie haben mich überwältigt. Wollten dann wissen was ich dort zu suchen hätte. Ich habe ihnen gesagt dass ich neugierig war und mich ein wenig umgesehen habe. Natürlich haben sie mir kein Wort geglaubt.“ Ein gequältes Lächeln legte sich auf Tonys Lippen. „Also haben sie es versucht auf andere Weise aus mir herauszubekommen. Emerson ist irgendwann eingeschritten. Hat sich für mich verbürgt. Den Schlitzaugen hat’s nicht gefallen mich gehen zu lassen, aber hätten sie es nicht getan, das hat Emerson deutlich gemacht, wäre der Waffendeal gestorben. Schien wohl ein ziemlich wichtiger Deal für die gewesen zu sein. Auf jeden Fall haben sie mich dann frei gelassen. Tja und so bin ich zu den Narben gekommen.“ Endete Tony schlicht.
      Einen Moment war Jack sprachlos und starrte nur entgeistert auf Tony.
      „Verdammt Tony, was bringst du dich einfach in Lebensgefahr!“
      „So macht man das doch unter Freunden. Oder nicht Jack? Und ich weiß dass du das Selbe für mich getan hättest!“ Tony lächelte.
      Shane: Vic, I'd never hurt your family

      Vic: Lem WAS FAMILY
    • Oh, liebe unconscious hoffentlich geht es Dir inzwischen wieder besser. Das ist ja nicht gerade besonders angenehm so eine Magen-Darmgeschichte. Ich wünsche Dir auf jeden fall weiterhin recht gute Besserung. :knuddel:

      Wow, was für ein Update. Suuuuupergut. :thumbs02:
      Oh mein Gott was Tony alles für Jack auf sich genommen hat. :11: Es wurde auch Zeit, dass sie sich endlich mal ausgesprochen haben. Und Jacks Traum war auch nicht so ohne. Alle waren sie gegen ihn. Und dann noch die Aussage: "Die Welt wäre eine bessere ohne Dich Jack". Das war ganz schön hart. :eek:
      Auf jeden Fall denke ich, dass die Beiden jetzt besser zusammen leben werden nach der Aussprache. :thumbs02:

      Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :freudentanz: und dankeschön fürs Schreiben. :danke:

      Gruß

      Saxi :)
      "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt ist ein Mensch"
    • Oh, sehr schön, unconscious. 'Bonding' zwischen Jack und Tony, inklusive einer kleinen Handgreiflichkeit. Gefällt mir. :thumbsup:

      Er hatte Tony dafür gehasst dass er es geschafft hatte ihn zu brechen. Ihn tatsächlich dazu zu bringen den Standort von dem Informanten preiszugeben. Dies hatte Jack in seinem Stolz gekränkt. Und das hatte er ihn spüren lassen wollen. Er hatte nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet dass Tony seine Frau verloren hatte. Sein Leben.


      Ich finde es wunderbar, dass du Jack erkennen lässt, was Tony alles durchmachen musste. Während ich die 7. Staffel gesehen habe, ist mir oft in den Kopf geschossen, dass Tony nach Michelle's Tod eigentlich noch schlechter dran war als Jack nach Teri's. Jack hatte noch Kim, und er war auch nicht 'tot', aber Tony? Der hatte seine komplette Familie verloren, und er wurde auch noch von irgendwelchen Fremden unfreiwillig ins Leben zurück geholt. Hätte Jack damals für ihn da sein können, wäre das Ganze vielleicht anders gelaufen.

      Naja, jedenfalls machst du genau das hier. Tony ist zwar zwischendurch vom Weg abgekommen, aber jetzt hat er mit Jack jemandem, mit dem er reden kann. Und es zum Glück auch tut.

      Das fand' ich eine tolle Idee:

      Ich musste dich doch irgendwie da raus holen. Deshalb habe ich mich dann doch entschieden erst einmal zu bleiben. In der Hoffnung aufzusteigen und mit den Chinesen in Kontakt zu kommen.


      Als alle anderen (bis auf Audrey vielleicht) Jack in China im Stich gelassen haben, war es hier einzig und allein Tony, der versucht hat, seinen Freund rauszuholen. Und hat sich dabei auch noch ein paar üble Narben geholt. Ein klasse Einfall von dir, die Geschichte so zu drehen! :80:
      Achtung: Spoiler für Season 8!!!